Mittwoch 02.07.2025: „Canicule“ Grünstadt – Sausenheim 16:00 Uhr 38.1 Grad

Screenshot der Wetterstation Grünstadt – Sausenheim vom 02.07.2025

Solche Temperaturen wie sie am Mittwoch 02.07.2025 in der Agrarmeteorologische Station Grünstadt Sausenheim gemessen wurden, um 16:00 Uhr 38.1 Grad  habe ich in Mitteleuropa nur selten erlebt. Wobei in der von der Agrarmeteorologie Rheinland-Pfalz betrieben Wetterstation schon höhere Temperaturen gemessen wurden. Auch wenn ich das Gefühl hatte, dass ich hier in Grünstadt noch nie so hohe Temperaturen erlebt hatte und wir wohnen schon seit Frühsommer 1999 in Grünstadt. Am 26.08.2016 wurden hier in Grünstadt-Sausenheim 40,6 Grad gemessen. In beiliegender Tabelle habe ich die Temperaturmaxima der letzten zehn Jahre der besagten Wetterstation sowie die Anzahl der Hitzetage, also der Tage über 30 Grad eingetragen.

JahrTemperaturDatumHT
2025[1]38,102.07.202511
202434,913.08.202418
202335,409.07.202318
202237,304.08.202230
202124,718.06.20217
202035,509.08.202017
201938,425.07.201925
201835,431.07.201827
201734,719.07.201716
201640,626.08.201621
20153907.08.201529

T.1 Jahrestemperaturhöchstwerte und Anzahl der Hitzetage der Klimastation „Grünstadt-Sausemheim“ (Agrarmeteorologie Rheinland-Pfalz )zwischen 2015 und 5 Juli 2025.

Ich bin zwar kein Klimatologe, aber man wird schon sagen können, dass Grünstadt und die Unterhaardt, wohl durchaus zu den Regionen in Deutschland gehört, in denen überaus hohe Sommertemperaturen erreicht werden, Temperaturen die durchaus denen im Mittelmeerraum ähneln. Weshalb ich diese vergangen Hitzeperiode Ende Juni/Anfang Juli als so belastend empfunden habe, weiß ich nicht so genau. Vielleicht liegt es am Alter, vielleicht auch an den mit der „Maladie de Mitterrand“ einhergehenden Komplikationen[2]. Solche Hitzeperioden kannte ich natürlich schon aus dem mediterranen Südfrankreich oder auch aus meinen „années Tunisiennes“ also meiner beruflicher Tätigkeit in Tunesien[3]. Rückblickend muss ich sagen, dass abgesehen davon, dass ich diese Hitzeperioden erheblich besser wegsteckte, bzw. ich früher dieses „trockene“ Hitze sogar richtig mochte, – das lag bestimmt auch daran, dass ich wesentlich jünger war. Aber das alltägliche Leben war dort in Südfrankreich rund um Nîmes auch der Hitze angepasst, die Wohngebäude auch ohne Klimaanlagen im Sommer kühl.  Das Landleben im Hochsommer rund um das kleine Dorf Aubord in der Ebene der Vistrenque südwestlich von Nîmes in der meine Großeltern lebten, spielte sich in den frühen Morgenstunden ab[4]. Die  Feldarbeit begann mit dem Sonnenaufgang und dauert bis in die Mittagsstunden danach war erst mal „Sieste“ – die Mittagsruhe. Danach wachte das Leben erst in den wieder Abendstunden auf. Selbst in der Großstadt „Nîmes“ waren im Hochsommer die Straßen und Plätze in den 1970er und auch in den 1980er Jahren fast menschenleer. Doch die Landarbeit in Südfrankreich rund um Nîmes hat sich auch gewandelt, wie unlängst eine Reportage von „  Agathe Beaudouin“ im Le Monde „Dans le Gard, les ouvriers agricoles face à la canicule : « Plus il fait chaud, plus il faut ramasser les fruits[5] » zeigte, – nur an besonders heißen Tagen wird nur bis 14 Uhr 30 gearbeitet. Und der Großteil der Erntearbeiter kommt aus dem Ausland, hauptsächlich aus Ecuador und Kolumbien. Weiterhin besaßen meine Großeltern ja auch eine Ferienwohnung in der von Georges Candilis in den 1960er Jahren entworfenen Ferienanlage Port Leucate. Sie hatten sich diese Ferienwohnung als sie in Eckbolsheim wohnten als „Sommerfrische“ in den 1960er Jahren gekauft um der Sommerschwüle im Großraum Strasbourg zu entkommen[6]. Und tatsächlich war die Griffouliere[7] so verschattet gebaut, dass es auch im Hochsommer immer angenehm kühl war. Und soweit es Port Leucate betrifft, waren die Tageshöchsttemperaturen bei der diesjährigen „Canicule“ an der Klimastation von Meteo France[8] auf dem Cap Leucate doch erheblich geringer als die in Wetterstation Grünstadt Sausenheim gemessenen Temperaturwerte.

Der Klimawandel wird uns hier auch hier in Mitteleuropa vor gewaltige Herausforderungen stellen. Vor der Gefahr zunehmender Waldbrände durch den Klimawandel warne ich ja schon seit Jahrzehnten. Aber was mir selbst bis vor einigen Jahren nicht so richtig klar war ist, dass unsere Gebäude, Schulen, Altenheim, Krankenhäuser nicht für solche hohen Temperaturen ausgelegt sind. So frage ich mich, ob man bei der Modernisierung des Kreiskrankenhaus Grünstadt an den Klimawandel, den Anstieg der Temperaturen im Sommer, den Hitzeschutz mitbedacht hat [9] ? Die durch den Klimawandel häufiger werdenden Hitzewellen werden die Frage des Hitzeschutzes und auch der Notwendigkeit von Klimanlagen in Krankenhäusern, Altenheimen und Schulen neu diskutiert werden müssen. Canicule ist übrigens das französische Wort für Hitzewelle. In Frankreich werden die Hitzewellen seit 1947 inventarisiert, – die Hitzewelle die Grünstadt die 38.1 Grad bescherte war übrigens die fünfzigste  seit 1947 in Frankreich[10].  Soweit ich informiert bin fehlt so eine Statistik für Deutschland.

Aus der französischen Statistik lässt sich entnehmen, dass die Frequenz, die Dauer und die Intensität der „Canicule“ immer mehr zunimmt[11]. Ich gehe mal davon aus, dass das in Deutschland ähnlich sein wird, auch wenn ich dazu so nichts finden konnte, außer der kleinen DWD-Notiz „Markante Hitzewellen seit 1950“ aus dem Jahr 2017. Sehr informativ fand ich in diesem Zusammenhang den Aufsatz von Claudia Winklmayr et al „Heat in Germany: Health risks and preventive measure[12] aus dem Jahr 2023.

Die Herausforderungen, die der Klimawandel für Mitteleuropas mit sich bringt gehen weit über den Hochwasserschutz oder die Erhöhung „Waldbrandrisiken“ mit denen ich mich auch beruflich befasst habe  hinaus[13],[14]. Im letzten Jahr betreute ich beispielsweise eine Abschlussarbeit über die Einsatzmöglichkeiten von amphibischen Löschflugzeugen zur Waldbrandbekämpfung in Baden-Württemberg[15]. Mir scheint, dass vor allem die Risiken für Daseinsvorsorge und Gesundheit in Deutschland noch nicht richtig zur Kenntnis genommen werden. Und überhaupt scheinen die Risiken, die der Klimawandel für Deutschlands Zukunft bergen bei der aktuellen Bundesregierung kaum präsent zu sein, – sie werden förmlich in den Hintergrund gedrängt. Das ist wirklich besorgniserregend! Wie ich es schon im Beitrag „Klimakleber vor dem KIT“ im November 2023 schrieb – dass ich jemals mit der Bahn ans KIT pendeln werde – erschien schon damals utopisch – jetzt mit der neuen Bundesregierung wird es quasi unmöglich gemacht. Eine klimagerechte Verkehrs- & Energiepolitik scheint mit dieser Bundesregierung in weite Ferne gerückt[16]. Das Wort „Klimaresilienz“ scheint für die aktuelle Bundesregierung ein unbekanntes Fremdwort zu sein[17]. Man wird sich an Hitzeperioden, Waldbrandgeruch in der Luft, Hochwasserszenarien gewöhnen müssen. Und letztlich wird man auch nicht darum herum kommen Klimaanalagen in Krankenhäuser[18], Schulen und Altenheimen einzubauen. Und zwar unabhängig davon wer gerade den Kanzler stellt,  welche Parteien die Bundesregierung stellen.

Christophe Neff, Grünstadt im  Juli 2025

P.S. 06.07.2025 20:15 : Auch wenn ich die Radiosendung „Wie wirkt sich der Klimawandel auf unsere Gesundheit aus? – Extremes Wetter, wie beispielsweise eine Hitzewelle, wirkt sich auf die Gesundheit des Menschen aus. Alina Herrmann untersucht gesundheitliche Folgen und Präventionsmaßnahmen.“ auf SWR-Kultur erst nach dem Erstellen dieses Blogbeitrages gehört habe, denke ich, dass diese Radiosendung den von mir verfassten Text sehr gut ergänzt.


[1] Werte 2025 bis einschließlich Freitag, 04.07.2025.

[2] Maladie de Mitterand = in Frankreich zumindest in der „Generation Mitterrand“ gängige Bezeichnung für Prostatakrebs, siehe u.a. „Wintersonnenwende 2024“ und „Cahiers de maladie (Cancer de la prostate)“.

[3] Siehe u.a « Impressions du « Deuxième Symposium International de l’AGT : « Territoires, Changements globaux et Développement Durable», 12-17 novembre 2018, Hammamet –Tunisie » » und « Les belles de Tunis sont en deuil » sowie « Villa Jasmin – quelques pensées personnelles en vagabondant sur le téléfilm de Férid Boughedir ».

[4] Die Bedeutung vom Sommerreisen zu den französischen Großeltern für Menschen mit deutsch-französischem Hintergrund ist sehr schön dargestellt in Nils Minkmar’s Blogbeitrag „Die große Pause“.

[5] Siehe Agathe Beaudouin « Dans le Gard, les ouvriers agricoles face à la canicule : « Plus il fait chaud, plus il faut ramasser les fruits  – Dans le département du sud de la France, en vigilance orange ce week-end, la récolte des fruits bat son plein. Les journées commencent le plus tôt possible pour éviter la chaleur, mais le travail reste harassant. », Le Monde, 29.06.2025.

[6] Siehe u.a. „Se ressourcer – auftanken, – über versteckte Orte in der Zeit vom 14. Juli 2022 – und andere Ferne und Nahe „Aufladestationen““.

[7] Wohnviertel in Port Leucate, – mit dem Kyklos, den Clapotis einer der ersten Ferienwohnanlagen von Port Leucate.

[8] Die Messwerte der Meteo-France Klimastation „Cap Leucate“ lassen sich hier auf dem Site von Infoclimat einsehen.

[9] Siehe u.a.:  Christopher Lennart Vogel „Krankenhaus-Sanierung: Kreistag gibt grünes Licht – Das Kreiskrankenhaus Grünstadt soll umfassend modernisiert werden. Der Kreistag hat der Planung am Montag zugestimmt. Wird so die Gesundheitsversorgung im Landkreis gesichert?“. Die Rheinpfalz, 27. Mai 2025.

[10] Siehe auch « Canicule : 84 départements en vigilance orange, l’« épisode caniculaire intense » s’étend sur toute la France. Les températures pourront dépasser localement les 40 °C durant cette vague de chaleur. Son « paroxysme » est attendu en milieu de semaine, avec « des minimales très élevées, comprises entre 20 °C et 24 °C », dit Météo-France. », Le Monde, 30.6.2025.

[11] Siehe u.a. « Changement climatique : quel impact sur les vagues de chaleur ? », Meteofrance 15.06.2025

[12] Winkelmayer, C. et al. (2023): Heat in Germany: Health risks and preventive measures. Journal of Health Monitoring · 2023 8(S4), DOI 10.25646/11651 , Robert Koch Institute, Berlin

[13] Hieranbei die ersten Blogartikel von Paysages zum Zusammenhang von Klimawandel und Zunahme von Waldbrandrisiken „Feux de forêts et lectures de paysages méditerranéens: (Écologie et biogéographie des forêts du bassin méditerranéen ; The Nature of Mediterranean Europe – an Ecological History ; Le feu dans la nature – mythes et réalité)”, « 1949 – l‘incendie meurtrier dans la Forêt des Landes », « The Fatal Forest Fire – remembering the “1949 Mega fire” in the „Forêt des Landes” (South West France) ».

[14] So setzte ich mich schon seit „Jahrzehnten“ für den Einsatz von amphibischen Löschflugzeugen zur Waldbrandbekämpfung in Deutschland ein. Siehe u.a. „Neff, C. (2010): Waldbrände in Mitteleuropa – Bestandsaufnahme und Zukunftsszenarien. Was kommt auf die Feuerwehren im Lkr. Rottweil zu? (DOI: 10.5445/IR/1000149170, KITopen) , „Sommer 2015 – zur Waldbrandgefahrenlage in der Raumschaft Schramberg (17.08.2015)“ sowie das Interview „Drohen uns Waldbrände, die Pfälzer Siedlungen verschlingen?“ vom 28.06.2022 in der Rheinpfalz.

[15] Vgl. Volk, Steffen (2024): Einsatzpotentiale von amphibischen Löschflugzeugen in Baden-Württemberg. Bachelorarbeit, Bachelor of Education, Geographie, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), (Betreuung Dr. C. Neff & Dr. C. Mager KIT-IFGG), DOI: 10.5445/IR/1000185792 (KITopen).

[16] Hierzu auch der Spiegel Kolumnist Christian Stöcker : „Die Welt verändert sich gerade in wachsendem Tempo, und zwar in beängstigender und rettender Weise gleichzeitig. Eine Bundesregierung, die beides aktiv ignoriert und auf die Technik von vorgestern setzt, tut auch der deutschen Wirtschaft keinen Gefallen. Sie legt die Weichen für den Zug Deutschland um in Richtung Abstellgleis.“ „Energiepolitik unter Friedrich Merz Schwarz-rot regiert für eine Parallelrealität“, der Spiegel, 06.07.2025.

[17] Siehe hierzu: Petra Pinzler & Bernd Ulrich „Wie ausgestorben Die Regierung schreibt die Umwelt- und Klimapolitik ab. Sie schadet damit der Bevölkerung – und sich selbst.“ Die Zeit, Nr. 28/2025, Aktualisiert am 5. Juli 2025.

[18] Siehe hierzu auch:  Philipp Kollenbroich „Hitzeschutz Warum sind deutsche Intensivstationen nicht klimatisiert? Hitze wird häufiger und intensiver. Räume zu kühlen, könnte Leben retten. Doch die Technik wird in Deutschland geschmäht.“ Der Spiegel, 32/2024, 03.08.2024.

Blognotice 30.03.2025 : „Timothy Snyder au Canada : Le Début d’un Exode Académique Américain ?“

Jeudi 26 mars je m’aperçus que Timothy Snyder est en train de partir de l’Université de Yale vers le Canada. Il va commencer à enseigner l’histoire contemporaine à la « Munk School » de l’Université de Toronto. Il n’est pas le seul enseignant de quitter Yale pour Toronto, – son épouse Marci Shore elle aussi enseignante à Yale suit son mari vers le Canada, ainsi que Jason Stanley philosophe expert du « fascisme » s’envolent vers Toronto. Le départ des époux Snyder-Shore était de déjà prévue de longe date, comme on pouvait lire quelque jours plus tard dans Toronto Today, Il semble qu’il s’agit d’un simple transfert académique – donc à priori rien de plus normale dans le monde universitaire international.  Mais dans le même article, Marci Shore dit : « Je suis juive et historienne des années 1930 – donc le catastrophisme névrotique est peut-être surdéterminé : ma principale leçon de 1933 c’est qu’il vaut mieux partir plus tôt que trop tard. (Traduction de l’originale par C. Neff[1] )». Tout est dit, il n’y a rien à ajouter. C’est peut être le début de l’Exodus académique américain.  Le départ de ces trois scientifiques et intellectuels américains m’intrigue beaucoup, surtout le départ de Timothy Snyder, – je crois que j’ai presque tous ce livres dans ma bibliothèque, – je lis régulièrement son blog Thinking about…et parfois même je partage ses billets sur Mastodon ! Je pense que la lecture régulière des textes et analyse des de Timothy Snyder m’ont permis de déchiffrer un peu la dérive impériale de la Russie du Tsar Poutine[2].

Le même jour je découvre aussi les nouvelles inquiétantes de la disparition de la doctorante turque Rumeysa Ozturk   de l’université de Tufts. Je poste même dans Mastodon le message « how deep you have fallen ? », tellement je fus bouleversé par ces images ! Les images de l’arrestation de Rumeysa Ozturk me rappelé des très mauvais souvenirs, – les arrestations secrètes et disparitions des dissidents de l’Europe de l’Est entre 1945 et 1989, – avant l’effondrement de l’Union soviétique. Mais aussi la disparition des opposants de dictatures militaires durant les années 1970 en Amérique du Sud, Chili, Argentine, Brésil. Je me souviens du film « Missing », recomposé par la Palme d’Or à Cannes en 1982, que j’avais vue comme lycéen dans un des cinémas à Schramberg. Les disparus politiques de l’Amérique du Sud n’ont d’ailleurs pas disparu de la mémoire collective américaine, – comme le montre  la récompense de « Ainda Estou Aqui (je suis toujours la) » par le Oscar du meilleur film international 2025. La sénateur démocrate Elizabeth Warren semble avoir pris l’initiative le « leadership » pour une libération de Rumeysa Ozturk[3]. Entre temps la juge fédéral Denise J. Casper vient de stopper la déportation d’Ozturk[4]. Est-ce que l’administration Trump va accepter cette décision de justice ? J’ai des sérieuses doutes, – et je crains malheureusement que l’administration Trump va essayer de mettre l’état de droit en ruines. Mes pires craintes que j’avais publies dans le petit billet de blog « America where are you going » en Octobre 2024 juste avant l’élection de Donald Trump se réalisent actuellement. La dérive des Etats-Unis vers un régime proto-fasciste semble pour l’instant se poursuivre sans obstacles majeurs.

Ce matin je lis dans le Blog de Hasnain Kazim « „C’est vraiment dommage qu’il puisse devenir délicat de se rendre aux États-Unis… Les États-Unis, c’est vraiment très triste, je n’aurais jamais cru que cela soit possible.“ (Traduction libre  C.Neff) [5] »

Il a quelques jours je disais presque la même chose à l’un des mes enfants « je ne crois pas que je pourrais, au moins pendant le règne de Trump un jour aller aux Etats-Unis, – c’est trop risqué, voir à quel point je me suis permis de critiquer Donald Trump et son administration dans mon Blog et sur Mastodon. »

C’est un rêve de jeunesse qui s’écroule. Faire un jour un voyages aux Etats-Unis et admirer les magnifiques paysages, les forêts, les parcs nationaux, les long voyage en train…. Le pays de la liberté bascule dangereusement vers le gouffre autoritariste. Il reste un petit peu d’espoir, que les citoyens américains se réveilleront un jour  et vont stopper ce cauchemar !

Bibliographie :
(Pour la bibliographie, j’ai choisi le dernier livre de Timothy Snyder, qui a rejoint ma bibliothèque en octobre 2024, et dont j’ai utilisé la couverture pour illustrer ce billet de blog)

Snyder, Timothy (2024) : On Freedom. London, 2024 Copyright © Timothy Snyder, 2024; Vintage , Penguin Random House, UK 2024, ISBN 978-1-529-92927-0

Christophe Neff, Grünstadt le 30.03.2025

P.S.: (30.03.2025): Quelques instants après la publication de ce billet sur paysages, – je découvre l’interview de Jason Stanley dans le Spiegel « Faschismus-Forscher Stanley über Trump und seinen Abschied von Yale (der Spiegel, 30.03.2025, 16.16 Uhr) ».  La lecture de cette interview complète parfaitement mon billet de blog.


[1] Voir citation anglaise originale “I’m both a Jew and a historian of the 1930s, so the neurotic catastrophism is perhaps overdetermined: it’s always been clear to me that the lesson of 1933 is that it’s better to get out sooner rather than later,” dans Allison Smith “UofT hires three prominent Yale professors worried about Trump Fascism scholar Jason Stanley and historians Timothy Snyder and Marci Shore have taken jobs at the University of Toronto amid concerns about the second Trump administration” 26.03.2025, Torontotoday.

[2] Voir aussi les billets : Blognotice 24.02.2022 : les troupes du Tsar Poutine attaque l’Ukraine » et « Blognotice 22.12.2013: De Dostoïevski à Mikhaïl Khodorkovski ».

[3] Voir “Led by “EizabethWarren , NewEngland  lawmakers demand release of  Tufts  University grade student”, The Boston Globe, 28.03.2025

[4] Voir „A PhD student was snatched by masked officers in broad daylight. Then she was flown 1,500 miles away“ CNN, 29.03.2025.“

[5] Voir  Hasnain Kazim „Dass es aber mal heikel werden könnte, in die USA zu reisen, das hätte ich nicht für möglich gehalten …. Die USA! Das ist wirklich sehr traurig.“ Dans „ Keine Lügen, nur Schmäh: Reisefreiheit / Lügenverbot! / Türkei / Brief pro Bohne / Wiener Schmäh / Schneewittchen“, Erbaubliche Unterredungen, 30.03.2025.

Lesenotizen zu „der Bücherfreund“ von Monika Helfer (Text) & Kat Menschik (Illustrationen)

Diese Lesenotiz ist dem Buch „der Bücherfreund“ gewidmet, welches ich in der Radiosendung „Lesenswert“ in SWRKultur am 16.2.2025 durch die Buchkritik von Jörg Magenau „Monika Helfer – Der Bücherfreund “ entdeckte.   Als ich diese Buchrezension hörte dachte ich mir, – dieses Buch werde ich bestimmt lesen. Aber das denke ich tatsächlich oft, beschaffe mir das Buch, – und dann bleibt es erst einmal ungelesen in meiner Bibliothek. Völlig unabhängig, ob es ich um ein traditionelles gedrucktes Buch handelt oder um ein E-Book. Irgendwann wird das neuerworbene Buch dann doch angelesen, überflogen und letztendlich irgendwann mal auch „auf der Zeile“ gelesen. Den Bücherfreund habe ich mir dann doch relativ schnell nach der gehörten Rezension im örtlichen Buchhandel, also der Buchhandlung Frank in Grünstadt gekauft und dann an einem schönen Frühlingsnachmittag auf unserer Gartenterrasse gelesen, – abends dann, als die Sonne unterging hatte ich es auch schon zu Ende gelesen. Ich bin froh, dass ich es mir noch als traditionelles Buch gekauft habe, und nicht als E-Book für meinen Tolino, weil es sich tatsächlich um ein sehr schön gemachtes Buch handelt[1].  Die Illustrationen von Kat Menschik ergänzen den Text von Monika Helfer eindringlich. Mit Text und Bildern reist man durch die Bücherwelt des „Vatis“, dem Vater von Monika Helfer, auf der Tschengla[2]. Man reist auch durch die Nachkriegswelt, die dem zweiten Weltkrieg folgte, und den Erinnerungen die diese Welt hinterließ. In gewisser Weise bin ich ja auch ein Kind dieser Nachkriegswelt auch wenn ich doch jünger als die Autorin bin[3]. Auf dem Bild der Seite 21 glaube ich den „Unteroffizier Beckmann“ der den Zug der Versehrten, die dunklen stummen Schatten  der Erinnerung an den zweiten Weltkrieg, anführt, zu erkennen. „Draussen vor der Tür“ welches ich als Oberstufenschüler gelesen hatte, – ist mir bis mir bis heute als Lektüre unvergesslich geblieben. Im Staatstheater Stuttgart wird das Theaterstück von Borchert zu Zeit in einer Neuinszenierung von Sapir Heller aufgeführt, – die Premiere war am 01. November 2024[4]. Bisher habe es nicht geschafft das Stück anzusehen. Ich war ja auch zu krank und zu schwach dazu. Vielleicht kann ich es ja im anstehenden Frühjahr, soweit das Stück noch gespielt wird, mit Freunden aus Stuttgart ansehen. „Kriegsversehrtenschlangen“ – diese Bilder sind von unseren Straßen längst verschwunden, – aber in der Ukraine, – und wohl in Russland sieht man sie wieder, die „Kriegsversehrten“. Ich frage mich, ob man in Russland die Kriegsversehrten vom Straßenbild fernhält, ob man sie einfach aus dem kollektiven Gedächtnis wegretuschiert. Beim Lesen des Buches, das ja so viel vom Kriegs erzählt, denke ich oft an die Ukraine, denn dort herrscht jetzt der Krieg, – und ich frage mich, ob die Autorin nicht auch ab und zu an die Ukraine dachte als sie den Text schrieb. Aber die Autorin ist ja mit den Schatten des letzten Weltkrieges, bzw. den Erinnerungen daran aufgewachsen. Das Kriegsversehrtenheim auf der Tschengla hat es wirklich gegeben, – denn die Autorin erzählt uns die Geschichte ihres Vaters und seinen Büchern. Sie hat diese Geschichte ausführlicher und anders schon einmal in dem Roman „Vati“ erzählt. Aber dieses Buch kenn ich (noch) nicht. Ja, und natürlich geht es im Bücherfreund um Bücher und Verlust. Bücherverlust und andere Verluste, die jedoch nur angedeutet werden. Die Idee des Vatis dem drohenden „Bücherverlust“ durch das Vergraben von einigen Büchern zuvor zukommen, das hat doch einen gewissen Charme, aber zeigt auch die Ausweglosigkeit der Situation. Ich selbst habe viel zu viele Bücher, und weiß eigentlich schon gar mehr wohin mit all diesen Büchern – und ich werde mich zwangsläufig von einem Teilen meiner Bücher trennen müssen. Um das Platzproblem der überquellenden Buchregale zu lösen habe ich mir ja auch einen E-Book Reader gekauft, – darüber habe ich hier in diesem Blog schon mehrfach berichtet[5]. Im Juni 2031 werde ich das gesetzliche Pensionsalter erreicht haben, – und dann allerspätestens sollte ich wissen, wohin mit all diesen Büchern in meinem Büro am Institut für Geographie und Geoökologie (IFGG) am KIT. Vielleicht mit dem Studienfreund aus Mannheim, auch er ein Bücherfreud aus dem Schwarzwald, im besagten Schwarzwald eine Hütte mieten oder kaufen und dort die Bücher mit einem Hausvorrat an Klingelberger, Ruländer, Spätburger lagern. Den dreibändigen Rikli „das Pflanzenkleid der Mittelmeerländer“ , die „Vegetationskunde des Schwarzwaldes“ von Bartsch & Bartsch, die letzte (deutschsprachige ) Ausgabe des Ellenberges „Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen“ , die Studie „Contribution à la mise en valeur de la Costière du Gard : étude du milieu“ mit den farbigen Vegetationskarten von Kuhnholtz-Lordat, den Maydell „Arbres et Arbustes du Sahel“ werde ich mir auf jeden Fall mit nach Hause nehmen. Den Ellenberg hatte ich mir ja seit dem Studium bei jeder Neuausgabe neu gekauft. Von einer Hütte im Schwarzwald als Bleibe für die geliebten Bücher und ein paar Bouteillen Wein um mich dort mit dem Bücherfreund aus der Studienzeit in Mannheim zu Wanderungen durch den Schwarzwald zu treffen, – das wird nur ein Traum bleiben. Studierende werden diese Bücher, also meine „Bürobücher“ die ich mir teilweise schon als Student gekauft hatte,  auch kaum gebrauchen können, das Fach, das ich vor nun vor über vierzig Jahren in Mannheim und Montpellier studiert habe[6], das kann man heut zu Tage eigentlich ohne eine Buch in die Hand zu nehmen, studieren. Manchmal wundere ich mich auch über Fachkollegen die „Bücher“ und „Buchwissen“ für relativ unbedeutend halten, ja selbst längere Zeitschriftenaufsätze gelten da schon als unwissenschaftlich oder gar irrelevant. Da komme ich mir manchmal vor wie ein Feld, Wald und Wiesengeograph aus einer „Welt von Gestern“, sozusagen eine vom Aussterben bedrohte Art[7]. Die wenigen oben genannten Bücher, und vielleicht noch ein zwei mehr, werde ich dann also  – wenn es soweit ist und ich mich vom Berufsleben verabschiede -einpacken und nach Hause nehmen und zum „Bücherfreund“ von Monika Helfer und der Flora Helvetica ins Buchregal stellen.  Den „Bücherfreund“ von Monika Helfer, kann ich denjenigen empfehlen, die gern noch ein Buch in die Hand nehmen, die beim Lesen innehalten können, – die Augen schließen um mit Monika Helfer  Bücher und Erinnerungslandschaften aus der Nachkriegszeit auf der Tschengla in Vorarlberg zu entdecken ! Und überhaupt, ohne das literarische Werk von Monika Helfer wäre das Kriegsopfer-Erholungsheim Tschengla, wahrscheinlich schon längst vergessen. Vielleicht sollte ich da irgendwann mal auch hinfahren auf die Tschengla und mir diese Welt, oder was von ihr übriggeblieben ist, auch mit eigenen Augen ansehen. Und sollte ich im Winter kommen, werde ich mich an die junge Frau in der Nachkriegszeit erinnern, die die Rehe mit bloßen Händen am schneebedeckten Waldrand fütterte.

Quellen und Bibliographie:

Bartsch J. & M. (1940): Vegetationskunde des Schwarzwaldes. Jena, Fischer, Pflanzensoziologie Band 4.

Borchert, Wolfgang (1982): Wolfgang Borchert. Das Gesamtwerk. Mit einem biographischen Nachwort von Bernhard Meyer-Marwitz. Hamburg, Copyright  © by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg, 440. Tausend Januar 1982

Ellenberg, Heinz; Leuschner, Christoph (2010): Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht : 6., vollst. neu bearb. und stark erw. Aufl. / von Christoph Leuschner. Mit einem Beitr. von Hartmut Dierschke. Ulmer, Stuttgart. ISBN 978-3-8001-2824-2

Helfer, Monika (2021): Vati. Roman. Carl Hanser Verlag München. ISBN 978-3-446-26917-0

Helfer, Monika; Menschik, Kat (2025): Der Bücherfreund. Illustriert von Kat Menschik. © 2025, Carl Hanser Verlag München, erste Auflage 2025. ISBN 978-3-446-28273-5

Kuhnholtz-Lordat, Georges et al. (1949) : Contribution à la mise en valeur de la Costière du Gard : étude du milieu. Mémoires de la Société d’Etude des Sciences Naturelles de Nîmes, Nr. 8.

Lauber, Konrad; Wagner, Gerhart; Gygax, Andreas (2024): Flora Helvetica. Illustrierte Flora der Schweiz, mit Artbeschreibung und Verbreitungskarten von 3250 wild wachsenden Farn und Blütenpflanzen, einschließlich wichtiger Kulturpflanzen. Siebte, überarbeitete Auflage. Bern, © 2024 Haupt Verlag, Bern. ISBN 978-3-258-08349-0

Magenau, Jörg (2025): Buchkritik. Monika Helfer – Der Bücherfreund. SWRKultur Lesenswert 14.02.2025

Maydell, Hans-Jürgen von (1990) : Arbres et Arbustes du Sahel – leurs caractéristiques et leurs utilisation. GTZ, Eschborn, ISBN 3-8236-1197-6

Neff, C. (2023): Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg. In: Scheck, Conny; Gelder, Maria Margarete (Hrsg): Aus dem Grau der Kriegszeit. Geschichten hinter der Geschichte. Spuren Lebendig Gemacht, Band III, Bad Saulgau Mai 2023, S. 252 – 259. (Ein PDF – Sonderdruck des Buchbeitrages kann in der KITOPEN Bibliothek heruntergeladen werden DOI: 10.5445/IR/1000159193)

Rikli, Martin Albert (1943 – 48): Das Pflanzenkleid der Mittelmeerländer, 3 Bde., 1943-48. Bern, Haupt.

Christophe Neff, Grünstadt, im März 2025 (veröffentlicht am 10.03.2025).


[1] Den „Tolino“ habe ich mir gekauft um den Raumproblemen meiner Bibliothek Herr zu werden, siehe auch « Une liseuse „Tolino“ pour délester ma bibliothèque».

[2] Tschengla ist eine Hochebene in der vorarlbergischen Gemeinde Bürserberg. Sonderbarerweise gibt es keinen Wikipediaartikel über „Tschengla“, auch über das Kriegsopfer Erholungsheim Tschengla gibt es in der Wikipedie nichts zu finden. In der Vorarlberger Landesbibliothek kann man hier Ansichtskarten vom Beginn der 1950 Jahre finden.

[3] Siehe auch „Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg“.

[4] Siehe „Draußen vor der Tür – von Wolfgang Borchert“ , Schauspielhaus Stuttgart.

[5] Siehe u.a. « Une liseuse „Tolino“ pour délester ma bibliothèque», « Willy Hahn – Aïcha et les 40 lecteurs – Scènes d’une vie de libraire » notices de lecture, voyages et souvenirs d’un habitué de la librairie « à Livre ouvert » à Wissembourg », « Blognotice 12.02.2025: vers le soleil à Wissembourg pour enrichir ma bibliothèque » , „ Erinnerungen  und Gedankenfetzen zu Martin Walsers autobiographischem Roman „ein springender Brunnen“,

[6] Siehe u.a. „Mannemer Dreck- traumhafte Zeiten – eine autobiographische Zeitreise mit Musikbegleitung nach Mannheim“ und „Das Fach Geographie an der Mannheimer Hochschule“.

[7] Siehe u.a. auch « Flâneries d’un phytogéographe sur le billet « Les fleurs qui rendent immortel » du blog « l’Aventura – le BD blog scientifique de Fiamma Luzzati » ».

Bundestagswahl 2025: Meine Erststimme für Isabel Mackensen-Geis, meine Zweitstimme für die SPD !

Wie vor schon vor drei, ja auch schon vor sieben Jahren habe ich mit meiner Erststimme Isabel Mackensen-Geis gewählt. Diesmal habe ich mich nicht aus beruflichen Gründen für Briefwahl entschieden. Bei der letzten Bundestagswahl war ich mit einer Studentengruppe auf der Azoreninsel Faial, da war die persönliche Stimmabgabe nicht möglich. Jetzt sind es gesundheitliche Gründe die mich zur Briefwahl bewogen haben. Wer weiß, welche Kapriolen die „Mitterandsche Krankheit“[1] mir noch vorbehält. Mit der Briefwahl bin ich mir auf jeden Fall sicher, dass meine „Wahlstimmen“ auch gezählt werden.  Wie ich schon im September 2021 schrieb, vertritt Isabel Mackensen-Geis den Bundestagswahlkreis Neustadt – Speyer sehr gut. Ihre Arbeit im  Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft überzeugt mich. Weiterhin finde ich, dass sie ihr Amt als „waldpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion“ sehr gut ausfüllt.

Bei der Zweitstimme fiel mir die Wahl doch schwerer. Da war ich wie bei der letzten Bundestagswahl zwischen den Grünen und der SPD hin und her gerissen. Ich bin zwar SPD-Mitglied, aber bestimmt kein „Parteisoldat“! Letztlich habe ich hat mich dann aber die SPD-Landesliste Rheinland-Pfalz doch mehr überzeugt als die Landesliste der Grünen. Wobei ich mir für Joe Weingarten einen etwas besseren Listenplatz gewünscht hätte. Vielleicht schafft es er es ja nochmals das Direktmandat im Bundestagswahlkreis Kreuznach zu gewinnen. In diesem Zusammenhang, aber in einem anderen Bundesland hoffe ich, dass Johannes Arlt es schafft, sein Direktmandat im Bundestagswahlkreis Mecklenburgische Seenplatte II – Landkreis Rostock III wieder zu gewinnen!

Was den bisherigen Bundestagswahlkampf betrifft bin ich doch ziemlich enttäuscht. Die in meinen Augen zentralen Herausforderungen für unser Land wurden in diesem Wahlkampf kaum thematisiert. Das deutsche Geschäftsmodell der letzten dreißig Jahre, welches im wesentlichen auf russischem Gas & Öl als Rohstoff- und Energiebasis und dem Export von deutschen Industriewaren nach China und in die USA basierte, ist unwiderruflich weggebrochen. Vor unserer Haustür in der Ukraine tobt ein Krieg. Wie können wir die Ukraine weiter unterstützen, mehr unterstützten als bisher, – und vor allem wie finanzieren wir das nachhaltig? Wie finanzieren wir die Bundeswehr nachhaltig, dass sie ihren Auftrag der Landesverteidigung wieder erfüllen kann? Wünschenswert wäre dabei auch eine intensive Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht gewesen. Aber da fiel mir eigentlich nur der Beitrag aus dem letzten Spiegel auf,  „Debatte über Wehrpflicht Müssen 18-Jährige bald wieder zum Bund?“, ansonsten war da doch eher überwiegend Funkstille!

Die „Aussetzung“ der Wehrpflicht durch Karl-Theodor zu Guttenberg im Jahre 2010, sowie die aus der Neuausrichtung der Bundeswehr folgende Auszehrung der Bundeswehr durch die auf von zu Guttenberg folgenden Verteidigungsminister, halte ich für einen der größten politischen Fehler der letzten 30 Jahre in diesem Lande. Diesen Auszehrungsprozess der Bundeswehr habe ich als aktiver Reserveoffizier bis zu meiner Ausplanung im Jahre 2021[2] während meiner regelmäßigen Wehrübungen immer wieder mitbekommen. Immerhin hat der jetzige Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ja eine Trendwende eingeleitet. Ich hoffe, dass Boris Pistorius auch in der nächsten Bundesregierung diese Trendwende fortführt und beschleunigt und unsere Streitkräfte modernisiert, sodass diese ihren Hauptauftrag „die Landesverteidigung“ auch endlich vollumfänglich durchführen können.

Wie bringen wir unsere marode Infrastruktur in Deutschland wieder auf Vordermann?  Ein etwas heftiger Winterbruch wie Anfang Dezember 2023 kann in Teilen Süddeutschlands ja schon den Straßen und Eisenbahnverkehr zum Erliegen bringen[3]. Wie gestalten wir die Anpassungsprozesse an den Klimawandel[4]? Und überhaupt scheint man die gewaltigen Herausforderungen die sich aus dem Klimawandel für unser Land ergeben schlichtweg im Wahlkampf vergessen zu haben. Ähnlich sieht es wohl bei Thema „Bildung, Forschung und Innovation“ aus,  – das ist wohl ähnlich wie der Klimawandel vom Wahlkampf, wenn man vom Dauerbrenner „KI“ absieht, nicht wahrgenommen worden. Die teilweise sehr schwierigen Arbeitsbedingungen von Nachwuchswissenschaftlern in der deutschen Forschungslandschaften[5], vormals unter dem Hashtag #IchBinHanna thematisiert, hat schon vor dem Bundestagwahlkampf kaum jemanden interessiert, und spielt auch in den Wahlkampfdiskussionen keine Rolle. Aber ohne Forschung, – ohne den Wissensdrang junger Wissenschaftler wird es die so dringenden Innovationen die Deutschland braucht nicht geben. Die benötigten Forschungsinovationen werden bestimmt nicht vom Himmel fallen. Die angesprochenen Themen ließen sich um viele weitere andere erweitern, – wie beispielsweise mit der erratischen Präsidentschaft von Donald Trump umgehen[6] ,[7],[8]  aber das würde diesen kleinen Blogbeitrag sprengen. Denn abgesehen von der Migrationsdebatte ist da wirklich bisher nichts Substantielles zu diesen oben erwähnten Themen (und zu den vielen anderen nicht erwähnten)  im Bundestagswahlkampf 2025 zu sehen, zu lesen oder zu hören gewesen! Ich habe auch nicht die Hoffnung, dass sich das bis zur Bundestagwahl am 23 Februar 2025 grundlegend ändert!

Christophe Neff,  Grünstadt 17.02.2025


[1] Siehe auch « Cahiers de maladie (Cancer de la prostate) » und  « Wintersonnenwende 2024 ».

[2] Siehe auch  „Schramberger Auswärts – Wissenschaftler Christophe Neff Feuer und Flamme für Waldbrände (Stadtwerker Schramberg)“ und „Die Truppen des Zaren Putin greifen die Ukraine an!

[3] Siehe auch „Wintereinbruch erstes Adventswochenende 2023 : Bemerkungen zum Schnee & Bahnchaos in Süddeutschland“.

[4] Siehe auch „Freitag 10 November 2023: Klimakleber vor dem KIT“.

[5] Zur schwierigen Lage der Post-Docs in Deutschland im Vergleich zur Situation in Frankreich siehe auch „Ein persönlicher Rückblick auf sechzig Jahre Élysée-Vertrag“.

[6] Hierzu auch Nils Minkmar am 16.02.2025 in seinem Blog „der siebte Tag“ : „Der vergangene Freitag ist jetzt schon ein Datum für die Geschichtsbücher. Die Regierung der USA wechselt die Seiten, tritt an die Seite von Putins Russland und wendet sich gegen Europa.

[7] Hierzu auch Timothy SnyderIt is difficult to be certain of U.S. policy to Ukraine, since the Americans contradict one another and themselves faster than any chyron or twitter feed can follow” in:  Affirmative Action for Dictators -American Foreign Policy seen from Munich.

[8] Hierzu auch „Chaos ist das neue Normal – Verhandelt Trump bilateral einen Ukraine-Deal mit Putin, den die Europäer hinterher umsetzen müssen? Dieses Szenario hat sich bei der Münchner Sicherheitskonferenz abgezeichnet. Ein Vertrauter des US-Präsidenten gibt einen Einblick, wie unberechenbar dessen Regierung ist.“ im SPON.

Blognotice 12.02.2025: vers le soleil à Wissembourg pour enrichir ma bibliothèque

Ciel d’hiver à Wissembourg, © Christophe Neff 05.02.2025

Mercredi le 5.2.2025, je faisais une petite balade en Alsace, à Wissembourg, – pour chercher quelques livres dans la librairie à « livre ouvert » chez Willy Hahn[1]. Cloué chez moi à Grünstadt par les soubresauts de la maladie de Mitterrand[2], depuis des mois, intercepté par quelques hospitalisations, – c’est aussi un teste valeur nature pour voir si je pourrais me remettre aux trajets Grünstadt – KIT et retour pour reprendre mes activités professionnelles. Les paysages passent,  – et derrière le volant je pense au coup d’état silencieux que les Etats-Unis subissent actuellement[3]. C’est le début de la fin de la « rule of law ». Concernant l’avenir de la démocratie libérale aux Etats-Unis, sous un deuxième mandat présidentielle de Donald Trump, je suis plutôt pessimiste, – je l’avais d’ailleurs déjà écrit en Octobre 2024 dans « America where are you going ? ».

Vue sur la Librairie à Livre ouvert, Wissembourg, © Christophe Neff 05.02.2025

Au retour en Allemagne je découvre l’article de blog de Timothy Snyder « Of course it’s a coup – Miss the obvious, lose your republic »  et le soir même le Monde parle de sabordage et purge administrative dans l’administration de l’ état fédérale «La colère des employés de l’Usaid, cobayes de la purge administrative de Donald Trump et d’Elon Musk » . Par contre dans la presse écrite allemande quasiment presque rien [4]! On semble trop absorbé par la Bundestagswahl 2025, la BTW2025, – l’élection au parlement fédérale le Bundestag, qui aura lieu le 23. Février 2025.

Traversent la belle foret d’hêtre, de chênes et des pins sylvestre entre Lauterbourg et Wissembourg enfin le soleil fait son apparition. Grünstadt, – est un véritable « Nebelloch (trou de brouillard) » en hiver, – c’est en lisant et en écrivant que j’essaie d’échapper à la grisaille. J’essaie de lire le maximum de livre en version électronique sur ma liseuse Tolino[5], – mais malheureusement il y beaucoup de livres qui n’existe pas en version électronique. Souvent ce sont des livres rares,  – petit éditions à exemplaires réduits, raretés bibliographiques comme par exemple le livre sur le « TMFB – le Train Militaire Français de Berlin » de Jean-Michel Feffer (2022), que j’ai acheté dans la librairie « à livre ouvert » à Wissembourg.

Le « Train Militaire Français de Berlin » je l’avais parfois croisé pendant ma jeunesse sur le quai de la gare de Strasbourg durant les années 1980. En plus j’ai une petite collection de livres de la Bibliothèque de la Pleiade que j’enrichis de temps en temps chez Willy Hahn.

Ces souvenirs d’un train historique me rappelle aussi la rencontre « virtuelle » avec un véritable ami des trains et des chemins de fer[6] , grand lecteur et admirateur de Friedrich Hölderlin – dans les commentaires dans la République de Livres.  Jean-Philippe Goldschmidt alias « Montaigne à Cheval » qui décédait beaucoup trop tôt en février 2017. Pierre Assouline lui avait dédie une belle nécrologie « Pour saluer Montaigne à cheval » dans la RDL. Je récupère donc mes livres chez Willy Hahn, – et nous nous échangions aussi sur « le pasteur Oberlin [7]» – et sur la disparition de la « Gastwirtschaftskultur » en Allemagne du Sud – phénomène dont je parle aussi dans mon dernier billet « Schwäbisch – Französische Lesenotizen zu „Mein Schwaben“ von Vincent Klink“.  J’emballe mes livres, dont le dernier ouvrage de Joan Sfar « Que faire des juifs » et je prends quelques photos et je repars vers Grünstadt pour retrouver brouillard et grisaille de la Unterhaardt.

Et comme cette notice de blog est dédiée aux  livres et paysages. Dimanche dernier – j’ai visité l’exposition « die neue Sachlichkeit – ein Jahrhundertjubiläum[8]“ à la Kunsthalle Mannheim. Une exposition époustouflante, – mais qui souffre aussi un peu de son succès – il y avait vraiment un « monde fou » ! L’exposition me fait redécouvrir l’ouvre de Eugen Knaus[9], – comme par exemple « Wiesenlandschaften » – ou me laisse couper le souffle par « Christus und die Sünderin » de Max Beckmann. J’ai donc acheté le catalogue de l’exposition, – qui est aussi un veritable « chef-d’œuvre » bilingue (allemand/anglais) – et qui me permettra de prendre le temps et tous le calme nécessaire pour me replonger dans les tableaux de l’exposition de Mannheim. Oui – les catalogues d’exposition sont aussi des livres qui sont dans la plus part du temps des livres traditionnels. En plus dans le cas des livres d’exposition je préfère après tout l’édition traditionnelle – disons un veritable livre, – même si ce veritable livre prends énormément de place dans ma bibliothèque !

Bibliographie :

Feffer, Jean – Michel (2022): TMFB : le Train Militaire Français de Berlin et ses secrets (1945-1994). Strasbourg, © 2022, Éditions Salde. ISBN 978-2-903850-66-1

Herold, Inge: Holten, Johann; Kunsthalle Mannheim (Hrsg) (2025): Die Neue Sachlichkeit : ein Jahrhundertjubiläum / herausgegeben von Inge Herold und Johan Holten. Ausstellung „Die neue Sachlichkeit – ein Jahrhundertjubiläum“ ; (Mannheim) : 2024.11.22-2025.03.09. Berlin, 2025        © 2025 Deutscher Kunstverlag, Berlin. ISBN 978-3-422-80250-6

Sfar, Joann (2025): Que faire des Juifs ? Paris, © les Arénes, 2025. ISBN 979-10-375-1306-9

Vergilius Maro, Publius; Dion, Jeanne ; Heuzé, Philippe ; Michel, Alain (Eds.)(2015) : Virgile. Œuvres complètes. Édition bilingue établie par Jeanne Dion et Philippe Heuzé, avec Alain Michel pour les „Géorgiques“. Bibliothèque de la Pléiade, numero six cent trois. Paris,© Éditions Gallimard, 2015. ISBN 978-2-07-011684-3.

Photos : © Christophe Neff, 05.02.2025             

Christophe Neff, Grünstadt Fevrier 2025, publié le 12.02.2025


[1] Voir aussi « « Willy Hahn – Aïcha et les 40 lecteurs – Scènes d’une vie de libraire » notices de lecture, voyages et souvenirs d’un habitué de la librairie « à Livre ouvert » à Wissembourg »

[2] Voir aussi « Cahiers de maladie (Cancer de la prostate) », « Blognotice 02.06.2024 : « La promesse » d’Anne Lauvergeon » et « Wintersonnenwende 2024 ».

[3] Très bonne analyse de Piotr Smolar sur la « contre révolution de Donald Trump » aux USA dans le Monde «Les contre-révolutions de Donald Trump bouleversent déjà le visage des Etats-Unis »  que je découvre en rédigeant ce billet le mardi 11.02.2025.

[4] Dans le Spiegel quasiment une semaine après « ma sortie » vers Wissembourg on trouve l’article « Gerichte in den USA : Die letzte Bastion gegen Trump Mit einer Flut von drakonischen Beschlüssen hebelt Donald Trump den amerikanischen Rechtsstaat aus. Erst langsam sperren sich die US-Gerichte dagegen. Sie könnten zu spät kommen » de Marc Pitzke.

[5] Voir aussi « Une liseuse „Tolino“ pour délester ma bibliothèque ».

[6] Il se dénommait aussi „dévoreur de gares“ voir aussi « Conseils pour dévoreurs de gares et passionnés de photographie : l‘ exposition Stuttgart Hauptbahnhof 1 vor 21 dans la Kunststiftung Baden-Württemberg à Stuttgart »

[7] Voir aussi « Au jardin avec le pasteur Oberlin  – sur les traces de Jean Fréderic Oberlin ».

[8] Neue Sachlichkeit =  Nouvelle objectivité, mouvement artistique qui se développe en Allemagne entre 1918 et 1993, voire aussi l’article Wikipedia.fr « Nouvelle objectivité ».

[9] Eugen Knaus est un artiste quasiment oublie, on trouve quasiment pas de informations bibliographiques, même pas d’article dans la Wikipedia.de .

Blognotice 18.08.2024: de retour à Grünstadt – et les martinets se sont déjà envolés vers le Sud

Vue depuis ma chambre d’hôpital à Durbach/ Blick aus meinem Krankenhauszimmer Durbach, © Christophe Neff 28.07.2024

De retour à Grünstadt – et les martinets[1] se sont déjà envolés vers le Sud ! Apres avoir passé trois semaines dans une clinique de réadaptation à Durbach dans la Ortenau au pied de la Forêt-Noire, je suis de retour à Grünstadt et je constante que la France est encore en attente d’un premier ministre ! Trois étranges semaines que j’ai passées à Durbach, balades entre vignes et forets[2], lectures – et naturellement le programme de réadaptation quotidien. L’expression la maladie de Mitterrand que j’ai déjà utilisé plusieurs fois dans ce blog pour designer le cancer de la prostate est quasiment inconnue en Allemagne[3]. Mais comme en France en Allemagne ce cancer sévit comme une moissonneuse infatigable …. mais j’ai l’impression qu’on n’en parle moins dans les medias allemands.

Ce que je retiens de ces trois semaines à Durbach, – quelques lectures, – mais la montagne magique de Thomas Mann que j’avais mis dans mes bagages, disons chargé sur mon « Tolino » avant de partir vers Durbach était un peu tombée a l’oublie, – je relis l’ouvrage plus tard, j’avais déjà lu ce livre durant mes années de jeunesse. En faite j’ai lu que trois livres pendant mon séjour à Durbach. La biographie du forestier Walter Trefz, une personnalité légendaire de l’histoire récente de la Foret Noire, livre dont je parle dans ce billet «   Bemerkungen zur Biographie „der Walder vom Schwarzwald, Erinnerungen an den rebellischen Förster Walter Trefz“ von Annette Maria Rieger ». Le nouveau livre de Simone Morgenthaler « Sur la route avec Tante Jeanne » et le récit d’une randonnée à travers la vallée de la Kinzig de Elmar Langenbacher « Mein Licht. Meine Stille.  Der Kinzigtäler Jacobsweg.  Quer duch den Schwarzwald – eine Reisereportage mit Stille. Überarbeitete Neuauflage incl. Nachwort ». Avant de repartir vers Grünstadt, j’avais juste commencé la lecture de « Fille de Tunis » de Olivia Elkaim. Pour mes lectures souvent je me retrouvais au bord du Heinrichs-Brunnen à quelques pas de la clinique pendant les heures du soir sous un majestueux Noyer!

Blick vöm Köpfle -Plauelrain auf die Mediclin Staufenburg in Durbach, Vue depuis le Köpfle -Plauelrain sur la Mediclin Staufenburg à Durbach, © Christophe Neff 10.08.2024

Mais peut être les souvenirs restants de ces trois semaines sont mes pérégrinations vers la Linde, une auberge familiale & restaurant avec une très bonne cuisine badoise. Ici on trouve sur la même carte les classiques de la cuisine badoise ainsi que l’infatigable Wurstsalat –  et la patronne parle  couramment le français. Les balades à travers les vignes et forêts de Durbach et mes repas dans la « Linde » m’ont permis de m’échapper de cette atmosphère étrange de clinique de réadaptions, –  où les souvenirs de la montagne magique ne sont jamais loin. Et pour finir, naturellement réellement gravé dans mes souvenirs de ces trois semaines à Durbach la mémoire des images de la chevauche du cheval d’argent et de sa cavalière Morgane Suquart sur la Seine pendant la ceremonie d’ouverture de Jeux olympiques de Paris 2024. Dommage qu’on ne trouve pas d’article wikipedia sur ce fabuleux cheval d’argent créé par l’atelier de design Atelier Blam à Nantes. Inoubliables aussi l’hymne à l’amour de Céline Dion depuis le premier étage de la Tour Eiffel ! Et aussi la danse d’Aya Nakamura avec la Garde républicaine !

Je suis donc de retour à Grünstadt, les martinets se sont envolée vers le sud, et la France est toujours en attenante d’un nouveau premier ministre. La couverture du nouveau spiegel nous annonce les débuts d’un nouveau fascisme « wie Faschismus beginnt (comment débute le fascisme )» – et oui, comme je l’avais déjà écrit au début de l’année « nous risquons de voir Donald Trump gagner les élections présidentielles aux Etats-Unis, l’AFD au chevet du pouvoir régionale en Allemagne de l’Est,   et ne parlons pas de l’Ukraine où je crains le pire ! Un Ministre-président Björn Höcke dans l’état fédérale de Thuringe, est peut être improbable, mais certainement pas impossible ! » Concernant les Etats-Unis, je suis devenu un peu plus optimiste, car je pense que Kamala Harris a vraiment des chances de gagner les prochaines élections présidentielles aux Etats-Unis. Disons que je l’espère qu’elle gagne ces élections tellement décisives ! Une victoire de Donald Trump serait une catastrophe pour les Etats-Unis, un véritable désastre pour le Monde libre, – et il faut toujours le rappeler que nous étions déjà témoins d’un essai d’un coup de état fasciste aux Etats-Unis, c’était le 6 janvier 2021[4]. Je me suis donc mis à suivre le groupe « Kamala Harris for President News & Organizing » sur Mastodon !

Je finis ces lignes, il pleut à Grünstadt ! Par mes lectures matinale du Monde, j’aprends la mort de Alain Delon. Je pense à ses films, « il gattopardo », « Rocco e i suoi fratelli » inoubliables et je pense aussi à Romy Schneider, à la chanson « paroles, paroles » enregistrée avec Dalida !

J’aurais aimé de partir avec les Martinets vers le Sud, – me reposer quelques jours fin août à Port Leucate. Port Leucate est un pays de Martinets, – on y retrouve des véritables colonies de Martinet pale[5]. Mais les bains de mer me sont formellement interdits pendant trois mois. Je tacherai donc de descendre à Port Leucate début octobre, – les martinets seront encore sur la place, d’ailleurs il arrive qu’ils passent parfois les mois d’hiver à Port Leucate, et en Octobre je pourrais de nouveau profiter d’un bain de mer, car un peut encore très bien se baigner à Port Leucate en Octobre !

Bibliographie

Elkaim, Olivia (2023): Fille de Tunis. Paris, © Éditions Stock, 2023 ISBN 978-2-234-09192-4

Mann, Thomas ( 2010) : Der Zauberberg. Roman In der Textfassung der Großen kommentierten Frankfurter Ausgabe (GKFA ) Mit Daten zu Leben und Werk. © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2010, Fischer Ebooks, ISBN 978-3-10-400300-9

Morgenthaler, Simone (2023): Sur la route avec Tante Jeanne. © La Nuée Bleu/EBRA Éditions Strasbourg, 2024, ISBN 978-2-7165-0957-2

Langenbacher, Elmar (2020) : Mein Licht. Meine Stille.  Der Kinzigtäler Jacobsweg.  Quer duch den Schwarzwald – eine Reisereportage mit Stille. Überarbeitete Neuauflage incl. Nachwort. © Elmar Langenbacher, Offenburg 2. Auflage 2020, Elmar Langenbacher Verlag Hornberg im Schwarzwald, ISBN 978-3-98214753-6

Rieger, Annette Maria (  2023  ): Der Walder vom Schwarzwald. Erinnerungen an den rebellischen Förster Walter Trefz. © Alfred Kröner Verlag Stuttgart, I. Auflage in der Edition Edition Klöpfer, Alfred Kröner Verlag. ISBN 978-3-520-76905-3

Photos: toutes © Christophe Neff 28.07.2024 & 10.08.2024

Christophe Neff, Durbach/Grünstadt Aout 2024


[1][1] A Grünstadt on retrouve principalement le Martinet noire (Apus apus) de debut Mai à debut Aout !

[2] On retrouve mes observations naturaliste de cette periode ici sur le projet « Durbach/Ortenau etc. Juli – August 2024  »  dans l’ inaturaliste »

[3] Voir par example « Blognotice 02.06.2024 : « La promesse » d’Anne Lauvergeon » et « Blognotice 06.07.2024: veille du deuxième tour des élections législatives 2024 » et « Erinnerungen  und Gedankenfetzen zu Martin Walsers autobiographischem Roman „ein springender Brunnen“ ».

[4] « “Currently we are witnessing a fascist coup d’état attempt in Washington” were the words I published on my Facebook wall while observing the storming the United States Capitol on Wednesday the 6 January 2021 on CNN. » écrit dans « Witnessed from Grünstadt: The storm of the United States Capitol on Epiphany 2021 »

[5] Une des mes observations sonore du Martinet pale a Port Leucate du 14. September 2023 sur inaturaliste !

Bemerkungen zur Biographie „der Walder vom Schwarzwald, Erinnerungen an den rebellischen Förster Walter Trefz“ von Annette Maria Rieger

Der Förster Walter Trefz, auch der Walder genannt, wie ich in der lesenswerten Biografie von Annette Maria Rieger (2023) erfuhr, war einer der Ikonen der Umweltbewegung, die sich in den 1980er Jahre im Schwarzwald bildete und deren Ziel es war den drohenden Tod der Schwarzwaldwälder zu verhindern. Das Waldsterben drohte den Schwarzwald zu einer Wüste zu verwandeln. Eine andere Ikone dieser Bewegung war der Förster Wolf Hockenjos, dessen Buch „Tännlefriedhof“ ich schon als W-15Rob[1] , [2] gelesen hatte. Das Buch steht immer noch in meiner Bibliothek, ich hatte es auch schon in einem ähnlichen Zusammenhang im paysagesblog erwähnt[3]. Er hat auch sehr viel für den Wald im Schwarzwald getan. Leider gibt es nicht einmal einen Wikipedia Artikel über Wolf Hockenjos, was ich sehr schade finde, denn ich halte ihn für einen der profundesten Kenner der Waldgeschichte und der Waldökologie des Schwarzwaldes[4].

Das Waldsterben, bzw. die daraus folgenden Waldsterbensdebatte, die wurde wohl durch den Spiegel 47/81 einer größeren Öffentlichkeit bekannt und dadurch zum Politikum. Ich war damals Oberstufenschüler, 11 Klasse, am Gymnasium Schramberg. Später gab es noch den aufrüttelnden Spiegel Titel 51/84 „der Schwarzwald stirbt“, da war ich schon bei der Bundeswehr, kurz vor dem Ende der Grundausbildung im Fallschirmjägerbataillon 253 in Nagold in der Eisbergkaserne. Walter Trefz verbrachte auch in der Calwer & Nagolder Gegend einige Zeit, u.a. in der Nagolder Samenklenge, er absolvierte dort einen Teil seiner forstlichen Lehrjahre, die ja damals noch quasi militärische Züge hatte. Und zum Reserveoffizier ließ er sich dann bei den Gebirgsjäger in Bad Reichenhall ausbilden, wobei er dann viele Jahre später den Wehrdienst verweigerte und eine pazifistische Grundhaltung annahm.

Im besagten Spiegel 51/84 „der Schwarzwald stirbt“, fand sich dann auch der Artikel „„Nadeln fallen grad so raus“ des Spiegelredakteur Norbert F. Pötzl (1984, 45) da wurde ja auch Trefz mit den Worten zitiert „als wenn man den toten Opa ins Fenster stellt, um noch für ein paar Monate die Rente kassieren zu können“. Der geographische Schwerpunkt des gut sichtbaren also für jedermann erkennbaren  Waldsterbens befand sich damals zwischen Freundenstadt, Schramberg und Villingen – Schwenningen.  Im besagten Artikel wird Walter Trefz noch weiter zitiert, – zwei ganze lange Spiegelspalten referiert Trefz über den Zustand der Schwarzwaldtannen! Das war schon ein Ding, denn der Spiegel war damals in der alten Bundesrepublik das politische Leitmedium! Im selbigen Spiegelartikel findet man auch den Wolf Hockenjos mehrfach erwähnt, er war damals Förster in Villingen- Schwenningen. Weiterhin auch den im Riegers Fretz Biografie beschriebenen Mitstreiter des „Walders“, den Landschaftsplaner Olfert Dorka. In diesem Sinne ist der besagte Spiegelartikel auch schon ein zeitgeschichtliches Dokument.

Daran musste ich denken, als ich Annette Maria Riegers Biographie über Walter Trefz las. Anfang der 1980 Jahre was das Thema ja omnipräsent, vor allem, wenn man selbst im Schwarzwald aufwuchs. Letztlich hat mich die Beschäftigung mit dem Waldsterben in Wald und Landschaft getrieben und zum Geographiestudium gebracht. Als Oberstufenschüler wusste ich noch gar nicht so recht was ich „werden wollte“ – ein Medizinstudium hätte ich mir vorstellen können, ein Geographiestudium auch um ggf. Reiseschriftsteller zu werden, – Forstwissenschaften eher weniger, obwohl ich das auch in Erwägung gezogen hatte. Aber damals drohte nach einem Studium der Forstwissenschaft in Freiburg oftmals die Arbeitslosigkeit, recht wenige Absolventen wurden nach dem Referendariat in den höheren Forstdienst übernommen, weiterhin erschien die damalige Forstbehörde in Baden-Württemberg als ziemlich angestaubt und zuweilen auch etwas autoritär.  Walter Trefz hatte ja doch sehr unter dieser damals noch relativ autoritär geführten Behörde zu leiden. Wobei sich die Forstbehörden inzwischen grundlegend gewandelt haben. Dass ich Wissenschaftler und Uni-Dozent werden würde, das hätte ich mir als Abiturient wohl niemals vorstellen können.  Das lag außerhalb meines damaligen Vorstellungsvermögens. Da muss man sich einfach auch das Yearbook unseres Abiturjahrganges durchblättern[5].

Blick auf den Wildsee im Nationalpark Schwarzwald, © Christophe Neff 11.10.2023

Der Kampf des Walter Trefz gegen das „Waldsterben“ in den 1980 nimmt natürlich eine zentrale Stellung im Buch von Annette Maria Rieger ein. Aber letztlich geht es der Autorin um mehr als nur das Waldsterben. Rieger geht es um den ganzen „Walder“, den ganzen Menschen Walter Trefz. Sie erzählt sein ganzes Leben von der Kindheit in Loßburg-Lembach, seine Zeit als Kniebisförster,  seinen Einsatz für den Nationalpark Schwarzwald, in sehr gelungen Weise nach. Sie baut auch geschickt eigene Erinnerungen an den Walder „Walter Trefz“ in den Erzählstrang ein.  Bei den Bildern war ich etwas enttäuscht. Ich hatte mir das Buch ja extra in traditioneller Papierform gekauft, – da ich mir ansonsten wie ich schon mehrfach in diesem Blog schrieb, eigentlich soweit möglich aus Platzmangel nur noch Epubs/digitale Bücher kaufe[6]. Ich hatte doch erwartet, dass man in dem Buch wesentlich mehr Bilder von Trefz findet – denn Walter Trefz war natürlich die Ikone der Bürgerbewegung gegen das Waldsterben im Schwarzwald in den 1980 Jahre. Es gibt zwar ein paar wenige Schwarzweißbilder, aber ich hatte mir da wirklich mehr vorgestellt. Auch wenn die Erinnerungen an den rebellischen Förster Walter Trefz keine wissenschaftliche Biographie ist, hätte das Buch noch etwas an Wert gewonnen, wenn man am Schluss eine Seite an weiterführenden Literaturhinweisen zum Thema hinzugefügt hätte.

Ich vergebe ja das Thema „Waldsterben/neuartige Waldschäden“ öfter mal als Seminararbeit – und da wird einem dann bewusst, wie weit weg dieses Thema für die heutige Studentengeneration ist. Das Waldsterben und die Waldsterbensdiskussion ist für die jüngere Generation eine Geschichte aus der fernen Vergangenheit – ähnlich wie die deutsche Teilung oder der kalte Krieg[7]. Aus dieser Sicht wären weiterführenden Literaturhinweise bestimmt sinnvoll gewesen, denn es wird bestimmt Leser geben, die mehr über diese Zeit wissen wollen. Denn ohne die Waldsterbensdiskussion, ohne die Anti AKW-Bewegung, hier ist auch das Stichwort Whyl zu nennen, hätten sich die Grünen nicht 1980 in Karlsruhe gegründet, – und hätte es letztendlich in Baden-Württemberg nie einen grünen Ministerpräsidenten gegeben.

Dennoch halte ich das Buch für bemerkenswert gut gelungen. Die Autorin erzählt einfühlsam vom Leben des Walter Trefz, von seinen Ecken und Kanten, von seinen Wäldern rund um Freudenstadt. Ganz nebenbei hat die Autorin ja auch eine Wald- und Landschaftsgeschichte der Wälder zwischen Kniebis, Freudenstadt und Nagold von ca. 1950 bis in die 2020 Jahre geschrieben.

Ich habe das Buch von Annette Maria Rieger gern gelesen und dabei wieder gemerkt, wie sehr ich mich den Wäldern und Landschaften des Schwarzwaldes verbunden fühle. Gelesen habe ich das Buch in Durbach in der Rehaklink Staufenburg am Rande des Schwarzwaldes ca. 30 km Luftlinie vom Kniebes des „Walders“ entfernt. Über das Leiden, welches mich hierher brachte habe ich ja schon mehrfach in diesem Blog geschrieben[8]. Und auch hier bin ich, soweit möglich durch Weinberge und Wälder spaziert und habe an den „Walder“ und die Biographie von Annette Maria Rieger gedacht. Im Grunde genommen haben „der Walder“ und seine Mitstreiter sehr viel für den Schwarzwald erreicht. Das konnten sie auch deshalb so gut, weil sie Teil einer großen Zivilgesellschaftlichen Bewegung waren, die einen großen Rückhalt in der Bevölkerung hatten. Dies ist zum Beispiel der Klimabewegung mit Fridays für Future so nie gelungen, – und die spektakulären Aktionen der letzten Generation sind geradezu kontraproduktiv[9].  Dabei stellt der Klimawandel eine viel größere Herausforderung für die Wälder[10] und Landschaften Mitteleuropas, für die deutsche Gesellschaft dar, als das Waldsterben damals in den 1980 Jahren.

Wenn ich an den „Walder vom Schwarzwald“ denke, erinnert mich das auch an „Bala l’homme de la Forêt“, einen Blogbeitrag den ich vor etwas über zehn Jahren schrieb! Bala war, wie der Walder, ein Mensch der im Wald, für seinen Wald, und von seinem Wald lebte !

Photos: © Christophe Neff 11.10.2023

Bibliographie & Bibliographische Hinweise:

Der Spiegel (1981): Saurer Regen über Deutschland – der Wald stirbt. Nr. 47, 35 Jahrgang, 16. November 1981

Der Spiegel (1984): Der Schwarzwald stirbt. Nr. 51, 39 Jahrgang, 17. Dezember 1984

Faißt, Thomas (2000): Schwarzwälder Begegnungen : Gespräche und fotografische Porträts. Fotografien von Burkhard Riegels. Ubstadt-Weiher ; Heidelberg ; Stuttgart ; Speyer ; Basel : verlag regionalkultur,  © 2020, ISBN 978-3-95505-217-1

Hockenjos, Wolf (1984): Tännlefriedhof. Bilder einer Verwandlung. Hinterzarten (Gerhard schillinger verlag), ISBN 3-924838-02

Hockenjos, Wolf ( 2021 ): Bäumchen wechsel dich Die Bilderbuchkarriere der Tanne am Wilden See. In Schwäbische Heimat, 2021,2, S. 60 – 64.

Metzger, Birgit (2015): „Erst stirbt der Wald, dann du!“ : das Waldsterben als westdeutsches Politikum (1978 – 1986). Campus-Verlag, Frankfurt am Main, ISBN 978-3-593-50092-8

Pötzl, Norbert F. (1984): Nadeln fallen grad so raus. Spiegel Redakteur Norbert F.Plötzl über den kranken Schwarzwald. In: Der Spiegel (1984): Der Schwarzwald stirbt. Nr. 51, 39 Jahrgang, 17. Dezember 1984, 35 – 56

Rieger, Annette Maria (  2023  ): Der Walder vom Schwarzwald. Erinnerungen an den rebellischen Förster Walter Trefz. © Alfred Kröner Verlag Stuttgart, I. Auflage in der Edition Edition Klöpfer, Alfred Kröner Verlag. ISBN 978-3-520-76905-3

Siegel, Hogel; Andreae, Susanne; Maier, Clemens; Gögelein, Holger; Neff, Nathalie; Marte, Barbara; Halusa, Stefan; Günzl, Gerhard (1984): Abi’84. Gymnasium Schramberg. Yearbook. Schramberg. Im Selbstverlag der Abijahrgang 1984 des Gymnasium Schramberg, Brucker Druck Schramberg.

Durbach, im August 2024


[1] Der Status ROB W-15, Reserveoffiziersbewerber W-15, – ermöglichte es Wehrdienstleistenden in den 1980 Jahren sich zum Reserveoffizier ausbilden zu lassen. Während des Grundwehrdienstes, damals 15 Monate, durchlief man Ausbildung zum Unteroffizier, die Ausbildung zum Reserveoffizier erfolgte danach in Wehrübungen in der Truppe und an Bundeswehrschulen, wie z.B. die OSH in Hannover  und die Infanterieschule in Hammelburg.

[2] Zu meiner Reserveoffiziersausbildung siehe auch „Ottmar Schreiner – Sozialdemokrat, Fallschirmjägeroffizier und Katholik (21.04.2013)“.

[3] Siehe u.a. auch « La Forêt progresse à Schramberg – et les risques d‘ incendies aussi »

[4] Die Masterstudentin der Geoökologie Zoe Petridis schrieb im WS2020/21 in meinem Seminar Vegetation Europas eine bemerkenswerte Seminararbeit über Wolf Hockenjos mit dem Titel  „„Mit den Augen Wolf Hockenjos‘: Die rezente Wald- und Vegetationsgeschichte des Schwarzwaldes“

[5] Das Titelbild des Yearbooks unser Abitursjahrganges findet man im Beitrag „Mit Thomas E. Schmidt die Bundesrepublik der Babyboomer bereisen“ dieses Blogs.

[6] Siehe u.a. „Erinnerungen  und Gedankenfetzen zu Martin Walsers autobiographischem Roman „ein springender Brunnen“ und „Une liseuse „Tolino“ pour délester ma bibliothèque“.

[7] Vgl. „Ein paar Tage im November 1989: Erinnerung zum Mauerfall aus Südwestdeutschland“.

[8] Siehe u.a. „Erinnerungen  und Gedankenfetzen zu Martin Walsers autobiographischem Roman „ein springender Brunnen“ und « Blognotice 06.07.2024: veille du deuxième tour des élections législatives 2024 » sowie « Blognotice 02.06.2024 : « La promesse » d’Anne Lauvergeon »

[9] Siehe u.a. „Freitag 10 November 2023: Klimakleber vor dem KIT

[10] In diesem Zusammenhang ist das Interview von Andreas Bolte in der Zeit lesenswert: „Wenn Wälder wandern. Keine Fichte, nirgends. Sieht so die Zukunft des Waldes aus? Heimische Bäume leiden unter der Klimakrise. Was der Mensch jetzt tun muss, damit sie überleben. Ein Gespräch mit dem Forstökologen Andreas Bolte“, die Zeit, N. 33, 1 August 2024, S. 36. (online hier).

Erinnerungen  und Gedankenfetzen zu Martin Walsers autobiographischem Roman „ein springender Brunnen“

Es ist Wochenende, Samstagmorgen im Cafe Steidler an der unteren Steige in der Talstadt Schramberg. Ruhe im Himmel, keine Düsenjäger die über den Schwarzwald jaulen, keine Starfighter die über das Heckengäu ziehen, keine Mirage die im Konturenflug durch’s Kinzigtal und dann durch das enge Schiltachtal braust, über dem Schramberger Talkessel hochzieht, über dem Sulgen weiter über die Muschelkalkhügel des Heckengäu gen Osten fliegt, um die imaginären roten Panzerkolonnen, die an den Rhein, die französische Grenze drängen, noch vor dem Neckar zum Stehen zu bringen. Wir sind in der Hochzeit des kalten Krieges, – und kurz nach Elf  treffen wir uns im Steidler um die Welt zu diskutieren.

Was sagt der letzte Spiegel, was sagt vor allem die Zeit, – und im Steidler so wie auch im Bruckbeck und im Cafe Brantner konnte man auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung lesen. Ich habe Freunde, die wurden damals FAZ Leser, – ich wurde es nicht. Und der Walser hat gesagt, – und der Walser hat geschrieben, und der Walser meint, und der Augstein sagt …..

Wir, das waren ein paar Freunde aus der Oberstufe, – manche hatten auch schon ihr Abi in der Tasche, waren bei Bund – den man damals den Barras nannte, – Zivis – also Zivildienstleistende gab es kaum, denn damals musste man noch ein aufwendiges Prüfungsverfahren die sogenannte Gewissensprüfung durchlaufen und das hat sowieso kaum jemand geschafft …. und ein paar machten auch schon ein Volontariat beim Boten (Schwarzwälder Bote), dem Tagblatt (schwäbische Zeitung), der Südwestpresse ….

Daran musste ich denken, als ich vor etwas über einem Jahr vom Tod des Martin Walser erfuhr. Wir waren mitten im kalten Krieg, Anfang der 1980 Jahre, – ich war damals noch Oberstufenschüler und besuchte das Gymnasium in Schramberg, an dem ich 1984 das Abitur ablegte.  Walser wurde viel gelesen, – und war, in den überregionalen Medien mit seiner gewichtigen Stimme, die viel zu sagen hatte damals in der westdeutschen Nachkriegszeit sehr präsent. Als ich von Martin  Walsers Tod erfuhr, musste ich an den kalten Krieg denken – die Düsenjäger über Schwarzwald, Alb und Bodensee, – und unsere „Samstagsitzungen“ im Cafe Steidler an der Steige. Damals war ja noch an jedem zweiten Samstag bis kurz nach Elf Schule. Letztes Jahr als ich vom Tod Walser erfuhr, wollte ich erst etwas für paysages schreiben, aber dann ist es im Alltagstrubel etwas untergegangen, das Schreiben wurde vergessen, und dennoch bleibt die Erinnerung an Walser als meinungsstarken Chronist der Nachkriegsjahre.  

Stattdessen kaufte ich mir sein letztes Buch mit den Illustrationen von Cornelia Schleime – „das Traumbuch Postkarten aus dem Schlaf“ und die Taschenbuchversion von „ein springender Brunnen“. Ich war doch sehr erstaunt, dass es den springenden Brunnen nicht als Epub gibt, – denn ich versuche seit dem ich einen Tolino besitze[1], – möglichst die meisten meiner  Buchanschaffung in Form eines ePub zu tätigen, da ich gar nicht mehr weiß, wohin mit allen meinen Büchern.  Wobei die Lektüre des springenden Brunnen auch auf sich warten ließ. Ich war in meinen jungen Jahren bestimmt kein Martin Walser Fan, – sowie beispielsweise mein Vater, der bis zu seinem frühen Tod 1992 wohl alle bis dahin erschienenen Werke von Walser in der Reihe edition suhrkamp in seinem Arbeitszimmer im Lärchenweg stehen hatte. Mein Vater hat wahrscheinlich einen Großteil dieser Bücher gelesen, – nicht nur gelesen, sondern regelrecht studiert, wie ich viele Jahre später feststellen musste als ich ein paar dieser Walser Werke in die Hand nahm, und die handschriftlichen Anmerkungen meines Vaters in den Büchern entdeckte. Ich selbst hatte bis zum Tod Martin Walsers im letzten Jahr nur wenig vom ihm gelesen, – „Die Gallistl’sche Krankheit“, „Ein fliehendes Pferd“, „Über Deutschland reden“, „Finks Krieg“ mehr überflogen als gelesen. Von diesen überflogenen Büchern hat sich nachhaltig nur Finks Krieg in der Erinnerung festgesetzt, denn handelte sich ja um die literarische Verarbeitung der Affäre Gauland. Und Alexander Gauland sollte ja später noch als Gründungmitglied der Wahlalternative 2013 aus der dann die AFD entstand werden, richtig berühmt werden. Richtig „auf der Zeile“ gelesen, – habe ich eigentlich nur „Die Verteidigung der Kindheit“, die Erinnerung an diesen Roman von Walser ist mir positiv im Gedächtnis verblieben.

Zeit für die Lektüre des springenden Brunnen habe ich nun Anfang Juli gefunden. Wie schon in zwei vorhergehenden auf Französisch verfassten Blogbeiträgen beschrieben, leide ich an der gleichen Krankheit  wie einst François Mitterrand[2] und musste in diesem Zusammenhang Anfang Juni einen Klinikaufenthalt hinter mich bringen. Zeit zum Lesen gab es da natürlich genug – und hier habe ich mich dann auch der Lektüre des autobiographischen Romans „ein springender Brunnen“ widmen können. Ja, ich muss es gleich zu Anfangs gestehen, das Buch hat mir außerordentlich gut gefallen, wohlwissend, dass das Buch bei Erscheinen 1998 durchaus heftig kritisiert wurde.

Die Lektüre Buches tauchte mich in eine vergangene Welt ein, – deren letzte Jahre ich selbst Ende der 1960 und Anfang der 1970 siebziger Jahre als Kind noch erleben durfte. Die Welt des katholischen Oberschwabens wie man sie auch im Werk von Arnold Stadler wiederfindet. Ich habe mich beim Schreiben des Kapitels „Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg“ für das von Conny Scheck und Maria Gelder  herausgegebene Zeitzeugen Buch „Aus dem Grau der Kriegszeit. Geschichten hinter der Geschichte“ über die Zeit des zweiten Weltkrieges in Bad Saulgau intensiv mit dieser Welt auseinander gesetzt. So intensiv, dass ich parallel dazu mehrere Blogbeiträge darüber schrieb[3] .  Eigene Erinnerungen kreuzen sich mit Örtlichkeiten im Buch Walsers wie beispielsweise hier „Sie würde sich hinausstürzen aus diesem Leben. Ins tiefste Kloster hinein. Nach Sießen zu den Franziskanerinnen. Sie musste morgen früh, vor dem Kommunizieren, noch einmal beichten (Walser, M. 2021,  318)“. Mein Urgroßvater Wilhelm Schramm hat während der NS-Herrschaft, obwohl selbst NSDAP Mitglied, die Flucht der Franziskanerinnen in die Schweiz mit organisiert[4]. Abgesehen davon war das Kloster Sießen ein wichtiger Dreh und Angelpunkt im Alltagsleben meiner Saulgauer Verwandtschaft, insbesondere für meine Großeltern.

Oder das Kohleausfahren in Wasserburg von dem Walser berichtet. Kenne ich auch noch. Natürlich nicht mit dem Handwagen wie bei Walser sondern mit dem Lastwagen. Mein Opa  Anton Neff war Geschäftsführer der Wilhelm Schramm KG, einer Möbelspedition die ursprünglich aus einer Bahnspedition hervorging, – und die noch in den 1970 Jahren die Kohlen und das Heizöl, welches rund um Saulgau vertrieben wurde, per Bahn im „Wagenladungsverkehr“ erhielt. Wenn wir die Großeltern in Saulgau besuchten habe ich viele Male meinen Onkel Ewald, der ja später Geschäftsführer dieser Spedition wurde, beim Kohleausfahren begleitet[5]. Kartoffeln, Obst und Wein wurde auch gehandelt, aber das war wohl mehr ein Hobby meines Opas, das lief so nebenher.

Wasserburg gehört zu Bayern, und deshalb sind die im springenden Brunnen romanhaften Lebenserinnerungen nach Bayern, dem Allgäu und Tirol ausgerichtet. Aber diese politischen Landesgrenzen waren ja im katholischen Schwaben weniger relevant, –  die Donaustädte, Oberschwaben, das katholisch bayerische Schwaben, Tirol, Nieder und Oberbayern – die Klöster und Priesterseminare waren die Wegmarken dieser vergangen Welt.

So führte der Weg des Joseph[6], einer der vielen Brüder meines Großvaters, mit dem man mich im Familienkreise in meiner Kindheit oft verglich, von Munderkingen über Gars am Inn nach Deggendorf. Dieser Joseph Neff war Redemptorist und verstarb im Redemptoristenkloster Deggendorf am 9. Oktober 1925 an den Folgen einer Kriegsverwundung aus dem ersten Weltkrieg[7]. Das Redemptoristenkloster im niederbayrischen Deggendorf ist übrigens längst Geschichte, ja vergessen, – in den 1970 Jahren abgerissen, findet man nicht mal eine Artikel über dieses Kloster in der deutschsprachigen Wikipedia, – nur im Regiowiki Niederbayern findet man einen interessanten Artikel über das Kloster.

Während ich am Zeitzeugenkapitel über das Kriegsende in Bad Saulgau schrieb, wurde mir aus Verwandtschaftskreisen eine kleine Bilderkiste vermacht, – mit persönlichen Photographien, Zeitungsausschnitten, Todesanzeigen – die letztlich auch ein Blick in das katholischen Schwaben, vom Beginn des ersten Weltkrieges bis in die Nachkriegszeit Ende 1940, gewährt. Letztlich eine ähnliche Welt wie Martin Walser ihn im springenden Brunnen beschreibt. Was mich hingegen in dieser Welt schon immer verblüfft hat, wie wenig Rom und die Kurie in dieser Welt eine Rolle spielten. Der Kaplan  bzw. der Vikar (Pfarrvikar), der Pfarrer, der Weihbischof, der Bischof, sowie das Klosterleben  der oberschwäbischen Klöster waren im Alltagsleben dieser katholischen Welt weit wichtiger als das ferne Rom.

Blick ins Feuerenmoos, © Christophe Neff 13.02.2018

Und dann noch der Krieg, – der erste und der zweite waren in meiner Saulgauer Familie omnipräsent, ich habe das auch ausgiebig im schon erwähnten Zeitzeugenkapitel „Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg“ dargestellt. Aber die Kriegszeit und die Erinnerung daran sind mir auch in meinen Kindheitsjahren in Schramberg, der Schwarzwaldstadt in der ich aufgewachsen bin, immer wieder begegnet. Nicht nur in der Kindheit, – vor ein paar Jahren fuhr ich zur Trauerfeier und Beerdigung eines Schulfreundes auf den Sulgen. Es war ein schöner sonninger Wintertag, – Feuerenmoos und Sulgen, Hintersulgen schneebedeckt, – und dann in der Trauerfreier, war er plötzlich wieder da –  der Krieg, als der Pastor vom Bruder des Verstorbenen sprach, der als Pilot im Krieg gefallen war. Eine Wunde die nach über 70 Jahren nach Kriegsende noch schmerzte.

Johann holte den Ortsgruppenleiter ein, als der die Stiefelspitze auf die oberste Stufe setzte. Die Mutter, gerade im Gang, gerade unter der geöffneten Tür von Zimmer vierzehn. Auch geteilt. Fünfköpfig war da eine Familie untergebracht. Die Frau stand mit ihrem Achtjährigen, die Mutter stand mit Anselm, alle hörten die Ortsgruppenleiterstiefel auf den ächzenden Stufen. Drehen sich um. Ihm zu. Die Mutter sieht ihn und schreit. Und Anselm auch. Die Mutter rennt den Gang entlang ins geteilte Zimmer acht. Johann bleibt hinter dem Ortsgruppenleiter. Der Schrei hört nicht auf. Ein einziger Ton. Von Anselm hört man nichts mehr. Johann spürt selber nichts. Er erlebt nur, was die Mutter erlebt. Der Ortsgruppenleiter geht in die zur Küche gemachte Zimmerhälfte. Die Mutter hat die Tür offengelassen. Die Mutter steht, sieht dem Ortsgruppenleiter entgegen, gibt keinen Ton mehr von sich …. (Walser, M. 2021, 339)“

Als ich diesen Abschnitt, in dem der Ortsgruppenleiter der Familie mitteilt, dass der Sohn Joseph gefallen ist las, erinnerte ich mich daran, dass ich diese „Szenen“ wenn die Todesbotschaft über den im Krieg gefallen Sohn nach Hause überbracht wurde, das Schreien der Mütter, – das habe ich tatsächlich erzählt bekommen – und zwar in der Grundschule, die damals noch Volksschule hieß. In der vierten Klasse beim Lehrer Hunzinger[8] in der Grundschule am Kirchplatz auf dem Sulgen. Samstagmorgens in der letzten Stunde gab es immer die „Stunde“ Sagen und Geschichten aus der Heimat. Da wurde uns  vom Romäus aus Villingen, dem Hans vom Rechberg mit seinem berühmten Spruch Hostamadostha[9], manchmal klassische Sagen oder auch die Fabeln von La Fontaine.  -. Nebenbei erklärte er uns auch, dass ein Krattenmacher, also die Vorlage der Sulgener Narrenfigur, dem Sulgener Hansel, ein Korbmacher sei, von denen früher wohl einige auf dem Sulgen, sprich Sulgau und Sulgen gegeben habe. Die Kratte ist eine längst vergessene schwäbisch-alemannische Bezeichnung für Korb – ein Wort, welches Walserer u.a. auch im springenden Brunnen verwendet „ Der Großvater sagte, Johann könne einen Kratten holen und die gefallenen Äpfel auflesen, fürs morgige Apfelmus. Johann holte aus dem oberen Stock der Remise, wo alles herumlag, was man nicht mehr brauchte, aber dann doch wieder brauchte, einen Korb und las aus dem Gras unter allen acht Apfelbäumen das gefallene Obst (Walser, M, 2021, 36).

Und beim Erzählen kam der Lehrer Hunzinger manchmal auf von Leben auf dem Sulgen während der Kriegszeit zu sprechen. Er glitt sozusagen von den Krattenmachern, den einst getrennten Ortsteilen Sulgau und Sulgen die auch konfessionel getrennt waren, Sulgau war altwürttembergisch und evangelisch und zum Kirchgang mussten die Sulgauer zu Fuß ins mehrere Kilometer entfernte Schönbronn laufen, – und der Sulgen war schon immer katholisch, langsam aber stetig in die Zeit des Zeit des zweiten Weltkrieg. Und da hat er mehr als einmal von den Vorahnungen der Mütter vom Nahen Tod des Sohnes, vom Eintreffen der Todesnachricht, dem ländlichen Leben zwischen Sulgen, Haardt, Aichhalden und Dunningen berichtet. Die Angst vor einem unergründlichen Schicksal dem man nicht entkommen konnte, – der Krieg bringt Angst, Tod und Verzweiflung über das Land und die Städte und Dörfer zwischen Schwarzwald und Alb,  und selbst in den hintersten Ecken vom Sulgen, dem Lienberg, der Hutneck, wird niemand verschont, keiner kann sich vor dem Schicksal welches der Krieg einem vorsieht verstecken. Dem Schreien der Mutter auf dem Lienberg, als die Todesnachricht des Sohnes der in Russland gefallen war im Bauernhaus ankam, ein Schrei den man wohl auf dem ganzen Sulgen zu hören glaubte.  Auf unvergessliche Art vom Lehrer Hunzinger erzählt, sodass ich mich noch heute daran erinnern kann.

Der vorliegende Text ist ein Auszug meiner Gedanken die mir bei der Lektüre des autobiographischen Romanes „ein springender Brunnen“ während meines Aufenthaltes im Klinikum Worms Anfang Juli 2024 so durch den Kopf gingen. Es ist keine Literaturkritik und auch keine Buchzusammenfassung. Eine sehr gelungene von Hajo Steinert verfasste Zusammenfassung des Inhaltes des Buches kann man hier im Archiv des Deutschlandfunkes finden.

Würde man mich fragen, welches Buch ich empfehlen würde, um Einblick in das Alltagsleben des katholischen Oberschwaben und des Bodensees von den 1930 bis 1950 Jahre zu bekommen, dann würde ich bestimmt das Buch „ein springender Brunnen“ von Martin Walser empfehlen. Ein meisterhaft geschriebener Roman, der bei mir persönlich sehr viele Erinnerungen weckte. 

Überlingen Uferpromenade Blick über den Bodensee, © Christophe Neff 01.01.2024

Zusätzlich zum „Buchdeckelbild“, der von mir gelesenen Taschenbuchausgabe „ein springender Brunnen“ habe ich noch das Titelbild des letzten von Walser geschriebenen Buches „Das Traumbuch“ ausgewählt, weil dort sowohl im Text als auch in den von Cornelia Schleime gestaltenen Bildern Wasserburg und der Bodensee eine bedeutende Stellung einnehmen. Zuletzt auch noch ein von mir am Neujahrstag 2024 von der Uferpromenade in Überlingen mit Blick auf den Bodensee und im fernen Hintergrund gerade noch erkennbar die Alpen. Weiterhin noch eine Aufnahme aus dem winterlichen Feurenmoos, – welches ich am Tag der Beerdigung des Vaters des Schulfreundes machte.

Photos: © Christophe Neff 01.01.2024 und 13.02.2018

Bibliographie

Ditter, Robert (1993): „Hosta Madostha“ – Hans von Rechbergs Sprichwort. In: D’Kräz, 13, 18-21.

Neff, C. (2023): Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg. In: Scheck, Conny; Gelder, Maria Margarete (Hrsg): Aus dem Grau der Kriegszeit. Geschichten hinter der Geschichte. Spuren Lebendig Gemacht, Band III, Bad Saulgau Mai 2023, S. 252 – 259. (Ein PDF – Sonderdruck des Buchbeitrages kann in der KITOPEN Bibliothek heruntergeladen werden DOI: 10.5445/IR/1000159193)

Scheck, Conny; Gelder, Maria Margarete (Hrsg)(2023): Aus dem Grau der Kriegszeit. Geschichten hinter der Geschichte. Spuren Lebendig Gemacht. Menschen erinnern sich an eine schwierige Zeit, aber auch an den hoffnungsvollen Neubeginn. Ihre Wege kreuzen sich in Saulgau und Umgebung.  Mit einem Vorwort von Wolfgang Schneiderhahn. Ausgabe in drei Bänden im Schuber. Bad Saulgau Mai 2023.

Walser, Martin (2021): Ein springender Brunnen. Roman. 6. Auflage 2021, Erste Auflage 2000 suhrkamp Taschenbuch 3100, © Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1998. ISBN 978-3-518-39600-1.

Walser, Martin; Schleime, Cornelia (2022): Das Traumbuch. Postkarten aus dem Schlaf. Copyright © 2022  Rowohlt Verlag Hamburg, ISBN 987-3-498-00319-7

Christophe Neff, Grünstadt Juli 2024, hochgeladen am 21.7.2024


[1] Siehe u.a « Une liseuse „Tolino“ pour délester ma bibliothèque »

[2] Vgl. « Blognotice 06.07.2024: veille du deuxième tour des élections législatives 2024 » und « Blognotice 02.06.2024 : « La promesse » d’Anne Lauvergeon »

[3] Dazu chronologisch „Blognotiz 13.03.2022: Erinnerungen an eine Bahnreise nach Saulgau im März 2010“, „Saulgau Oberschwaben Oktober 2022: Photos, Buchlektüren und Kindheitserinnerungen“, „Blognotice 16.11.2022: révision/finissage d’un chapitre de livre sur la fin de seconde guerre mondiale dans une petite ville allemande & débuts sur Mastodon“, „Net schon wieder Ulm“ : Über die Buchpräsentation „Aus dem Grau der Kriegszeit – Geschichten hinter der Geschichte“ in der Bad Saulgauer Stadthalle am Donnerstag den 25.5.2023

[4] Dazu siehe auch Neff, C. (2023): Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg. In: Scheck, Conny; Gelder, Maria Margarete (Hrsg): Aus dem Grau der Kriegszeit. Geschichten hinter der Geschichte. Spuren Lebendig Gemacht, Band III, Bad Saulgau Mai 2023, S. 252 – 259.

[5] Hierzu vgl. auch „Blognotiz 16.11.2014: Novembererinnerungen an Saulgau – Gedanken zum Volkstrauertag 2014“ und „Wintereinbruch erstes Adventswochenende 2023 : Bemerkungen zum Schnee & Bahnchaos in Süddeutschland“.

[6] Josef bzw. Joseph Neff geschrieben.

[7] Vgl Deggendorfer Donaubote Nr. 233, Samstag 10. Oktober 1925 Nr 233, 54 Jahrgang  S.2 „Lokales Allseitige Teilnahme wendet sich dem hiesigen Redemptoristen Konvente ob des raschen Hinscheidens des jugendlichen allbeliebten hochwürdigen P. Josef Neff. …. „

[8] Der Lehrer Hunzinger was Rektor der Grundschule am Kirchplatz auf dem Sulgen.

[9] Hostamadostha = Verballhornung von Hora mea adest, – angeblich von Hans von Rechberg getätigter Spruch angesichts der nahen Todes. Nach Ditter, R. (1993)  „hora matura“ = die Zeit ist reif.

Blognotice 02.06.2024 : « La promesse » d’Anne Lauvergeon

J’ai découvert le livre « la promesse » par la critique de Nathalie Segaunes « Anne Lauvergeon raconte « son » Mitterrand jusqu’au déni »  dans le Monde[1]. Et même si cette critique me semblait plutôt une rétrospective amer sur les années Mitterrand, par endroits on a l’impression de retrouver l’anti mitterrandisme primaire des années Plenel à la direction de la rédaction du Monde,  je me suis mis à lire l’ouvrage, – le récit personnelle d’Anne Lauvergeon sur ses années Mitterrand – et surprise l’ouvrage m’a laissé plutôt une très bonne impression, surtout les chapitres sur l’amitié et la maladie, la mort et la souffrance.  Peut-être je suis un de derniers « Mitterrandiste » – je ne le sais pas – mais en lisant le récit de la vie de François Mitterrand par la plume de Anne Lauvergeon je me suis dit – si j’attends l’âge de la retraite, – en Allemagne pour l’âge de classe née en 1964 la retraite c’est donc à 67 ans, donc je pourrais aller en retraite durant l’été 2031 – et je pourrais peut être trouver le temps d’écrire un livre sur les paysages de François Mitterrand[2]. Je souffre de la même maladie que François Mitterrand et je ne sais pas si j’atteindrai l’âge de la retraite allemande, – mais comme la médicine a fait d’énorme progrès depuis les années Mitterrand, – je suis plutôt optimiste – de pouvoir un jour écrire un essai, un livre sur les paysages, l’idée de la France  de François Mitterrand. Dans ce contexte je précise que le récit d’Anne Lauvergeon peut être aussi lu comme un récit de géographie, de l’idée d’Anne Lauvergeon sur la géographie de la France, des paysages de France vue et vécu par François Mitterrand. Oui ce petit récit personnel d’Anne Lauvergeon sur ses années Mitterrand m’a tellement plu,- que je pense de m’acheter la version papier pour mon petit coin « François Mitterrand » dans ma bibliothèque, car j’ai lu le livre en version électronique epub sur mon tolino[3] ! Pour les « Mitterrandistes  éternels » ce livre est certainement une lecture enrichissant. Pour les autres lecteurs non « Mitterrandistes  éternels » l’ouvrage peut être lu comme un coup d’œil sur la perception de la« géographie humaine  de la France du vingtième siècle et de sa place dans le Monde » dans l’imaginaire littéraire de  François Mitterrand. Et simplement pour ceci une traduction en anglais et surtout en allemand, car l’Allemagne et l’Europe ont un place particulièrement importante dans le livre d’Anne Lauvergeon,  – serait surement serait une bonne initiative !

Lauvergeon, Anne (2024) : La Promesse. Paris, © Éditions Grasset & Fasquelle, 2024, ISBN 978-2-246-85730-3

Christophe Neff, Grünstadt le 2 Juin 2024


[1] Segaunes, Nathalie (2024): Anne Lauvergeon raconte « son » Mitterrand jusqu’au déni. L’ancienne secrétaire générale de l’Elysée, qui fut aussi « sherpa » de l’ex-président de la République, livre, dans un récit publié mercredi 17 avril, un témoignage intime et personnel de François Mitterrand, tout en faisant l’impasse sur son action politique. Le Mondefr. 16.04.2024

[2] Sur les paysages de François Mitterrand voir aussi ici quelques ligne écrite en allemand « Blognotiz 14.12.2011 – Erinnerung an die fünf Platanen vom Schramberger Rathausplatz »

[3] Voir aussi « Une liseuse „Tolino“ pour délester ma bibliothèque »

Dimanche 03.03.2024 : En mémoire d’Alexeï Navalny

La mort subite d’Alexeï Navalny[1] m’avait tellement ému, que j’avais écrit le billet « C’était vendredi, le 16 février 2024 ……. ». Le poème « Maria » que je dédie à  Maria Kalesnikava, qui a disparu quelque part dans un « goulag » en Biélorussie,  est aussi un poème écrit pour tous les détenues des goulags en Russie, Biélorussie, en Chine, en Corée du Nord. La situation des « dissidents », des prisonniers politiques me rappelle parfois les paroles de la chanson « Diego libre dans sa tête[2] » de Michel Berger !

« Derrière des barreaux

Pour quelques mots qu’il pensait si fort

Dehors

Oui dehors, il fait chaud

Et des milliers d’oiseaux s’envolent

Sans effort

Quel est ce pays

Où frappe la nuit

La loi du plus fort? » (Extraits de la chanson Diego libre dans sa tête de Michel Berger)

Ecrit par Michel Berger en 1981 ces paroles dénonçant les dictatures sanglantes qui sévissaient sur une très grande partie de l’Amérique latine dans les années 1970, – paroles qui de nos jours sont encore d’actualité en Russie, Biélorussie, en Chine etc. – même si la chaleur tropicale a été remplacé par le froid polaire du Grand Nord.

J’étais et je suis encore particulièrement touché par tous ces citoyens russes, courageux qui bravaient l’interdiction d’assister aux funérailles d’Alexeï Navalny, que ce soit à Moscou, à Saint Pétersbourg, à Novossibirsk ….  Quel courage ! Quelle audace !

En mémoire d’Alexeï Navalny et des courageux citoyens russes qui ont bravé les interdictions et les intimidations du pouvoir russe et qui ont osé d’accompagner Alexeï pour son dernier voyage, qui ont ensevelie sous les fleurs la tombe du dissident au cimetière de Borisovo à Moscou, l’hebdomadaire le Spiegel parlait même de « Blumenberg  (Montagnes de fleurs)», je publie le tableau « Nawalny » de l’artiste franco-allemand Agnès Deramecourt.

© Deramecourt, Agnes (2024) : Nawalny

Image: Deramecourt, Agnes (2024) : Nawalny (permission de publication via message Facebook), © Deramecourt, Agnes 29.02.2024

Christophe Neff, Grünstadt le 03.03.2024


[1] Alexeï Navalny transcription francophone et anglophone du russe, en allemand on utilise la transcription Alexei Nawalny.

[2] « Diego, libre dans sa tête » chanson écrite en 1981 par Michel Berger pour France Gall rendu populaire par l‘interprétation de Johnny Hallyday (Dans la chaleur de Bercy 1990, Bercy 1992), que j’ai moi-même interprète pendant mes années étudiants chantants ( voir aussi :  Mannemer Dreck- traumhafte Zeiten – eine autobiographische Zeitreise mit Musikbegleitung nach Mannheim).