Blognotiz 28.08.2017: ein Abend im „Aubord du Rhin“ in Lauterbourg

Gleisanlagen Bahnhof Lauterbourg 17.8.2017,  17H 44B1
Gleisanlagen Bahnhof Lauterbourg 17.8.2017, 17H 44B1

Wie der aufmerksame Leser bestimmt schon bemerkt hat, gibt es auf diesem Blog auch hin und wieder Eisenbahnbilder. Man könnte den Verfasser des „Paysagesblog“ durchaus als Gelegenheits – „Trainspotter“ bezeichnen.

Die Rheintalbahn war und ist ja wegen der durch den Tunnelbau des Rastatter Tunnels unabsichtlich erfolgten Gleisabsenkung in Rastatt schon seit 12.8.2018 gesperrt, und ich dachte mir, dass man trotz der strukturellen Unzulänglichkeiten der Strecke Wörth-Lauterbourg-Strasbourg, über die auch schon die Rheinpfalz berichtete[1], im Bahnhof von Lauterbourg mit seinen doch noch recht umfangreichen Gleisanlagen ggf. auf ein paar Umleitungsgüterzüge treffen würde. So fuhr ich am Donnerstag den 17.8.2017 nach Dienstschluss vom KIT durch die Stadt über die Wörtherbrücke nach Lauterbourg. Von den erhofften Umleitungsgüterzügen war nichts zu sehen, die umfangreichen Gleisanlagen im Bahnhof Lauterbourg waren, wie so oft in den letzten Jahren verwaist: Kein Güterzug weit und breit.  Nachdem ich meine Photos gemacht hatte, musste ich leider feststellen, dass eine Rückkehr in die Pfalz fast unmöglich geworden war. Wieder mal hatte ein Unfall auf der B9 zu einer Vollsperrung dieser von „Lastwagen“ gefluteten Grenzstraße geführt und ich saß in Lauterbourg fest[2]. Nach ein paar weiteren Photoshootings, u.a. von der Großbaustelle am im Bau befindlichen Containerhafen von Lauterbourg, der  ja übrigens auch einen Gleisanschluss bekommen soll, fuhr ich ans Rheinufer und setzte mich in den Biergarten des Restaurants „Aubord du Rhin[3]“. Man sitzt hier schön unter Platanen, mit Rheinblick und je nach Strömungsverhältnissen des Rheins, kann man in aller nächster Nähe die Schiffe passieren sehen. Besonders beeindruckend kann das werden, wenn ein großes Containerschiff der sogenannten JOWI-Klasse an einem vorbeifährt, was auch an diesem Abend der Fall war. Ich sitze gern im Bord du Rhin und sehe den Schiffe auf dem Rhein zu. Es erinnert mich etwas an meine Kindheit: an die Zeit als wir nach Eckbolsheim fuhren  und mein Grossvater[4] mir im Hafen von Strasbourg oder am Rheinufer spazieren ging, um mit mir die Rheinschiffe anzuschauen. Wir wohnten damals noch auf dem Schoren auf dem Sulgen und meine Eltern verbrachten, bevor die Großeltern nach Aubord ins mediterrane Südfrankreich zogen, doch recht viel Zeit in Eckbolsheim. So lernte ich u.a. die Rheinschifffahrt kennen. Ich saß also im „Aubord du Rhin“ , sah den Rheinschiffen hinterher und sinnierte darüber, wie es sein kann, dass die ideale Umleitungsstrecke für die Rheintalbahn bei einer Vollstreckensperrung dieser für große Teile Deutschlands und die Nachbarstaaten so wichtigen Lebensader, nicht benutzt wird. Denn, selbst wenn die Strecke zwischen Wörth und Lauterbourg eingleisig ist,  – zwischen Strasbourg und Lauterbourg ist die Strecke zweigleisig ausgebaut,  könnte diese Strecke doch einen erheblichen Teil des Güterverkehrs der Rheintalbal vorübergehend aufnehmen. Zwar ist die Strecke nicht elektrifiziert, aber im Grunde genommen reicht es, eine für das französische Streckennetz zugelassene Diesellok vorzuspannen[5]. Die Lok bespannten ICs zwischen Karlsruhe – Freiburg – Basel hätte man durchaus auch über diese Strecke leiten können.  Auf der Bahnstrecke Wörth – Strasbourg gab (und gibt) es auch hin und wieder grenzüberschreitenden Güterverkehr. Hiervon habe ich auch schon hier diesem Blog ein Bild veröffentlicht[6]. Bekannt in der Öffentlichkeit sind vor allem die Castortransporte, die auch über Lauterbourg geleitet werden.   Eine Zeitlang verkehrte auch über diese Strecke ein Chemie-Shuttle der BASF welches von und bis Ludwigshafen von Sncf Loks bespannt war, in der Regel waren das BB61000 der Sncf[7].

Rastatt - Umleiter mit 232-703-9 bei Horb-Mühlen 27.08.2017
Rastatt – Umleiter mit 232-703-9 bei Horb-Mühlen 27.08.2017, © Christophe Neff

Während auf der Strecke Tübingen –Rottenburg – Horb ein Großteil der Personenzüge für die „Umleitungsgüterzüge“ Platz machen muss, –  wird die ideale Umleitungsstrecke für die Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Offenburg augenscheinlich nicht genutzt. Wie kann das sein?  Ich habe inzwischen in der Rheinpfalz gelesen, dass im Laufe dieser Woche die CFL die Bahnstrecke zwischen Wörth und Strasbourg für Umleitungsgüterzüge nutzen will[8]. Aber ansonsten scheint sich im Umleitungsverkehr auf der Eisenbahnstrecke Wörth – Karlsruhe-Strasbourg nicht viel zu tun[9]. Eine weitere grenzüberschreitende Eisenbahnstrecke, die man ggf. als Umleitungstrecke hätte nutzen können, ist übrigens die Strecke Rastatt – Winterdorf – Roeschwoeg. Dieses Strecke ist zur Zeit zwar nicht betriebsbereit,  aber mit Einsatz von „Eisenbahnpionieren[10]“ wäre es durchaus möglich gewesen, diese Strecke in ein paar Tagen für den Güterverkehr zu reaktivieren.  Das Baden –Württembergische Verkehrsministerium hatte übrigens die Bedeutung dieser Bahnstrecke für den internationalen Eisenbahn erkannt und die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan gefordert[11]. Geschehen ist wohl nicht viel,  die Bahnstrecke Rastatt- Roeschwoeg wiegt sich immer noch im Dornröschenschlaf.

Im Paysagesblog habe ich ja schon mehrmals über den beklagenswerten Zustand der Bahnstrecke Wörth –Lauterbourg – Strasbourg geschrieben, meist in auf französisch verfassten Beiträgen[12]. Ein Bild der verwaisten Bahnhofsanlagen von Lauterbourg befindet sich im Beitrag „Streckenbeobachtungen in der „France périphérique“ – ein geographischer Kommentar zur ersten Runde der Präsidentschaftswahlen 2017 in Frankreich“  – aber ich kann mich nicht erinnern, dass sich auch nur ein Bundestagsabgeordneter (oder te) aus den an Frankreich grenzenden Bundestagswahlkreisen für eine substantielle Modernisierung der Eisenbahnstrecke Wörth-Lauterbourg-Strasbourg, d.h. Elektrifiezierung sowie zweigleisiger Ausbau zwischen Wörth und Lauterbourg, so wie ich es in diesem Blog schon öfter gemacht habe, stark gemacht hätte.  Von den Damen und Herren Thomas Gebhardt (CDU), Thomas Hitschler (SPD), Thomas Lindner (Büdnis 90/die Grünen) (alle Bundestagswahlkreis Südpfalz WK 211); Ingo Wellenreuther (CDU), Sylvia Kotting-Uhl (Bündnis 90/die Grünen)(alle Bundestagswahlkreis Karlsruhe-Stadt WK 271); Axel Fischer (CDU) (Bundestagswahlkreis Karlsruhe-Land WK 272); Kai Whittaker (CDU) , Gabriele Katzmarek (SPD) (Bundestagswahlkreis Rastatt WK 273) habe ich noch nie etwas zu den besagten Eisenbahnstrecken gehört. Ähnliches gilt auch fürFrédéric Reiss (Député de la 8e circonscription du Bas-Rhin / Abgeordneter des 8. Wahlkreises des Bas-Rhin)  sowie für Claude Sturni (Député de la 9e circonscription du Bas-Rhin /Abgeordneter des 9. Wahlkreises des Bas-Rhin). Auch von diesen beiden französischen Parlamentariern habe ich zu den besagten Bahnstrecken in diesem Zusammenhang nie etwas gehört. Vielleicht täusche ich mich auch, aber sollten die angesprochenen Politiker sich doch für die „Modernisierung“ dieser Bahnstrecken eingesetzt haben, dann waren sie damit nicht besonders erfolgreich. Immerhin erscheint mir in diesem Zusammenhang erwähnenswert, dass Christian Jung, (FDP-Bundestagskandidat) in seinem Blog schon im Januar 2017[13], also schon ein paar Monate vor der Gleisabsenkung in Rastatt, ein Reaktivierung/Modernisierung der elsässischen Eisenbahnstrecken gefordert hat[14]. Eine Lehre aus der desaströsen Streckensperrung der Rheintabelle bei Rastatt sollte sein, dass man in „gesamteuropäischen Eisenbahnverkehrsnetzen“ denkt. Dazu gehört der Ausbau und die Modernisierung der deutsch-französischen Eisenbahnverbindungen, wie beispielsweise die erwähnten Eisenbahnstrecken Wörth – Lauterbourg-Strasbourg oder auch  die Strecke Rastatt – Winterdorf – Roeschwoeg. In diesem Rahmen sollte auch endlich die Gäubahn modernisiert werden, d.h. zweigleisiger Ausbau von Horb bis Hattingen. Aber das Drama der Gäubahn (und ihrer Zubringer und Ergänzungsbahnen wie z.B. die Strecken Tübingen –Horb oder Rottweil – Villingen) das wäre schon ein eigenständiger Blogbeitrag, der den Rahmen dieser Betrachtungen sprengen würde[15]. Doch auch hier könnte man berechtigterweise fragen:  Herr Kauder wie haben Sie sich für die Gäubahn engagiert? Herr Kauder ist seit 1990 der direkt gewählte Abgeordnete des Bundestagswahlkreis Rottweil – Tuttlingen (WK 285). Die Infrastruktur der Gäubahn hat sich seit der Elektrifizierung im Jahr 1977 zwischen Horb und Hattingen kaum zum Besseren verändert. Sollte sich Herr Kauder wirklich substanziell für die Modernisierung der Gäubahn eingesetzt haben, dann war es auf gut „schrambergerisch[16]“ „für d’Katz“ denn getan hat sich so gut wie nichts: es sind, u.a. als Folge von MORA-C, lediglich ein paar Gleisanschlüsse verschwunden [17].

Abschließend noch, weil dieser Verkehrsträger so oft vergessen wird, ein paar Worte zur Binnenschifffahrt: Ich hatte an diesem besagten Abend im „Aubord du Rhin“ das Glück, der beindruckenden Vorbeifahrt eines großes Containerschiffs der sogenannten JOWI-Klasse beizuwohnen. Die Binnenschifffahrt ist ein Verkehrsträger mit einer hervorragenden Umweltbilanz, die jedoch hierzulande ein ziemlich vergessenes Dasein fristet. Die Binnenschifffahrt fängt zur Zeit einen Teil des Güterverkehrs in die Schweiz ab, der zur Zeit nicht mit der Bahn verladen werden kann, und sorgt damit dafür, dass der Verkehr auf der A5 und den elsässischen Autobahnen nicht vollkommen zusammenbricht. Die Binnenschifffahrt hat aber darüber hinaus in Südwestdeutschland noch Potentiale und Kapazität. Zur Zeit, und dies relativ unbemerkt von der Öffentlichkeit, wird der Neckar von Mannheim bis Heilbronn für das 135 Meter Binnenschiff ausgebaut. Vielleicht sollte man aber darüber hinaus darüber nachdenken, historische Wasserwege in Süddeutschland und dem angrenzenden Frankreich für die Binnenschifffahrt zu reaktivieren. Dazu braucht es übrigens keine riesigen Containerschiffe. Mit den in Holland entwickelten Neokemp (neuer Kempenaar) ist es durchaus möglich auf kleineren Wasserstraßen Containerverkehr durchzuführen. Eine Reaktivierung der Schifffahrt auf dem Neckar bis Rottenburg oder gar Horb wäre da durchaus denkbar und machbar. Gleiches gilt für die Enz bis Pforzheim, die Murg bis Gernsbach, die Kinzig bis Wolfach oder gar Schiltach.  In Frankreich ließe sich das ostfranzösische Kanalnetz und die  Flussschifffahrt wie z.B. auf dem Doubs modernisieren, oder wie auf der Bruche oder der Ill wieder reaktivieren.

Man kann nur hoffen, dass die Verkehrspolitik aus der Totalsperrung der Rheintalbahn bei Rastatt lernt, endlich massiv in die Ausweichstrecken investiert und daneben auch noch die Binnenschifffahrt nicht vergisst.

Ich befürchte jedoch, dass, wenn die Streckensperrung Anfang Oktober aufgehoben wird, wir auch wieder eine neue Bundesregierung haben werden, dann in ein paar Monaten alles vergessen und nichts geschehen wird. Was übrigens tragisch wäre,  denn der zunehmende LKW-Verkehr  verstopft unsere Straßen immer mehr. Es ist wirklich an der Zeit verkehrspolitisch umzusteuern und mehr Güter auf die Eisenbahn und die Binnenschifffahrt zu verlagern. Ansonsten stehen wir alle bald im „Dauerstau“, weil unsere Straßen vom unaufhörlichen LKW-Verkehr regelrecht verstopft werden.  Irgendwann geht nichts mehr.

Photos alle © Christophe Neff: 1 Blick auf die Gleisanlagen des Bahnhofes Lauterbourg am Abend des 17.8.2017; 2 Rastatt – Umleiter mit 232-703-9 bei Horb-Mühlen 27.08.2017

Christophe Neff, Grünstadt den 28.08.2017

P.S.: Zur Streckensperrung in Rastatt gibt es inzwischen eine Vielzahl von Kommentaren, Meinungen etc. Wirklich neues und relevantes findet man nur selten. Eine der wenigen Ausnahmen ist das Interview das der Verkehrsgeograph Heiner Monheim der Südwestpresse gab – „Interview mit Verkehrsexperte Monheim zur Sperrung der Rheintalstrecke – Stillgelegte Strecken, Denken nur im europäischen Rahmen, zu wenig Netze im Kleinen. Der Verkehrsexperte Heiner Monheim hält das Desaster für hausgemacht“. Verkehrspolitisch bemerkenswert erscheinen mir die Beiträge, die man auf der privaten Netzseite des Grünen Politikers Matthias Gastel findet –  hier unter der Rubrik Schiene oder im Archiv Schiene. Einen hervorragenden Einblick in die Nachkriegsentwicklung des Eisenbahnnetzes entlang der Rheinschiene geben die Bildbände „Zeitreise durch Nordbaden[18]“ , „Zeitreise durch Südbaden[19]“ , die in der Reihe „Schienenwege gestern und heute“ erschienen sind. Die Geschichte des Eisenbahnnetzes im Südwesten Deutschlands (und auch im angrenzenden Elsass in Frankreich) ist eine Geschichte von Eisenbahninfrastrukturabbau, Streckenstilllegung und Streckenrückbau. Die Autoren haben dies in ihrer Bilddokumentation sehr schön dargestellt.

© Christophe Neff 27.08.2017

[1] „Bahn- Baden voraussichtlich zwei Wochen lang nicht befahrbar – Auch BASF von Folgen betroffen“,  Die Rheinpfalz, Nr. 188, Dienstag 15.08.2017

[2] Zum besagten Unfall siehe auch „B9 nach Unfall vollgesperrt“, Die Rheinpfalz, Nr. 191 Kreis Germersheim, Freitag, 18. August 2017.

[3] Das Restaurant mit Terrasse hat auch eine Webpräsenz, siehe hier  http://www.au-bord-du-rhin.fr/www.au-bord-du-rhin.fr/Accueil.html .

[4] Siehe u.a. « Blognotice 22.01.2013: pensées personnelles franco-allemandes sur le cinquantième anniversaire du Traité de l’Elysée »

[5] Sncf Diesellok oder Sncf taugliche Dieselloks aus dem Bestand der Lokverleiher/Lokverleaser wie Akiem.

[6] Im Beitrag „Blognotice 15.07.2013: Images d’Outre-Forêt

[7] Einer der wenigen Bilder dieses „historischen Eisenbahngüterverkehrs“ zwischen Ludwigshafen und Lauterbourg kann man hier finden.

[8] Siehe „Wachsende Wut über Rheintalbahn-Ausfall. Die Schweiz sieht ihre Verkehrspolitik in Gefahr – Auf Umleitungsstrecken leidet teilweise der Regionalverkehr“, Die Rheinpfalz, Nr.194, Dienstag 22.  August 2017.

[9] Eckhard Buddruss von der Rheinpfalz hat sich in einem Kommentar für die vermehrte Nutzung der Strecke Lauterbourg – Strasbourg „für  umgeleitete Güterzüge etwa vom BASF-Kombiterminal nach Italien“ ausgesprochen. Siehe „Das Rastatt-Desaster – Der Ausfall der Rheintalstrecke ist so verheerend, weil es wegen verkehrspolitischer Versäumnisse keine adäquate Ausweichmöglichkeit gibt“ in die Rheinpfalz, Nr. 194, Dienstag, 22. August 2017.

[10] Bei der Bundeswehr gibt es keine Eisenbahnpioniere (und gab es auch nie welche). Die Französische Armee hält diese Fähigkeit (Eisenbahnbau etc.) im 19e régiment du génie in Besancon vor. Bis 2010 gab es in der französischen Armee sogar ein eigenes Eisenbahnpionierregiment, das  5e régiment du génie . Nach dessen Auflösung werden die „Eisenbahntechnischen Fähigkeiten“ vom 19e régiment du génie vorgehalten.

[11] Siehe Anmeldungen des Landes Baden-Württemberg für den Bundesverkehrswegeplan 2015 (BVWP 2015) – Langfassung – (download hier möglich). Hierzu S. 3 „Rastatt – Roeschwoog – (Vendenheim): Wiederinbetriebnahme der Rheinbrücke; Dt.-franz. Vereinbarung von La Rochelle vom 22.05.1992 (Art. 5 Abs. 4): Anschluss an die LGV Est-Europeen [Fertigstellung Ende 2015] in Vendenheim; zusätzliche Ergänzung zur POS Süd für Verkehre nach Südfrankreich und Spanien sowie Regionalverkehr zwischen Nordbaden und Nordelsass (evtl. TEN-Kernnetz)“

[12] Z.B. hier „BB 67422 traçant le TER 830734 entre Mothern et Lauterbourg », « Blognotice 12.6.2011 », « Blognotice 5.5.2012 : – la géographie le grand gagnant du scrutin des présidentielles 2012 », « Blognotice 01.09.2012: Commentaire sur la « modeste et provisoire » ristourne sur le prix des carburants », « Blognotice 15.07.2013: Images d’Outre-Forêt » , « Streckenbeobachtungen in der „France périphérique“ – ein geographischer Kommentar zur ersten Runde der Präsidentschaftswahlen 2017 in Frankreich ».

[13] Siehe hier: „Vor einer Güterzug-Neubaustrecke kommt eine Optimierung der Altstrecken

[14] Im Zuge der „Verkehrspolitischen Diskussion“ nach der Vollsperrung der Rheintalbahn hat Herr Jung dieses Memorandum auf seinem Blog veröffentlicht „Aktionsplan zur Zukunft der Rheintalbahn – Fünf Punkte für eine bessere Bahn-Infrastruktur

[15] Siehe auch: « Saint-Genis-Pouilly à bientôt – quelques réflexions sur l‘ après Copenhague – et quelques aspects de la politique des transports en Allemagne, en France et en Suisse »

[16] Schrambergerische Schwäbisch – die Mundart die man zu meiner Schulzeit und natürlich auch vorher schon in Schramberg gesprochen hat, und jetzt auch wohl immer noch spricht.

[17] Siehe auch: « Saint-Genis-Pouilly à bientôt – quelques réflexions sur l‘ après Copenhague – et quelques aspects de la politique des transports en Allemagne, en France et en Suisse 

[18] Wollny, B. et al (2017): Zeitreise durch Nordbaden. Schienenwege gestern und heute. Fürstenfeldbruck/Essen. ISBN 978-3-8375-1645-6

[19] Wollny, B. et al (2016): Zeitreise durch Südbaden. Schienenwege gestern und heute. Fürstenfeldbruck/Essen. ISBN 978-3-8375-1534-3

Blognotice 14.08.2017: Sècheresse, canicule et feux de forêts – au Maghreb aussi !

Pendant qu’une partie de l’Europe est plutôt victime d’un temps d’été maussade, – à Grünstadt par exemple : depuis la nuit du Mercredi au Jeudi 9août au 10 août 2017, il a plu plus au moins sans relâche jusqu’au Dimanche matin 13.08.2017, une grande part de la partie occidentale de la Méditerranée est touchée par la sécheresse et la canicule et par une vague de feux de forêts. Le Portugal a été particulièrement touché par la vague de feux de forêt et je rappelle  simplement l’incendie de Pedrógão Grande avec ses 64 morts,  ce qui d’après mes connaissances semble être un des feux de forêts les plus meurtriers qui ait sévi en Europe depuis la deuxième guerre mondiale, il devrait venir  jusque après « l’Incendie de la forêt des Landes de 1949 [1]», auquel j’avais dédié un billet en juillet 2009 – sous le titre « 1949 – l‘incendie meurtrier dans la Forêt des Landes ». Les températures  début aout 2017 ont atteint de nouvelles pointes sur la cote languedocienne, et même à Leucate le thermomètre atteignait le 37,5 le 4 aout 2017. Leucate, ce petit coin de côte sur les rives de la méditerranée que mes grands-parents avaient choisi pour échapper à la lourdeur des étés (et ses lots d’orages) dans la plaine du Rhin à Strasbourg/Eckbolsheim, et plus tard  comme lieu de villégiature pour fuir les vagues de chaleurs estivales du Bas-Languedoc quand ils se sont installés à Aubod près de Nîmes dans le Gard[2]. Des grosses chaleurs à Leucate/Port Leucate dépassant les 35 : fait rarissime à mon avis ! Dans les années 1960/70 c’était surtout le pays du soleil et du vent, du sable et de la mer – mais sans chaleurs excessives. Naturellement il ne s’agit ici que des souvenirs d’enfance et de jeunesse d’un bloggeur de week-end, – pour dresser un diagnostic plus précis il faudrait réellement comparer les données météorologiques historiques à long terme. Mais on peut déjà conclure, que la première partie de l’été 2017 au Portugal, en Espagne, dans le Midi méditerranéen français, et dans le Sud de L’Italie fut particulièrement chaude, sèche et propice aux feux de forêts  et les médias français – (et mêmes les médias allemands) nous en ont beaucoup parlé.

Sur la façade sud de la méditerranée, même scenario, sécheresse, chaleur et vague d’incendie touche le Maghreb surtout l’Algérie et la Tunisie, – mais dans nos médias cela ne compte pour ainsi dire pas.

La Tunisie semble particulièrement touchée par une sécheresse accrue, une vague de feux forets  est en train de dévaster une partie de forêts dans un triangle entre Bizerte, Tabarka en Jendouba. Ceci me touche particulièrement car nous retrouvons un peu la situation que nous, mes collègues tunisiens et moi, avons décrite en 2005, 2006 concernant la réaction des écosystèmes tunisiens face aux changements climatiques[3]. L’augmentation des risques de feux de forêts que les changements climatiques engendreraient était certainement un des principaux résultats de ces recherches appliquées, je me permets donc de citer une phrase du document que nous avons remis au gouvernement tunisien en 2007 « La progression des incendies, surtout de grands incendies nécessitant des grands stocks de combustibles, dans le Nord tunisien, peut avoir des conséquences particulièrement négatives pour toute l’économie tunisienne car elle met en danger les systèmes des barrages et l’approvisionnement en eau d’une grande partie de la Tunisie. L’éclosion de grands feux ainsi que leur multiplication pourrait engendrer des phénomènes d’érosion et dans certains cas provoquer des glissements de terrains qui pourraient perturber le fonctionnement d’un ou même plusieurs barrages » (Neff et al 2007). On n’en n’est pas encore arrivé la , mais si la situation perdure durant les étés suivants on pourrait bien y arriver. D’ailleurs dans un papier édité dans le sillage de cette étude , voyant le risque grandissant de feux de forêts au Maghreb , j’avais conseillé :« Achats et gestion commune (Etats Maghreb) de Canadair » (Neff 2005,p. 14). J’écris ceci par rapport à ce que j’ai lu dans les réseaux sociaux sur la gestion des incendies de forêts en Algérie et en Tunisie – et surtout sur le manque cruel de matériel moderne de défense contre l’incendie – la fameuse DFCI comme on la nomme en France.  Il ne s’agit pas de se souvenir de vieux papiers qui dorlotent  quelque part à l’administration tunisienne et dans les quelques placards de la GIZ à Tunis ou à Eschborn, et qui n’ont certainement trouvé qu’une poignée de lecteurs attentifs durant les dernières 10 à 15 années mais bien de rappeler que de solutions existent, elles  sont connues : il suffit simplement de les appliquer ! Mais naturellement il s’agit là d’un choix politique. Ces choix sont parfois difficiles, voir la discussion et la polémique sur l’état de la flotte de Canadair en France [4].

Les feux de forêts dans le Maghreb, comme je connais assez bien la situation en Tunisie je me concentre surtout sur la Tunisie, ces feux   concernent aussi l’Europe, – et en premier lieu la France et l’Allemagne. Il faut donner les moyens à la jeune république Tunisienne pour faire face au défi du changement climatique[5]. La transition démocratique même sans « changements climatiques » est déjà un défi considérable.  Donc ceci nous concerne aussi en Europe. Les habitants des forets entre Sejnane et Tabarka : où iront-ils une fois leurs forêts parties en fumée ? Les écosystèmes méditerranéens ont une très bonne résilience face aux incendies : dans quelques années les écosystèmes forestiers se seront reconstitués– sauf si la fréquence d’incendie devient trop intense – mais les hommes qui y habitent, qui tirent de leurs forêts une ressource (monétaire ou autre), que font-ils pendant que la forêt se régénère ?

Au-delà des problèmes de sècheresse et des incendies de forêts, la Tunisie connait également une crise de l’eau, je dirai peut – être plus une crise de gestion de l’eau – au sens du terme « good-governance » – terme qui d’ailleurs n’existe pas (ou pas encore) dans la Wikipédia française. Au sens anglais du terme « good governance » la Tunisie semble en fait être loin d’une « good-governance » de l’eau – d’une bonne gestion du bien public qui est la ressource eau ! C’est au moins l’impression que j’ai en suivant les différentes interventions publiques de  Raoudha Gafrej sur la « gouvernance de l’eau » en Tunisie[6] – Raoudha Gafrej amie et collègue avec laquelle j’ai eu le plaisir de travailler ensemble pendant mes années tunisiennes[7], mes divers projets de recherches en Tunisie, dont le projet GIZ sur les changements climatiques en Tunisie.

Littérature citée :

Abaza, K. (2015) : Analyse de la régénération spontanée de la végétation post-incendie dans la forêt de Dar Chichou (Cap Bon, Tunisie Nord-Orientale). In : Rev. Roum. Géogr./Rom. Journ. Geogr., 59, (2), p. 159–172, 2015, Bucureşti (download ici)

Chriha, S., Sghari, A. (2013) : Les incendies de forêt en Tunisie – Séquelles irréversibles de la révolution de 2011. In : Méditerranée, no 121, p. 87 – 92. (download ici)

Neff, C., Aloui, A., El Hamrouni, A., Souissi, A., Grossmann, A. (2007): Ecosystèmes. S. 33–43. In: République Tunisienne, Ministère de l’agriculture et des ressources hydrauliques, GTZ (Coopération technique allemande) (Hrsg.): Stratégie nationale d’adaptation de l’agriculture tunisienne et des écosystèmes aux changements climatiques, Cahier 7, Rapport des groupes d’ experts.

Neff, C. (2005): Ecosystèmes tunisiens – une vision prospective face aux changements climatiques et globaux  In: République Tunisienne. Ministère de l’Agriculture et des Ressources hydrauliques, Coopération Technique Allemande – GTZ (Eds). Elaboration d’une stratégie nationale d’adaptation de l’agriculture tunisienne et des écosystèmes aux changements climatiques, Rapport 1ère Phase, Tunis (11.10.2005), 136 – 153.

Christophe Neff, Grünstadt le 13.08.2017, publié le 14.08.2017

[1] Voir aussi le billet: « Le 19 août 1949 – le drame de la Forêt des Landes »

[2] Voir aussi le billet: « Blognotice 7.08.2013: Les cigales de Port Leucate »

[3] Dans un projet de recherches sur les conséquences du changement climatique pour l’agriculture et les écosystèmes tunisiens. Ce projet était financé par la GIZ – la coordination scientifique était assurée par Gonzague Pillet. Le titre officiel du projet était « Elaboration d’une stratégie nationale d’adaptation de l’agriculture tunisienne et des écosystèmes aux changements climatiques ».

[4] Voir aussi : « Incendie. Une flotte de Canadair à bout de souffle » ; « Une flotte vieillissante pour lutter contre les incendies »

[5] Concernant la dynamique récente des incendies de forêts en Tunisie on lira avec intérêt les articles suivants : « Les incendies de forêt en Tunisie – Séquelles irréversibles de la révolution de 2011 (Chriha & Sghari  (2013) » et « Analyse de la régénération spontanée de la végétation post-incendie dans la forêt de Dar Chichou (Cap Bon, Tunisie Nord-Orientale) (Abaza 2015)

[6] Voir aussi: « Selon Raoudha Gafrej, experte en gestion des ressources en eau, la situation hydrique de la Tunisie est alarmante » Huffpost Tunisie 1.8.2017

[7] Voir aussi le billet « Des paysages à l’infini – « Algérie, la mer retrouvée » – sur l’émission Thalassa du 03.04.2015 »

Blognotice 06.08.2017: Souvenirs d‘un bibliophile des sables

Récemment, quelques jours avant le début de mes très petites vacances que je passe chez moi dans la Unterhaardt à Grünstadt je découvris un joli petit texte sur les bibliophiles des sables dans le Monde. « Armé de son pavé » il fréquente les plages françaises, de préférence les plages de la Manche, ou les plages de la façade atlantique, – mais on le trouve aussi sur les rives de la Méditerranée. En lisant ce charmant billet, je me disais que jadis j’appartenais aussi à cette étrange espèce qui vient à la plage pour lire  et se baigner. Depuis que mes enfants ont grandi, je ne fréquente qu’occasionnellement les plages, et ceci surtout pour me baigner – car après tout et à la différence du plagiste bibliophile décrit dans le Monde j’aime beaucoup la baignade en mer. Pour la lecture je préfère en fait des endroits plus calmes qu’une plage de vacances en plein été. Mais autrefois dans ma jeunesse, les heures de plages, c’était aussi  des heures de lecture et ceci même en dehors de la saison estivale, – protégé du Mistral par les dunes de la plage de l’Espiguette au Grau du Roi j’ai dévoré maints livres dans les années 1980 – et ceci même en dehors la saison estivale. Il y a longtemps, j’étais étudiant et l’Allemagne était encore un pays divisé par un mur quasi infranchissable. Beaucoup plus tard quand je fréquentais les plages de Leucate avec mes enfants, j’avais l’impression que la lecture sur la plage était en régression, – mais d’après le Monde, le bibliophile plagiste ne semble pas encore avoir complètement disparu. Mes petites vacances d’été seront en partie occupées à la lecture (non professionnelle) comme je le fis déjà l’année dernière – finir la lecture du roman «   L’insouciance » de Karine Tuil. La traduction allemande[1] de ce roman fait beaucoup parler d’elle, – car une partie de la critique littéraire allemande croit que le roman permet de déchiffrer les maux de la société française contemporaine[2]. L’autre livre qui attend d’être enfin lu en entier est la biographie de « Giuseppe Tomasi de Lampedusa  – Leben und Werk des letzten Gattopardo » de Jochen Trebesch. Même si je n’ai pas encore lu le livre entier, je pense que cette biographie mériterait d’être traduite en français – peut être avec une préface spéciale pour les lecteurs francophones – car à ma connaissance une véritable biographie exhaustive de Lampedusa en français fait malheureusement défaut. Un autre livre, qui mériterait une traduction en français, est le livre que j’ai lu pendant mes dernières vacances d’été en 2016 – la biographie familiale de la famille Mann – « Die Manns – Geschichte einer Familie » – de Tilmann Lahme. Déjà traduit en italien[3] et en hollandais[4] une traduction française de ce magnifique ouvrage que nous ouvre une nouvelle vue sur l’ étrange paysage de la famille Mann serait très souhaitable. En attendant on pourra dans le « Dictionnaire amoureux des Ecrivains et de la Littérature » écrit par Pierre Assouline lire les excellent chapitres « Mann Père & Fils (p.510- 511) » et « Mann Klaus (1906-1949) » dédié a une partie de la Familie Mann. Pour finir ce petit billet bibliophile,- peut – être  tenterais-je, même si cela revient déjà a une lecture professionnelle – de lire des extraits du magnifique livre  « Geogfrafias de Suzanne Daveau », édité par Maria Fernanda Alegria en hommage à la géographe franco-portugaise Suzanne Daveau. Ayant déjà feuilleté ce livre – et lu aussi quelques minuscules parties – je peux déjà conclure  que rien que pour ces magnifiques illustrations dont des croquis de paysages, peintures de la main de Suzanne Daveau, ce livre mérite une attention particulière pour tous les lecteurs s’intéressant à l’histoire de la géographie franco- portugaise.

 

Livres & Ouvrages cités :

Alegria, Maria Fernanda (2015)(Ed) : Geografias de Suzanne Daveau. Centro de Estudos Geograficos, Lisboa, ISBN 978-972-636-252-4

Assouline, Pierre (2016) : Dictionnaire amoureux des Écrivains et de la Littérature. Dessins d’ Alain Bouldouyre. Paris, Plon, ISBN 978-2-259-22818-3

Lahme, Tilmann (2015) : Die Mann Geschichte einer Familie. Frankfurt am Main, S.Fischer Verlag, ISBN 978-3-10-043209-4

Santolaria, Nicolas (2017): A la plage, le bibliophile est armé de son pavé. Il ne part jamais sans son livre de 600 pages, son parasol France Loisirs et sa crème solaire indice 50. Cette année, il a loué à Trouville, comme Proust.

Trebesch, Jochen (2013): Giuseppe Tomasi de Lamedusa  – Leben und Werk des letzten Gattopardo. Berlin, Nora Verlagsgemeinschaft,  Dyk & Westerheide, ISBN978-3-86557-289-9

Tuile, Karine (2016): L’insouciance.Roman. Paris, Gallimard, ISBN 978-2-07-014619-2

Christophe Neff, Grünstadt le 06.08.2017

 

[1] Tuil, Karine (2017): Die Zeit der Ruhelosen. Aus dem Französischen übersetzt von Maja Ueberle-Pfaff.  Ullstein Buchverlage, ISBN 978-3-5500-8175-0

[2] Voir par exemple la critique de Dina Netz « Karine Tuil: „Die Zeit der Ruhelosen“Kometenhafte Aufstiege und erbarmungslose Abstiege

[3] Lahme, Tilmann (2017): I Mann : storia di una famiglia. Traduzione dal tedesco di Elisa Leonzio. Torino : EDT, ISBN 978-88-5923-187-5;

[4] Lahme, Tilmann (2017): De familie Mann : geschiedenis van een gezin. vertaald [uit het Duits] door Ria van Hengel. Uitgeverij De Arbeiderspers, ISBN 978-90-295-0733-2