11.09.1973 „Salvador Allende“ – unvergessen bis auf den heutigen Tag!

Vor fünfzig Jahren, am 11.09.1973, es war wohl ein Dienstag, wurde der chilenische Staatspräsident Salvador Allende in einem blutigen Staatsstreich vom General Pinochet gestürzt. Nach diesem Tag erlebte Chile wohl die dunkelste Zeit seiner Geschichte, der Staatsstreich und die darauf folgende Militärdiktatur forderten tausende von Todesopfern und hinterließ bis auf den heutigen Tag tief gespaltenes Land. Die Tageszeitung Le Monde, veröffentliche eine ganz Serie von Rückblicken auf diesen schwarzen Tag der neueren chilenischen Geschichte. Bei einem dieser Artikel „Ce que raconte vraiment « la dernière photo » de Salvador Allende, le président chilien qui s’est donné la mort après le coup d’Etat militaire de 1973 (Was das „letzte Foto“ von Salvador Allende, dem chilenischen Präsidenten, der sich nach dem Militärputsch von 1973 das Leben nahm, wirklich erzählt)» musste ich sofort an ein Bild denken, welches wohl seit 1975 in unserem damaligen Haus in Schramberg-Sulgen im Lärchenweg  im Wohnzimmer hing. Eine kolorierte Zeichnung, die Salvador Allende, ein deutschsprachiges Textzitat Allende‘s, einen unbelebten Baum, und Menschen hinter blutigen Stacheldraht zeigt, die der Schramberger Künstler Uwe Rettkowski angefertigt hatte[1].

Es war Teil einer „bildlichen Revolutionstriologie“ welche Uwe Rettkowski Mitte der 1970 Jahre  erstellt hatte, und die mit leichten Abweichungen, wohl in ein paar ausgewählten Schramberger Wohnzimmern hing. Das Bild hat sich bei mir für immer eingeprägt, – als Erinnerung an Salvador Allende und seinen Traum vom demokratischen Sozialismus, und die abertausenden Opfer der Militärdiktatur Pinochets ….

Das Bild was ich hier in paysages veröffentliche ist eine Photographie diese Bildes welche ich im April 2013 angefertigt habe. Was mir beim Schreiben diesen kurzen Blogbeitrages auffällt, ist das in Frankreich der Erinnerung an Salvadore Allende, den Militärputsch des Generals Pinochet und seine unzähligen Opfer im kollektiven Gedächtnis doch erheblich präsenter sind als bei uns in Deutschland. Woran das wohl liegen mag?  Vielleicht gab und gibt es in Frankreich trotz alledem einfach mehr „Sozialromantiker“  die sich dem Sozialromantiker „Salvador Allende“ verbunden fühlten, – und die auch bis auf den heutigen Tag die vielen Opfer, die Verschwundenen, die Namenlosen die die Militärdiktatur Pinochets in Chile hinterließ, nicht vergessen konnten.

Salvador Allende (U.Rettkoski 1975)

Port Leucate, 11.09.2023

P.S.: Wie ich schon 2012 in dem Blogbeitrag „Blognotiz 12.01.2014: „Blick auf die alte und die neue St. Laurentiuskirche auf dem Sulgen“ – Zeitreise durch die Bergvorstadt Sulgen – anhand einer Neujahrspostkarte von Uwe Rettkowski“ schrieb, wäre es an der Zeit ein kommentiertes Werkverzeichnis des künstlerischen Werkes von Uwe Rettkowski anzulegen!


[1] Über dieses Bild berichtete ich schon in Blogbeiträgen „Quelques mots sur le reportage „la route australe“ d’Emilio Pacull dans l’émission Thalassa du vendredi 26.11.2010“ und „Blognotiz 12.01.2014: „Blick auf die alte und die neue St. Laurentiuskirche auf dem Sulgen“ – Zeitreise durch die Bergvorstadt Sulgen – anhand einer Neujahrspostkarte von Uwe Rettkowski“.