Blognotiz 19.04.2024: trotz alledem immer noch Sozi

Trotz alledem immer noch Sozi ! Trotz aller meiner Zweifel an der SPD bin ich ja schon seit Jahrzehnten SPD – Mitglied, – ich hatte mir ja auch schon überlegt aus der SPD auszutreten, das habe ich auch etwas ausführlicher in der Blognotiz vom 11.02.2024 dargestellt, aber letztlich bin ich doch dabei geblieben. Ich kandidiere jetzt auch bei den Kommunalwahlen im Juni 2024 für den Stadtrat in Grünstadt und für den Kreistag in Bad Dürkheim. Der SPD OV Grünstadt postet gerade auf Facebook „Kurzportraits“ der einzelnen Kandidaten, da teile ich nun hier auch in „Paysages“ das Bild, welches ich selbst in Facebook geteilt habe. Die viel zitierte „Demokratie“ kann ja auch nur leben und gelebt werden wenn es genügend Kandidaten für die politischen Parteien gibt die sich zur Wahl stellen, so dass man als Bürger auch eine echte Wahl hat.

Trotz alledem ist übrigens ein sozialrevolutionäres Gedicht aus dem 19 Jahrhundert, das während meiner Jugend in den Vertonungen von Hannes Wader und Wolf Biermann ziemlich populär war. Inzwischen, viele Jahrzehnte danach, scheint es fast wieder in Vergessenheit geraten zu sein!

Christophe Neff, Grünstadt den 19.04.2024

Der Neckar – literarische Spaziergänge mit Jan Bürger

Blick auf dem Neckar von der Fähre Neckarhausen – Ladenburg, © Christophe Neff 15.03.2024

In Tübingen am Neckar bin ich geboren. Ich verbrachte dort, d.h. in Tübingen und in der näheren Umgebung meine ersten drei Lebensjahre, danach zogen wir nach Schramberg in den Schwarzwald, und zwar in die Bergvorstadt Sulgen, auf dem Schoren neben dem Feurenmoos, später dann in das Neubaugebiet Eckenhof in selbiger Schramberger Bergvorstadt . Fast zwanzig Jahre später wohnte ich keine 50 m Luftlinie vom Neckarufer entfernt in Mannheim-Neuostheim, –  von 1986 bis 1993 studierte ich Geographie an der Universität Mannheim[1]. Bei guten Wetter lief ich oft am Neckar entlang in die Mannheimer Innenstadt, stärkte mich mit einem „Fleischsalatbrötchen“ beim Grimminger auf den Planken und widmete mich danach dem Studium der Geographie an der Schlossuniversität[2].  Es gab auch Tage da lief auch einfach nur über die Riedbahnbrücke um auf die Maulbeerinsel zu gelangen, – und verbracht dort lange Stunden mit Lektüren, sah den Zügen auf der Riedbahnbrücke und erschloss mir dabei wohl einen Großteil der europäischen und amerikanischen Literatur. So viel Zeit zum Lesen würde ich wohl nie mehr haben werden, das war mir schon als Student bewusst. Und immer wieder führt es mich an den Neckar zurück. Ich habe noch Familie am Neckar im Schwäbischen, am Rande der Schwäbischen Alb, gar nicht weit weg von Niederstetten dem Geburtsort von Berthold Auerbach dem Erzähler der „Schwarzwälder Dorfgeschichten“[3].  Mannheim besuche ich immer wieder gern, – ja manchmal führe ich sogar noch Exkursionen ans Neckarufer durch.  In diesem Sinne habe ich bestimmt eine fast schon lebenslang andauernde Beziehung zum Neckar dessen Literaturgeschichte Jan Bürger in seinem Buch der Neckar eine literarischen Reise von der Quelle bis zu Mündung geographisch und literarisch beschreibt,

Mit Studierenen meines geobotanischen Frühjahrspraktikum auf der Fähre Neckarhause – Ladenburg, der letzten betriebsfähigen Fähre des Neckars, © Christophe Neff 15.03.2024

Eigentlich wollte ich mir ja nur noch in Einzelfällen „Papierbücher“ kaufen. Meine Bücherregale quellen über, einen „Tolino“ habe ich mir auch schon gekauft und nutzte diesen auch regelmäßig[4]. Jan Büger‘ s „der Neckar – eine literarische Reise“ hatte ich schon im Jahre  2013  gekauft und gelesen. Vor einigen Wochen hatte ich mitbekommen, dass es von dem Buch eine erweiterte Neuausgabe in als Taschenbuch gibt, – aber eben nicht als epub – und weil mich so viel wie oben geschildert mit diesem Fluss verbindet, habe ich mir es dann doch als echtes Papierbuch zugelegt. Dann das neue Kapitel „Herbst 2023, Neckarbiotop Zugwiesen“  verschlungen, – und danach noch den Rest des Buches wiedergelesen um herauszufinden ob mir das Buch immer noch so gefällt wie bei der ersten Lektüre im Jahre 2013. Wäre Jan Bürger im Herbst 2023 irgendwo zwischen Mannheim und Heidelberg am Neckarufer entlangspaziert, so wären ihm vielleicht die Kanadagänse auf dem Neckar[5] und vor allem die Edelsittiche, die grünen Alexandersittiche am Neckarufer aufgefallen. Ich hatte tatsächlich über diese großen grünen exotischen Vögel schon in einer Veröffentlichung über die urbane Vegetation Mannheims in den 1990 Jahren eine Randbemerkung veröffentlicht[6]. Dreißig Jahre danach kann man wohl sagen, dass das Neckarufer zwischen Mannheim und Heidelberg ein regelrechtes „Papageienland“ geworden ist. Die grünen Vögel finden sich inzwischen auch in Ludwigshafen, Frankenthal und Worms, – manchmal kann man sie auch schon über den Dächern von Grünstadt fliegen sehen, – hingegen scheinen sie in Karlsruhe noch nicht dauerhaft beobachtet worden. Darüber hinaus breiten sich auch neue Pflanzen in Wälder in Fluren aus, – rund um Stuttgart vor allem Kirschlorbeer (Prunus laurcerasus) und Runzelblättriger Schneeball (Viburnum rhytidophyllum) …  Man kann das schön bei einer Fahr auf der „Panoramastrecke“ der Gäubahn vom Stuttgarter HBF, also das was vom alten Bonatzbau noch übrig geblieben ist, rauf nach Vaihingen sehr schön sieht. Auf solch einer Zugfahrt, die man ja irgendwann so nicht mehr machen kann, weil mit Fertigstellung von Stuttgart 21 die „Panormabahn“  sterben soll, – kann man auch sehr gut in die Gärten in der Hauptmannsreute, Herdweg und Lenzhalde schauen, – und dabei auch hier und da – Hanfpalmen (Trachycarpus fortunei) und andere exotische Pflanzen entdecken. Palmen in Stuttgarts Gärten, das hätten sich Mörike und Schiller um nur zwei Namen zu nennen, wohl so nicht vorstellen können. Ähnliches gilt ja auch für Mannheim, – welches ich ja vor Jahren in einem Blogbeitrag als „Mannheim les Palmiers“ bezeichnete. Mannheim war schon seit Beginn der Industrialisierung ein „Hotspot“ der Ausbreitung von exotischen Pflanzen in Mitteleuropa. Inzwischen breitet sich ja im Mannheimer Hafengebiet das Pampagras (Cortaderia seollana) aus (Junghans, T. 2024).

Literarisch ist dieses neue Kapitel auch aufschlussreich, wobei mir „Felix Huby“ und „Anna Katharina Hahn“ fehlen. Man kann natürlich lange über den literarischen Wert von Huby‘s Kriminalromanen diskutieren, aber die Lektüre von „Bienzle und die schöne Lau“ und der „Atomkrieg in Weihersbronn“, – beide Kriminalromane las ich tatsächlich auf der „Maulbeerinsel“ im Neckar zwischen Neuostheim und Feudenheim,  hat mir das Werk Eduard Mörikes neu erschlossen. Ich gehöre ja noch zu der Generation von Gymnasialschülern die den „Feuerreiter“ und „Er ist’s“ auswendig lernen musste[7].  Ich halte auch das erste der autobiografischen Romantrilogie von Huby, also die „Heimatjahre“, für ein sehr gelungenes Buch.  Ja was Anna Katharina Hahn betrifft, „wer wenn nicht sie“ wurde zum literarischen Chronisten des Zeitgeschehens der Landeshauptstadt Stuttgart. Sie greift auch famos alte Begrifflichkeiten wie Beispielsweise den  „Pietcong“  wieder auch, – ich hatte das Wort ja fast schon vergessen  –  und durch die Lektüre von „Aus und davon“ – ist es mir wieder ins Gedächtnis gerufen worden. Natürlich gibt es da noch andere „neuere“ Bücher aus den Neckarlanden, Herkunft  von Saša Stanišić oder das deutsche Krokodil von Ijoma Mangold. Oder auch „Wem sonst als Dir“, (Kriminal) – Roman von Uta Maria Heim, der mich vom Hölderlinturm in Tübingen zurück in den Lärchenweg, die Dr. Helmuth Junghans Strasse in die Bergvorstadt Schramberg – Sulgen führte.

Aber letztlich ist das natürlich auch alles Geschmackssache, – und weiterhin muss die neue deutsche Literaturgeschichte des Südweststaates auch erst noch geschrieben werden. Und diesen Anspruch hat natürlich Jan Bürgers Buch auch nicht. Bausingers im Jahre 2016 verfasste  sehr lesenswerte „Schwäbische Literaturgeschichte“ kann man auch im neuen Buchkapitel finden. Jan Bürger ist ein guter Naturbeobachter, aber die Bedeutung der an den Ufer des Neckars wirkenden Schriftsteller für die heute im Naturschutz gängigen Leitbilder von schützenwerter Natur und Landschaft im deutschsprachigen Raum, werden im Buch nicht  thematisiert. Die „Schönheit“ der Landschaften rund um den Neckar, sowie sie die Dichter der „schwäbischen Dichterschule“, aber eben nicht nur diese „besangen“,  – finden sich in den heutigen in Deutschland gängigen Naturschutzleitbilder wieder. Im Grunde genommen waren das keine „natürlichen Landschaften“ – sondern es waren die Erinnerungsbilder der idealisierten Agrarlandschaften  rund um den Neckar vor dem Beginn der Industrialisierung im deutschsprachigen Südwesten. Und schön zu Leben war es in diesen Württembergischen Landen auch nicht immer. Der Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora im Jahr 1815 verursachte das Jahr ohne Sommer im darauffolgenden Jahr 1816. Massenarmut und Auswanderungswellen hielten in Süddeutschland Einzug, und das Königreich Württemberg wurde besonders hart vom Jahr ohne Sommer getroffen.

In diesem Zusammenhang musste ich auch an ein Buch denken, was ich vor vielen Jahrzehnten als „Pennäler las, die  „Reise durch das Königreich Württemberg“  von Karl Julius Weber, denken.  Mein Vater hat es mir einst als Lektüre empfohlen. Darin findet man die vorindustriellen Landschaften Württembergs recht eindrücklich beschrieben.

Der Neckar – eine literarische Reise“ ist ein rundum gelungenes Buch.  Ich habe das ganze „neue“ Buch mit dem Zusatzkapitel jedenfalls sehr gern wieder gelesen, – und kann es allen die den „Neckar“ literarisch erwandern wollen sehr zur Lektüre empfehlen. Und sollte es irgendwann mal eine Neuauflage des Buches geben, würde ich mir einen farbigen Abdruck der Abbildungen wünschen, drucktechnisch ist das heute problemlos machbar und das würde auch den Preis des Buches nur unwesentlich erhöhen.

Bibliographie:

Bausinger, Hermann (2016): Eine schwäbische Literaturgeschichte. © 2016, Klöpfer & Meyer, Tübingen, I Auflage 2016

Bürger, Jan (2024): Der Neckar. Eine literarische Reise. Erste erweiterte um ein Nachwort ergänzte Taschenbuchausgabe. 1 Auflage 2024, C.H. Beck, © C.H. Beck München 2013, ISBN 978-3-406-81217-0

Hahn, Anna Katharina (2020): Aus und davon. Roman. 2. Auflage 2020, erste Auflage 2020 Suhrkamp Verlag Berlin 2020, ISBN 978-3-518-42919-8

Heim, Uta – Maria (2013): Wem sonst als Dir. Roman. Tübingen, Klöpfer & Meyer, ISBN 978-3-86351-064-0

Huby, Felix (1977): Der Atomkrieg in Weihersbronn : Kriminalroman. Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 1977, ISBN 3-499-42411-8

Huby, Felix (1985): Bienzle und die schöne Lau. Reinbek bei Hamburg,  rororo-Thriller 2705, ISBN 3-499-42705-2

Huby, Felix (2015 ): Heimatjahre. Roman. © 2014 Klöpfer & Meyer, Tübingen. 3. Auflage 2015, ISBN 978-3-86351-083-1

Junghans, T. (2024): Kurze Notiz zur Verwilderung des Amerikanischen Pampagras (Cordaderia selloana) im Mannheimer Hafen. In: Pollichia Kurier 1 (40), 2024, 14-15.

Neff, C. (1996): Neophyten in Mannheim – Beobachtungen zu vegetationsdynamischen Prozessen in einer Stadtlandschaft.  In: Anhuf, Dieter; Jentsch, Christoph (Hrsg): Beiträge zur Landeskunde Südwestdeutschlands und angewandten Geographie,  Mannheimer Geographische Arbeiten ; 46, 65-110. (U.a. hier in Researchgate hinterlegt)

Mangold, Ijoma (2018): Das deutsche Krokodil. Meine Geschichte. Copyright ©2017 by Rowohlt Verlag Gmbh, Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag, Dezember 2018, ISBN 978-3-499-63216-7

Stanišić, Saša ( 2019 ): Herkunft. Copyright © 2019 Luchterhand Literaturverlag München, 10. Auflage, ISBN 978-3-630-87473-9

Weber, Karl Julius (1978): Reise durch das Königreich Württemberg. Vorwort von Franz Georg Brustgi. Erläuterungen zu den Illustrationen von Rudolf Henning, Stuttgart : Steinkopf, 1978, ISBN 3-7984-0381-3

Bilder alle © Christophe Neff 15.03.2024

Christophe Neff, Grünstadt März 2024


[1] Zu meiner Studienzeit in Mannheim siehe u.a. auch “ Mannemer Dreck- traumhafte Zeiten – eine autobiographische Zeitreise mit Musikbegleitung nach Mannheim“,   „Ein paar Tage im November 1989: Erinnerung zum Mauerfall aus Südwestdeutschland“ sowie „Se ressourcer – auftanken, – über versteckte Orte in der Zeit vom 14. Juli 2022 – und andere Ferne und Nahe „Aufladestationen“.

[2] Zur Geschichte des Faches Geographie an der Universität Mannheim siehe auch „Das Fach Geographie an der Mannheimer Hochschule“.

[3] Siehe u.a. auch „Blognotiz 01.05.2013: Farbtupfen auf der Gäubahn, – Legoloks im Neckartal“.

[4] Siehe auch „Une liseuse „Tolino“ pour délester ma bibliothèque

[5] Kanadagänse in Neckarhausen, Beobachtung des Verfassers auf Inaturalist!

[6] Neff, C. (1996): Neophyten in Mannheim – Beobachtungen zu vegetationsdynamischen Prozessen in einer Stadtlandschaft.  In Mannheimer Geographische Arbeiten ; 46, 65-110.

[7] Vgl auch „Blognotiz 07.04.2013: Er ist’s – ist er es auch wirklich?“.

Frühlingsbeginn und Mandelblüte 2024 an der Unterhaardt / Début de printemps 2024 et floraisons des amandiers dans la Unterhaardt

Mandelblüte Grünstadt, Sausenheimer Strasse, © Christophe Neff, 17.2.2024

Wie schon in den Jahren zuvor (2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022, 2023) folgt hier eine kurze Notiz über das phänologische Frühjahrsgeschehen in  Grünstadt, der Unterhaardt und dem Leiningerland. Dieses Jahres und so wie oftmals in den Jahren davor war es wieder der Mandelbaum in der Sausenheimer Straße in Grünstadt der als erster an der Unterhaardt in Vollblüte stand – und dies am Freitag den 16.02.2024. Tags zuvor am Donnerstag den 15.02.2024 konnte ich in Herxheim am Berg die ersten Osterglocken (Narcissus pseudonarcissus) blühen sehen[1]. Inzwischen kann man diese auch in Grünstadt blühen sehen. Bei meiner sonntäglichen Joggingrunde über den Grünstadter Berg konnte ich heute ein Rotmilanpaar beim Segeln über den Trockenrasenflächen beobachten, – und auch hier und da die ersten blühenden Helleborus foetidus[2] entdecken[3]. Der Frühling hat also hier rund um Grünstadt schon begonnen, und hier und da kann man auch vereinzelt Iris reticulata in den Gärten blühen sehen[4]!

Comme les années précédentes (2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020, 2021, 2022, 2023), voici une brève note sur les événements phénologiques printaniers à Grünstadt, dans la Unterhaardt et le Linage. Cette année, comme souvent les années précédentes, c’est l’amandier de la rue de Sausenheim (Sausenheimer Strße) à Grünstadt qui a été le premier à être en pleine floraison dans la région de la Unterhaardt – et ceci le vendredi 16 février 2024. La veille, le jeudi 15 février 2024, j’ai pu voir les premières jonquilles (Narcissus pseudonarcissus)[5] fleurir à Herxheim am Berg. Depuis, on peut aussi les voir fleurir à Grünstadt. Lors de mon jogging dominical aujourd’hui sur le Grünstadter Berg[6], j’ai pu observer un couple de milans royaux voguant au-dessus des pelouses sèches, – et aussi découvrir ici et là les premières Helleborus foetidus[7] en fleurs. Le printemps a donc déjà commencé ici, et autour de Grünstadt, on peut voir ici et là des Iris reticulata fleurir dans les jardins[8] !

Photo : © Christophe Neff, 17.2.2024

Christophe Neff, Grünstadt 18.2.2024


[1] Siehe auch/voir aussi Inaturalist observation 199440529

[2] Siehe auch/voir aussi Inaturalist observation 199653142.

[3] Zu meinen sonntäglichen Joggingrunden über den Grünstadter Berg und den damit verbundenen Naturbeobachtungen siehe auch „Cigallengesang an der Unterhaardt – auch in Grünstadt gibt es wohl vereinzelt mediterrane Singzikaden zu hören“.

[4] Siehe auch/voir aussi Inaturalist observation 199654622

[5] Siehe auch/voir aussi Inaturalist observation 199440529

[6] Pour mes joggings dominicaux sur le Grünstadter Berg et les observations naturalistes qui en découlent, voir aussi „Cigallengesang an der Unterhaardt – auch in Grünstadt gibt es wohl vereinzelt mediterrane Singzikaden zu hören“.

[7] Siehe auch/voir aussi Inaturalist observation 199653142.

[8] Siehe auch/voir aussi Inaturalist observation 199654622

Maria (für Maria Kalesnikava)

Maria

(für Maria Kalesnikava)

12 Monate lang

Kein Wort nur Stille

Wind weht

kalt

durch  Birkenäste

Nackt und Licht durchflutet

Schneekristalklar

dein blaublondes Haar

verstummt

kurzgeschoren

wie ein Schrei in der Nacht

ungehört

Tag für Tag

Stunde für Stunde

bis der nächste Frühling uns weckt

wir vergessen dich nicht

eine Blume wächst für dich

in unserem Garten

die Vögel singen ein Lied für Dich

Maria

für Maria Kalesnikava die sich schon viel zu lange in Haft in einer Strafkolonie, in einem Lager an einem unbekannten Ort  in Belarus befindet. Seit über einem Jahr, seit dem 12.2.2023 gibt es kein Lebenszeichen von Maria mehr ! Im letzten Juni verfasste ich den  Text „Pour une juste cause – „Maria Kalesnikava“ emprisonné depuis plus de 1000 jours » um gegen das Vergessen anzukämpfen …

pour Maria Kalesnikava qui se trouve depuis trop longtemps en détention dans une colonie pénitentiaire, dans un camp situé dans un lieu inconnu en Biélorussie. Depuis plus d’un an, depuis le 12.2.2023, il n’y a plus aucun signe de vie de Maria ! En juin dernier, j’ai rédigé le texte „Pour une juste cause – „Maria Kalesnikava“ emprisonnée depuis plus de 1000 jours“ pour lutter contre l’oubli…

for Maria Kalesnikava, who has been detained for far too long in a penal colony, in a “Lager” at an unknown location in Belarus. There has been no sign of life from Maria for over a year, since February 12, 2023! Last June I wrote the text „Pour une juste cause – „Maria Kalesnikava“ emprisonné depuis plus de 1000 jours “ to fight against oblivion …

Birken im Winterlicht (Höningen -Altleiningen), © Christophe Neff 20.1.2024

Photo : © Christophe Neff, 20.1.2024 Birken im Winterlicht (Höningen – Altleiningen)

Christophe Neff, Grünstadt verfasst am 13.02.2024, publiziert am 14.02.2024

Blognotiz 11.02.2024: Weshalb ich das „Plakat für die Kundgebung Demokratie und Freiheit am Samstag den 17.02.2024 in Grünstadt“ in „Paysages“ geteilt habe

Grünstadt Blick auf die Martinskirche, © Christophe Neff, 11.02.2024

Anbei ein paar Erklärungen weshalb ich in meinen letzten Blogbeitrag „das Plakat für die Kundgebung Demokratie und Freiheit am Samstag den 17.02.2024 in Grünstadt“ in „Paysages“ geteilt habe.

Ein Plakat, einen Aufruf für eine Demo gegen Rechts hätte ich vermutlich hier in meinem Blog nicht geteilt. In meiner „politischen Selbsteinschätzung“ würde ich mich doch eher als „Linksliberaler“ links der Mitte einordnen, aber vielleicht bin auch doch längst ein „Rechter“ geworden ohne es zu wissen.

Beispielsweise hielte ich und halte ich die Abschaffung, bzw. die Aussetzung der Wehrpflicht für einen Fehler und natürlich bin auch dafür diese in „intelligenterer Form“ wieder einzuführen bzw. einzusetzten. Ich hatte mir auch schon überlegt während der großen Koalition unter der Kanzlerin Merkel aus der SPD auszutreten, weil ich ja auf meinem vielen Wehrübungen während meiner aktiven Reserveoffizierszeit mitbekam, wie man die Bundeswehr zusammensparte und vor allem was das im Tagesbetrieb für Konsequenzen hatte. Wer erinnert sich noch an die Haltung der SPD zu Anschaffung von bewaffneten Drohnen Anfang der 2020 Jahre, – das war fürwahr eine Katastrophe. Im Sommer 1985 begann ich in Calw meine Ausbildung zum Reserveoffizier (ROB-W15[1]) weil ich der Überzeugung war, dass nur eine wehrhafte Demokratie zukunftsfähig sein[2]! Demokratische Offiziere für eine demokratische Armee[3]. Ich brauchte wahrlich nicht die Erfahrung des Überfalles auf die Ukraine im Februar 2022 um mir klar zu werden, dass wir verteidigungsfähige Streitkräfte brauchen um in Demokratie und Freiheit leben zu können[4].

Ja, und auch in der komplexen Frage der „Einwanderungsproblematik“ da werde ich mich wahrscheinlich auch schon rechts der Mitte befinden, sozusagen frei nach Michel RocardLa France ne peut pas accueillir toute la misère du monde, mais elle doit en prendre fidèlement sa part (Frankreich kann nicht das gesamte Elend der Welt aufnehmen, aber es muss treu seinen Teil davon übernehmen). In diesem Sinne lassen sich die Aussagen von Michel Rocard meiner Ansicht nach auch auf Deutschland übertragen. Man darf ein Land und eine Gesellschaft auch nicht überfordern.

Wahrscheinlich befinde ich mich auch mit meinen Ansichten zur Kernkraft rechts der Mitte. Ich bin wohl eher ein „Kernkraftskeptiker“ – als ein Kernkraftgegner[5]. Ich halte die zivile Nutzung der Kernkraft derzeit als nicht zukunftsfähig, aber gleichwohl meine ich, dass man weiterhin in diesem Bereich forschen sollte. Vielleicht kann man doch irgendwann die „Kernfusion“ nutzen, – wer weiß.  

Deshalb hätte ich auch ein Plakat für eine „Demo“ gegen „Rechts“ wohl nie in meinem Blog geteilt. Weil ich wohl auch Ansichten teile, die man durchaus auch als „Rechts“ bezeichnen könnte, obwohl ich mich selbst doch eher für „linksliberal“ halte.

Aber einen positiven Aufruf „für Freiheit und Demokratie“ wie hier in Grünstadt teile ich gern. Es geht auch um ein positives „Wir“ Gefühl – wie ich das auch schon in einem  meiner letzten Blogbeiträge schrieb! Denn die liberalen Demokratien stehen schon sehr unter Druck, und das nicht nur hier in Deutschland. Sie stehen wie Wolfgang Merkel  seinem neuen Buch „Im Zwielicht : Zerbrechlichkeit und Resilienz der Demokratie im 21. Jahrhundert“ schreibt unter dem Druck gewaltiger Herausforderungen und ungelöster globaler Probleme. Aber sowohl links bzw. rechtsautoritären Regierungsformen, Diktaturen gleich welcher Natur werden diese gewaltigen Probleme, diese multiplen Krisen wie man gern neudeutsch sagt die unsere Gesellschaften herausfordern,  weder lösen können noch wollen. Ganz im Gegenteil, diese „Regime“ brauchen die „ewige“ Krise als Grundlage und Treibstoff für ihre Machtausübung. Abgesehen davon möchte ich nicht in einem autoritär regierten Staat leben.

Bibliographie:

Merkel, Wolfgang (2023): Im Zwielicht : Zerbrechlichkeit und Resilienz der Demokratie im 21. Jahrhundert. Frankfurt, Campus Verlag 2023, ISBN 978-3-593-51780-3

Grünstadt, 11.02.2024


[1] In der alten Bundesrepublik war es in den 1980 Jahren möglich gewesen, sich während der Wehrdienstzeit zum Reserveoffizier ausbilden zu lassen. In Abgrenzung zu den Z-2 ROA (Reserveoffiziersanwärter Zeitsoldat zwei Jahre) nannte man diese ROB-W15 (Reserveoffiziersbewerber Wehrdienstleistender 15 Monate ). Während der Grundwehrdienstzeit erfolgte dabei die Ausbildung zum Unteroffizier. Die Zulassung zum Reserveoffiziersanwärter erfolgte dann danach nach erfolgreicher Wehrübung als „Unteroffizier“ und „Gruppenführer“ in einer „Grundausbildungskompanie“.

[2] Vgl. u.a. „Ottmar Schreiner – Sozialdemokrat, Fallschirmjägeroffizier und Katholik (21.04.2013)“

[3] Siehe auch : „Schramberger Auswärts Wissenschaftler Christophe Neff Feuer und Flamme für Waldbrände

[4] Siehe auch : „Die Truppen des Zaren Putin greifen die Ukraine an! (Übertragung der « Blognotice 24.02.2022: les troupes du Tsar Poutine attaque l’Ukraine » aus dem Französischen)“

[5] Siehe auch « Fukushima pays de neige – Souvenirs du Vendredi 11 Mars 2011 » sowie « La Marguerite antinucléaire alsacienne et l’adieu de L’Allemagne à ses dernières centrales nucléaires »

Blognotiz 04.02.2024: es ist Sonntag

Januarblick vom Grünstadter Berg auf Grünstadt, © Christophe Neff, 28.01.2024

Es ist Sonntag, – graues Nieselwetter ist angesagt, wobei jetzt wo ich diese Blognotiz niederschreibe, das Wetter etwas aufklart. Letzten Sonntag, nach dem ich im Schneck International dem Blog von Sebastian Rogler[1] den Beitrag „Keine“ gelesen hatte, habe ich die winterlichen Sonnenstrahlen genutzt, bin ich übern Grünstadter Berg gerannt, sowie ich das bei gutem Wetter, eigentlich immer mache. In „Keine – Maultaschen für Nazi“ berichtet Rogler über seine Teilnahme an der Anti-AFD Demo in Stuttgart. Sehr schön geschrieben, – mit dem Autor von Schneck International bin ich auf einem Landgasthof nahe dem Bodensee ins neue Jahr „getanzt“ – ja habe sogar etwas gesungen, – unter anderem den „Vechio Frack“ von Domenico MondugoÈ giunta mezzanotte, Si spengono i rumori, Si spegne anche l’insegna, Di quell’ultimo caffè …..

Nach dem Sonntagssport habe ich mich der Steuer gewidmet, – und diese dann tatsächlich im Laufe der Woche bei der Steuerberaterin abgegeben. Aber leider hat sich inzwischen herausgestellt, dass ich wieder Unterlagen nachreichen muss. Was haben wir nur für ein kompliziertes Steuersystem, dass jemand wie ich der im Sinne Bierbichlers „Mittelarm oder Mittelreich“ ist, die Hilfe eines Steuerberatungsbüros braucht um seine Steuererklärung ordnungsgemäß abgeben zu können. Man zahlt einen Haufen Steuern und Abgaben, derweil es bei der Bahn an allen Ecken und Enden hakt, es fehlt an Ärzten und Medizinstudienplätzen, an Pflegern, an Lehrern, die Bundeswehr krächzt aus dem letzten Loch und man sich schon fragt wo bleibt das ganze „Geld“ . Es gibt ja da die Zeitenwende, aber im Alltagsleben merkt man nichts davon …..

Ich war bisher auf keiner Anti-AFD Demo, –  Menschenmengen sind mir generell suspekt, – aber falls meine Freunde in Stuttgart oder München wieder eine solche Besuchen würden, würde ich mich in den ICE setzten und mich ihnen anschließen. Ich bin überhaupt überrascht wie viele meiner Freunde, aber auch Kollegen vom KIT an solchen Demos teilnahmen ….  So wie man es in Schneck International nachlesen kann, – es ist ein „Wir“ Gefühl entstanden.  Wobei diejenigen die an solchen Demos teilnehmen, an der Wahlurne sowieso der AFD ihre Stimme nicht schenken würden!

Kann man diejenigen die AFD wählen oder beabsichtigen AFD zu wählen überhaupt jemals mit Argumenten überzeugen dies besser nicht zu tun. Da bin ich inzwischen doch recht skeptisch. Letzthin hinterließ mich die Lektüre des Artikels „“Lasst sie mal machen„“ in der Zeit doch eher ratlos. Da staunt man über das „Gottvertrauen“ des Rechtsanwaltes der der AFD seine Stimme bei den nächsten Landtagswahlen geben will, in die Stabilität unserer demokratischen Institutionen. Ich bin da eher bei Dirk Kurbjuweit der letzthin in einem lesenswerten Essay vor der „deutschen Unbedingtheit“ der AFD warnt. Lesenswert in diesem Zusammenhang im gleichen Spiegel, das Interview von Wolf Biermann „»Falsche Feinde sind gefährlicher als falsche Freunde«“. In diesem Sinne auch bemerkenswert der Kommentar von Christian Bangel „Demonstrationen gegen Rechtsextremismus: Wo bleibt das „Wir haben verstanden“?“ in Zeitonline,  oder auch die Kolumne von Susanne Beyer „Kampf gegen Rechtsextreme – Auf die Union kommt es jetzt an“ im Spon.

Verbleibe nach dieser Woche eher ratlos was die AFD betrifft, – wenn man sieht wie schwer sich das Nachbarland Polen mit der „Rückabwicklung“ autoritärer und antidemokratischer Strukturen tut, – dann kann man angesichts der deutschen Unbedingtheit der AFD nur hoffen, dass diese Partei weder auf Landesebene noch auf Bundesebene jemals in Regierungsverantwortung kommt. Vor einem Ministerpräsidenten Björn Höcke habe ich ja in meinem letzten Blogbeitrag gewarnt – „Das Björn Höcke zum Ministerpräsidenten von Thüringen gewählt wird ist vielleicht unwahrscheinlich, aber bestimmt nicht unmöglich!

Soweit sich das Wetter heute etwas stabilisiert, werde ich wieder übern Berg rennen, mich danach um die fehlenden Steuerunterlagen kümmern, vielleicht noch etwas über Buch welches mich über viele Monate begleite und das ich in der Nacht von Freitag auf Samstag zu Ende gelesen habe, schreiben. „Pour une juste cause“ von Vasili Grossman in der neuen französischen Übersetzung von Luba Jurgenson. Das Buch ist in Deutschland auch unter dem Titel „Stalingrad“ oder „Wende an der Wolga“ bekannt. Da bin nach über 1048 Seiten Lektüre in einer nächtlichen Überfahrt über die Wolga im herbstlichen Mondscheinlicht des Jahres 1942 mit dem Politkommisar Krymov am westlichen Wolgastrand im brennenden Stalingrad angekommen. Vor 81 Jahren ging die 6. Armee in Stalingrad in den „Untergang“. Vor einem Jahr, also dem achtzigjährigen Untergang der 6 Armee habe ich mich doch sehr gewundert, wie wenig von „Stalingrad“ noch in unserem kollektiven Gedächtnis in Deutschland vorhanden ist. Ich musste im letzten und auch im vorletzten Jahr beim Verfassen eines Zeitzeugenkapitels für ein Buch über die Kriegsjahre in Bad Saulgau oft an Stalingrad denken[2]. In Saulgau der Geburtsstadt meines Vater, waren vor dem Russlandfeldzug Teile der Bodenseedivision der Wehrmacht einquartiert[3]. Die 305. Infanterie-Division, die sogenannte Bodenseedivision war Teil der 6. Armee und wurde im Kessel von Stalingrad vernichtet. Nur sehr sehr wenige Soldaten der Bodenseedivision überlebten die Schlacht von Stalingrad, – nur einer Handvoll war es vergönnt wieder in ihre Heimat in Oberschwaben, der schwäbischen Alb und dem Bodenseeraum zurückzukehren! Und die wenigen die zurückkehrten waren vom Krieg und Gefangenschaft gezeichnet.

Photo: © Christophe Neff, 28.01.2024

Bibliographische Hinweise:

Biermann, Wolf (2024) : »Falsche Feinde sind gefährlicher als falsche Freunde« Der Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann hat drei deutsche Staaten erlebt, durch seinen in Auschwitz ermordeten Vater fühlt er sich Israel verbunden. Der Weltlage will er mit einem »Optimismus der Tat« begegnen – und Björn Höcke mit ungewöhnlichen Mitteln bekämpfen. Spiegel Gespräch mit Melanie Amann und Tobias Rapp. Der Spiegel, 6, 2024, 3.3.2024, S. 32-35.

Grossman, Vasilli; Jurgenson, Luba (trad.) : Pour une juste cause. Traduit du russe par Luba Jurgenson.. Édition  établie et prefacée par Luba Jurgenson. Postface de Robert Hugh Chandler. Paris, 2023. За правое дело (For a just cause), © Ekaterina Vasilyevna Korotkova et Yelena Fedoronvna Kozhichkina, 2019, Postface © Robert Hugh Chandler, pour la traduction. ISBN 978-2-7021-8035-8

Kurbjuweit, Dirk (2024): Die Lammfrommen und die Unbedingten. Warum es falsch wäre, der AfD ein Verbotsverfahren zu ersparen. Der Spiegel, 6, 2024, 3.3.2024, SS.50-51.

Neff, C. (2023): Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg. In: Scheck, Conny; Gelder, Maria Margarete (Hrsg): Aus dem Grau der Kriegszeit. Geschichten hinter der Geschichte. Spuren Lebendig Gemacht, Band III, Bad Saulgau Mai 2023, S. 252 – 259. (Ein PDF – Sonderdruck des Buchbeitrages kann in der KITOPEN Bibliothek heruntergeladen werden DOI: 10.5445/IR/1000159193)

Neff, Winfried (Hrsg) (1990): Briefe aus dem Osten. Herausgegeben und Kommentiert von Winfried Neff. Graphik Uwe Rettkowski. Schramberg 1990

Christophe Neff, Grünstadt 04.02.2024


[1] Von Sebastian Rogler stammt auch das im Beitrag „Paysages: Retour sur le 07 octobre 2023 –  „Stand with Israel!“ verwendete Bild „Stand with Israel“

[2] Siehe „Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg“ sowie „„Net schon wieder Ulm“ : Über die Buchpräsentation „Aus dem Grau der Kriegszeit – Geschichten hinter der Geschichte“ in der Bad Saulgauer Stadthalle am Donnerstag den 25.5.2033“

[3] Über diese Zeit der Einquartierung des 305 Nachrichtenabteilung in Saulgau verfasste mein Vater ein Buch mit Namen „Briefe aus dem Osten“, siehe auch „Blognotiz 16.11.2014: Novembererinnerungen an Saulgau – Gedanken zum Volkstrauertag 2014“.

L’année 2023 sur le blog paysages – une rétrospective/eine Rückschau auf das Jahr 2023 im Paysagesblog

© Christophe Neff 14.09.2023, Vue sur le Cap Leucate, certainement un des lieux les plus arides de la France continentale en 2023/ Blick auf das Cap Leucate, sicherlich einer der trockensten Orte auf dem französischen Festland im Jahr 2023

Comme les années précédentes[1], je publie une petite rétrospective de l’année 2023 présentant les billets les plus lus durant l’année 2023. Vue que le blog paysages reçoit de plus en plus de lecteurs allemands – (voir tab 2) – cette fois si dans une notice bilingue franco-allemand. Plus de 90 % des lecteurs des paysages en 2023 provenait de L’Allemagne, des Etats-Unis, de la France et du  Canada. 62 % des lecteurs de paysages provenaient d’Allemagne. Les 10 articles les plus lus (ou les plus visitées ou les plus cliquées – qui sait ?) de l’année 2023 se retrouvent dans le Tableau 1.

L’évènement qui m’a certainement très marqué fut le massacre commis par le Hamas le 07. Octobre 2023 en terre d’Israël, – évènement dont je parle dans un billet daté 17 Octobre 2023 «Souvenirs des chants d’Israël, « La Caravane des Cavaliers  (Chayreth Harochvim) »  , – mais qu’on retrouve pas dans le tableau suivant – et plus récemment dans la notice daté 04.01.2024 « Paysages: Retour sur le 07 octobre 2023 –  „Stand with Israel!“ ».

Je me suis réjoui de l’attribution du prix Sakharov à Mahsa Amini et au mouvement des femmes en Iran –  Femme, Vie, Liberté de façon posthume durant l’automne 2023! J’étais très ému écoutant le magnifique discours des enfants de Narges Mohammadi pendant la cérémonie de l’attribution du prix Nobel de la paix 2023 à Oslo (en francais)[2] – et pendant que j’écris ce lignes – je sais bien que Narges Mohammadi croupit encore dans une prison iranienne  – espérons que le monde n’oublie pas le terrible sort de Narges Mohammadi et des femmes iraniennes !

© Christophe Neff 24.09.2023, Vue sur Pico depuis Horta/Blick von Horta auf Pico

Au niveau plus personnel, ce fut mon voyage d’étude aux Açores  en Septembre 2023 qui m’a beaucoup « ému », même si jusque à présent ce voyage de recherche n’a pas (encore) laissé des traces sur paysages – et la publication de mon petite chapitre personnel dans un livre de témoignage sur la fin de la deuxième guerre mondiale à Bad Saulgau[3].

L’année 2024 s’annonce, comme je l’aie déjà décrit dans billet publie fin décembre 2023, – comme l’année des « tous les risques » géopolitique – nous risquons de voir Donald Trump gagner les élections présidentielles aux Etats-Unis, l’AFD au chevet du pouvoir régionale en Allemagne de l’Est,   et ne parlons pas de l’Ukraine où je crains le pire ! Un Ministre-président Björn Höcke dans l’état fédérale de Thuringe, est peut être improbable, mais certainement pas impossible !

Les changements climatiques risquent, la crise climatique risque,  de nous atteindre une fois de plus de plein fouet en 2024. Je suis inscrite sur les listes électorales de Leucate dans l’Aude. La station météorologique du Cap Leucate a reçu en 2023 213,7 mm de précipitons[4]. Un record négative absolu… ces conditions climatiques frôlent déjà le semi-aride ! Et ce n’est pas seulement Leucate que cette sècheresse historique concerne, c’est toute la plaine du Roussillon dans les Pyrénées-Orientales qui subit les conséquences des aléas climatiques. La crise climatique est arrivé en France, – mais cela apparemment n’intéresse pas grand monde, – sauf les vignerons et agriculteurs de ces petites régions côtières le Narbonnais, le Leucatois et le Roussillon entre Narbonne, Perpignan et la frontière espagnole !

L’année 2024 vient de débuter, j’espère que je pourrais enfin entamer ma lecture du roman de Vasilli Grossman « Pour une juste cause » !

Rang 2023Rang 2022Titre/Titel%
11Encore une déception avec le Monde – La suppression du format PDF du journal numérique du Monde4,69
28Blognotice 24.02.2022 : les troupes du Tsar Poutine attaque l’Ukraine3,22
3Le Cartographe des absences / O Mapeador de Ausências2,22
47Souvenirs de vingt ans de voyage de recherche à Capelo (Île de Faial/Açores)2,17
531949 – l‘incendie meurtrier dans la Forêt des Landes2,13
620I. Un blog sur les paysages : un petit début – ou quelle langue choisir ?2,04
7Au jardin avec le pasteur Oberlin  – sur les traces de Jean Fréderic Oberlin 1,58
816Erinnerungen an die „märklinModerne“1,51
9Ein persönlicher Rückblick auf sechzig Jahre Élysée-Vertrag1,49
106Blognotiz 13.03.2022: Erinnerungen an eine Bahnreise nach Saulgau im März 20101,28
Tableau 1/Tabelle 1 : Les 10 articles les plus lus sur paysages en 2023/ Die 10 meistgelesenen Artikel im Paysagesblog im Jahre 2023

RangPays/Land%
1Allemagne/Deutschland62,35
2USA18,51
3France/Frankreich11,46
4Canada1,86
5Suisse/Schweiz0,82
6Portugal0,77
7Tunisie0,66
8Pays-Bas/Niederlande0,36
9UK0,30
10Belgique0,30
Tableau 2 : Provenance de géographique des lecteurs/lectrices  de paysages/ Geographische Herkunft der Leser/innen des paysagesblog

Wie in den vergangenen Jahren[5] veröffentliche ich einen kleinen Jahresrückblick mit den meistgelesenen Beiträgen des Paysagesblog des Jahres 2023. Angesichts der Tatsache, dass der paysagesblog immer mehr deutsche Leser erhält – (siehe Tab 2) – diesmal in einem zweisprachigen deutsch-französischen Blogpost. Mehr als 90 Prozent der Leser von paysages im Jahr 2023 kamen aus Deutschland, den USA, Frankreich und Kanada. 62 Prozent der Leser des paysagesblog kamen aus Deutschland. Die 10 meistgelesenen Artikel des Jahres 2023 (oder die meistbesuchten oder meistgeklickten – wer weiß das schon?) finden sich in Tabelle 1.

Das Ereignis, das mich sicherlich am meisten gezeichnet hat, war das Massaker, das die Hamas am 07. Oktober 2023 im Land Israel verübte , – dem  ich dem Blogbeitrag  vom 17. Oktober 2023 „Souvenirs des chants d’Israël, « La Caravane des Cavaliers  (Chayreth Harochvim) »  widmete und welcher sich nicht in der Tabelle befindet, weiterhin die Blognotiz vom  04.01.2024 „Paysages: Retour sur le 07 octobre 2023 –  „Stand with Israel!“ » die ich zu Beginn dieses Jahres verfasste

Ich habe mich sehr gefreut, dass Mahsa Amini und die Frauenbewegung im Iran – Frau, Leben, Freiheit im Herbst 2023 posthum den Sacharow-Preis erhalten haben. Ich war sehr bewegt, als ich die sehr beeindruckende Rede der Kinder von Narges Mohammadi bei der Verleihung des Friedensnobelpreises 2023 in Oslo hörte (die Kinder von Narges Mohammadi die in Frankreich leben, hielten die Rede auf Französisch und teilweise in Persisch)[6] – und während ich diese Zeilen schreibe – weiß ich, dass Narges Mohammadi immer noch in einem iranischen Gefängnis leidet – und man kann nur hoffen, dass die Welt das schreckliche Schicksal von Narges Mohammadi und den iranischen Frauen nicht vergisst.

Auf einer mehr persönlicheren Ebene war es meine Studienreise/Exkursion auf die Azoren im September 2023, die mich sehr „bewegt“ hat, auch wenn diese Forschungsreise bis jetzt (noch) keine Spuren auf dem paysagesblog hinterlassen hat – und die Veröffentlichung meines kleinen persönlichen Erinnerungskapitels in einem Zeitzeugenbuch über das Ende des Zweiten Weltkriegs in Bad Saulgau[7].

Das Jahr 2024 kündigt sich, wie ich es bereits in meinem Ende Dezember 2023 veröffentlichten Blogbeitrag beschrieben habe, als das Jahr der „aller geopolitischen Risiken“ an – wir riskieren, dass Donald Trump die Präsidentschaftswahlen in den USA gewinnt, die AFD in den ostdeutschen Bundesländern an der Schwelle zur Macht steht, und ganz zu schweigen von der Ukraine, wo ich das Schlimmste befürchte! Das Björn Höcke zum Ministerpräsidenten von Thüringen gewählt wird ist vielleicht unwahrscheinlich, aber bestimmt nicht unmöglich!

Der Klimawandel droht, die Klimakrise droht, uns im Jahr 2024 erneut mit voller Wucht zu treffen. Ich bin in den Wählerlisten von Leucate im Departement Aude eingetragen. Die Wetterstation Cap Leucate erhielt im Jahr 2023 213,7 mm Niederschlag[8]. Ein absoluter Negativrekord … diese klimatischen Bedingungen grenzen bereits an semiaride Verhältnisse! Und es ist nicht nur das Küstenstädchten Leucate, welches unter dieser historische Trockenheit leidet, sondern die gesamte Ebene des Roussillon in den Pyrénées-Orientales, die unter den Folgen der klimatischen Unwägbarkeiten leidet. Die Klimakrise ist in Frankreich angekommen, – aber das interessiert offenbar kaum jemanden in Frankreich, – außer den Winzern und Landwirten dieser kleinen Küstenregionen des Narbonnais, des Leucatois und des Roussillon zwischen Narbonne, Perpignan und der spanischen Grenze!

Das Jahr 2024 hat gerade begonnen, und ich hoffe, dass ich endlich die Lektüre von Vasilli Grossmans großen Roman „Pour une juste cause[9]“ beenden kann!

Photos: © Christophe Neff 14.09.2023, Vue sur le Cap Leucate, certainement un des lieux les plus arides de la France continentale en 2023/ Blick auf das Cap Leucate, sicherlich einer der trockensten Orte auf dem französischen Festland im Jahr 2023; © Christophe Neff 24.09.2023, Vue sur Pico depuis Horta/Blick von Horta auf Pico; Scan de la couverture du livre « Femme, Vie, Liberté ».

Bibliographie :

Grossman, Vasilli; Jurgenson, Luba (trad.) : Pour une juste cause. Traduit du russe par Luba Jurgenson.. Édition  établie et prefacée par Luba Jurgenson. Postface de Robert Hugh Chandler. Paris, 2023. За правое дело (For a just cause), © Ekaterina Vasilyevna Korotkova et Yelena Fedoronvna Kozhichkina, 2019, Postface © Robert Hugh Chandler, pour la traduction. ISBN 978-2-7021-8035-8

Neff, C. (2023): Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg. In: Scheck, Conny; Gelder, Maria Margarete (Hrsg): Aus dem Grau der Kriegszeit. Geschichten hinter der Geschichte. Spuren Lebendig Gemacht, Band III, Bad Saulgau Mai 2023, S. 252 – 259. (Ein PDF – Sonderdruck des Buchbeitrages kann in der KITOPEN Bibliothek heruntergeladen werden DOI: 10.5445/IR/1000159193)

Satrapi, Marjane (Ed.)(2023): Femme, Vie, Liberté. Avoir vingt ans en Iran et Mourir pour les droits de femmes. Sous la direction de Marjane Satrapi. ©  L’Iconoclaste, Paris 2023, ISBN 978-2-37880-378-0

Christophe Neff, 14.01.2024 (publié/veröffentlicht 15.01.2024)


[1] Voir aussi : L’année 2022 sur le blog paysages – une rétrospective

[2] Voir la vidéo de la cérémonie d’attribution du Prix de Nobel de la Paix 2023 à Narges Mohammadi sur le site de la fondation Nobel « Narges Mohammadi Nobel Lecture »  et aussi ici sur Youtube !

[3] Voir aussi „„Net schon wieder Ulm“ : Über die Buchpräsentation „Aus dem Grau der Kriegszeit – Geschichten hinter der Geschichte“ in der Bad Saulgauer Stadthalle am Donnerstag den 25.5.2033

[4] Voir ici: https://www.infoclimat.fr/climatologie/annee/2023/leucate/valeurs/07666.html

[5] Siehe auch « L’année 2022 sur le blog paysages – une rétrospective » sowie „Rückblick auf das Jahr 2022 im Paysagesblog“.

[6] Siehe auch hier das Video der Zeremonie zur Verleihung des Friedensnobelpreises 2023 an Narges Mohammadi auf der Website der Nobel-Stiftung „Narges Mohammadi Nobel Lecture“ und auch hier auf Youtube !

[7] Siehe auch: „„Net schon wieder Ulm“ : Über die Buchpräsentation „Aus dem Grau der Kriegszeit – Geschichten hinter der Geschichte“ in der Bad Saulgauer Stadthalle am Donnerstag den 25.5.2033

[8] Siehe: https://www.infoclimat.fr/climatologie/annee/2023/leucate/valeurs/07666.html

[9] Im Deutschland bzw. auf Deutsch ist dieser Roman von V. Grossmann u.a. unter den Titeln „Wende an der Wolga“ bzw. später auch unter dem Namen „Stalingrad“ veröffentlicht worden

Schaufensterbahn im Bunea Vista im Advent 2023 in Grünstadt

Vor drei Jahren entdeckte ich im „Buena Vista“, einem der Grünstadter Optikergeschäft die weihnachtliche Schaufensterbahn über die ich auch einen Blogbeitrag namens „Die Schaufenstermodellbahn der Buena Vista Augenoptik in Grünstadt“ verfasste. Und auch dieses Jahr fährt sie immer noch, – nur wurde die Spur-N Anlage durch eine Ho Märklin Bahn auf „altem M-Gleis“ ausgetauscht. Da dampft sie nun die DB 01-097, –  wahrscheinlich eine Märklin 3048 die meines Wissens zwischen 1960 – 1972 von Märklin produziert wurde[1], entlang von Brillenmodellen durch das Schaufenster des Buena Vista. Wie ich schon 2020 schrieb, – Schaufensterbahnen, die man in den 1960 und 1970 Jahren in der Adventszeit in dem meisten westdeutschen Städten antraf, werden immer seltener, insofern wird die Schaufensterbahn in Grünstadt auch immer mehr zum Unikat, zum „Erinnerungsfenster“ an eine längst vergessene Zeit. Ich schaue mir das „Bähnlein“ immer noch gern an, sowie ich mir auch regelmäßig den Märklinkatalog erwerbe, obwohl die eigene Modellbahn verpackt ist. Und hin und wieder kaufe ich auch mal eine Lok oder einen Wagen, zuletzt die 181-203-1 (Märklin 39583) (DB Baureihe 181). Mit dem Original fühle ich mich irgendwie besonders verbunden, weshalb ich die „Lok“ auch gekauft habe, – sie zog den Mozart zwischen Strasbourg und Stuttgart, – mit dem ich selbst ab und zu gefahren bin. Wobei das in der Zeit, in dem ich den Zug nahm (Ende 1980 Jahre/Mitte 1990) ein kompletter ÖBB Zug war[2]. Und dann donnerte ja noch der IC/EC Goethe Paris – Frankfurt (später in den 1990er Jahren bis Prag verlängert), mit einer 181 bespannt, während meiner Studienjahre in Mannheim über die Riedbahnbrücke, die damals noch zweigleisig befahrbar war. Soweit man den Infos der DB Glauben schenkt, wird man im Jahre 2030 damit rechnen können, dass die östliche Riedbahn wieder zweigleisig befahrbar sein wird, – und Mannheim – Neuostheim, dort wohnte ich ja während meiner Studienjahre[3], einen S-Bahnanschluss bekommt[4]. Ja, und was den Mozart betrifft, das war eine sehr gelungene Tageszugverbindung von Paris nach Wien und vice versa – und es wäre eigentlich zu wünschen, dass dieses Verbindung eines Tages wieder aufersteht, entweder als ÖBB-Railjet oder als TGV/ICE. Soweit dieses Bahnprojekt jemals Wirklichkeit werden wird, – wird man dann auch im Jahr 2030 immer noch eine Schaufenstermodellbahn durch das Buenavista in Grünstadt fahren sehen?

Photo: © Christophe Neff, 09.12.2023

Grünstadt, 18.12.2023


[1] Siehe unter anderem auch : „Märklin Dampflokomotive – BR 01 097 – Artnr. 3048“ und „3048 Märklin Dampflokomotive BR 01 der DB“.

[2] Siehe u.a. hier: Historische Wagenreihung 1991/1992 (2.6.1991 – 30.5.1992) EC 64   Mozart

[3] Siehe u.a. hier: „Mannemer Dreck- traumhafte Zeiten – eine autobiographische Zeitreise mit Musikbegleitung nach Mannheim“ und „Ein paar Tage im November 1989: Erinnerung zum Mauerfall aus Südwestdeutschland“ sowie „Se ressourcer – auftanken, – über versteckte Orte in der Zeit vom 14. Juli 2022 – und andere Ferne und Nahe „Aufladestationen““

[4] Siehe u.a. hier : Die östliche Riedbahn  – Wiederherstellung der zweigleisigen Befahrbarkeit in Mannheim