Über den Zuaven vom Pont d’Alma in Paris und Kindheitserinnerungen an Unwetterereignisse in Schramberg

Als ich vor einiger Zeit den Artikel  „Sept ans de blog paysages sur le Monde.fr“ , ein kleiner „Rückblick“ auf 7 Jahre „Wochend-blogger“  bzw. „Citizen Blogger“[1] verfasste, stand gerade ein Teil von Paris unter Wasser, weshalb sich darin auch ein paar Zeilen über den Zuaven vom Pont d’Alama finden.  Auch Deutschland wurde in diesem Zeitraum von „Unwettern“ heimgesucht. Was mich bei der Berichterstattung in den deutschen Medien über das Hochwasser in Paris erstaunte, war die Tatsache, dass man wohl nirgendwo etwas über die besondere Rolle des Zuaven des Pont d’Alma  lesen konnte. Der Zuave des Pont d’Alma gilt in der Paris Bevölkerung als „informelle Hochwassermarke“ der Seine. Wenn der Zuave im Wasser steht, dann kann es für einen Teil der Bevölkerung von Paris und der Ile de France ungemütlich werden[2]. Hier hätte ich mir doch eine etwas kompetentere landeskundliche Berichterstattung über das Hochwassergeschehen in Paris in den deutschen Medien gewünscht. Positiv überrascht hat mich hingegen der Wikipedia Artikel „Zuave der Pont de l’Alma“ der vom Benutzer „Reinhardhauke“ angelegt wurde. Ein gelungener, informativer Wikipediaartikel, der belegt, dass die deutschsprachige Wikipedia trotz aller Unkenrufe immer noch lebt.

Was die Medienberichterstattung[3] über die Unwetterereignisse in Deutschland in diesem Zeitraum betrifft,  teile ich die Skepsis, die Axel Bojanowski unlängst in  einem SPON-Artikel verlautbarte „Starkregen in Deutschland: Das Unwetter und der Klima-Bluff[4] . Meines Erachtens erscheint es mir ziemlich gewagt, hier einen Zusammenhang zwischen den Unwetterereignissen in Mittel – und Westeuropa und dem Klimawandel herzustellen. Ich glaube, dass im kollektiven Gedächtnis und damit in gewisser Weise auch in den Medien „Unwetterereignisse“ relativ schnell vergessen werden. Weiterhin erscheint es mir so, als hätte die Wissenschaft die Unwetter und Hochwassergeschichte der letzten, sagen wir 200 Jahre in Mittel und Westeuropa auch nicht systematisch und flächendeckend aufgearbeitet.

Ich habe auch nicht das Gefühl, soweit es in der Periode, die ich bewusst miterleben konnte, (ca.1969 bis heute)  zu einer Anhäufung von „Unwetterereignissen“ „bzw. „Starkregen“ in Mitteleuropa gekommen ist. Vielleicht liegt es daran, dass ich in einer Stadt  aufgewachsen bin, die im Laufe ihrer Geschichte immer wieder mit Hochwassergefahren zu kämpfen hatte. Starkregen, Hochwasser, Hangrutschungen waren die natürlichen Begleiter der Geschichte von Schramberg, –  der Fasnetsbrauch des Schramberger Brezelsegens[5] geht u.a. auf die Armenspeisung durch die Grafen von Bissingen Nippenburg (Kindler 2007:16) nach Hochwasserereignissen und Missernten in der Raumschaft Schramberg zurück[6]. Kindheit in den 1960 und 70 Jahren in Schramberg,  das hieß, man wuchs mit dem Bewusstsein auf, dass es jederzeit wieder zu einem verheerenden Hochwasser wie  jenem vom 21.5.1959 kommen könnte – bei welchem Schramberg (vor allem die Talstadt[7]) von einem „Gewittersturm“ in Teilen verwüstet wurde. Einer meiner ersten Blogbeiträge „ Sturmfront über Deutschland – vor 50 Jahren meldete Schramberg Land unterwidmete sich diesem Unwetter, welches sich tief ins kollektive Gedächtnis der Schramberger Bevölkerung eingeprägt hatte.

Ich selbst erlebte in den 1970 Jahren mehrere solcher Überschwemmungen in Schramberg,   die zwar nicht ganz so intensiv waren wie die Überschwemmungen vom 29.5.1959, – die jedoch auch für beträchtlichen Schaden sorgten. Nie vergessen werde ich das Unwetter vom 24. Juli 1972. Wir waren gerade seit ein paar Monaten vom Schoren auf den Eckenhof in unser neues Atriumhaus im Lärchenweg gezogen, als an diesem Montag sich Nachmittags schlagartig der Himmel verdunkelte. Als die Sonne nach ein paar Stunden wieder zu scheinen begann,  waren die Grundstücke der Atriumhäuser im Lärchenweg ein einziger See. Von dort aus ergossen sich die Wassermassen in Richtung Vogstbach und Göttelbach. Im Hagenwinkel, in der Roßwaldstraße, sowie im unteren Bereich der Oberndorfer Straße zwischen H.A.U[8]. – und Paradiesplatz hinterließ das Gewitter ein Spur der Verwüstung, – in diesem Teil der Stadt haben sich an diesem Montagnachmittag im Juli 1972 dramatische Szenen abgespielt. Heute ist das fast alles vergessen.  Ich habe lange gebraucht bis ich eine Spur dieses Hochwasserereignisses, welches sich bei mir im Gedächtnis eingeprägt hatte, aber welches im kollektiven Gedächtnis vergessen (wahrscheinlich auch in Schramberg, außer bei den direkt Betroffenen) wurde, im Internet gefunden habe. Im Artikel „ Trittleiter wurde zur Brücke – Selbsthilfe bewährt sich in Schramberg (Gneist, F. 1972)“  der Zeitschrift für Zivilschutz, Katastrophenschutz und Selbstschutz (9/72) findet man eine Schilderung der Ereignisse – mit  beeindruckenden Bildern aus dem Bereich Rosswaldstrasse/Hagenwinkel/Oberndorfer Strasse in der Talstadt Schramberg. Wahrscheinlich hat sich bei mir dieses Unwetterereignis deshalb so eingeprägt, weil sich das „Geschehen“ mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit vollzog. Weiterhin natürlich, – weil wir erst vor kurzem d.h. im Januar 1972 in unsere neues Atriumhaus im Lärchenweg eingezogen waren. Für meine Eltern, damals eine junge Bauherrenfamilie mit drei kleinen Kindern, war das Ganze, sowie wohl für die meisten Beetroffenen in Schramberg ein ziemlicher Schock. Davon zeugen auch noch die feinsäuberlich beschrifteten Dias,  die sich in der Diasammlung meines Vaters befinden. Danach, das lässt sich u.a. in den Chroniken der Feuerwehr Schramberg[9] und des THWs Schramberg[10] nachlesen, kam  es immer wieder zu Unwetterereignissen mit Überschwemmungen, Hangrutschungen in und rund um Schramberg[11]. Wollte man nur wirklich beweisen, ob solche Unwetter im Rahmen des Klimawandels in Süddeutschland, bzw. in Südwestdeutschland zugenommen haben, dann müsste man auch wegen der hohen räumlichen Auflösung dieser Unwetterereignisse die auch durch die relativ hohen Maschenweite des Klimastationennetzes fallen, beispielsweise mühsam alle Lokalzeitungen, Ortschroniken etc. des betreffenden Bundeslandes der letzten hundert Jahre durcharbeiten. Ich bezweifle, dass das beispielsweise für Baden-Württemberg für den Zeitraum 1900 – 2000 systematisch gemacht wurde.

Das Starkgewitter von Stuttgart, welches am 15. August 1972 in Stuttgart wütete[12] (d.h. im gleichen Jahr wie das von mir in Schramberg erlebte Unwetter), und welches immerhin sechs Menschenleben forderte, dieses doch denkwürdige Ereignis wird in der von Peter Bissolli vom DWD im Jahre 2001 herausgegeben Studie „Extreme Wetter- und Witterungsereignisse im 20. Jahrhundert[13] beispielsweise gar nicht erwähnt. Soweit man wirklich beweisen wollte, dass es in den letzten Jahren in Süddeutschland zu einem signifikanten Anstieg der Unwettereignisse bzw. Starkregenereignisse gekommen ist, dann wird auf jeden Fall noch sehr viel systematische Forschung nötig sein.

Ich bin weder Hydrologe, noch Klimatologe  aber ich denke, dass sich nicht leugnen lässt, das Unwetterereignisse in der Regel doch relativ schnell vergessen werden. Die „Halbwertszeit“ solcher Ereignisse im kollektiven Gedächtnis scheint relativ kurz zu sein. Soweit solche Ereignisse, zumindest die der letzten Jahrzehnte, es nicht geschafft  haben in digitalen Datenbanken festgehalten zu werden, – könnte es durchaus geschehen, dass diese Ereignisse von der Forschung übersehen bzw. einfach schlichtweg vergessen werden.

Im Sommer wenn es irgendwo ein größeres Waldbrandereignis gibt – und manchmal nicht nur im Sommer[14] –  werde ich immer wieder von Medienvertretern interviewt  und dann auch oft gefragt, ob ich glaube, dass die Waldbrände durch den Klimawandel schon zugenommen haben. Meine Antwort lautet dann meistens, soweit die Klimaszenarien der Klimatologen richtig sind, wird man in Mitteleuropa damit rechnen müssen, dass die Waldbrände wohl eher zunehmen werden. Da ich kein Klimatologe bin, kann ich wenig über die Qualität der Prognose/des Szenarios sagen. Ich kenne jedoch bisher keine Studie, die belegt, dass es zwischen dem aktuellen Waldbrandgeschehen  und dem Klimawandel einen statistisch – signifikanten Zusammenhang gibt.

Ich weise immer darauf hin, dass es aber gar keines Klimawandels bedarf damit es hier bei uns in Mitteleuropa zu Waldbränden kommt. So hat es in Mitteleuropa und auch im nicht mediterranen Westeuropa immer wieder verheerende Waldbrände  gegeben, nur hat das kollektive Gedächtnis diese Waldbrandereignisse schon längst vergessen. So beispielsweise den Waldbrand in der Lüneburger Heide  im August 1975, oder den legendären Megawaldbrand von 1949 in der Forêt des Landes den sogenannten  – „Incendie de la forêt des Landes de 1949“ in Westfrankreich. Bei diesem verheerenden Waldbrand bei dem 52.000 ha Wald ein Raub der Flammen wurden kamen 82 Menschen ums Leben[15]. Auch ohne prognostizierten Klimawandel wird es bei uns wieder zu großen Waldbränden kommen können. Das lehrt uns der Blick in die Vergangenheit. Soweit sich die Klimaszenarien der Klimatologen als korrekt herausstellen, wird man wohl damit rechnen können, dass es in Zukunft in Mitteleuropa wohl eher mehr Waldbrände gegeben dürfte. Wobei ich persönlich die Zunahme von „Californisationsprozessen“ in Mitteleuropa hinsichtlich der Gefährlichkeit von Waldbränden für weit problematischer halte als die prognostizierte Klimaerwärmung. Abschließend sei noch darauf verwiesen,  dass ich es schon erlebt habe, dass jüngere Journalisten nichts mit dem schon angesprochenen  „Waldbrand in der Lüneburger Heide“ im Sommer 1975 anfangen konnten. Dieser Waldbrand scheint ein Ereignis gewesen zu sein von dem, diese Journalisten wohl noch nie gehört hatten.  Nach oftmals geäußerten Vorstellungen scheint es große Waldbrände nur im Mittelmeergebiet, Australien oder Nordamerika geben zu können. Das ist schon erstaunlich, da der Waldbrand in der Lüneburger Heide einer der größten Naturkatastrophen der alten BRD war. Naturkatastrophen und Unwetter scheinen doch recht schnell aus dem kollektiven Gedächtnis zu verschwinden. So glaube ich, dass beispielsweise der Tornado von Pforzheim vom 10. Juli 1968, außer bei ein paar „Naturkatastrophenexperten“ weitgehend aus dem kollektiven Gedächtnis in Süddeutschland  verschwunden ist. In Paris sorgt der  Zuave vom Pont d’Alma dafür, dass die Bevölkerung von Paris die „Hochwassergefahr“ die von der ansonsten recht beschaulichen Seine ausgeht nicht völlig aus dem kollektiven Gedächtnis verschwindet [16]. Hingegen glaube ich, dass der Tornado von Pforzheim sowie der Waldbrand in Lüneburger Heide doch schon weitgehend vergessen sind.

Literaturhinweise:

Glaser, Rüdiger (2013): Klimageschichte Mitteleuropas – 1200 Jahre Wetter, Klima, Katastrophen WBG, Darmstadt, 3.. Auflage, 2013[17]

Gneist, Frank (1972): Trittleiter wurde zur Brücke – Selbsthilfe bewährt sich in Schramberg. ZS-Magazin, Zeitschrift für Zivilschutz, Katastrophenschutz und Selbstschutz. 9’72, September, S. 17- 19. (Download hier möglich (letzter Zugriff 19.06.2016))

Kindler, Swen  (2007) : „…mit Kummer und mit Sorgen… » Junges Parlament – Kanalfahrt – Da-Bach-na-Fahrt. Norderstadt, (Books on Demand), ISBN 978-3-8334-7265-7

Christophe Neff, Grünstadt[18], den 19.06.2016[19] (veröffentlicht am  25.06.2016)

P.S. (05.07.2016): Im Zusammenhang mit den „Unwetterereignissen in Süddeutschland“  im Mai/Juni 2016 möchte ich auf den lesenswerten Bericht  „Hochwasser /Überschwemmungen/Süddeutschland Mai//Juni 2016“ verweisen, der am 20.6.2016 vom Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology des KIT herausgegeben wurde.

[1] Der Blogbeitrag « Sept ans de blog paysages sur le Monde.fr » ist  ein Rückblick auf  inzwischen 7 Jahre « Paysagesblog » in den Blogs von  Le Monde.fr. . In diesem Posting befindet sich auch ein Verweis auf die 5 häufigsten gelesenen  bzw.  besuchten Artikel in Paysages – die  hier nochmals aufgeführt sind:  « Blognotice 12.2.2012: la banquise bloque le Port de Port Leucate », « Blognotice 28.07.2014: Bientôt le souvenir de l’église catholique chaldéenne et des églises syriaques (orthodoxes & catholiques) sera plus qu’un souffle de vent chaud dans le désert »,  « Lundi 11 octobre 2010 – la mer se déchaîne sur la plage de Port Leucate », , « 1949 – l‘incendie meurtrier dans la Forêt des Landes », und « Das Biafrakind ».

[2] « «  Le zouave a les pieds dans l’eau » est synonyme d’ennuis pour les Parisiens – et très probablement pour les habitants en amont et en aval de la capitale » so beginnt der sehr informative Blogbeitrag  « Les drôles de mesures de crues sur le zouave du pont de l’Alma » von Pierre Breteau und  Adrien Sénécat in den Decodeurs von Le Monde.fr.

[3] Nicht nur die Medien greifen diese Thematik auf, so kann z.B. im Wikipediaartikel „Unwetter in Europa im Frühjahr 2016“  lesen: „Wissenschaftler sind der Meinung, dass derartige extreme Regenfälle aufgrund des Klimawandels zugenommen haben und mit hoher Wahrscheinlichkeit – besonders in Europa – weiter zunehmen werden (Abruf 12.06.2016 18:30).“

[4] Hierzu auch der lesenswerte Blogbeitrag von A.Bojanowski „Erläuterungen zu meiner Kritik an den Aussagen von Experten und Medien zum Starkregen“.

[5] Hanselsprung und Brezelsegen sind für mich persönlich immer noch der Höhepunkt der Schramberger Fasnet, siehe u.a.  „Aschermittwochsblognotiz 2013 – eine bemerkenswerte Begegnung beim Schramberger Hanselsprung am Fasnetssonntag 2013 (10.2.2013)“.

[6] Mehr dazu u.a. in dem Blogbeitrag „Sturm Xynthia : Blick von der Unterhaardt auf La Faute-sur-Mer, L’Aiguillon und Port Leucate“.

[7] Als Talstadt (Schramberg) wird die im Schramberger Talkessel gelegene Kernstadt von Schramberg bezeichnet. Die Talstadt ist das Zentrum der großen Kreisstadt Schramberg.

[8] H.A.U –  Gebäude der Hamburg Amerikanischen Uhrenfabrik, damals 1972 ein Teil von Junghans.

[9] Einsatzhistorie der Feuerwehr Schramberg, Abt. Talstadt kann hier eingesehen werden. (letzter Zugriff 19.06.2016)

[10] Die Chronik des THW Schramberg kann hier runtergeladen werden (letzter Zugriff 19.06.2016).

[11] Besonders in den 1970 Jahren kam es im Bereich der Talstadt Schramberg relativ häufig zu Überschwemmungen. In diesem Zusammenhang im „Volksmund“ und am Stammtisch der Begriff „Sulgen am See“ geprägt. Es gab auch Stimmen die vorschlugen, man sollte die Schiltach beim Rappenfelsen aufstauen, – und Schramberg auf dem Sulgen wieder neu aufbauen. Es wäre interessant zu wissen,  ob es davon noch schriftliche Quellen gibt, –  bzw. ob sich diese Diskussion auch irgendwann  in der  Verkleidung der Zuber bei der Da-Bach-na-Fahrt widerspiegelt hat.

[12] Hierzu siehe auch: „Katastrophe von 1972-  das Unglück kam aus dem Nichts“ aus der Stuttgarter Zeitung, sowie „Unwetter – tödliche Falle – Der Hagelsturm von Stuttgart beschäftigte die Meteorologen: Das Unwetter läßt sich erklären, vorhersehen ließ es sich nicht“ aus dem Spiegel 35/1972 (letzter Zugriff 19.06.2016)

[13] Der Bericht von Peter Bisolli vom DWD kann hier runtergeladen werden (letzter Zugriff 19.06.2016).

[14] Zuletzt am 12.05.2016 in der Hörfunksendung der Tag in HR2 im Beitrag „Brennende Interessen ? Der Mensch, der Wald und das Feuer“.

[15] Hierzu u.a. auch in diesem Blog: „1949 – l‘incendie meurtrier dans la Forêt des Landes“, “The Fatal Forest Fire – remembering the “1949 Mega fire” in the „Forêt des Landes” (South West France)” , und “Le 19 août 1949 – le drame de la Forêt des Landes“.

[16] Das Hochwasser vom 2-3. Oktober 1988 von Nîmes welches immerhin mehrere Menschenleben forderte, scheint hingegen in Frankreich fast völlig aus dem kollektiven Gedächntnis gefallen zu sein. Es gibt nicht einmal einen Artikel in der französischen Wikipedia zu diesem denkwürdigen Starkregenereignis (siehe auch Notice de blog 17.10.2010 – mémoires collectives et tempêtes oubliées à Leucate). Lesenswerte Infos zu dieser Hochwassekatastrophe (alle in Französisch, tw. bebildert ), findet man u.a. hier, und hier  (letzter  Zugriff 19.06.2016).

[17] Auch wenn ich das Buch von Rüdiger Glaser in diesem Blogbeitrag nicht zitiert habe, führe ich es hier in den Literaturhinweisen auf, weil ich jedem der sich für die Klimageschichte Mitteleuropas interessiert, dieses Buch als Lektüre empfehlen kann.

[18] Ich lebe nun seit 1999 in Grünstadt und habe seitdem auch schon einige Unwetter und Starkregenereignisse erlebt. Vor allem das Unwetter vom 10.6.2010 hat sich bei mir im Gedächtnis eingeprägt (siehe u.a. hier  Unwetter Grünstadt (10.6.2010-11.6.2010) : Mediale Wahrnehmung).

[19] Seit Dienstag den 14.06.2016 ist übrigens die Rhein- Schifffahrt zwischen Germersheim und Iffezheim wg. des aktuellen Rheinhochwassers gesperrt (am Donnerstag, den 23.06.2016 wurde die Rheinschifffahrt in diesem Streckenabschnitt wieder freigegeben), – weiterhin wurde aus dem gleichen Grund der Eisenbahnbetrieb auf der Eisenbahnstrecke Wörth – Lauterbourg am Freitagabend, den 17.06.2016 vorübergehend eingestellt.

Sept ans de blog paysages sur le Monde.fr

Il y maintenant un peu plus de sept ans, débutait le 24.05.2009 avec le post  «  I. Un blog sur les paysages : un petit début – ou quelle langue choisir» le blog paysages sur le Monde.fr /les blogs le Monde. Depuis 383 articles ont vu le jour, la plupart écrits en français, occasionnellement en allemand et  très rarement des articles publiés en anglais [1]. 383 articles, lus par approximativement 182.615 lecteurs[2]. Sept ans de billets et petites notices écrits entre Rhin et Danube, Seine et Neckar, Aude, Moselle et Kinzig, sur les rives de la Méditerranée  ….. Lectures de paysages et des livres ….. Souvenirs personnels franco-allemands – le temps passe et les paysages changent.

Voyant le Zouave du Pont de l’Alma à Paris les Pieds dans l’eau, résistant aux flots de la Seine, pas loin de boire sa Tasse d’eau de Seine comme en 1910, je me souviens d’une lecture d’hiver de 1995/1996 – sur Paris l’Atlantide.

« Je devais avoir à l’époque presque le même âge que vous. C’était en hiver 1910. La Seine s’était transformée en une vraie mer. Les Parisiens naviguaient en barque.

Les rues ressemblaient à des rivières, les places -à de grands lacs. Et ce qui m’étonnait le plus, c’était le silence … Sur notre balcon, nous entendions ce silence sommeillant de Paris inondé. Quelques clapotis de vagues au passage d’une barque, une voix assourdie au bout d’une avenue noyée. La France de notre grand-mère, telle une Atlantide brumeuse, sortait des flots » (Makine, 1995, p.25-26)

D’ailleurs ces pluies orageuses, elles ne se déversent pas seulement en France, sur le bassin de la Seine, – mais sur toute une partie de l’Europe centrale dont l’Allemagne. Et en Allemagne on découvre que la gestion de risques ne semble pas toujours à la hauteur des défis[3].

Mais ce n’était pas seulement le Zouave du Pont de l’Alma résistant aux flots de la Seine[4],  – ou les souvenirs de lecture du Testament français de Makine,  – ses description de Paris l’Atlantide – qui m’ont fait ressurgir la France de mes grands-parents. Il y a exactement quatre-vingts  ans,  le 04.06.1936 – que Léon Blum  fut nommé président du Conseil par le Président de la République Albert Lebrun. Cet évènement politique avait fortement marqué les souvenirs de mes grandparents –  les souvenirs du gouvernement Blum, du Front Populaire – combien de fois je fus auditeur des récits des toutes les couleurs les plus vivantes – dans la maison familiale à Aubord et  aussi à la Griffoulière à Port Leucate[5].

En 1936 ma Grand-Mère avait 20ans, –  vivant sa jeunesse bourgeoise dans une belle demeure de la place Place Broglie à Strasbourg – en 1936 elle n’aurait sûrement jamais osé  rêver épouser un « Macaroni » et en plus « un Macaroni dit d’extrême gauche ». Quelques mois plus tard tout changeait ….  Mais en fait ceci une autre histoire[6].

Livres cités :

Makine, Andreï (1995) : Le Testament français. Paris, ISBN 2-7152-1936-9

Billet écrit le 04.06.2016 à Grünstadt, 80 ans après que Léon Blum  fut nommé président du Conseil par le Président de la République Albert Lebrun –  et publié le Dimanche le 05.06.2016.

[1] Voir aussi « Six ans de Blog paysages sur le Monde.fr (31.05.2015) ».

[2] D’après Google Analytics  les cinq articles les plus consulte depuis le 14.09.2013 date sont « Blognotice 12.2.2012: la banquise bloque le Port de Port Leucate », « Blognotice 28.07.2014: Bientôt le souvenir de l’église catholique chaldéenne et des églises syriaques (orthodoxes & catholiques) sera plus qu’un souffle de vent chaud dans le désert »,  « Lundi 11 octobre 2010 – la mer se déchaîne sur la plage de Port Leucate », , « 1949 – l‘incendie meurtrier dans la Forêt des Landes », et « Das Biafrakind ».

[3] Voir le commentaire de Axel Bojanowski dans le SPON  „Katastrophenschäden: Die Unwetterwarnung in Deutschland funktioniert nicht richtig“.

[4] La crue de la Seine du 04.06.2016  atteignait un « maximum » de 6,10 m à Paris, voir « Inondations : le niveau de la Seine commence à descendre à Paris ».

[5] Voir aussi le billet « Blognotice 7.08.2013: Les cigales de Port Leucate ».

[6] Voir aussi le document „Zinedine Zidane – et nous les macaronis de « basse Italie ». Download ici !