Mit Thomas E. Schmidt die Bundesrepublik der Babyboomer bereisen


Das Buch „Grosse Erwartungen. Die Boomer, die Bundesrepublik und ich“ von Thomas E. Schmidt entdeckte ich durch das Hören des SWR2 Forums „Generation Weltverbraucher – Sind die Boomer eine Last?[1]. Interessante Radiosendung, – und von dem Buch war auch die Rede in dieser Sendung, – und danach schenkte ich der Lektüre dieses Buches meine Zeit. Ich selbst bin Jahrgang 1964, – gehöre also selbst dem geburtenstärksten Jahrgang in Deutschland an[2], weshalb mich das Buch schon interessierte, wobei ich mich nie sonderlich dem Geburtsjahrgang 1964 oder den Boomern zugehörig gefühlt habe. Wenn ich mich überhaupt zu etwas zugehörig gefühlt habe, dann dem Abitursjahrgang 1984 des Gymnasium Schramberg, also dem Gymnasium des kleinen Schwarzwaldstädtchens Schramberg, an dem ich 1984 mein Abitur ablegte. Über das Buch von Schmidt gibt es auch eine lesenswerte Kritik von Claudia Fuchs in SWR2[3], die ich aber erst nach der Lektüre des Buches gelesen habe. Beim Lesen des Buches hatte ich seitenweise das Gefühl, dass der Autor von einem fernen Planeten berichtet, – durchaus aufschlussreich – aber sehr weit weg von dem was ich selbst erlebte. Die fünf Jahre Altersunterschied, zwischen dem Autor und mir, glaube ich erklären diese Wahrnehmungsdifferenzen kaum. Wie Claudia Fuchs durchaus treffend formuliert „Aber Drogenprobleme, Anti-AKW-Bewegung, Kalter Krieg und Nachrüstungsdebatte, die die siebziger und achtziger Jahre prägten, handelt Schmidt knapp und stichwortartig ab. Bundeswehr oder Zivildienst – das waren Alternativen, die auch politische Standortbestimmungen für die jungen Männer jener Jahre bedeuteten. In Schmidts Buch kommen sie nicht vor Bei der Lektüre des Buches habe ich mich auch gefragt, – wie Schmidt denn das gemacht hat , also weder Wehrdienst noch Zivildienst  abzuleisten- denn selbst T3ler (Verwendungsfähig mit Einschränkungen)  – also bedingt Wehrdiensttaugliche wurden damals eingezogen – und Zivildienst konnte man nur nach der sehr schwierigen „Gewissenprüfung“[4] machen – das haben Ende 1970/1980 Jahre nur die wenigsten geschafft. Sollte er sich „wirklich“ durchgemoggelt haben, – das wäre dann schon ein Alleinstellungsmerkmal,- das hatte in diesen Jahren schon „Seltenheitswert“ gehabt.

Ich selbst hatte mich für den Wehrdienst entschieden, – nicht nur für den Wehrdienst, sondern habe eine Reserveoffizier Karriere begonnen, – die im Oktober 2021 als Oberstleutnant der Reserve endete, als ich meine persönlichen Ausrüstungsgegenstände im Bundeswehrstandort Germersheim abgab[5]. Auch meine Studienjahre unterschieden sich doch gewaltig von dem des Buchautors.  Das einzige was wir wohl gemeinsam teilen, sind die „Versehrtenerinnerungen“. Überhaupt war der Krieg, also der zweite Weltkrieg, aber manchmal sogar noch der erste Weltkrieg noch sehr präsent in meiner Kindheit. So präsent, dass ich mich eigentlich bis auf den heutigen Tag daran erinnere. Wobei der Krieg in der Ukraine diese Erinnerungen auch wieder zum Leben erweckte. Hinzu kommt bei mir persönlich, dass ich für ein Zeitzeugenbuchprojekt[6] über das Kriegsende in der oberschwäbischen Kleinstadt Bad Saulgau[7], im Frühjahr 2022 ein Buchkapitel verfasste – und mich natürlich wieder damit befasste, wie die beiden Weltkriege das „Familiengeschehen“ prägten[8]. Die gelungensten Kapitel des Buch sind meines Erachtens, das Kapitel über die Schröder Jahre und das Schlusskapitel „Spiegelstadium“. Der „Bärentanz“ des Rainer Werner Faßbinder in der Diskothek „Dschungel“ in einer Westberliner Frühlingsnacht 1982, – den Thomas E. Schmidt plastisch beschreibt, – das ist ein richtiges Fenster in eine verloren gegangene Zeit. Im Frühjahr 1982 war ich Oberstufenschüler, gerade mal siebzehn, – und weil die „Faßbinder“ Filme nie oder nur mit großer Verzögerung im Schramberger Kino gezeigt wurden, – bin ich immer nach Paris „gepilgert“ – um die Faßbinderfilme dort zu sehen. Dort hab ich sie dann alle gesehen, – im deutschen Original mit französischen Untertiteln, – sowie auch meinen damaligen Lieblingsfilm – Werner Herzogs „Fitzcarraldo“. Nach Paris bin ich getrampt, mit dem Zug gefahren, – ja einmal sogar mit dem Fahrrad in drei Tagen durch Schwarzwald und Vogesen[9] – auf quasi paralleler Route wie Herzogs Fußmarsch von München nach Paris von dem Herzog im Büchlein vom „Gehen auf Eis“ berichtete. Geflogen bin ich erst sehr viel später,   –  mein erster Flug war ein CH 53 Flug von Calw aus über den Nordschwarzwald im Winter 1985 und danach die Transallflüge vom Fliegerhorst Landsberg/Lech nach Altenstadt beim Fallschirmspringerlehrgang im Frühjahr 1985. Meine erster ziviler Flug, das war ein paar Jahre später, während des Studiums ein Flug nach Mallorca für ein physische-geographisches Geländepraktikum. In der Regel hatte im Jahre 1984 ein 20 jähriger einen weit geringeren Co2 Fußabdruck als heutige 20 Jährige, – denn Flugreisen waren damals in Westdeutschland nur einer kleinen Minderheit vorbehalten. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es in meinem Abitursjahrgang, wir waren immerhin 120 erfolgreiche Absolventen, nur ein oder zwei Personen die eine Flugreise vor Beendingung des Abiturs unternommen hatten. Soweit zum Co² Abdruck eines 20 jährigen Abiturienten, eines westdeutschen Boomers des Jahrgang 1964. Was das Buch Schmidts betrifft, da sind meine Lebenserinnerungen, – auch wenn sie nicht in publizierte Form vorliegen – wahrscheinlich repräsentativer, zumindest für ein Kind des Bildungsbürgertums aus dem Südwesten Deutschlands der ich ja war (und bin)- als die Schmidtschen in Buchform gegossenen Erinnerungen[10]. Mittendrin war Schmidt insofern nicht, da muss man der Rezensentin Claudia Fuchs schon Recht geben. Ich habe das Buch dennoch gern gelesen, fand es auch recht aufschlussreich, aber irgendeine Repräsentativität was die „Boomergeneration“ betrifft, lässt sich aus dem Buch kaum ableiten. Ach, und übrigens, – „Interrail“ scheint der Buchautor auch nicht erlebt zu haben, – das „Interrailabenteuer“ nach dem bestandenen Abitur, – das war wohl eines der „gemeinschaftlichen Erlebnisse“ eines großen Teil der Abiturienten aus dem deutschen Südwesten, – Erlebnis und Abenteuer dessen Erinnerung bis auf den heuten Tag nicht verblasst ist!

Bibliographie:

Herzog, Werner (2009) : Vom Gehen im Eis München – Paris 23.11 bis 14.12.1974. Frankfurt am Main, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main, Juli 2009; Lizenzausgabe des Carl Hanser Verlages München, © 1978 Carl Hanser Verlag München/Wien.

Schmidt, Thomas E.(2022): Grosse Erwartungen. Die Boomer, die Bundesrepublik und ich. Hamburg, Rowohlt, ISBN  978-3-498-00307-4

Siegel, Hogel; Andreae, Susanne; Maier, Clemens; Gögelein, Holger; Neff, Nathalie; Marte, Barbara; Halusa, Stefan; Günzl, Gerhard (1984): Abi’84. Gymnasium Schramberg. Yearbook. Schramberg. Im Selbstverlag der Abijahrgang 1984 des Gymnasium Schramberg, Brucker Druck Schramberg.

Christophe Neff, Grünstadt März 2023


[1] Einen Auszug des Buches wurde in der Zeit unter dem Titel „Babyboomer: Wir Unendlichen Meine Generation der Babyboomer ist übermächtig, nicht frei von Schuld – aber der Anker dieses Landes.“ im September 2022 veröffentlicht.

[2] Gerstenberg, Ralph (17.04.2014) : Jahrgang 1964 – Wir sind viele, wir sind angekommen und wir waren das Volk. Deutschlandfunk Archiv.

[3] Siehe „ SWR2 lesenswert Kritik – Thomas E. Schmidt – Große Erwartungen von Claudia Fuchs“.

[4] = KDV-Prüfungsverfahren.

[5] Sie auch „Ottmar Schreiner – Sozialdemokrat, Fallschirmjägeroffizier und Katholik (21.04.2013)“ und „Die Truppen des Zaren Putin greifen die Ukraine an! (Übertragung der « Blognotice 24.02.2022: les troupes du Tsar Poutine attaque l’Ukraine » aus dem Französischen)“.

[6] Das Buchprojekt  „Aus dem Grau des Krieges – Geschichte hinter der Geschichte“ wird von Maria Gelder vom Stadtarchiv Saulgau und Conny Scheck herausgegeben werden. Das Buch soll im Frühsommer 2023 fertig gedruckt sein.

[7] Die Großeltern der Blogverfassers väterlicherseits wohnten in Bad Saulgau, – und bis zum Tod des Großvaters Anton Neff Ende der 1970 Jahre verbrachte der Autor dieser Zeilen manches Wochenende/Ferientage dort.

[8] Siehe auch « Blognotiz 16.11.2014: Novembererinnerungen an Saulgau – Gedanken zum Volkstrauertag 2014“, „Blognotiz 13.03.2022: Erinnerungen an eine Bahnreise nach Saulgau im März 2010“ und „Saulgau Oberschwaben Oktober 2022: Photos, Buchlektüren und Kindheitserinnerungen“.

[9] Siehe « De Schramberg à Paris en vélo – souvenirs de ma première rencontre avec « Notre – Dame de Paris»

[10] Hierzu auch die 2009 verfassten Erinnerungen an die Zeit des Geographiestudiums in Mannheim „Mannemer Dreck- traumhafte Zeiten – eine autobiographische Zeitreise mit Musikbegleitung nach Mannheim“ .  Einen Rückblick auf die Jugenderinnerungen der 1970 Jahre in Schramberg erlaubt u.a. der Beitrag „Wie einst Maria Chapdelaine in Péribonka: Erinnerungen an Birthe Geitmann’s Zeit  im Lärchenweg in Schramberg – Sulgen – mit Vorwort vom 30.01.2022“.

Une liseuse „Tolino“ pour délester ma bibliothèque

Après de longues hésitations,  j’ai donc acheté une liseuses Tolino chez la libraire Frank à Grünstadt (Buchhandlung Frank Grünstadt). Longues hésitations, dont je parlai entre autre dans le billet « « Willy Hahn – Aïcha et les 40 lecteurs – Scènes d’une vie de libraire » notices de lecture, voyages et souvenirs d’un habitué de la librairie « à Livre ouvert » à Wissembourg ».  Mais finalement je l’ai fait, – car il faudra un jour se délester d’une partie des ma bibliothèque, – car je ne sais plus où et comment stocker tous ces livres qui m’appartiennent. Des milliers de livres stockés dans des étagères à livres, des « boites en plastiques », – qui on tendances à envahir pièce après pièce. Le grand lecteur, – a déjà besoin du temps pour la lecture, – mais aussi de la place pour tous ces livres lus, – mais aussi tous les autres livres qui attendent la lecture, la relecture et ainsi va la vie des livres dans une étagère à livres. Tous ce livres ont aussi leur propre histoire, – histoire de lecture, de voyage, de souvenirs. Pierre Assouline nous a récemment parlé des écrivains qui se séparant de leur bibliothèques dans le billet « Quand un écrivain se sépare de sa bibliothèque » de la République des livres. Notons en plus que le billet suivant de la RDL est consacré à une sorte de bibliothèque du future au parfum postapocalytique ! Naturellement je ne suis pas « écrivain », mais simplement un géographe, bloggeur du week-end et lecteur régulier de livres, de textes, journaux etc.  – qui aux fils des années s’est vu déborder par ses « livres » envahissants les lieux d’habitations.  Au début de l’été dernier, en lisant « Vider les lieux » – je me suis déjà préparé mentalement a me séparer d’une partie de ma bibliothèque, – mais en même temps en lisant ce livre étonnant de Olivier Rolin j’ai encore découvert plein de livres – que je devrais un jour découvrir, lire – mais peut être plus – ou en tout cas pas toujours lire en forme de livre traditionnel[1].

Etant en congé maladie après une intervention chirurgical, – je me suis donc mis à utiliser et tester cette fameuse « liseuse Tolino » – qui est d’ailleurs quasiment inconnue en France. Achat de deux livres epub en allemand chez la librairie Frank à Grünstadt (Iglhaut/Poesie und Politik), un en français (Le Cartographe des absences) et en portugais (O Mapeador de Ausências) chez la FNAC, – et un livre anglo-américain chez Lehmanns (the Nethanyhus). Je découvre que le marché pour les epub aux Etats – Uni est minuscule, le marché des livres électroniques est dominé par le « Kindle » d’Amazon.  En France, comme je l’ai déjà décrit – le système Tolino, – qui entre autre fédère les librairies indépendantes allemandes– et leur permets de vendre les livres epub est quasiment inconnue. Donc je peux acheter mes livres epub allemands chez mon librairie à Grünstadt la librairie Frank.  Dommage qu’un tel system n’existe pas en France, – j’ai donc acheté deux eBook chez la FNAC – un en français, – et un en portugais. J’ai mis assez de temps de comprendre l’Univers de ma liseuse Tolino, – et j’ai l’impression que je ne suis pas encore à l’abri de mauvaises surprises. Mais j’ai bien commencé à lire des livres sur la liseuse – et déjà la lecture d’un livre m’emporte vers un univers étrange, – et paysage lointains, – comme pendant mes premiers lectures d’enfance. En fait, souvent malade pendant mon enfance, collé au lit – j’ai aussi découvert le Monde par mes lectures – et je suis devenu aussi un grand lecteur dévoreur de livres, de paysages.  « Le Cartographe des Absences » de Mia Couto m’a  – d’une certaine façon – allumé comme mes premières lectures, et en plus je me suis mis à lire certains chapitres dans la version originale portugaise !

Magnifique traduction d’Elisabeth Monteiro Rodrigues qui transporte le rythme du texte original écrit en portugais mozambicain, mais qui nous ouvre aussi les paysages intérieurs des protagonistes du roman. Mais est-ce que c’est vraiment un roman ? Après avoir lu à peu près 70 pages de la traduction françaises et une trentaine de pages de l’original portugais on pourrait aussi bien avoir l’impression qu’on lit un livre de géographie. Je m’arrêterai ici, – car je n’ai pas encore lu le livre entier. Dans le Monde on trouve un très beau récit sur « le Cartographe des Absences » et son auteur Mia Couto sous le titre « Le rêve mozambicain de l’écrivain Mia Couto » écrite par  Gladys Marivat. En plus sur YouTube « MIA COUTO – LE CARTOGRAPHE DES ABSENCES » une rencontre animée par Gladys Marivat avec Mia Couto et sa traductrice Elisabeth Monteiro Rodrigues publié par la Maison de la Poésie. Peut-être je reviendrai un jour sur le livre « le cartographe des absences » dans paysages.

Donc la liseuse Tolino m’a permis de lire en parallèle «O mapeador de ausências » et la traduction française « Le Cartographe des absences » – vue qu’il est très difficile d’acquérir des livres portugais en Allemagne  cela aurait été quasiment impossible en livre traditionnel. Ce n’est déjà pas si mal pour un premier début.

Donc une première expérience, disons positive avec la liseuse Tolino, – on verra bien que ce donnera – et puis ceci pourrait peut-être libérer un peu de place dans mes étagères de livres.

Photos : toutes Christophe Neff, © Christophe Neff 06.12.2022   + couvertures des ebook O Mapeador de Ausências & Le Cartographe des absences, + capture d’ecran de ma liseuse Tolino du 06.12.2022.

Bibliographie :

Adler, Katharina (2022): Iglhaut. Roman.  Hamburg : Rowohlt E-Book 2022, ISBN 978-3-644-01074-1

Cohen, Joshua (2021): The Nethanyhus. London, Fitzcarraldo Editions, eISBN 978–1–913097–61–5

Couto, Mia (2020) : O Mapeador de Ausências, © Mia Couto, 2020, Al fragide , Editorial Caminho ISBN: 9789722130615

Couto, Mia (2022) : Le Cartographe des absences. Traduit du portugais (Mozambique) par Elisabeth Monteiro Rodrigues à partir du texte original de l’édition Caminho révisé par l’auteur. Éditions Métailié. Titre original : O Mapeador de Ausências, © Mia Couto, 2020, By arrangement with Literarische Agentur Mertin Inh. Nicole Witt e.K., Frankfurt am Main, Germany, E-ISBN : 979-10-226-1227-2

Hörisch, Jochen (2022): Poesie und Politik, München, Carl Hanser Verlag, ISBN (epub) 978-3-446-27648-2

Rolin, Olivier (2022) : Vider les lieux. Paris, © Éditions Gallimard, ISBN 978-2-07-284499-7

Christophe Neff, Grünstadt, écrit le 05.12.2022, publié le 06.12.2022


[1] Très belle critique littéraire  de  Raphaëlle Leyris « « Vider les lieux », d’Olivier Rolin : la mémoire des choses » dans le Monde. Je crois de me souvenir, que j’ai découvert le livre d’Olivier Rolin – ou disons que ce cette critique qui m’a incité d’acheter le livre et de le lire.

Paysages – treizième  année d’existence sur la toile donc déjà trois ans sur wordpress.com (billet trilingues français, allemand, anglais)

Novemberblick auf Grünstadt, Vue de novembre sur Grünstadt, © Christophe Neff 20.11.2022

Le blog « Paysages » qui a débuté en mai 2009 comme blog abonné le Monde avec l’article « I. Un blog sur les paysages : un petit début – ou quelle langue choisir ? » est entre dans sa treizième année d’existence  durant le mois de juin 2022. Durant le printemps 2019 le Monde annonce à ses abonnées bloggeur – que les blogs abonnés seraient supprimés début juin 2019et après avoir publié un dernier billet d’adieu retraçant un peu l’épopée de paysages sur le monde.fr – paysages est relancé le 16 juin 2019 sur wordpress.com avec le billet « Nouveau départ pour le blog paysages ». Comme l’année dernière je publie donc la liste des 10 articles les plus consultés depuis le 16 juin 2019 (jusque au 16.06.2022), date de la « relance » de paysages sur wordpress.com – et la liste des origines géographiques des consultations.  Donc pas de grand changement dans les deux tableaux, sauf qu’on retrouve l’article « Encore une déception avec le Monde – La suppression du format PDF du journal numérique du Monde » à la première place des consultations depuis juin 2019. Les articles de paysages sur la guerre d’Ukraine, se retrouvent pas (encore) sur ce tableau, – mais néanmoins l’auteur de paysages est un des rares personnes – ayant averti la blogosphère du risque d’une guerre en Ukraine dans le billet « L’année 2021 sur le blog paysages – une rétrospective » en l’écrivant le 9. Janvier 2022 « je crains que nous nous pouvons être confrontées avec la possibilité de voir éclater des guerres pas si loin de nos frontières comme par exemple en Ukraine ». Donc le matin du 24 février je n’étais pas trop surpris d’apprendre que les troupes du Tsar Poutine avait attaqué l’Ukraine[1].

Ce billet, qui a pris un peu de retard, le mois d’anniversaire de paysages c’est bien le mois de mai, – je l’ai finalement écrit, après mon entré dans le Monde de Mastodon (voir mon dernier billet) – et vue à quel point la blogosphère se rétrécit – comme une sorte de contribution à l’histoire de la blogosphère  -ou de l’histoire des vestiges de la blogosphère.

Donc dans le Tableau 1 on trouve les articles les plus consultés depuis la reprise de paysages sur wordpress.com le 16 juin 2019 et dans le Tableau 2 la liste des origines géographiques des lecteurs de paysages du 16 juin 2019 au 16 juin 2022. Notons aussi, que paysages est blog, autofinance, sans aucune publicité, – dont naturellement une version moderne et digital d’autopublication & auto-édition.  

Vue l’importance des lecteurs allemands (et anglophones) – suivent ici en dessous les traductions allemandes (et anglaises)!

RangTitre/Titel/titel%
1Encore une déception avec le Monde – La suppression du format PDF du journal numérique du Monde4,63
21949 – l‘incendie meurtrier dans la Forêt des Landes3,01
3La fin annoncée des blogs abonnées du Monde.fr, la fin du blog paysages sur les blogs leMonde.fr2,46
4Souvenirs de vingt ans de voyage de recherche à Capelo (Île de Faial/Açores)2,35
5Erinnerungen an die „märklinModerne“2,04
6Blognotiz 18.4.2012: Kommentar zu Dirk Kurbjuweit „Die Freiheit der Wölfe – Wird das Internet zu einer neuen Schule der Barbarei?“1,91
7The Fatal Forest Fire – remembering the “1949 Mega fire” in the „Forêt des Landes” (South West France)1,30
8Pyrotragedies – a critical retrospective on the wildfire situation in Europe during July 20181,25
9Ein paar Tage im November 1989: Erinnerung zum Mauerfall aus Südwestdeutschland1,07
10Les belles de Tunis sont en deuil1,04
Tableau 1. Les dix articles les plus consultés de paysages du 16 juin 2019 au 16 juin 2022.

Der Blog „paysages„, der im Mai 2009 als Abonnentenblog der Tageszeitung  Le Monde mit dem Artikel „I. Un blog sur les paysages: un petit début – ou quel langue choisir?“ begann, trat im Juni 2022 in sein dreizehntes Existensjahr an. Im Frühjahr 2019 kündigte Le Monde seinen Blogger-Abonnenten an, dass die Abonnentenblogs Anfang Juni 2019 eingestellt würden, und nach der Veröffentlichung eines letzten Abschiedsbeitrags, der die Geschichte von paysages auf le monde.fr nachzeichnet, wurde paysages am 16. Juni 2019 auf wordpress.com mit dem Beitrag „Nouveau départ pour le blog paysages“ neu gestartet. Wie im letzten Jahr veröffentliche ich also die Liste der 10 Artikel, die seit dem 16. Juni 2019 (bis zum 16.06.2022), dem Datum des „Relaunchs“ von paysages auf wordpress.com, am häufigsten aufgerufen wurden – und die Liste der geografischen Ursprünge der Aufrufe.  In beiden Tabellen hat sich also nicht viel geändert, außer dass der Artikel „Encore une déception avec le Monde – La suppression du format PDF du journal numérique du Monde“ auf dem ersten Platz der Aufrufe seit Juni 2019 zu finden ist. Die Artikel von Paysages über den Krieg in der Ukraine finden sich (noch) nicht in dieser Tabelle wieder, aber dennoch ist der Autor von Paysageseiner der Wenigen, der in der Blogosphäre vor der Gefahr eines Krieges in der Ukraine in dem Beitrag “ L’année 2021 sur le blog paysages – une rétrospective “ gewarnt hat, indem er am 9. Januar 2022  schrieb „je crains que nous nous pouvons être confrontées avec la possibilité de voir éclater des guerres pas si loin de nos frontières comme par exemple en Ukraine (Übers. Ich befürchte, dass wir uns mit der Möglichkeit konfrontiert sehen könnten, dass Kriege nicht so weit von unseren Grenzen entfernt ausbrechen könnten, wie zum Beispiel in der Ukraine) „. Am Morgen des 24. Februar war ich also nicht allzu überrascht, als ich erfuhr, dass die Truppen von Zar Putin die Ukraine angegriffen hatten. Am diesem selbigen Morgen des russischen Angriff auf die Ukraine schrieb ich noch auf Französisch den Artikel „Blognotice 24.02.2022 : les troupes du Tsar Poutine attaque l’Ukraine“. Ein paar Tage später veröffentlichte ich ein erweiterte deutsche Übertragung dieses Artikels unter dem Titel „Die Truppen des Zaren Putin greifen die Ukraine an! (Übertragung der « Blognotice 24.02.2022: les troupes du Tsar Poutine attaque l’Ukraine » aus dem Französischen)“.

Dieser Beitrag, der ein wenig verspätet erscheint  – der Geburtstagsmonat von paysages ist ja tatsächlich der Monat Mai, verfasst ich, nachdem ich in die Welt von Mastodon eingetreten bin (siehe meinen letzten Beitrag „(Blognotice 16.11.2022: révision/finissage d’un chapitre de livre sur la fin de seconde guerre mondiale dans une petite ville allemande & débuts sur Mastodon)) – und sah, wie sehr die Blogosphäre schrumpft – als eine Art Beitrag zur Geschichte der Blogosphäre – oder zur Geschichte der verbleibende Überreste der Blogosphäre.

In der Tabelle 1 finden Sie die am häufigsten aufgerufenen Artikel seit der Neustart von paysages auf wordpress.com am 16. Juni 2019 und in Tabelle 2 die Liste der geografischen Herkunft der Leser von paysages vom 16. Juni 2019 bis zum 16. Juni 2022. Ich möcht auch darauf hinweisen, dass paysages ein Blog ist, der sich selbst finanziert, ohne jegliche Werbung, d.h. den der Verfasser finanziert – und damit  natürlich eine moderne digitale Version des Self-Publishing ist. 

RangPays/Land/state%
1Allemagne/Deutschland/Germany53,82
2France/Frankreich20,65
3États-Unis d’Amérique/ USA12,88
4Suisse/Schweiz1,04
5Canada1,00
6Portugal0,97
7Tunisie0,94
7Belgique0,94
8Chine/China0,83
9Corée du Sud/South-Corea/Südkorea0,58
10Royaume-Uni/United Kingdom/Vereinigtes Königreich0,54
Tableau 2 : Liste des origines géographiques des lecteurs de paysages du 16 juin 2019 au 16 juin 2022

The blog « Paysages »  which started in May 2009 as a ”Le Monde” subscriberblog  with the article“« I. Un blog sur les paysages : un petit début – ou quelle langue choisir “ is entering its twelfth year of existence. During the spring of 2019 le Monde announces to its subscriber bloggers – that the subscribed blogs (blog abonnées le Monde.fr)  will be deleted at the beginning of June 2019and after having published a last farewell post retracing a bit the epic of “paysages” on le monde.fr – paysages is relaunched on June 16, 2019 on wordpress.com with the post „Nouveau départ pour le blog paysages „. So, as last year, I publish the list of the 10 articles most accessed since June 16, 2019 (until June 16, 2022), the date of the „relaunch“ of paysages on wordpress.com – and the list of the geographical origins of the views.  So, not much has changed in both tables, except that the article „Encore une déception avec le Monde – La suppression du format PDF du journal numérique du Monde“ is in the first place of views since June 2019. The articles of Paysages on the war in Ukraine do not (yet) find themselves in this table, but nevertheless the author of Paysages is one of the few who warned in the blogosphere of the risk of war in Ukraine in the post “ L’année 2021 sur le blog paysages – une rétrospective „, writing on 9. January 2022 „je crains que nous nous pouvons être confrontées avec la possibilité de voir éclater des guerres pas si loin de nos frontières comme par exemple en Ukraine (transl. I fear that we could be faced with the possibility of wars breaking out not so far from our borders, as for example in Ukraine) „. So, on the morning of February 24, I was not too surprised to learn that Tsar Putin’s troops had attacked Ukraine. On this same morning of the Russian attack on Ukraine, I still wrote in French the article „Blognotice 24.02.2022 : les troupes du Tsar Poutine attaque l’Ukraine„. A few days later I published an extended German translation of this article under the title „Die Truppen des Zaren Putin greifen die Ukraine an! (Übertragung der « Blognotice 24.02.2022: les troupes du Tsar Poutine attaque l’Ukraine » aus dem Französischen)“.

This post, which appears a bit late – the birthday month of paysages is actually the month of May, was wrote after I entered the world of Mastodon (see my last post „(Blognotice 16.11. 2022: révision/finissage d’un chapitre de livre sur la fin de seconde guerre mondiale dans une petite ville allemande & débuts sur Mastodon)) – and saw how much the blogosphere is shrinking – as a kind of contribution to the history of the blogosphere – or to the history of the remaining remnants of the blogosphere.

Table 1 shows the most accessed articles since paysages was relaunched on wordpress.com on June 16, 2019, and Table 2 shows the list of geographical origins of paysages readers from June 16, 2019 to June 16, 2022. I would also like to point out that paysages is a blog that is self-funded, without any advertising, i.e., funded by the author – and thus, of course, a modern digital version of self-publishing

Photo: © Christophe Neff 20.11.2022, Novemberblick auf Grünstadt, Vue de novembre sur Grünstadt

Écrit le samedi 19 Novembre/Dimanche 20 Novembre à Grünstadt, publié le  Dimanche 20 Novembre 2022 à Grünstadt.

Christophe Neff, Grünstadt 20.11.2022


[1] Une version allemand (révisée et augmente) du billet « Blognotice 24.02.2022 : les troupes du Tsar Poutine attaque l’Ukraine » a été publiée quelques jours plus tard sous le titre « Die Truppen des Zaren Putin greifen die Ukraine an! ».

Paysages forecast for Nobel Prize in Literature 2022

As every year since 2009 paysages  tries to forecast the winner of the Nobel Prize in Literature[1]. Difficult as every year, – I think Salman Rushdie will not be awarded – Pierre Assouline has wrote a very interesting article concerning Rushdie in his blog “la République des Livres” – “Le Nobel à Rushdie ? Un cadeau empoisonné”. Currently in the “literary saloon” we find a short notice published on the 22. September – “Nobel Prize in Literature betting”. Tomorrow morning M.A. Orthofer also posted this little note “Preparing for the Nobel Prize announcement”.

As more or less every year Alex Shepard published “Place Your Bets Who Will Win the 2022 Nobel Prize in Literature? If Haruki Murakami wins, I will eat one of his fancy T-shirts” an article well worth reading. If there is really something new in these crystal ball predictions, than the fact that Wikipedia.en shows a list of “Contenders based on Nicer Odds and Ladbrokes” in its article “2022 Nobel Prize in Literature”. As I write this words, – Pierre Michon – is leading the list, – and yes perhaps he could be awarded with the Nobel prize in Literature 2022, – or in the following years. I read Michons “Le roi vient quand il veut” in 2011 when I was flying over Siberia, and I talked about the book in this blog. In the same blogpost I wrote also about Boris Pasternak and Andreï Makine, – Pasternak as we know was awarded with the Nobel Prize in Literature in 1958 – but also Andreï Makine work seems to be “nobélisable[2]”. Another French author which seems to be “nobélisable” in my eyes is Olivier Rolin. Some of his literary works are also closely linked to Russia and Siberia. I read his last book – “Vider les Lieux” during this summer.

Complementary to this my favorites for the 2022 Nobel Prize in Literature are Lyudmila Ulitskaya, followed by António Lobo Antunes, and Maryse Condé. This list could be completed by Annie Ernaux, Boualem Sansal , Claudio Magris,  Adunis, Ismaïl Kadaré , Milan Kundera, Margaret Atwood, Jamaica Kincaid, Anne Carson, Art Spiegelman, Marjane Satrapi,  Don DeLillo or  Cormac McCarthy. More or less the same name as in my forecast lists of the last years!

As I wrote it last year – “in fact I don’t have any ideas to whom will be awarded this year’s Nobel Prize in literature – but it would be certainly a positive sign for the rebirth of Russian literature if Lyudmila Ulitskaya (or another Russian /Russophone writer/novelist/poet) would be awarded the prize!” Next Thursday, the 6 of October 2022, we will know the lucky awarded of the Nobel Prize in Literature 2022.

Books cited:

Michon, Pierre (2010) : Le roi vient quand il veut. Propos sur la littérature. Textes  réunis par Agnès Castigione avec la participation de Pierre Marc de Biasi.  Paris, Le livre de Poche/Albin Michel, ISBN 978-2-253-13434-3

Rolin, Olivier (2022) : Vider les lieux. Paris, © Éditions Gallimard,  ISBN 978-2-07-284499-7

Christophe Neff, written on 03.10.2022, revised & published on 04.10.2022.

P.S.:. (06.10.2022 13:07): Finally Annie Ernaux was awarded with the Nobel Prize in Literature 2022.


[1] See also, Le Nobel à Herta Müller ? Der Literaturnobelpreis für Herta Müller ? ,Wer wird den Literaturnobelpreis 2010 verliehen bekommen?, Blognotice 5.10.2011 – neiges automnales & prochain lauréat du Prix Nobel de littérature , Paysages forecast for Nobel Prize in Literature 2012, Paysages forecast for Nobel Prize in Literature 2013, Paysages forecast for Nobel Prize in Literature 2014, Paysages forecast for Nobel Prize in Literature 2015, Paysages forecast for Nobel Prize in Literature 2016, Paysages forecast for Nobel Prize in Literature 2017, Paysages forecast for Nobel Prize in Literature 2018/2019, Paysages forecast for Nobel Prize in Literature 2020 , Paysages forecast for Nobel Prize in Literature 2021

[2] French expression for a person worthy of a Nobel prize, potential Nobel prize-winner, see also nobélisable  in the wiki Wiktionary.

Blognotice 15.05.2022: Les Yuzus dans mon jardin

Palmenblüte-Fleurs de Palmier (Trachycarpus fortunei) Grünstadt, © Christophe Neff 15.05.2022

C’était dernièrement, – jeudi douze Mai déjeuner de travail aux « badische Weinstuben im botanischen Garten Karlsruhe », – avec des collègues de Oregon State University. Très beau cadre au milieu du Jardin botanique de Karlsruhe (en allemand, Botanischer Garten Karlsruhe). Très belles collections d’arbres exotiques, – et en discutant sur les divers arbres de cette collection – je racontais aux collègues américains que dans mon jardin à Grünstadt il y avait des palmiers en plein terre, – dont certains portait cette année leurs premières inflorescences, une petite collection de plantes méditerranées dont plusieurs Arbousiers[1] – et trois « Yuzus ». Un des collègues américain, – me répliquait que c’était intéressant, – marié à une japonaise- ils avait nommé leur fille « Yuzu » – et me demandait comment j’avais découvert le « Yuzu », car aux Etats-Unis les « Yuzus » étaient quasiment inconnues !

Et donc je me mis à raconter l’histoire des « Yuzu » dans mon jardin à Grünstadt, en ajoutant qu’en Allemagne, les « Yuzus » sont quasiment inconnues, mais en France, il y a des petites cultures commerciales, destinées à la « haute gastronomie ».

Il y a à peu près dix-huit ans, après ma « Verbeamtung comme akademischer Rat» j’avais surpris le Professeur Meurer – en disant que, – si je gagnai une fois une grande somme aux Lotto, – je quitterais le système universitaire allemand, – et deviendrais « Privatgelehrter (Chercheur indépendant)» et je me mettrais à collectionner et cultiver les agrumes, – peut être dans le midi français dans le pays leucatois, dans les environs de Leucate, – ou peut être sur l’ile de Faial à Capelo[2] – et naturellement continuer mes recherches geóbotaniques[3].

A mes débuts au KIT, la dérive du système universitaire allemand, vers un système « hyper concurrentielle », avec une productivité énorme, mais aussi une précarisation systématique de doctorants et post-docs, j’avais déjà commencé, – avec le « Wissenschaftszeitvertragsgesetz » – et depuis les conditions de travail pour les jeunes chercheurs se sont considérablement détériorée[4]. Les initiatives comme dernièrement #IchBinHanna n’ont jusqu’à présent pas changé grand-chose aux dérives de ce système hyper productive. Personnellement, j’avais eu beaucoup de chance, d’avoir réussi d’atterrir sur une Dauerstelle aux KIT avant le début de mes quarantaines. Actuellement une très grande partie des « Post-docs » dans le système allemand, – n’auront pas cette chance. En fait cela semble plutôt se détériorer d’année en année !

rejets de souche de Yuzu après passage de la tondeuse à gazon, © Christophe Neff 15.05.2022

Comme je ne joue que très rarement au Lotto, – et qu’en plus je n’ai jamais gagné – je n’ai donc jamais vraiment songé à devenir « Privatgelehrter » et « cultivateur d’Agrumes » et en plus j’ai une très belle position d’enseignant – chercheur au KIT[5]. Mais l’intérêt pour les « agrumes » a persisté et je me suis mis à rechercher les espèces d’agrumes résistant au froid potentiellement cultivables en pleine terre  autre que « Ponicirus trifoliata » dans la « Unterhaardt » – et d’essayer leur culture dans notre petit jardin à Grünstadt. Et c’est donc ainsi que je suis tombé sur le « Yuzu », après avoir essayé les Kumquats longs  (Fortunella margarita) et les mandarines Satsuma (Citrus reticulata subsp. unshiu) sans succès. J’ai acheté mes premiers deux Yuzus, issus de semis, dans une pépinière spécialisé en France. Malheureusement ils ont subi une attaque à la tondeuse à gazon de un de mes enfants, – mais par chance – les deux Yuzus ont repris de souche – et j’espère que dans quelques années mes deux « Yuzus de semis » porteront leurs premiers fruits. J’ai un troisieme exemplaire, que j’ai acheté dans un « garden center » allemand durant l’été de l’année dernière, – qui semble être greffé – mais qui visiblement ne semble pas avoir bien réussi !  

A noter qu’un Calamondin (Citrus mitis), que nous avons oublié dans son pot au jardin, a très bien survécu le dernier hiver, – hiver dans lequel on nous n’avions que quelques journées de moins de sept dégrés.

Je finis cette petite notice sur le Yuzu un peu anecdotique avec un petit conseil de lecture. Pour ceux qui s’intéressent à la culture des agrumes résistant au froid en pleine terre – je conseille l’excellent livre « Agrumes résistant au froid à cultiver en pleine terre » écrit par Olivier Biggio et Bertrand Londeix et publié aux éditions Ulmer. Je mettrai toutefois un petit bémol concernant la carte des zones climatiques, – je pense que certains vallées traversant les collines sous-vosgiennes comme par exemple la valle noble à Soultzmatt[6], – ou certaines régions particulière comme la Unterhaardt dans le Palatinat, – la Unterhaardt qui est d’ailleurs souvent décrite comme la « toscana allemande [7]»  pourraient très bien entrer dans la catégorie 8a. Pour tous amateurs d’« agrumes » vivant au Nord de Loire, – ce petit manuel sur les Agrumes – est un véritable « must ». On trouve vraiment presque toutes les infos nécessaires pour s’attaquer à la culture des Agrumes dans les régions non méditerranées de l’Europe de l’ouest et en partie le versant occidental de l’Europe central/Mitteleuropa. Et si par hasard il y aurait une deuxième édition augmentée du livre, – je suggère aux auteurs d’y ajouter la suisse romande, car les bords du lac Léman, du lac de Neuchâtel, et du lac de Bienne – sont tous susceptibles à la culture de bon nombre des espèces d’agrumes décrit dans ce livre merveilleux!

Photos: © Christophe Neff 15.05.2022

Scan : Couverture du livre : Agrumes résistant au froid. À cultiver en pleine Terre

Bibliographie :

Biggio, Olivier; Londeix, Bertrand : Agrumes résistant au froid. À cultiver en pleine Terre. Paris, les éditions Ulmer 2022, ISBN 978-2-37922-205-4

Christophe Neff, écrit le 15.05.2022, publié le 15.05.2022

P.S.  (16.05.2022 : 8 :00) : En complément de ce billet de blog sur les agrumes, je renvoie à cet article de la Wikipedia.fr „Agrumes japonais“ très instructive, dans lequel on trouve aussi certaines espèces d’agrumes susceptible d’être cultive en pleine terre en France – et dans les régions viticoles allemandes !


[1] On trouve des belles photos de mes arbousiers dans les billets « Les premières neiges de l’hiver 2009/10 sont arrivées à Grünstadt » et « Bonne année 2019 – Prosit Neujahr 2019 – Happy New Year 2019 » et  « Flâneries d’un phytogéographe sur le billet « Les fleurs qui rendent immortel » du blog « l’Aventura – le BD blog scientifique de Fiamma Luzzati » ».

[2] Voir aussi : « Souvenirs de vingt ans de voyage de recherche à Capelo (Île de Faial/Açores) »

[3] Dans ce contexte voir aussi : « Flâneries d’un phytogéographe sur le billet « Les fleurs qui rendent immortel » du blog « l’Aventura – le BD blog scientifique de Fiamma Luzzati » ».

[4] Sur le system hyper compétitive de la recherche universitaire allemande, voir aussi « Blognotice 11.09.2020: Retrospective on a Facebook post concerning COVID-19 written in April 2020 ».

[5] Voir aussi : « Botaniste – un livre qui invite à rêver de voyages, de plantes et de paysages lointains ».

[6] C’est d’ailleurs à Soultzmatt, que j’ai decouvert durant les années 1990, mes premier Eucalyptus et mes premiers Kumquats en plein terre au nord de la « Loire ».

[7] Voire aussi „Beginn des Hochsommers im Leiniger Land/ Début du plein été dans le Leininger Land“.

Blognotice 23.04.2022: Demain Dimanche 24.04.2022 deuxième tour de l‘Élection présidentielle

entrée du Z 27713 en gare de Leucate – la Franqui, © Christophe Neff, 13.09.2020

Demain dimanche 24.04.2022 deuxième tour de l‘Élection présidentielle ! Je voterai pour  Emmanuel Macron, – mon choix électoral, – je l’ai déjà décrit dans mon dernier billet « Le 24 avril 2022, chaque vote comptera ! ». D’après les derniers sondages[1], le président sortant devrait gagner, – mais personnellement je ne suis pas trop optimiste ! Peut-être un peu moins pessimiste qu’au début de la semaine, – mais je pense que naturellement Marine Le Pen peut encore l’emporter.  Tant d’électeurs qui ne vont pas aller voter car ils pensent que Macron va en tout cas gagner. Une autre partie qui pense  bien faire en émettant en bulletin de vote « blanc ». Comme je l’écrivais dans mon dernier billet, – si Marine Le Pen est réellement élue « le réveil du lendemain de l’élection présidentielle sera un réveil difficile, amer et douloureux »[2] pour une très grande partie de la France, et aussi pour le reste de l’Europe, – et surtout en Allemagne.

Je suis aussi assez consterné de voir à quel point beaucoup d’électeurs, qui se pensent être de gauche, – ne connaissaient pas la constitution de la Cinquième République! Il ne semble pas connaitre le fameux livre de François Mitterrand « le coup d’état permanent » – livre que j’ai découvert» dans la bibliothèque de mon grand-père Jean Migliori à Aubord. J’ai lu le livre à l’âge de 16/17 ans, vers la fin des années 1970, début des années 1980. Même constat pour la génération étudiante. Elle ne semble pas cerner que dans la constitution de la V. République il n’y a pas beaucoup de garde fous pour stopper la dérive autoritaire d’une présidence, d’un gouvernent. Naturellement on peut  court-circuiter le Parlement, c’est déjà arrivé en 1962 et 1969[3] – et je ne vois pas pourquoi Marine Le Pen ne le ferait pas !

Je pense que la constitution de Ve. République est telle – que Marine le Pen – pourra gouverner sans réelle contre-pouvoir si elle est élue – cela sera un amer surprise pour beaucoup de Monde – car la France se transformera à vitesse de TGV (transition autoritaire à très grand vitesse) en état autoritaire. Beaucoup plus vite que la Pologne, la Hongrie ou la Turquie. La constitution de Ve république n’a malheureusement pas les « contrepouvoirs institutionnelles forts» de la démocratie américaine, – qui ont réussi d’endiguer au moins les pire dérives autoritaires de l’ancien président Donald Trump! 

Demain je voterai pour Emmanuel Macron, – vote par procuration dans la petite station balnéaire de Leucate ou je suis inscrit sur les listes électorales ! J’espère que le « train » électoral demain roulera dans la bonne direction, c’est à dire pour Emmanuel Macron[4]. Et le livre de Mitterrand « le coup d’état permanant »  – que j’avais trouvé dans la bibliothèque de mon grand-père à Aubord il y plus de quarante ans, – je devrais le relire un de ces  jours – et ceci indépendamment du résultat du deuxième tour de l’élection présidentielle. Je vais donc le commander, à la librairie « à livre ouvert » chez Willy Hahn à Wissembourg, pour qu’il trouve sa place dans ma bibliothèque personnelle!

TER bordant l’etang de Leucate, © Christophe Neff 15.09.2020

Photos: © Christophe Neff, 13.09.2020 et 15.09.2020, trains dans le paysage leucatois !

 Christophe Neff, Grünstadt le 23.04.2022


[1] Voir aussi « Liste de sondages sur l’élection présidentielle française de 2022 », et « Présidentielle 2022 : Emmanuel Macron favori du second tour, mais Marine Le Pen à un niveau élevé, selon un ultime sondage ».

[2] Cette phrase est en fait le titre d’un des mes billets de blog dans paysages « Blognotice 27.10.2018: Le réveil du lendemain de l’élection présidentielle aux Brésil, sera un réveil difficile, amer et douloureux ! »

[3] Voir aussi « Avec ou sans majorité à l’Assemblée, quels sont les pouvoirs d’un président de la République ? » les Décodeurs, Le Monde.fr 22.04.2022

[4] Dans une interview pour le Spiegel l’historien Matthias Waechter a émis un pronostic personnel, – 52% pour Macron -48 % pour le Pen, – « Marine Le Pens Wahlerfolge – Warum ticken die Franzosen so extrem? Interview von Katja Iken ».

Wintereinbruch und Aprilschnee im Leiningerland

Grünstadt, Westring im Aprilschnee, © C. Neff 08.04.2022

In der Nacht vom letzten Freitag auf Samstag (8 auf 9.4.2022) kam es im Leiningerland und in der Unterhaardt zu einem Wintereinbruch. Einen Wintereinbruch mit beeindrucken Schneemassen, – und dies nicht nur im Leiningerland und in der Unterhaardt, sondern wie man danach in der Rheinpfalz lesen konnte, in weiten Teilen der Pfalz. Die Autobahn A 6 war in dieser Nacht zwischen Grünstadt und Kaiserlautern voll gesperrt, viele Nebenstraßen waren durch Schneebruch unpassierbar geworden, und selbst im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen. Ich wohne nun seit mehr als zwanzig Jahren in Grünstadt in der Pfalz, aber solch einen Wintereinbruch mitten im Frühling habe ich so hier noch nie erlebt.  Ich kannte so etwas nur aus meinen Kindheitstagen. In der Raumschaft Schramberg im Schwarzwald, in der ich aufgewachsen bin, konnte es durchaus vorkommen, dass es bis Anfang Mai zu Schneefällen kam. Ein richtiges Frühjahr wie man es in der Pfalz kennt, gab es damals während meiner Kindheit in den 1970 Jahren im Schwarzwald nicht, – während auf dem Fohrenbühl und auf der Bergvorstadt  Sulgen wo wir damals ja lebten,  noch Schnee lag, blühten zwischen Gengenbach und Fischerbach schon die Kirschbäume. Ich habe diese langen Winter den 1970er Jahren in der Raumschaft Schramberg  ja auch u.a. zuletzt in dem Beitrag „Wie einst Maria Chapdelaine in Péribonka“ beschrieben.

Der Wintereinbruch den ich letztes Wochenende hier rund um Grünstadt erlebt habe, hat mich wohl deshalb so beeindruckt,  da ich am Vorabend erst  von einem geobotanischen Kartierpraktikum an der Algarve zurückkam. Größer könnte der landschaftliche Kontrast kaum sein, – das Blütenmeer der frühlingshaften Landschaften der Algarve – und hier im Leiningerland Schneelandschaft mit querstehenden Lkws auf der A 6 und Stromausfall in den Dörfern des Eckbachtales.

Das „Titelphoto“ zeigt den Westring in Grünstadt am Abend des  8 Aprils. Ich kam gerade von Frankenthal,  wo ich eines meiner Kinder am Bahnhof abholte, da es ja auch an diesem besagten Abend zu erheblichen Behinderungen im Bahnverkehr kam. Abenteuerliche Fahrt, sozusagen eine  „Nachtschneefahrt“ über die Dörfer Obersülzen, Dirmstein und an Hessheim  vorbei nach Frankenthal und auf dem gleichen Wege wieder zurück nach Grünstadt. Im Grunde genommen war ich so gut wie alleine auf der Straße. Im Schwarzwald aufgewachsen, tausche ich die Winterräder gegen die Sommerräder in der Regel erst Ende April/Anfang Mai aus.  Auch wenn ich nun seit über zwanzig Jahren in der Unterhaardt lebe, die oftmals als „Toskana“ Deutschlands bezeichnet wird[1], – die Kindheitserinnerungen an die langen Winter und Wintereinbrüche Ende April /Anfang Mai im Schwarzwald sind noch immer so prägend, dass ich den Wechsel von Winter auf Sommerräder doch meist recht spät im Frühjahr vollziehe!

Palmenblätter im nächtlichen Aprilschnee, © C. Neff 08.04.2022

Bilder alle © Christophe Neff. Freitag 8.4.2022

Christophe Neff, 13.04.2022


[1] Siehe u.a. : „Beginn des Hochsommers im Leiniger Land/ Début du plein été dans le Leininger Land“.

Blognotiz 20.03.2022: Notizen zur aktuellen Linkreparatur in Paysages

Den verlorenen Links und Bilder von paysages habe ich ja schon zu Anfang dieses Jahres einen französischsprachigen Beitrag namens „Blognotice 11.01.2022 : les liens perdus du blog paysages“ gewidmet. Die Umstellung von den „Blogs abonnées du Monde.fr“ auf ein bei WordPress.com gehostetes, werbefreies Blog, verlief leider nicht so problemlos wie ich mir das erhofft hatte[1], [2]. Eine Vielzahl von Links und Bildern ging mit dieser Umstellung verloren. Immer mal wieder mache ich mich daran, die Links und die Bilder von einzelnen alten Beiträgen aus der Zeit als „Paysages“ noch ein Abonnentenblog bei le Monde.fr.  war zu restaurieren. So begegnete mir heute Morgen beim Reparieren der Links des Beitrag „Blognotiz 18.02.2018: Rückblick auf das Paysagesblog im Jahr 2017“ der Artikel „Blognotiz 08.02.2015: Rückblick auf das Paysagesblog im Jahr 2014“. Im Februar 2015 schrieb ich u.a. anderem folgende Zeilen „Ich gehe davon aus, dass „Monsieur Poutine“ versuchen wird das alte zaristische imperiale Russland in Grenzen von 1914 wiederherzustellen. Oder wie der französische Geograph Michel Foucher (2014) es in einem Interview + Karte im Le 1 darstellte, Rußland in den Grenzen des „Patriarcat de Moscou et de toute la Russie“ d.h. dem Einfluß der Russisch-Orthodoxe Kirche, wieder aufleben zu lassen. Ich mache mir da keinerlei Illusionen

Im Gegensatz zur in Deutschland veröffentlichen Meinung war ich deshalb auch nicht so überrascht über den Überfall der russischen Truppen auf die Ukraine. Ich habe das an anderer Stelle ja schon geschrieben. Was mich hingegen schon überrascht war die Blindheit der Expertenmeinungen, der Sicherheitsexperten, der Russlandexperten etc. Befanden sich diese etwa jahrelang in einer Form von intellektuellem Tiefschlaf? 

Diese fast schon „akademische Rückschau“ hilft der Ukraine jetzt natürlich wenig bis nichts. Aber diese Expertenblindheit gegen Putin und seiner aggressiven Politik sollte doch irgendwann einer tiefergehenden zeitgeschichtlichen wissenschaftlichen Analyse unterzogen werden. Denn seine Absichten hat er eigentlich nie verborgen!

Helfen würde der Ukraine jedoch bestimmt wenn wir möglichst rasch auf russische Ölimporte verzichten würden. Ich weiß, dass das vor allem für Deutschland, nicht einfach sein wird. Ich habe das u.a. in meine letzten beiden Blogbeiträgen ja schon thematisiert[3].

Auf die Frage, die ich mir ja schon im letzten Blogbeitrag stellte  -„ wie man der Ukraine helfen kann, ohne in einen dritten Weltkrieg zu rutschen“ gibt es wie gesagt keine einfachen Antworten! Aber ein schneller Verzicht auf russische Ölimporte könnte der zentrale Baustein für solch eine Antwort sein!

Blick auf Grünstadt, © Christophe Neff 20.03.2022

Photo: © Christophe Neff 20.03.2022

Christophe Neff, Grünstadt 20.03.2022


[1] Siehe u.a. „La fin du blog paysages sur les blogs LeMonde.fr – Das Ende des Blog « paysages » auf den Blogs von Le Monde.fr“ und „Nouveau départ pour le blog paysages “ sowie «  Paysages – douzième année d’existence sur la toile donc déjà deux ans sur wordpress.com (billet trilingues français, allemand, anglais) »

[2] Natürlich ist ein werbefreier Blog auf der Hostingplattform WordPress.com auch eine gewisse Form von „Selfpublishing“! Man generiert keine Werbeeinnahmen, sondern zahlt für die Möglichkeit zu „Bloggen“! Auch wenn das Blog kein Buch ist, sei in diesem Zusammenhang auf die hörenswerte Sendung im SWR2 Forum „Das gedruckte „Ich“ – Warum boomen Selfpublisher?“ vom 4 März 2022 verwiesen!

[3] Siehe u.a. „Blognotiz 13.03.2022: Erinnerungen an eine Bahnreise nach Saulgau im März 2010“ und „Blognotiz zur Veranstaltung des Literaturhauses Stuttgart – Ukraine im Krieg

Blognotiz zur Veranstaltung des Literaturhauses Stuttgart – Ukraine im Krieg

Ich habe am vergangenen Montagabend (14.03.2022) per livestream an der Veranstaltung „Ukraine im Krieg“ des Literaturhauses Stuttgart teilgenommen. Es war eine sehr interessante und bewegende Veranstaltung. Die Veranstaltung wurde auch aufgezeichnet und man wird diese auch eine Zeitlang Nachhören und Nachsehen können[1]. Bewegende Statements von Christian Neef  und Karl Schlögel. Sehr viele interessante aber auch aufwühlende Texte und Diskussionen. Eine sehr gelungene Abendveranstaltung des Literaturhauses Stuttgart.  

Tanja Maljartschuk hat mich mit einer Aussage besonders beeindruckt, besonders zum Nachdenken angeregt. „Ich glaube der dritte Weltkrieg wird die Ukraine auch nicht retten[2]“.

Zweifelsohne hat Tanja Maljartschuk Recht. Aber ich stelle mir die Frage, wie man der Ukraine helfen kann, ohne in einen dritten Weltkrieg zu rutschen. Schwierige Frage, auf die es keine einfachen Antworten gibt.

Ein Baustein zur Beantwortung dieser Frage könnte die massive Verlagerung des Straßenverkehrs  also des Personenverkehrs und des Güterverkehrs auf die Schiene sein. Beim Güterverkehr ließe sich auch bestimmt einiges auf die Binnenschifffahrt verlegen. Das würde auch bei der bei der Bewältigung der Klimakrise helfen. Aber kurzfristig, wie ich es ja schon an ein paar Einzelbeispielen in meinem letzten Blogbeitrag darlegte, wird man das nur sehr schwer durchführen können, weil man in den letzten Jahrzehnten die Bahninfrastruktur so massiv abgebaut hat, dass bei der Bahn in der Fläche einfach die Kapazitäten hierfür fehlen. So ließe sich sehr viel russisches Öl einsparen – und man müsste auch nicht auf andere „despotische Ölquellen“ zurückgreifen. Wie gesagt, nur ein Baustein um der Ukraine zu helfen, der gleichzeitig aber auch hilft die klimaökologische Wende zu beschleunigen.

Den ukrainischen Schriftstellern kann man immerhin etwas helfen, indem man ihre Bücher kauft und liest!

Christophe  Neff, Grünstadt 15.03.2022


[1] Auf dieser Seite des Literaturhauses Stuttgart!

[2] Tanja Maljartschuk bei 2H15 des Livestreams

Blognotiz 13.03.2022: Erinnerungen an eine Bahnreise nach Saulgau im März 2010

Buchcoverentwurf aus dem Grau des Krieges: © Conny Scheck &   Ursula Werner 2022

Dieses Wochenende habe ich mein Buchkapitelmanuskript „Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg – Kindheitserinnerungen an Tischgespräche in der Karlstraße in Saulgau“ bei den Herausgeberinnen des Buchprojektes „Aus dem Grau des Krieges – Geschichte hinter der Geschichte. Buchprojekt. Stadtarchiv Saulgau“ Conny Scheck und Maria Gelder eingereicht[1], [2]. Verfasst habe ich das Manuskript am Wochenende vom 6. auf den 7. März. Ich wollte es eigentlich gleich nach dem Wochenende  bei den Herausgeberinnen einreichen, doch leider wurde ich von einem heftigen grippalen Infekte erwischt. Kein Homeoffice, ein paar „Krankenbettlektüren“, – nachmittags kurz in eine Decke gehüllt im Garten die ersten Frühlingssonnenstrahlen genossen. Den hundsgemeinen grippalen Infekt, den hat man ja vor lauter Corona fast vergessen, aber den gibt es ja immer noch. Hier und da noch ein paar Details am Buchkapitelmanuskript in der „Erkältungswoche“ hinzugefügt, aber letztlich wurde das Ganze, am letzten Wochenende in einem Guss heruntergeschrieben.

Schramm Möbelwagen vor der evangelischen Kirche Saulgau (Scan Neff Familienbesitz), © Familienarchiv, C.Neff.

Wie ich gestern bei einem Telefongespräch mit der pensionierten Geschichtslehrerin Christa Störk aus Bad Saulgau erfuhr, habe ich wohl gleich ein wichtiges Detail vergessen – die Brückenwaage vom Schramm in der Karlstraße, nicht weit von der evangelischen Kirche. Aber der Text ist natürlich auch keine Firmenchronik der Spedition Wilhelm Schramm, sondern eine subjektive Rückblende auf die Kindheitstage, die ich bei meinen Großeltern Anton und Blanka Neff in der Karlstrasse in Saulgau[3] verbrachte. Die Firmenchronik der Spedition Wilhelm Schramm muss erst noch geschrieben werden. Das wäre bestimmt eine interessantes Thema für eine wirtschaftshistorische oder verkehrsgeographische Abschlussarbeit (Bachelor/Masterarbeit je nach Themenstellung) , da die Geschichte der Firma „Wilhelm Schramm“ und ihres Vorläufers der Firma „Güterbeförderer August Schramm“ mit der Geschichte der Eisenbahn und des Bahnhofs in Saulgau verwoben ist[4]

Wahrscheinlich musste ich auch deshalb beim Schreiben des Manuskriptes an meine letzte Zugfahrt nach Saulgau denken. Ich fuhr am  Mittwoch, den 17. März 2010 zur Beerdigung meines Onkel Ewald Neff, dem letzten Geschäftsführer der Wilhelm Schramm Möbelspedition, mit der Bahn nach Saulgau. Aus dem fahrenden Zug, einem HZL Regioshuttle, machte ich bei der Einfahrt in den Saulgauer Bahnhof Bilder – und war damals regelrecht erschrocken über den Rückbau der Gleisanlagen im Bahnhof. Es war nicht mehr viel übrig geblieben von den einst recht großflächigen Gleisanlagen in Saulgau. Immerhin der „Bautz“  – der ja jetzt schon viele Jahrzehnte lang „Claas“ heißt, hatte noch einen Gleisanschluss. Der Gleisanschluss der WLZ (Württembergische landwirtschaftliche Zentralgenossenschaft), jetzt BayWa war genauso verschwunden wie das Anschlussgleis der Stadtwerke auf dem früher die „Gaskesselwagen“ entladen wurden. Immerhin gibt es, wie ich beim Verfassen des Buchkapitelmanuskriptes beim „Googeln“ erfuhr, in Saulgau immer noch Güterverkehr. So wird u.a. das Claaswerk von der HzL bedient. Die Gleisanlagen wurden wie ein Blick auf Googleearth verrät, seit 2010 nochmals erheblich reduziert, aber immerhin sind die Folgen von  „MORA C“  für die Strecke Herbetingen-Aulendorf und damit auch den Bahnhof von Saulgau einigermaßen glimpflich verlaufen. Den Rückbau der Bahninfrastruktur, nicht nur in Saulgau, sondern in ganz Deutschland, werden wir noch teuer bezahlen – sowohl in klimaökologischer als auch in geostrategischer Hinsicht.

HZL216 in Aulendorf vor der Abfahrt nach Saulgau, © Christophe Neff 17.03.2010
Einfahrt bahnhof saulgau 17.03.2010, © Christophe Neff 17.03.2010
in Zufahrt auf den Bahnhof Saulgau März 2010 17.03.2010, © Christophe Neff 17.03.2010

Die klimaökologische Verkehrswende wird, d.h. die mittelfristige Umlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene kein leichtes Vorhaben werden, weil man in den vergangenen Jahrzehnten  erhebliche Mengen an Schieneninfrastruktur, Gleisanschlüsse etc. aufgegeben hat, die man nun mit viel Mühen wieder aufbauen muss. Die vorhandene Bahninfrastruktur wurde in den vergangen Jahrzehnten in einem solchen Maße abgebaut, dass eine kurzfristige Teilumlagerung des Straßengüterverkehrs, wie sie jetzt eigentlich sinnvoll wäre um auf russisches Öl verzichten zu können, schlichtweg nur mit sehr sehr großen Anstrengungen, wenn nicht gar zumindest kurzfristig, unmöglich sein wird. In Grünstadt, der Stadt in der ich lebe, gibt es kein „Ladegleis“ mehr. In Schramberg, der Stadt in der aufgewachsen bin, gibt es schon seit Jahrzehnten keine Eisenbahn mehr, auch wenn es seit kurzem wieder Pläne zur Reaktivierung der Bahnstrecke Schiltach – Schramberg gibt. Das sind hier nur ein paar wenige „Einzelbeispiele“, aber das gilt im Grunde für ganz Deutschland.

Der Krieg in der Ukraine, der Überfall auf die Ukraine, hat natürlich das Schreiben des Buchkapitels am vergangenen Wochenende auch begleitet. Als wir meinen Onkel Ewald im März 2010 beerdigten, hätte ich mir nicht vorstellen können, dass in Europa wieder „Städte im Bombenhagel“ untergehen würden, wie einst Guernica, Warschau, Coventry, London, Hamburg, Dresden, Pforzheim etc. oder wie Ulm und Friedrichshafen, – von Saulgau aus konnte man im zweiten Weltkrieg den Flammenschein der Bombennächte in Ulm und Friedrichshafen sehen – wie ich im Buchkapitelmanuskript berichte. Hingegen war mir schon vor einigen Wochen klar, dass Putin, man kann das hier in diesem Blog nachlesen, die Ukraine angreifen würde[5].

Anbei in Kursiv ein paar kurze Auszüge aus dem eingereichten Buchkapitelmanuskript. Lektoriert und redigiert, wird sich die Endversion des Buchkapitels, bestimmt vom eingereichten Manuskript unterscheiden.

„An einem kalten aber sonnigen Frühlingstag im März 2010 habe ich zum letzten Tag das Haus in der Karlsstraße gesehen. Ich war mit dem Zug zur Beerdigung meines Onkels Ewald nach Saulgau gekommen. Von Mannheim, über Stuttgart, Ulm, Aulendorf – Aulendorf – „Zentrum der Welt“ für meinen Vater, nach Saulgau. Habe sogar aus dem in den Saulgauer Bahnhof einfahrenden Zug Bilder gemacht. Saulgau hießt ja inzwischen Bad Saulgau.  Erinnerte mich daran, wie der Opa mit mir an der Hand die Karlsstraße kurz nach vier nachmittags querte um mit mir die Zugeinfahrt des „Eilzug“ nach München, des Kleberexpress anzuschauen…..

Ich erinnerte mich auch daran, wie wir in unserem grauen VW 1600 Variant durchs Donautal von Schramberg nach Saulgau kurvten, der Vater vor jedem Tunnel hupte, und er uns die Geschichte von Schloss Werenwag und Burg Wildenstein und die des Kloster Beuron erzählte. Und er uns den Soldatenfriedhof zwischen Fridingen und Beuron zeigte, dort wo österreichische Soldaten aus den napoeleonischen Befreiungskriegen begraben sind. Einer der ältesten deutschen Soldatenfriedhöfe, über den es bisher nicht einmal einen Wikipediaartikel gibt. Von diesem Friedhof, vom „Rundtempel“ hat man einen wunderbaren Blick aufs Donautal und die Klosteranlagen von Beuron.

Ich habe den ersten Entwurf dieses Textes am Wochenende 5/6. März 2022 verfasst. Ich hätte mir als Kind und vor allem als Jugendlicher nie träumen lassen, das man in Europa wieder Städte brennen sehen würde, wie einst Ulm, Friedrichshafen – die man nachts wenn die Fliegerbomben fielen von Saulgau aus brennen sah. Jetzt, wenn ich diese Zeilen schreibe, brennen Charkiw, Mariupol und Kiew. Und die Kinderlähmung, bei uns in Europa inzwischen eigentlich eine vergessene Krankheit, von der ich hier in diesem Erinnerungstext weiter oben berichtete, ist als stetige Begleiterin des Krieges, auch wieder in der Ukraine aufgetaucht. Am Donnerstag den 24 Februar überfiel die Truppen der neuen Zaren „Putin“ die Ukraine[6].

Als Kind in der Karlstrasse in Saulgau erschien mir der Krieg durch die Erzählungen der Neffs und Schramms so nah und gleichzeitig so unendlich fern“.

Auszug aus: „Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg – Kindheitserinnerungen an Tischgespräche in der Karlstraße in Saulgau“ , Buchkapitelmanuskript für „Scheck, C., Gelder, M. (2022): „Aus dem Grau des Krieges – Geschichte hinter der Geschichte. Buchprojekt. Stadtarchiv Saulgau“

Die Bilder, die ich hier in diesen Blogbeitrag eingestellt habe, sind bis auf eine Ausnahme von mir am 17.3.2010 auf der Zugfahrt nach Saulgau bzw. der Rückfahrt nach Mannheim aufgenommen worden. Das Bild mit dem „historischen Möbelwagen“ der Firma Schramm vor der evangelischen Kirche in der Karlstraße stammt aus dem Familienbesitz. Es wird wohl in der Zwischenkriegszeit, also zwischen erstem und zweitem Weltkrieg aufgenommen sein. Weiterhin verwende ich mit freundlicher Genehmigung von Conny Scheck und  Ursula Werner den Buchcoverentwurf für das Buchprojekt „Aus dem Grau des Krieges – Geschichte hinter der Geschichte“.  Unabhängig davon, dass ich dazu einen Beitrag liefere, halte ich das für ein sehr wichtiges Projekt, denn es geht  zu viel an historischem Wissen verloren, wenn wir nicht gegensteuern. Ich wünschte mir auch in dieser Hinsicht ein solches Buch für die Stadt in der ich lebe. Aber die Stadt Grünstadt hat ja nicht mal einen hauptamtlichen Stadtarchivar,  wie beispielweise die Große Kreisstadt Schramberg (und so viele andere Städte in Baden-Württemberg) in der ich aufgewachsen bin.

Abschließen möchte ich mit einer Erinnerung an eine Sprache, an Ausdrücke die schon fast aus dem Sprachgebrauch entfallen sind, – „s’pressiert, Trottoir, sapperlot – und den berühmten „Heilandzack“ – und auch des „Seggele“ – und mir beim Verfassen des Buchkapitelmanuskript immer wieder eingefallen sind[7]. Man konnte diese Worte sowohl in Saulgau als auch in Schramberg wo ich aufgewachsen bin, ganz alltäglich in den 1960 und 1970 Jahren, ganz einfach „uf dr Gass“ hören!

611 041 vor der Abfahrt in Richtung Aulendorf, Ulm im Bahnhof Saulgau, © Christophe Neff 17.03.2010

Quellen:

Fischer, Monika (2022): Zeitzeugen erzählen ihre Erinnerungen. Das Buchprojekt von Conny Scheck nimmt Gestalt an. Schwäbische Zeitung Bad Saulgau, Montag 14 Februar 2022.

Neff, C. (2022): Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg – Kindheitserinnerungen an Tischgespräche in der Karlstraße in Saulgau. In: Scheck, C.; Gelder, M. (2022) „Aus dem Grau des Krieges – Geschichte hinter der Geschichte“, Buchkapitelmanuskript, 12 Seiten ohne Abbildungen. Stadtarchiv Saulgau, unveröffentlicht.

Störk, C., Gelder, M. (2019): „150 Jahre Bahnanschluss Saulgau 1869-2019-Wissenswertes aus dem Stadtarchiv. In: Stadtjournal – Amtliches Mitteilungsblatt der Stadt Bad Saulgau, Nr. 30, Donnerstag 25 Juli 2019, S. 4-5.

Photos : © Christophe Neff 17.03.2010 und Familienbesitz Neff

Buchcoverentwurf: © Conny Scheck &   Ursula Werner 2022

Christophe Neff, Grünstadt 13.03.2022

P.S. (14.03.2022): Von Herrn Dr. Edwin Ernst Weber wurde ich darauf hingewiesen, dass es sich bei den Soldaten aus den Napoleonischen Befreiungskriegen im Soldatenfriedhof Beuron um österreichische Soldaten handelt. Ich habe das korrigiert, da ich von russischen Soldaten geschrieben hatte!


[1] Mehr zum Buchprojekt in Fischer, Monika (2022): Zeitzeugen erzählen ihre Erinnerungen. Das Buchprojekt von Conny Scheck nimmt Gestalt an. Schwäbische Zeitung Bad Saulgau, Montag 14 Februar 2022.

[2] Die Herausgeberinnen sind wohl durch den „paysagesblog“ auf meine verwandschaftlichen Verbindungen nach Saulgau aufmerksam geworden, insbesondere durch die Artikel „Blognotiz 16.11.2014: Novembererinnerungen an Saulgau – Gedanken zum Volkstrauertag 2014“ und „Ein paar Tage im November 1989: Erinnerung zum Mauerfall aus Südwestdeutschland

[3] In meinen Kindheitstagen hieß Bad Saulgau ja auch ganz einfach „Saulgau“ – das Thermalbad gab es noch nicht – deshalb verwende ich hier auch einfach den Namen Saulgau.

[4] Zur Geschichte des Saulgauer Bahnhofs siehe auch Störk, C., Gelder, M. (2019): „150 Jahre Bahnanschluss Saulgau 1869-2019-Wissenswertes aus dem Stadtarchiv. In: Stadtjournal – Amtliches Mitteilungsblatt der Stadt Bad Saulgau, Nr. 30, Donnerstag 25 Juli 2019, S. 4-5.

[5] Vgl. « L’année 2021 sur le blog paysages – une rétrospective » und auch das Vorwort von „Die Truppen des Zaren Putin greifen die Ukraine an!“.

[6] Vgl. « Blognotice 24.02.2022 : les troupes du Tsar Poutine attaque l’Ukraine »

[7] Schreibweise angelehnt an meine Erinnerung, sowie hier auf der Seite „Schwäbisch Schwätze – Bruddla, brägela ond mokiera“ überprüft.