Krankenhausdebatte Kreiskrankenhaus Schramberg: Brief des Oberbürgermeisters Dr. Herbert O. Zinell vom 24.02.2011 an die Kreisräte des Kreistages des Landkreises Rottweil

Als Ergänzung zu meinem letzten Blogbeitrag „Blognotiz 27.2.2011 – Blick von Port Leucate in die Raumschaft Schramberg“ – welcher sich ja ausgiebig mit der Zukunft des Schramberger Kreiskrankenhauses befasst, habe ich (mit Erlaubnis der Stadt Schramberg) den Brief vom 24.02.2011 des Oberbürgermeister Dr. Herbert O. Zinell an die Kreisräte des Kreistages des Landkreises Rottweil hier ins paysagesblog gestellt. Der Brief wurde u.a. auch schon in der NRWZ unter dem Titel „Schrambergs OB Zinell appelliert an Kreisräte: „Stimmen Sie für Ameos-Konzept““ veröffentlicht. Ich denke, dass der Brief des Schramberger Oberbürgermeisters wie gesagt, meinen letzten Blogbeitrag hervorragend ergänzt.

Christophe Neff, Port Leucate 27.2.2011

An die

Mitglieder des Kreistages

des Landkreises Rottweil


Bieterwettbewerb

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir haben gestern, wie Ihnen angekündigt wurde, eine Informationsveranstaltung zur Zukunft der Kreiskrankenhäuser im Landkreis Rottweil veranstaltet. Es hat sich gezeigt, dass ein erhebliches Informations- und Diskussionsbedürfnis besteht. Einige Mitglieder des Kreis-tages waren ja zugegen. Ich möchte für Sie nochmals einige Punkte zusammenfassen:

1.

Sowohl Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel als auch Prof. Dr. Stefan Schick haben klargestellt, dass die Kreisräte bei der Entscheidung am kommenden Montag einen Entscheidungsspielraum haben. Beide haben erklärt, dass die Matrix zwar eine wichtige Entscheidungshilfe sei, dass allerdings aber auch andere Erwägungen einfließen können. Herr Prof. Dr. Stefan Schick hat ausdrücklich darauf verwiesen, dass jeder Kreisrat für sich die Bewertung der Angebote nach der beschlossenen Matrix vornehmen kann und muss. Die von der Verwaltung vorgelegte Bewertung sei nicht verbindlich. Ob Abfindungs-zahlungen von Helios mit Punkten belohnt werden ist also nicht
zwingend. Außerdem kann auch der erwartete Verlust für 2011 und in Folge auch die Bepunktung der Verlustübernahme nach eigenem
Ermessen bewertet werden.

2.

Herr Stefan Eschmann (Helios) hat klargestellt, dass entgegen seiner Auffassung vom Sommer vergangenen Jahres die Kreiskranken-häuser im Kreis Rottweil ein Betrieb seien. Herr Dr. Wolf-Rüdiger
Michel und Herr Prof. Dr. Stefan Schick haben dieselbe Auffassung vertreten. Damit ist klar, dass sich die Sozialauswahl auf beide Standorte beziehen wird. Im Krankenhaus Schramberg sind etwa 350
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, im Krankenhaus Rottweil über 600.

Ausgehend davon, dass nach Schließung des Standortes Schramberg etwa im Umfang von 300 Mitarbeitern Personal betriebsbedingt gekündigt werden muss und ausgehend von etwa gleichen Personalstrukturen in beiden Häusern, wird es beim derzeitigen Schramberger Personal zu 100 Kündigungen kommen, beim derzeitigen Rottweiler Personal etwa zu 200 Kündigungen. Die frei werdenden Arbeitsplätze in Rottweil werden dann mit Personal aus Schramberg besetzt.
Ameos hat erklärt, dass man noch nie ein Krankenhaus geschlossen hat und auch noch nie betriebsbedingte Kündigungen vorgenommen hat.

3.

Ameos hat angekündigt, das Rottweiler Krankenhaus ausbauen zu wollen und gegenüber der mächtigen Konkurrenz durch das nahe
liegende Schwarzwald-Baar-Klinikum gut aufstellen zu wollen. Hierzu sind Investitionen und laufende Aufwendungen in beträchtlicher Höhe erforderlich, die sich allerdings nur bei einer guten Auslastung tragen. Deshalb kommt Ameos zur Erkenntnis, dass das Rottweiler Haus ein Krankenhaus in Schramberg braucht, um die Auslastung auch zu
erreichen.

Sowohl Ameos als auch Helios gehen davon aus, dass bei Schließung des Schramberger Krankenhauses maximal 25% der Menschen in der Raumschaft Schramberg als Patienten ins Rottweiler Krankenhaus gehen werden. Helios rechnet einerseits mit Patientenverlusten aus emotionalen Gründen. Andererseits werden für viele Menschen in der Raumschaft die Krankenhäuser in Villingen-Schwenningen, in Wolfach, in Freudenstadt und für mache auch in Oberndorf eine Alternative zu Rottweil sein, die entfernungsmäßig etwa gleich liegen. Schließlich wird der Effekt zunehmen, dass bei der gegebenen Entfernung zwischen Rottweil und der Raumschaft Schramberg bei der Wahl der Klinik dann nicht mehr die Fahrstrecke oder die Fahrzeit ausschlaggebend sein wird.

4.

Während Helios behauptet, das Krankenhaus in Schramberg könne nicht erhalten bleiben, zeigt Ameos auf, dass sie erfolgreich Häuser dieser Struktur betreibt und verweist darauf, dass auch Helios durchaus erfolgreich aus ähnlichen Situationen heraus vergleichbare
Häuser zum Erfolg geführt hat. Allerdings scheint sich zwischenzeitlich die Firmenstrategie von Helios und scheinen sich die Ansprüche deren Gesellschafter verändert zu haben.

Selbstverständlich ist es mein und unser Interesse, in Schramberg eine Klinik zu erhalten. Wir wissen, dass uns dies nur gelingen wird, wenn der Krankenhausstandort Rottweil als gesichert gilt beziehungsweise sich positiv weiterentwickeln wird. Andererseits leuchtet die Argumentation von Ameos ein, dass der Standort Rottweil nur dann gegenüber der Konkurrenz gut weiterentwickelt werden kann,wenn Investitionen und Aufwendungen für Spezialisierungen und Weiterentwicklungen durch eine hohe Patientenbindung ausgelastet werden können.

Das Konzept von Helios sieht vor, dass der Standort Schramberg geschlossen wird. Dadurch werden nach dem Vertragsangebot von Helios betriebsbedingte Kündigungen in einem Umfang von bis zu 360 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern notwendig. Ameos möchte den Standort Schramberg nicht schließen und hat damit auch nicht die Notwendigkeit zu betriebsbedingten Kündigungen. Solche werden bis zum 31.12.2013 ausgeschlossen. Abgesehen davon, dass hinter jeder betriebsbedingten Kündigung ein menschliches Schicksal steckt und dass es vor allem formal geringer qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und solche, die aus welchen Gründen auch immer weniger mobil sind, schwer haben werden, wieder einen Arbeitsplatz zu finden, würde der Landkreis ein ungutes Signal für Wirtschaft und Arbeitsmarkt geben.

Die Schließung des Standortes Schramberg würde die Raumschaft Schramberg erheblich schwächen. Wir tun uns zunehmend schwer, qualifizierte Fachkräfte in unsere Raumschaft zu bringen. Ein Krankenhaus ist ein wichtiger Standortfaktor. Der Verlust des
Krankenhauses würde die Entwicklung, insbesondere die wirtschaft-liche Entwicklung, nachhaltig negativ beeinflussen.

Ich bitte Sie also, am kommenden Montag dem Angebot von Ameos zuzustimmen,

  • das den Standort Rottweil erhält und weiter entwickelt,
  • das uns betriebsbedingte Kündigungen in Schramberg und in Rottweil erspart,
  • das den Landkreis vor ungedeckelten finanziellen Risiken

bewahrt,

  • das den Krankenhausstandort Schramberg erhält,
  • das beiden Krankenhäusern hohe Investitionen garantiert.

Nutzen Sie bitte die Entscheidungsfreiheit, die Sie haben, um eine Entscheidung zu treffen, die Standorte und Beschäftigung erhält.

Falls Sie weitere Informationen oder auch ein Gespräch mit mir zur anstehenden Entscheidung wünschen, stehe ich selbstverständlich gerne zur Verfügung.

 
 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Herbert O. Zinell

Blognotiz 27.2.2011 – Blick von Port Leucate in die Raumschaft Schramberg

winterlicher-blick-bei-starker-tramontan-uber-die-sanddunen-von-port-leucate-2722011.1298888070.jpgÜber den Sanddünen von Port Leucate tobt die Tramontane. Das Meer leuchtet in einem bunten Farbenspiel welches von Türkisgrün bis Azurblau reicht. In der Raumschaft Schramberg in der ich aufgewachsen bin toben andere Stürme. Morgen, am Montag den 28.2.2011 entscheidet der Kreistag des Landkreises Rottweil über das Schicksal der Kreiskrankenhauses Schramberg.  So wie die Dinge stehen ist wohl wirklich zu befürchten, dass der Kreistag ggf. für eine Lösung stimmen wird, die letztendlich das Aus für den Krankenhausstandort Schramberg bedeutet.

Vor Jahren als ich noch an der Universität Mannheim tätig war führte ich immer wieder zu „Global Change Prozessen“ in Mittelgebirgen Exkursionen in den Schwarzwald durch und verglich dort die Prozesse mit den Prozessen in den periphären Gebirgsräumen Frankreichs. Landflucht und Verbuschungsprozesse führen dort nicht nur zu Waldbränden, – oder zum Einwandern von Luchsen und Wölfen, – sondern auch zum langsamen Sterben der öffentlichen Infrastruktur, – Schulklassen und Schulen werden geschlossen, – irgendwann zieht man die Gendarmerie ab, – und das Dahinsiechen und Sterben der ländlichen Krankenhausinfrastruktur wurde dort meist mit dem Kampf um die „Maternité“ (Geburtshilfestation) eingeleitet. Diese Prozesse in Frankreich und anderen frankophonen Räumen haben immerhin schon dazu geführt, dass dem Problemkreis „ländliche Krankenhausstruktur & ländliche Gesundheitsversorgung“ neuerlich ein ganzes Buch gewidmete wurde (Richoz et al. 2010: Santé et développement territorial, Enjeux et opportunités).

Luchse soll man ja inzwischen im Schwarzwald schon gesichtet haben, von Wölfen ist mir nichts bekannt, – aber das es eines Tages soweit kommen könnte, dass das Schramberger Krankenhaus zur Disposition stehen könnte, diese hätte ich mir während der Exkursionen in die Raumschaft Schramberg während der  Jahre 2000-2005 wohl nicht mal im Traume vorstellen können. Nun ist es also doch soweit gekommen, – und wir können im Schwarzwald Prozesse beobachten wie man dies so nur aus Frankreich kennt. Als aufmerksamer Beobachter der ganzen Krankenhausdiskussion im Landkreis Rottweil frage ich mich jedoch, weshalb man eigentlich letztlich nur die Wahl zwischen zwei Privaten Krankenhausträgern nämlich Helios und Ameos hat. Ist die öffentliche Hand in Deutschland nicht mehr in der Lage ein ländliches Krankenhaus mit zwei Standorten zu betreiben, – oder handelt es sich hier eher um einen Sonderfall der mit den Randbedingungen im Landkreis Rottweil zu tun hat. Sollte sich der Kreistag des Landkreises Rottweil morgen für das Heliosprivatisierungskonzept entscheiden, wird das Schramberger Krankenhaus wohl am 31.12.2011 geschlossen werden.  Eine Schließung des Krankenhausstandortes Schramberg hätte für die Raumschaft Schramberg wahrlich dramatische Konsequenzen, – aus geographischer Sicht würde damit der Beginn des Sterbens des Mittelzentrums Schrambergs eingeläutet werden.  Ich möchte es nochmals betonen, – es erscheint mir nicht nachvollziehbar weshalb es der öffentlichen Hand nicht möglich sein soll eine Krankenhausgesellschaft auf Kreisebene zu betreiben. Die privaten Krankenhausgesellschaften sind bestimmt keine Samariter, diese wollen a priori ersteinmal eine ordentliche Dividende erwirtschaften. Aber die Alternative die beiden Krankenhäuser des Landkreises Rottweils weiterhin in öffentlicher Hand zu betreiben stellt sich wohl zur  Zeit nicht (mehr).

Abschliessend nochmals – eine Schließung des Krankenhausstandortes Schramberg hätte für die Raumschaft Schramberg wahrlich dramatische Konsequenzen, – aus geographischer Sicht würde damit der Beginn des Ende des Mittelzentrums Schrambergs eingeläutet werden.  Weiterhin frage ich mich, wie eigentlich dann in Wintermonaten , – Rettungswesen und Erst/Akutversorgung in der Raumschaft Schramberg von statten gehen soll. Aber vielleicht hat man auch schon wieder längst vergessen, dass es in der Raumschaft Schramberg manchmal lange und schneereiche Winter gibt.

blick-auf-das-schramberger-kreiskrankenhaus-272010-blogversion.1298888266.jpgPhotos: Alle © C.Neff.

1.) Blick auf die winterlichen Stranddünen von Port Leucate bei starker Tramontan. 27.2.2011 Canon Powershot A 720IS. © C.Neff.

2.) Blick auf das Schramberger Krankenhaus. Minolta 700AF Kodachrome C- 64 . 2.7.2010. © C.Neff.

Buchverweis:

Richoz, S., Bouliane, L.M., Ruegg, J.  (Eds.) (2010) : Santé et développement territorial, Enjeux et opportunités, Lausanne, Presses polytechniques et universitaires romandes, ISBN  978-2-88074-840-1

Christophe Neff, Port Leucate 27.2.2011

P.S. (28.2.2011): Unabhängig vom Ausgang der Abstimmung im Kreistag, – das eingestellte Bild des Schramberger Kreiskrankenhaus hat wahrlich historischen Charakter, da es mit einem meiner letzten C-64 Kodachrome Diafilmen aufgenommen wurde. Mit dem Verschwinden des C- 64 wurde ein Kapitel Filmgeschichte beendet.

Blognotice 12.2.2011 – un air de Vormärz dans le monde arabe

Nous avons vécu une vraie semaine de redoux, les premières perce-neiges ont commencé à fleurir dans les jardins de Grünstadt et l’Unterhaardt. A Karlsruhe même les helléborines sont en fleur. Le « Vorfrühling » a bel et bien commencé, même si le froid hivernal peut toujours revenir. Le terme phrénologique « Vorfrühling » n’existe malheureusement pas en français. Ce Vorfrühling, vu les événements en Tunisie, Egypte et maintenant aussi en Algérie,  me rappelle un peu le Vormärz allemand. Beaucoup d’espoir qui fut malheureusement trempé dans le sang par la « réaction » – Robert Blum fusillé par les troupes impériales autrichiennes, la Forteresse  de Rastatt prise le 23.7.1849 par les troupes prussiennes,  et les révolutionnaires badois fusillés. Les révolutionnaires du Sud de l’Allemagne qui ne furent pas fusillés ou incarcérés  cherchèrent à se refugier en France, en Suisse et aux Etats Unis. Dans le souvenir populaire (au moins  en ce qui concerne ma génération) reste « das Heckerlied ».

Donc hier, quand j’appris que Moubarak quittait le pouvoir, j’ouvris une bonne bouteille de Pfälzer Dornfelder et je me souvins des paroles du Heckerlied en espérant que tout cela finirait moins tragiquement que la révolution de Mars 1848/49 dans la confédération germanique.

Donc voici pour finir, les premiers vers du Heckerlied , ce chant révolutionnaire en souvenir de Friedrich Hecker qui survécut jusqu’à nos jours dans une partie de la mémoire collective de certains pays et régions du Sud de l’Allemagne.

1. Wenn die Leute fragen,

Lebt der Hecker noch?

Könnt ihr ihnen sagen:

Ja, er lebet noch.

Refrain:

Er hängt an keinem Baume,

Er hängt an keinem Strick.

Er hängt nur an dem Traume

Der deutschen Republik.

Et voici, mon adaptation &traduction française des premiers vers du Heckerlied

1.       Si les gens vous demandent

Est-ce que le Hecker vit encore

Vous pourrez leur répondre

Oui le Hecker vit encore

Il ne pend pas à un arbre

Il ne pend pas à une corde

Il se cramponne, il pend encore très fort

Au rêve d’une libre république (allemande)

(©Traduction & adaptation C. Neff Février 2011)

En Tunisie comme en Egypte, le chemin vers un avenir meilleur sera rude et dur et pas toujours facile. Comme je l’écrivais dans les lumières du Fohrenbühl,  je crois sincèrement que la Tunisie réunit les conditions nécessaires pour trouver son chemin vers un avenir démocratique. En ce qui concerne l’Egypte je suis beaucoup plus sceptique et je rejoins ici l’analyse de Gilles Kepel – les défis de la révolution. En fait, jusqu’à présent Moubarak a bel et bien quitté le pouvoir, mais la structure du système politique égyptien ne semble pas encore avoir bien changé pour l’heure. Les militaires gèrent actuellement le pouvoir directement,  c‘ est tout.

En ce qui concerne les « analyses politiques » de la situation politique actuelle dans le monde arabe je trouve celle de Ayaan HisriNon, le monde arabe n’est pas l’Europe de l’Est en 1989!et celle d‘ Olivier Roy „la révolution post islamiste “ particulièrement intéressante.

Revenons à la fin du billet au Heckerlied et à Friedrich Hecker. L’article Friedrich Hecker (article créé par l’utilisateur Jospe le 31.12.2008) dans la Wikipedia.fr est d’une très bonne qualité , c’est vraiment un article dont on peut vivement recommander la lecture.

Espérons que la révolution démocratique arabe naissante ne finira pas comme le Vormärz allemand ou la révolution de mars 1848/49 dans la confédération germanique.

Christophe Neff, Grünstadt le 12.2.2011

Blognotice 1.2.2011

Temps gris d‘ hiver comme d‘ habitude dans le „Oberrheingraben“, – temps même tres gris. Pour oublier la grisaille de février ce soir la RDL nous recommande de regarder « A LA RECHERCHE DU TEMPS PERDU » de Nina Companéez (ce soir 1.2.2011 et demain 2.2.2011 sur A2). Peut être une bonne idée ? Normalement je ne regarde que rarement la télé – parfois Thalassa et Eisenbahnromantik – c’est tout. Mais cette semaine – il y a eu un événement télévisé en Allemagne qui m’a donc fait revenir vers le petit écran. Encore un Schimanski :«Schuld und Sühne » (Dimanche 30.1.2011 ARD 20:15) ,Schimanski comme durant mes années étudiantes à Mannheim.  Très belle critique du Schimanski « Schuld und Sühne » de Christian Buß dans le SPON. Durant mes années étudiantes à Mannheim, je n’avais même pas de Télé – donc le « Tatort Schimanski », c’était chez des amis ou chez les parents à  Schramberg en Forêt Noire. Pour le premier Schimanski (1982  Duisburg – Ruhrort) – j’étais encore lycéen – je n’avais même pas vingt ans , donc 19 ans après le premier Schimanski ,nous avons encore droit à notre dose de Schimanski. Nous n’avons certainement pas rajeuni – Schimanski non plus ;mais même avec un Götz George  ayant atteint ses 72 ans , Schimanski a encore un grand cœur, il est du côté de ceux qui n’ont pas toujours eu de chance dans leur vie … Dans « Schuld und Sühne » Schimanski  est confronté à la triste réalité du « Polizeialltag »( quotidien de la police) dans un milieu difficile, de la corruption entre ex. collègues etc. Ce Schimanski, c’est aussi un peu un Western ,les tournées dans sa vieille Citroën CX dans le port de Duisburg – le showdown remarquable  avec les policiers corrompus Petra Kroppen (Daniela Schulz) et Günther Patzaks (Hannes Jaenicke).  Oui c’est parfois un peu western, un peu nostalgique mais cela rappelle à ma génération les  années de nos vingt ans. Apres le Schimi – je me suis même permis le luxe de regarder  le talkshow politique Anne Will où on discutait sur l’affaire Gorch Fock et les  autres affaires qui actuellement secouent le ministre de la défense allemand sous le titre « Der „Selbstverteidigungsminister“ – bröckelt der Guttenberg-Mythos? ». Je me demande pourquoi ces affaires jusqu‘ á présent ne trouvent aucun reflet médiatique en France, car c’est la première fois que Karl-Theodor zu Guttenberg reçoit des sévères critiques de la part d’une grande partie de la presse politique allemande.

Donc avec cette surdose de télévision je ne sais vraiment pas si je regarderai A LA RECHERCHE DU TEMPS PERDU » de Nina Companéez, même si il faut avouer que le dernier billet de la RDL« Proust toujours ! La télévision rattrape le temps perdu »  donne vraiment envie d’allumer le poste de Télé ce soir. Mais j’ai encore devant moi la lecture du « Cannstatter Zuckerle » ,roman policier de Sigrid Ramge, qui joue à Stuttgart (le Cannstadter Zuckerle est un terroir viticole longeant le Neckar à Stuttgart Bad Cannstadt) et en Egypte et en plus une très belle anthologie des Poèmes de Johannes Bobrowski « Nachbarschaft » parue dans les Klaus Wagenbachs Oktavhefte. Les Poèmes de Bobrowski qui nous font découvrir des paysages perdus de l‘ Est  , méritent sûrement la lecture nocturne. Peut être plus qu’un téléfilm – même si il s‘ agit d‘ un téléfilm qui ose  toucher à un monument national pour citer les mots de Pierre Assouline.

Livres citées :

Ramge, Sigrid (2010) : Cannstadter Zuckerle. Ein Stuttgart-Krimi. Tübingen, Silberburg Verlag, ISBN 978-3-87407-990-7

Bobrowski, Johannes; Wagenbach, Klaus (2010):  Nachbarschaft : Gedichte / Johannes Bobrowski. Ausgewählt und mit einem Nachwort von Klaus Wagenbach. Klaus Wagenbachs Oktavhefte, Berlin, Klaus Wagenbach Verlag, ISBN 978-3-8031-3231-4

Christophe Neff, Grünstadt le 1.2.2011