Sommer 2015 – zur Waldbrandgefahrenlage in der Raumschaft Schramberg (17.08.2015)

In Schramberg hat es in wieder einmal einen Waldbrand gegeben – diesmal am Rappenfelsen im Norden der Talstadt Schramberg. Es war, nach dem Waldbrand am oberen Göttelbach[1], schon der zweite Waldbrand in diesem Sommer in Schramberg und wenn die trocken-warme Witterung anhält, könnte es in der Raumschaft Schramberg noch mehr Waldbrände geben.

Im Schwarzwälder Boten gab es einen Artikel zum Waldbrand am Rappenfelsen[2], in dem ich mit folgenden Worten zitiert werde: „“Ich halte Schramberg für eine der waldbrandgefährdesten Städte in ganz Baden-Württemberg, und zwar aus der Tatsache heraus, dass die Talstadt sozusagen vom Wald umschlossen ist ….. Annette Melvin und ihre Kameraden werden viel zu tun haben, wenn die trocken-warme Witterung so anhält„. Weiterhin findet man noch ein weiteres Zitat „“Waldbrände an unzugänglicheren Stellen erfordern schnelle, voll geländegängige spezielle Waldbrandlöschfahrzeuge“ Dem ganzen ist eigentlich nicht viel hinzufügen, außer dass die Problematik der speziellen Waldbrandlöschfahrzeugen nicht nur für die Raumschaft Schramberg gilt, – sondern für alle waldbrandgefährdeten Gebiete in Deutschland relevant ist. Darauf verweise ich in Presseinterviews, Blogbeiträgen, Vorträgen immer wieder –   zuletzt hier diesem Blogbeitrag „Blognotiz 19.07.2015: Hochsommerliche Temperaturen und Waldbrandrisiken in Südwestdeutschland“. Mindestens genauso wichtig wie das Vorhandensein von richtigen „Waldbrandlöschfahrzeugen[3]“ erscheint mir jedoch auch die Verfügbarkeit eines richtigen Waldwegenetzes – welches auch im Ernstfall für die Feuerwehr und sonstige Rettungs- und Einsatzkräfte befahrbar sein sollte. Meine Erfahrungen aus dem Schwarzwald sagen mir, dass das nicht immer der Fall ist.

Ein zentraler Punkt ist natürlich auch, dass bei größeren Waldbränden „Luftunterstützung“ bei der Waldbrandbekämpfung nötig ist,  – in Schramberg ist es dank dem professionellen Eingreifen der Schramberger Feuerwehr und ihrer Kommandantin Annette Melvin nicht dazu gekommen, dass der Waldbrand sich ausbreiten konnte.

Generell sind große Waldbrände vom Boden aus nicht mehr kontrollierbar und erfordern die Bekämpfung aus der Luft mit Löschflugzeugen wie z.B. in Frankreich, Schweiz oder Italien. Dass sollte natürlich geübt werden bzw. vorab die Koordination (Alarmierung, Meldewege, Einsatzleitung etc.) abgesprochen werden und vor allem müssen die entsprechenden Löschflugzeuge bzw. Hubschrauber auch vorhanden sein. Beim Waldbrand in der Lüneburger Heide vor genau dreißig Jahren lieh man sich zwei Canadair CL-215 beim französischen Zivilschutz aus. Sollte es in Deutschland wieder einen großen Waldbrand, wie damals in der Lüneburger Heide geben, wird man wohl das Nachfolgemodell die Canadair CL-415 bei den französischen Nachbarn ausborgen müssen – oder entsprechende zur Waldbrandbekämpfung ausgerüstete Hubschrauber in der Schweiz ausleihen müssen. Soweit die Klimaprognosen über eine Temperaturerhöhung in Mitteleuropa zutreffen, – wird man wohl auch damit rechnen können, dass es auch hierzulande zu einer Zunahme der Waldbrandaktivität kommt[4], und daher sollte man sich im Zuge der Daseinsvorsorge Gedanken darüber machen, inwiefern es ratsam wäre sich mit der Beschaffung von Löschflugzeugen vom Typ CL-415 zu befassen.

Wobei ich es schon erstaunlich finde, dass der große Waldbrand in der Lüneburger Heide[5], immerhin einer der größten Naturkatastrophen im Nachkriegsdeutschland – ich schrieb schon hier (und hier in Französisch) darüber – so komplett aus dem kollektiven Gedächtnis gefallen ist. Festhalten kann man auf jeden Fall, dass es auch ohne Klimawandel in Mitteleuropa zu großen, vor allem auch gefährlichen Waldbränden kommen kann, denn der Waldbrand in der Lüneburger Heide kostete 5 Feuerwehrmännern das Leben.

Abschließend ein paar Worte in Kürze zu dem im Artikel des Schwarzwälder Boten erwähnten „Californisationsprozessen“. Ich habe im vorherigen Blogbeitrag[6] das Thema, d.h. die californisation von Landschaften im feuerökologischen Sinne (californisation du paysage) relativ ausführlich behandelt. Daher an dieser Stelle nur zusammenfassend die wichtigsten Fakten: Californisation bedeutet die enge Verzahnung von Vegetationsdecke mit Siedlungseinheiten (Wohnbebauung, Bebauung allgemein, Infrastruktur). Waldbrandtechnisch heißt das die enge Verzahnung von Brandgut (frz. „masse combustible“, engl. „fuel load“[7]) mit der Wohnbebauung. In solch einer californisierten Landschaft kann es sehr schwierig werden Waldbrände effektiv zu kontrollieren und gleichzeitig die Wohnbebauung vor dem Feuer zu schützen. Zum ersten Mal hat man das Phänomen wohl in Südkalifornien rund um Los Angeles beobachtet – daher auch die Bezeichnung „Californisation“. Ich selbst habe die Begrifflichkeit nach dem großen Waldbrand von Collobrières 1990 in Südfrankreich, während der Arbeiten für meine Diplomarbeit[8] zum ersten Mal wahrgenommen[9]. Vor einigen Jahren schon habe ich den Californisationsprozessen rund um Schramberg einen französischsprachigen Blogbeitrag mit dem Titel „La Forêt progresse à Schramberg – et les risques d‘ incendies aussi“ gewidmet. Selbst wenn man nur wenig, oder sogar gar kein Französisch liest, – die Bilder in dem Beitrag sprechen eine eindeutige Sprache. Californisationsprozesse findet man naturgemäß vor allem in allen mediterranen Biomen, Regionen in den Vegetationsfeuer und Waldbrände im Sommerhalbjahr an der Tagesordnung sind. Aber man findet diese auch hier in Südwestdeutschland, – beispielsweise in den Randlagen des Pfälzer Waldes an der Unterhaardt, im Schwarzwald wie z.B. in der Raumschaft Schramberg, – und nicht nur in der Talstadt Schramberg. Die enge Verzahnung von Vegetationsdecke mit der Wohnbesiedlung findet sich bei genauer Betrachtung auch in vielen anderen Schwarzwaldgemeinden (Bilder dazu u.a hier in meinem letzten Blogbeitrag, dort findet sich z.b. ein rezentes Photo zur Californisation aus der Schwarzwaldgemeinde Lauterbach). Soweit es nicht zu Waldbrandereignissen in diesen Gegenden kommt, ist die Verzahnung eigentlich kein Problem. Dort wo Waldbrände quasi ausgeschlossen sind, eigentlich hervorragende Wohnlagen – wer wollte nicht in solch einer Lage mitten im Grünen wohnen?

Wenn es aber zu Waldbränden kommt, dann kann diese Verzahnung schnell zu gefährlichen Situationen führen. Die zwei kleinen Waldbrände, die diesen Sommer in Schramberg ausbrachen haben gezeigt, dass es sehr wohl auch im Schwarzwald zu Waldbränden kommen kann. In der Vergangenheit- und man sollte dies auch nicht vergessen – hat es auch im Schwarzwald verheerende Waldbrände gegeben, wie z.b. der große Brand von Baiersbronn – Schönmünzach der im Jahre 1800 einen Teil des Nordschwarzwaldes heimsuchte.

Quellen:

Fritsche, Johannes (2015): Waldbrand-Risiko ist in der Talstadt sehr hoch. In: Schwarzwälder Bote. 13.08.2015

Christophe Neff, le 17.08.2015

[1] Der erste Waldbrand fand am 16.07.2015 am oberen Göttelbach statt – dazu u.a. hier „Blognotiz 19.07.2015: Hochsommerliche Temperaturen und Waldbrandrisiken in Südwestdeutschland“ und „ Schramberg: Waldbrand löst Großeinsatz aus“, sowie „Stadt zählt zu den Risikogebieten“.

[2] Der Waldbrand am Rappenfelsen fand am Dienstag, den 11.8.2015 statt, hierzu u.a „Schramberg: Waldbrand am Rappenfelsen löst Großeinsatz aus“, sowie „Schramberg: Waldbrand am Rappenfelsen“.

[3] Ich hatte am 10.11.2010 bei der Kommandantentagung des Kreisfeuerwehrverband Rottweil einen Vortrag mit dem Titel „Waldbrände in Mitteleuropa – Bestandsaufnahme und Zukunftsszenarien Was kommt auf die Feuerwehren im Lkr. Rottweil zu?“ gehalten, – und dabei auch mit Vehemenz auf die Notwendigkeit von geeignenten Waldbrandlöschfahrzeuge hingeweisen. Die entsprechende Folie hatte den Titel „Camion citerne feux de forêts CCF – auch für den Lkr. Rottweil ?“. Das war ein öffentlicher Vortrag, – die Presse war auch anwesend, aber der Vortrag bzw. der Inhalt des Vortrages hinterließ wohl offensichtlich keinen Widerhall in den Medien.

[4] Dazu siehe u.a. « Feux de forêts et lectures de paysages méditerranéens: (Écologie et biogéographie des forêts du bassin méditerranéen ; The Nature of Mediterranean Europe – an Ecological History ; Le feu dans la nature – mythes et réalité) ».

[5] Weitere Artikel, die sich mit dem Waldbrand in der Lüneburger Heide befassen sind : Dans paysages les notices suivantes parlent entre autre du Waldbrand de la Lüneburger Heide: « Feux de forêts et lectures de paysages méditerranéens: (Écologie et biogéographie des forêts du bassin méditerranéen ; The Nature of Mediterranean Europe – an Ecological History ; Le feu dans la nature – mythes et réalité) », « 1949 – l‘incendie meurtrier dans la Forêt des Landes » ,« The Fatal Forest Fire – remembering the “1949 Mega fire” in the „Forêt des Landes” (South West France)» , « Blognotice 04.07.2015: Vague de chaleur, canicule et risques d’incendies en Europe centrale », « Blognotiz 19.07.2015: Hochsommerliche Temperaturen und Waldbrandrisiken in Südwestdeutschland », « Blognotice 10.08.2015: Cigognes, canicule et chant de cigales – vue sur l’été 2015 dans le « Oberrhein (Rhin Supérieur) ».

[6] Siehe « Blognotice 15.08.2015: Incendies de forêt à Schramberg en Forêt-Noire et processus de californisation du paysage ».

[7] Siehe u.a. in “Glossary of wildfire terms

[8] Die Ergebnisse meiner Diplomarbeit wurden zeitversetzt in dem Büchlein «  Waldbrandrisiken in den Garrigues de Nîmes (Südfrankreich) : eine geographische Analyse. Mannheim 1995. ISBN: 3-923750-50-1“ veröffentlicht.

[9] Siehe « Blognotice 15.08.2015: Incendies de forêt à Schramberg en Forêt-Noire et processus de californisation du paysage ».

Blognotice 15.08.2015: Incendies de forêt à Schramberg en Forêt-Noire et processus de californisation du paysage

Vue sur la Talstadt Schramberg – 31.07.2015 – engrenage de l’habitat avec le couvert végétal, © Christophe Neff 2015

Et encore un feu de forêt à Schramberg en Forêt – Noire . Après avoir déjà subi un premier incendie de forêt le 16.7.2015 au lieu dit « oberer Göttelbach », c’est le bois du Rappenfelsen qui a pris feu le 11.8.2015. Décidément pour la commandante des pompiers de Schramberg, Annette Melvin, jusqu’à présent l’été 2015 fut déjà laborieux – et si le temps sec et chaud perdure en Forêt – Noire elle et ses camarades auront encore beaucoup de travail devant eux. Le journal régional – le Schwarzwälder Bote a d’ailleurs publié un article dans lequel on m‘a cité dans ce sens « Der Feuerökologe befürchtet: Annette Melvin und ihre Kameraden werden viel zu tun haben, wenn die trocken-warme Witterung so anhält» . Une très grande partie de l’Allemagne subit les conséquences d’un été sec et chaud[1] – certaines régions allemandes subissent une sècheresse comme on en n’a plus vue depuis 50 ans[2]. L’article du Schwarzwälder Bote m’a procuré plusieurs demandes per email & Facebook sur la signification de californisation – californisation du paysage.

En géographie, mais aussi dans les sciences traitant les feux de forêts (écologie du paysage, écologie du feu, sylviculture, génie rural etc.) le terme est utilisé pour désigner l’engrenage entre la végétation (forêts, maquis, garrigues, boisement) et l’habitat – qui rend particulièrement dangereux un incendie de forêts. Un incendie de forêts qui sévit dans un paysage « californisé » -est difficile à combattre – et il peut mettre en danger les habitations et provoquer des pertes de vies humaines.

Au-delà, en géographie humaine, par exemple le terme est utilisé pour désigner la « métropolisation » du paysage,- dans ce contexte on peut aussi parler de « californisation, soit de l’arc lémanique soit même de la totalité de la Suisse, pour décrire un mouvement de mitage, de diffusion du bâti sur le territoire, de non-création d’espaces publics voire de ségrégation des espaces résidentiels (Messer, M.A. 2014, p. 2) ».

Californisation à Lauterbach (Forêt Noire) 28.07.2015
Californisation à Lauterbach (Forêt Noire) 28.07.2015, © Christophe Neff 2015

Personnellement j’utilisé le terme pour désigner l’engrenage du combustible (masse combustible) du feu de forêt potentiel, donc l’engrenage du couvert végétal avec l’habitat. Dans ce sens la ville de Schramberg, comme beaucoup d’autres municipalités de Forêt – Noire (par exemple la commune de Lauterbach), mais aussi comme beaucoup d’autres communes dans le midi français se situe dans un paysage californisé.

Neff, C. , Baum, J. (2012) Californisation & Littoralisation in Mediterranean France, IGC Cologone 2012 SE 01-03 - Analysis of linked social-ecological systems 3, 26 – 30 August 2012  page 1
Neff, C. , Baum, J. (2012): Californisation & Littoralisation in Mediterranean France, IGC Cologone 2012 SE 01-03 – Analysis of linked social-ecological systems 3, 26 – 30 August 2012 page 1

Un incendie de forêt qui éclate dans un tel milieu « californisé » – comme on le voit dans le transparent (exemple de Treilles dans le département de l’Aude) que j’ai utilisé durant une conférence en 2012 (Neff&Baum 2012) traitant de la californisation & littoralisation de France méditerranéenne[3] – peut avoir des conséquences dramatiques. Notons qu’aux Etats – Uni dans ce contexte on parle plutôt d’Urban-Wilderness interface, Housing density patterns, Urban sprawl – le terme de californisation me semble plutôt être inconnu. Le terme est plutôt utilisé en géographie agraire pour désigner un type de paysage agraire avec une agriculture très intensive ressemblant à l’agriculture californienne (Grigg, D.B. (1974) p. 174).

Concernant la californisation à Schramberg,- j’avais déjà décrit dans paysages la situation dans la Raumschaft Schramberg dans le billet – « La Forêt progresse à Schramberg – et les risques d‘ incendies». Donc a priori rien de nouveau, – sauf que l’été 2015 a été particulièrement chaud et sec –ce qui a provoqué déjà deux départs de feu – et procuré beaucoup de travail à Annette Melvin et son équipe.

Pour finir – le terme de californisation dans ce contexte d’ analyse de risque d’incendie de forêts, – et les dangers que ces incendies peuvent induire pour l’environnement (et les hommes qui peuplent cet environnement[4]), je crois, si je me souviens bien, que c’est en 1990 après les discussions qui suivaient l’incendie de Collobrières dans le Var[5], que je l’ai aperçu ou entendu la première fois. Il me semble assez clair que le terme californisation prend comme référence cette image qu’on voit défiler devant nos écrans de télévision depuis des décennies – des belles villas dans un espace de boisement bien soigné – qui sont la proie d’un incendie de forêt devenu incontrôlable –quelque part en Californie assez souvent dans les Orange County, Riverside County, San Bernardino County, & Los Angeles County.

Littératures & sources citées :

Darques, R. (2013): Mythé et realité des « grands » incendies en Méditerranée. In : Darques, R., Sidiropoulos, G., Montiel-Molina, C. (2013) (EDS) :Les grands incendies de forêt en Méditerranée/ Great wildfires in the Mediterranean, 11-21. ISBN 978-2-85399-934-2

Fritsche, Johannes (2015): Waldbrand-Risiko ist in der Talstadt sehr hoch. In: Schwarzwälder Bote. 13.08.2015

Grigg, D.B. (1974): The Agricultural Systems of the World. An Evolutionary Approach. Cambrige, p. 129

Messer, M.A. (2014) : Peut-on encore parler d’urbanisation de la Suisse ? In : 20e Biennale de géographie d’Avignon – Géopoint 2014 – « Controverses et géographies » – 12 et 13 juin 2014. (download/chargeable ici)

Neff, C. : (1995) : Waldbrandrisiken in den Garrigues de Nîmes (Südfrankreich) : eine geographische Analyse. Mannheim. ISBN: 3-923750-50-1

Neff, C. , Baum, J. (2012): Californisation & Littoralisation in Mediterranean France, IGC Cologone 2012 SE 01-03 – Analysis of linked social-ecological systems 3, 26 – 30 August 2012, Conférence/présentation publique (non publiée).

Photos :Vue sur la Talstadt Schramberg – engrenage de l’habitat avec le couvert végétal, © Christophe Neff 31.07.2015;  Californisation à Lauterbach (Forêt Noire), © Christophe Neff 28.07.2015, Premiere page de la conference/présentation: Neff, C. , Baum, J. (2012): Californisation & Littoralisation in Mediterranean France, IGC Cologone 2012 SE 01-03 – Analysis of linked social-ecological systems 3, 26 – 30 August 2012, Conférence/présentation publique (non publiée).

Christophe Neff, le 15.08.2015

[1] Situation semblable en France, voir entre autre le billet « Blognotice 10.08.2015: Cigognes, canicule et chant de cigales – vue sur l’été 2015 dans le « Oberrhein (Rhin Supérieur) »

[2] Voir „Dürre: In Deutschland ist es so trocken wie seit 50 Jahren nicht“.

[3] Neff, C., Baum, J (2012) : The Social Ecology of Californisation & Littoralisation in Mediterranean France. Conference/Presentation lors du 32nd International Geographical Congress 2012, Cologne, Session: Analysis of linked social‐ecological systems, 26 – 30 August 2012. (voir sur KITopen / DOI: 10.5445/IR/1000149710 )

[4] On lira avec intérêt l’article « Mythe et réalité des « grands » incendie en Méditerranée » de Régis Darques (Darques 2013)

[5] Pour une description de l’incendie de forêt de Collobrières de 1990 voir entre autre « Waldbrandrisiken in den Garrigues de Nîmes (Südfrankreich) : eine geographische Analyse ».

Blognotice 10.08.2015: Cigognes, canicule et chant de cigales – vue sur l’été 2015 dans le « Oberrhein (Rhin Supérieur) »

Vue sur le delta de la Sauer  02.08.2015  B1
Vue sur le delta de la Sauer 02.08.2015 B1 © Christophe Neff

Dans une grand partie de l’Europe l’été 2015 est caractérisé par des vagues de chaleurs successives[1], de la sécheresse prolongée, – des incendies de forêts (même en Allemagne)[2] – d’ailleurs la Wikipédia allemande y consacre un très bon article «Hitzewelle in Europa 2015 (vague de chaleurs en Europe 2015)». Les conséquences de cette sècheresse prolongée ont déjà laissé leurs traces dans le paysage, il suffit simplement de bien ouvrir les yeux. Cette sécheresse fait déjà penser ici et là à la sécheresse de 1976[3].

A Munchhausen[4], dans le Bas – Rhin, pas loin de la frontière allemande, par exemple le delta de Sauer est tombé à demi sec. Au même endroit, quand le Rhin est en crue – les eaux de la Sauer forment un véritable lac[5] d’une étendue assez considérable.

Cigognes - Grosswoerth Delta de la Sauer 02.08.2015 B1
Cigognes – Grosswoerth Delta de la Sauer 02.08.2015 B1 © Christophe Neff

A noter que le matin de ce dimanche d’ été, quand je me baladais à travers le delta de la Sauer, – les Cigognes se rassemblaient sur les prés du Grosswoerth pour vraisemblablement se préparer à leurs migrations vers le Sud[6]. Et dans le Ciel on pouvait de loin apercevoir plus d’une centaine de Cigognes planant dans le ciel de Munchhausen, survolant le Delta de la Sauer. A vrai dire, je n’avais jamais vu une telle concentration de Cigognes. Qui aurait cru durant les années 1970, – en 1974 on ne comptait que 9 couples de Cigognes en Alsace – que l’on pourrait dans un proche futur voir réapparaitre des groupes de Cigognes d’une telle importance,- comme je l’ai vu planer au-dessus du Delta de la Sauer ce Dimanche 2 Aout 2015.

Ces Cigognes se préparant pour leur vol migratoire, m’ont rappelé le souvenir d’une image de film, d’une série de télévision. Dans le premier épisode de la série « Les Alsaciens ou les Deux Mathilde » on voit le petit Antoine interpeller l’instituteur Yerri Laugel « Storike sind fort – les cigognes, Monsieur, – elles sont parties, elles ne sont plus la ! »  Dans le film, – l’image (d’ailleurs on ne voit pas de Cigognes durant cette scène) du départ précoce de Cigognes est censé nous annoncer le malheur qui tomba sur l’Alsace avec la « Guerre franco-prussienne de 1870 ». Cet été, le début de la phase migratoire des Cigognes ne peut certainement plus être utilisé comme annonciateur de malheurs, -mais en voyant ces centaines de Cigognes planer au-dessus des toits de Munchhausen et du Delta de la Sauer, je ne peux m’empêcher de penser aux guerres actuelles et des guerres, il y en a partout dans le Monde, – AQMI qui sévit dans le Sahel, – l’état islamique qui terrorise une grande partie de la Syrie et de l’Irak[7], Boko Haram qui contrôle (et terrorise) une grande partie du Nord du Nigeria (d’ailleurs les lycéennes de Chibok kidnappées par Boko Haram n’ont à ma connaissance jamais été retrouvées) : en fait nous vivons dans un Monde en guerre. L’image paisible de Cigognes planant au-dessus du Delta de la Sauer, par ce souvenir de la scène des Cigognes dans les deux Mathilde, – m’a rappelé que nous vivons dans un monde en guerre, – et la France fait bien partie de ces guerres, parfois on a trop tendance à l’oublier. Surtout en temps de vacances.

La grande chaleur (et la sécheresse qui l’ accompagne) qui sévit (ou sévissait les dernières semaines) dans le Oberrhein (Rhin Supérieur), les cours d’eau asséchés, les prés aux couleurs brun-jaune, – les petit feux de forêts ici et là – tout cela prend un peu l’air d’un paysage de Midi méditerranéen,- à une exception près – le chant des Cigales – ce concert si caractéristique des paysages du Midi, – que ce soit un paysages de forêts, de Maquis ou de Garrigues – ce chant magique des cigales – il manque tous simplement, – que ce soit dans la plaine d’Alsace,- ou les coteaux de la Unterhaardt – les Cigales sont inaudibles.

Parlant de canicule, de sécheresse, et des incendies dans ce billet de plein été – j’aimerais aussi rappeler qu’ il y a maintenant 40 ans, le 8 Aout 1975 débuta dans la Lüneburger Heide – le grand incendie de la Lüneburger Heide[8] [9]. Ce fut une des plus grande catastrophes naturelles de l’Allemagne d’après-guerre avec un très lourd bilan (plusieurs morts – les chiffres exacts divergent). La France avait d’ailleurs envoyé plusieurs Canadairs pour donner un coup de main aux services de secours allemands – qui fut totalement débordés par l’incendie. De nos jours la mémoire collective allemande a totalement oublié l’évènement, – aucun article, aucune émission dans les medias de couverture nationale en Allemagne. Le Waldbrand de la Lüneburger Heide au niveau national allemand est de nos jours complètement tombé à l’oubli.

Photos toutes © Christophe Neff, prises le 02. Aout 2015, dans le Delta de la Sauer à Munchhausen. (1 = Vue sur le delta de la Sauer 02.08.2015 B1, 2 = Cigognes – Grosswoerth Delta de la Sauer 02.08.2015 B1 © Christophe Neff)

Christophe Neff, le 10.08.2015

[1] En Allemagne des pics de chaleurs furent atteints, avec 40,3° C. à Kitzingen en Bavière le 4 juillet et le 7 aout, – ce qui est un record de température en Allemagne. Source : Article Wikipedia.de « Hitzewelle in Europa 2015 » dans sa version du 10.08.2015 07H :15.

[2] Dans paysages voir aussi les billets: « Blognotice 31.7.2015: Retour au pays du ciel bleu et des sapins », « Blognotiz 19.07.2015: Hochsommerliche Temperaturen und Waldbrandrisiken in Südwestdeutschland », « Blognotice 04.07.2015: Vague de chaleur, canicule et risques d’incendies en Europe centrale ».

[3] Voir aussi: Courtois, Cl., Van Eeckhout,L. « Canicule, sécheresse, incendies : le spectre de 1976 » dans le Monde, mardi 28. Juillet 2015, p. 5 (planète).

[4] Autres billets de paysages consacré à Munchhausen et ses environs: « Blognotice 12.6.2011 », « Blognotice 5.5.2012 : – la géographie le grand gagnant du scrutin des présidentielles 2012 », « Blognotice 15.07.2013: Images d’Outre-Forêt ».

[5] Voir la troisième photo de l’article « Blognotice 15.07.2013: Images d’Outre-Forêt ».

[6] L’importance du Delta de la Sauer pour les vols migratoire de Cigognes du Palatinat a été récemment décrit dans un article de la Rheinpfalz « „Rhenus“ hat es weit gebracht- der erst mit Sendern ausgerüsteten Jungstörche aus der Pfalz hat die Pyrenaen überquert » (Die Rheinpfalz, Mittwoch 5. August 2015, Südwestdeutsche Zeitung). Dans l’article de la Rheinpfalz la réserve naturelle du delta de la Sauer est d’ailleurs décrite comme « urwüchsiges Naturschutzgebiet ».

[7] Voir aussi pour rappeler les faits les notices: « Blognotice 28.07.2014: Bientôt le souvenir de l’église catholique chaldéenne et des églises syriaques (orthodoxes & catholiques) sera plus qu’un souffle de vent chaud dans le désert »et « Yazidis d’Irak – le cri d’angoisse d’une députée du parlement irakien ».

[8] Voir aussi dans l’article „Brand in der Lüneburger Heide“ dans la Wikipedia.de

[9] Dans paysages les notices suivantes parlent entre autre du Waldbrand de la Lüneburger Heide: « Feux de forêts et lectures de paysages méditerranéens: (Écologie et biogéographie des forêts du bassin méditerranéen ; The Nature of Mediterranean Europe – an Ecological History ; Le feu dans la nature – mythes et réalité) », « Blognotice 04.07.2015: Vague de chaleur, canicule et risques d’incendies en Europe centrale », « Blognotiz 19.07.2015: Hochsommerliche Temperaturen und Waldbrandrisiken in Südwestdeutschland ».