Schwäbisch – Französische Lesenotizen zu „Mein Schwaben“ von Vincent Klink

Mein Schwaben – Leben und Speisen im Ländle des Eigensinns“ so heißt das neueste Buch von Vincent Klink. Die erste Spur des Buches entdeckte ich in einem Spiegelbeitrag über die Erfahrungen von Barbara Supp als „Handlangerin“ in Kliniks Wielandhöhe[1]. Beim Lesen des interessanten Artikels von Barbara Supp, erinnerte ich mich daran, dass ich irgendwann in meinem Leben mal vorgehabt hatte vor meinem sechzigsten Geburtstag dort einen schönen Abend mit Studienfreunden aus Mannheim und Stuttgart zu verbringen. Aber dann erwischte mich u.a. anderem die Krankheit die schon Mitterrand zu Fall brachte, – die „Maladie de Mitterand“ – und irgendwie war es auch dann wieder vergessen[2]. Meinen sechzigsten verbrachte ich dann im Schwarzwald, in Buchenberg[3] nicht weit von der Schwarzwaldstadt Schramberg in der ich aufgewachsen bin. Mit schönen Wanderungen durch den Schwarzwald und gutem Essen. Auch in Buchenberg sowie der gesamten Raumschaft Schramberg kann man gut essen, wie beispielsweise im Café Rapp in Buchenberg, dem Hirsch in Schramberg, dem Adler auf dem Fohrenbühl um einfach ein paar Namen zu nennen. Natürlich kann man diese Gasthöfe nicht mit der Wielandshöhe in Stuttgart vergleichen. Anders, aber dennoch gut. Und dann gibt es auch noch die Friedhofskapelle St. Nickolaus in Buchenberg, – die zu meiner Schulzeit als einer ältesten Kirchen im Schwarzwald zählte. Von Buchenberg kann man schön auf den Mönchhof[4] und dann weiter aufs „Hardt“ spazieren gehen. Man kann das natürlich auch in umgekehrter Richtung laufen. Bei guter Sicht hat man auf dieser Spazierstrecke abschnittsweise einen schönen Blick auf die Schweizer Alpen, den Säntis und viele andere Berggipfel der Ostalpen. Früher gab es an diesem Weg am Waldrand auch mal eine Bank mit dem Namen „Alpenblick“. Erwähnenswert ist auch die im Jahre 2000 vom damaligen Hofbauer und Wirt Martin Flaig im Mönchhof erbaute Hofkapelle namens St. Martin[5].

Je nachdem wie man „Schwaben“ oder das „Schwäbische“ definiert, bin ich ja mitten im „Schwäbischen“ aufgewachsen. Und mit dem „Schwäbischen“ hat es ja schon eine besondere Bewandtnis bei mir. Als Kind, zu Grundschulzeiten, meinten wiederholt Freunde meiner Eltern „der Bua kann kei Hochdeutsch, – sondern nur Französisch und Schwäbisch[6]“. Hochdeutsch lernte ich dann erst in der Grundschule und später im Gymnasium in Schramberg. Schwäbisch lernte ich „uf der Gass“ – wobei man eigentlich sagen müsste ich lernte das auf den Höfen[7], den Wiesen und Wäldern auf dem Schoren, der Hutneck[8] und dem Feuerenmoos in der Bergvorstadt Schramberg-Sulgen und bei der Verwandtschaft, also meinen Großeltern und den vielen Neff’s in der Karlstraße vis à vis des Saulgauer Bahnhofes[9]. Und wahrscheinlich ist mein Deutsch doch immer noch dialektal „schwäbisch“ gefärbt, obwohl ich ja schon seit Jahrzehnten in der Kurpfalz lebe.

Als ich das Buch „mein Schwaben“ zum ersten Mal in der Hand hielt überlegte ich, wie Klink eigentlich „Schwaben“ definiert und wie ich es definieren würde. Für mich entspricht „Schwaben“, also der schwäbisch-alemannische (dialektale) Sprachraum im weitesten Sinne der Region Mitteleuropas in dem der „Wurstsalat“ zu Hause ist, wobei der Wurstsalat im Elsass nicht „Wurstsalat“ heißt, sondern als „salade de cervelas“ oder „salade alsacienne de cervelas[10]“ bezeichnet wird[11]. Letztlich entspricht diese, meine „géographie grastronomique imaginaire[12],[13]“ angelehnte kognitive Definition „Schwabens“ auch der von Klink gewählten räumlichen Abgrenzung Schwabens, die letztlich wie auch die erste Vorsatzkarte in Klinks Buch zeigt, sich an den Grenzen des mittelalterlichen Herzogtum Schwaben orientiert – was Klink dann auch im Prolog seines Buches in Worten darstellt. Das ist schon eine besondere räumliche Abgrenzung, wenn man bedenkt, dass man wohl im alltäglichen Sprachgebrauch, Schwaben mit Württemberg oder gar dem Königreich Württemberg gleichsetzt, – was wohlgemerkt historisch falsch ist. Klink ist mit der geographischen Abgrenzung „Schwabens“ historisch auf der sicheren Seite.  Wobei in diesem Sinne, das Blutgericht zu Cannstadt, doch auch irgendwie zur Sprachen kommen müsste, aber vielleicht ist es im Buch auch erwähnt und ich habe es auch „überlesen“. Und soweit man Vincent Klinks Ansatz folgt, oder eben auch der „Gastrogeographie“ des Wurstsalates bzw. der Salade de Cervelas, dann wird die badisch-württembergische Landesgrenze die ja früher auch über den Fohrenbühl verlief zur Makulatur. Das Badenerlied ist ja auch erheblich jünger als das Volkslied „uf der schwäbischen Eisenbahnen“. Und selbstverständlich zählen dann auch die nördlichen Kantone der Schweiz zu diesem Schwaben, auch wenn Klinks Buch da keinen Fuß setzt.

Weiterhin überlegte ich mir, was für mich eigentliche „Schwäbische Speisen und Gerichte[14]“ sind, – und befragte dazu auch noch meine Geschwister. Abgesehen vom „Wurstsalat“ fielen mir da ein, – schwäbischer Kartoffelsalat, Maultaschen, Flädle und Flädlesuppe, saure Nierle und Bratkartoffeln[15], Linsen mit Spätzle, der schwäbische Zwiebelrostbraten, die „Seelen“ Oberschwabens und die fast vergessenen weißen Kalbsbratwürste, die als  „Nackerten“ in Oberschwaben bezeichnet wurden[16], – die im Hause meiner Großeltern im oberschwäbischen Saulgau in den 1960 und frühen 1970 Jahren als besondere Delikatesse galten. Und nicht zur vergessen, der Träubleskuchen[17] und die „Springerle“. Vielleicht sollte man auch hinzufügen dass die Heidelbeerkuchen und auch die Zwetschgenkuchen, die ich als Kind in Raumschaft Schramberg immer gern gegessen habe, – doch sehr der elssäsischen „Tarte aux Myrtille[18] , [19]  bzw. „Tarte aux Quetsch[20] geähnelt haben. In Klinks Buch findet man zu einigen dieser schwäbischen Speisen, aber längst nicht zu allen,  Kochrezepte zum „selber kochen“.

Klinks Buch ist eine interessante Mischung, aus rezenter Landeskunde, historischer Geographie und Gastrogeographie eines Landstriches des südwestlichen Mitteleuropas welches man „Schwaben“ nennt. Man könnte es auch als moderne  Landeskunde Schwabens ohne wissenschaftlichen Anspruch bezeichnen. Ein Geographiebuch der schwäbischen Landschaften mit kulinarischem Hintergrund. Ja, hier und da habe Neues lernen können, obwohl ich mich ja auch beruflich mit den Südwestdeutschen Landschaften, besonders mit dem rezenten Landschaftswandel befasse,  und auch in der universitären Lehre den Zusammenhang von Naturraumausstattung und regionaler Küche immer wieder thematisiere.

Dass „Sebastian Blau“ das Pseudonym von Josef Eberle  dem späteren Herausgeber der Stuttgarter Zeitung war, unter dem er während der Naziherrschaft schwäbische Gedichte herausgab, das wusste ich. Aber beispielsweise hatte ich nie  von der Widerstandsgruppe „Schlotterbeck“ in Stuttgart während der Zeit des Nationalsozialismus gehört. Else Himmelheber und Friedrich Schlotterbeck widmet Klink auch ein paar Seiten in seinem Buch. Man entdeckt mit Wilhelm Rieber und seinen Tourbillons  einen „horloger independant“ wie man ihn doch eher irgendwo in Genf, oder im Schweizer Jura in der Vallée de Joux oder in der Umgebung von La-Chaux-de-Fonds vermutet hätte, aber doch nicht in Tiefenbronn am Rande des Nordschwarzwaldes im Enzkreis. Ja und in diesem Buch lässt sich noch weit mehr entdecken, – oder Altbekanntes wiederentdecken, wie zum Beispiel „Die Liebe höret nimmer auf[21]und begegnet  Katharina Pawlowna  der Königin von Würrtemberg und ihrem untreuen Gemahl Wilhelm. Auch Friedrich Hölderlin, sowie die anderen Dichter der schwäbischen Dichterschule wie z.B. Justinus Kerner, Eduard Mörike werden nicht vergessen. Besonders gefreut hat mich in dem Buch das Gedicht „Hälfte des Lebens[22] von Hölderlin wiederzufinden. Ich halte es für eines der schönsten Gedichte der deutschen Sprache.

Letztlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Natürlich hat Vincent Klink eine sehr subjektive Auswahl getroffen, aber das halte ich für normal. Schwäbisch Gmünd und die Ostalb schildert Klink so anschaulich, dass ich mir bei der Lektüre dachte, da müsste ich doch mal hinfahren, da ich die Gegend nur sehr oberflächlich kenne. Gefehlt haben mir etwas die Wilhelma, der Modellbahnhersteller Märklin[23] aus Göppingen, die schwäbischen Lokomotivbauer von der Maschinenfabrik Esslingen und das Volkslied  „uf der schwäbische Eisenbahnen“, die Schwarzwälder Uhrenindustrie, das sind alles Begriffe die ich persönlich mit „Schwaben“ verbinde. In die Wilhelma machte ich als kleiner Bub meine erste größere Reise, – eine Tagesreise Ende der 1960 Jahre von Schramberg in die Landeshauptstadt Stuttgart, – den Onkel Ewald der mit komplizierten Beinbruch in einem Stuttgarter Krankenhaus lag, – danach die Wilhelma entdeckt, – und auch die gelben Straßenbahnen, sowie die Zacke gesehen habe. Der Nachmittag in der Wilhelma war ein unvergessliches Erlebnis für den kleinen Buben, der ich damals war. Und ich bin danach immer wieder gekommen, – auch als Erwachsener, habe sogar während meiner Assistentenzeit in Mannheim dorthin botanische Exkursion durchgeführt, – denn das ist weniger bekannt, – die Wilhelma ist auch ein sehenswerter botanischer Garten.

Der vorliegende Text ist keine Buchkritik, sondern eine Art persönlicher Lesenotizen und Gedanken, die mir bei der Lektüre des Buches „Mein Schwaben“ von Vincent Klink so durch den Kopf gingen[24]. Wer eine solche Buchrezension sucht findet sie beispielsweise hier „Vincent Klink, Mein Schwaben. Leben und Speisen im Ländle des Eigensinns“ im Stuttgart Blog von Heiner Wittmann.

Abschließend noch ein Punkt, der mich besonders berührt hat. Das Buch von Klinik ist natürlich hier und da eine Beschreibung der Wirtshaus bzw. Gastwirtschaftskultur „Schwabens“ – bzw. dem was davon heute noch übrig geblieben ist[25]. Dementsprechend gibt es auch eine subjektive Liste von empfehlenswerten Gasthäusern aus dem Schwabenland die Klink an den Schluss seines Buches gestellt hat.

In meinen Kindheitstagen gingen wir mit den Eltern fast an jedem Sonntag irgendwo ins Gasthaus essen. In Schramberg, wo ich aufwuchs, – hatte das sonntägliche Essen in der „Wirtschaft“, vielleicht auch etwas mit der Uhrenindustrie[26] zu tun,in der auch viele Frauen arbeiteten. Den arbeitenden Frauen in der Fabrik bzw. der Heimarbeit, wollten die Familien soweit sie es sich leisten konnten, einen „Koch“ und „Arbeitsfreien“ Sonntag schenken. Bei meinen Eltern traf das ja sowieso nicht zu, denn sie waren ja gar nicht beim „Junghans“, sondern im öffentlichen Dienst beschäftigt[27]. Aber das sonntägliche Essen gehen, das kannte mein Vater auch von seinem Zuhause im Oberschwäbischen Saulgau. Da ging man halt sonntags ins „Gasthaus“. Meistens nach dem Kirchgang. Und dann gab es auch noch die Stammtische abends, an den dann auch „gevespert[28]“ wurde. So nahmen meine Eltern jahrzehntelange am Französischlehrerstammtisch des Gymnasium Schramberg teil. Diese wurde u.a. von Irmgard Ströhle[29], unsere Familien waren befreundet – ja wir hatten quasi gemeinsam im Neubeugebiet Eckenhof im Lärchenweg gebaut[30], organisiert. Diese Französischlehrerstammtische fanden dann entweder im Schwanen auf der badischen Seite der Passhöhe Fohrenbühl, – oder im Schraivogel in der Talstadt in etwas unregelmäßigen Abständen statt. Essen gingen meine Eltern oft in Lauterbach, – ins Gedächtnishaus Fohrenbühl dem „Turm“ zum Mutschler, – manchmal auch in den Adler auf dem Fohrenbühl – der württembergischen Seite des Fohrenbühl, manchmal in den „Hasen“ im Sulzbachtal. Oft gingen sie auch mit Freunden in die Hirschbrauerei in Flözlingen, die ja Jahrzehnte lang als kleinste gewerbliche Brauerei Deutschland galt. Hier war dann oft das Ehepaar Harald und Gabi Frommer mit dabei, auch ein Lehrerehepaar vom Gymnasium mit denen meine Eltern auch befreundet waren und die darüber hinaus noch ähnliche politische Ansichten wie meine Eltern teilten. Und natürlich gab es noch andere Gastwirtschaften die mit anderen Freunden oder auch mit den Genossen der Schramberger SPD, aber die Gasthäuser der Schramberger SPD das wäre dann doch noch ein eigenes Kapitel wert, regelmäßig besucht wurden, denn Gasthäuser gab es damals rund um Schramberg wie in großen Teilen des Schwabenlandes noch mehr als genug. Diese kleine „Wirtschaftswelt“ findet man auch im Buch von Vincent Klink zwischen den Zeilen wieder. Und was die „historische Wirtschaftsgeographie“ der Raumschaft Schramberg betrifft, – da könnte man ein ganzes Buch füllen, – ein Buch was man erst noch schreiben müsste[31]. Tatsächlich gibt es solch eine „Wirtschaftgeographie“ für das kleine oberschwäbische Saulgau,  man findet in dem Buch „ Saulgau Stadt und Landschaft“ (Eck & Höhfeld 1989) im Kapitel „kleine „ Wirtschafts“ – Geographie“ (S.162-192) tatsächlich ein Verzeichnis der Gastwirtschaften incl. historische Kurzbiographie der einzelnen Lokalitäten.

Manche dieser Wirtschaften aus meinen Kindheitstagen gibt es heute noch[32], manche sind auch verschwunden, und das gilt sowohl für Bad Saulgau als auch die Raumschaft Schramberg in der ich aufgewachsen bin. In den Adler auf dem Fohrenbühl gehe ich selbst immer noch sehr gerne, ein oder zweimal im Jahr soweit es sich einrichten lässt. Der Adler ist schon eine regelrechte Institution auf dem Fohrenbühl, – seit 1780 wird dieser Gasthof von der Familie Moosmann geführt. Irgendwann sollte ich doch etwas mehr in diesem Blog über den Adler schreiben. Wie Vincent Klink so schön schreibt „Es gibt sie aber noch, die guten Gasthäuser, man muss sie nur finden“ (Klink, 2024, 309)[33].

Als ich das Buch „Mein Schwaben“ las ging es mir gesundheitlich nicht sehr gut, – aber vielleicht waren es auch diese kleinen Ausflüge in die Welt der ländlichen Gasthäuser Schwabens die man hier und da verstreut über das ganz Buche findet, die mich persönlich so angesprochen haben. Ja, ich muss es gestehen, die Lektüre des Buches „Mein Schwaben“ von Vincent Klink, die hat mir richtig gut getan! Wie die „Flädlesuppe“ aus meinen Kindheitstagen …..

Bibliographie & Quellen:

Cohen, Ute (2024): Der Geschmack der Freiheit. Eine Geschichte der Kulinarik. Ditzingen, Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, ISBN 978-3-15-962278-1

Eck, Helmut; Höhfeld, Volker (Hrsg.)(1989): Saulgau. Stadt und Landschaft. Ein geographischer Führer und die Stadt und ihre Umgebung. Saulgau, © Gebr. Edel, Gmbh & Co. KG, Druck und Verlag, D-7968 Saulgau, ISBN 3-9801892-0-1

Evangelische Kirchengemeinde Buchenberg (Hrsg)(2001): Todt-Druck Villingen, 2001/2002 im Auftrag der evangelischen Kirchengemeinde Buchenberg. ISBN 3-927677-32-9

Gaudry, François-Régis (2017): On va deguster la France. François-Régis Gaudry & ses amis presentent.  Paris, © Hachette livre (Departement Marabout) 2017, ISBN 978-2-501-11672-5

Klink, Vincent (2024): Mein Schwaben. Leben und Speisen im Ländle des Eigensinns. Mit zahlreichen handkolorierten Fotos des Autors. Hamburg, Copyright © 2024 by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg Dezember 2024, ISBN 978-3-498-00310-4

Kohlmann Dieter (2024):  Die Kindheitserinnerungen der Anna Braitsch – Zur Geschichte der Gastwirtschaft „Hammerhäusle“ im Stadtteil Höfle (1). In : D’Kräz, Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg 2024, 44, 5- 19.

Neff, Christophe (2023): Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg. In: Scheck, Conny; Gelder, Maria Margarete (Hrsg): Aus dem Grau der Kriegszeit. Geschichten hinter der Geschichte. Spuren Lebendig Gemacht, Band III, Bad Saulgau Mai 2023, S. 252 – 259. (Ein PDF – Sonderdruck des Buchbeitrages kann in der KITOPEN Bibliothek heruntergeladen werden DOI: 10.5445/IR/1000159193)

Pitte, Jean – Robert (2017). Atlas Gastronomique de la France. Paris, Armand Colin, ISBN 978-2-200-61480-5.

Stähle, Gernot (2022): Junghans. Uhren – Federn – Zünder ein Kaleidoskop. Schramberg, 2022         © 2022 Große Kreisstadt Schramberg, erste Auflage. Schriftenreihe des Stadtarchivs und Stadtmuseums Schramberg Band 32, ISBN 978-3-9821496-3-9

Walser, Martin (2021): Ein springender Brunnen. Roman. 6. Auflage 2021, Erste Auflage 2000 suhrkamp Taschenbuch 3100, © Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1998. ISBN 978-3-518-39600-1

Bilder und Photographien: Scan des Buchcover von „Mein Schwaben“, Flädlesuppe © Christophe Neff 08.06.2024

Christophe Neff, Grünstadt Januar 2025

P.S.: Den ersten Entwurf dieses Textes verfasste ich am 23.01.2025, also genau am 80 Todestag von Eugen Bolz, dem letzten Staatspräsidenten des Volksstaates Württemberg, der am 23.01.1945 in Berlin Plötzensee von den Nazis hingerichtet wurde.


[1] Siehe: Supp, Barbara „Alpträume einer Küchenmagd“, Der Spiegel, 42, 12.10.2024, S. 68 – 71. In digitaler Version auch unter „Wie geht es wirklich zu in einer Sterneküche? Eine Woche als Handlangerin bei Vincent Klink in der Stuttgarter »Wielandshöhe« – zwischen Fischgerippe und der Suche nach dem perfekten Gemüsewürfel“ im Spiegel Weekender lesbar.

[2] Siehe u.a. auch « Cahiers de maladie (Cancer de la prostate) » und « Wintersonnenwende 2024 »

[3] „Leben im Dorf – Schmackhaftes und Liebenswertes aus Buchenberg“ so heißt eine durchaus lesenswerte  kulinarisch-historische Dorfchronik dieses inzwischen zu „Köngigsfeld“ gehörenden Schwarzwalddorfes welches 2001 durch die Evangelische Kirchengemeinde Buchenberg herausgegeben wurde.

[4] Der Weiler Mönchhof gehört auch zu Buchenberg, dort befindet sich auch ein gleichnamiger Gasthof, der Mönchhof. Der eigentliche Möchhof geht wahrscheinlich ursprünglich auf eine Siedlung der Klosters St. Georgen zurück, deren Spuren sich bis ins 11 Jahrhundert  verfolgen lassen. Im gleichnamigen Gasthaus kehrten meine Eltern oft mit Freunden und mit uns Kindern in den 1970 Jahren nach dem Pilzesammeln ein.

[5] Zur Geschichte des Mönchhofes und der St. Martin Kapelle siehe auch die reichbebilderte Internetseite  „Krippe in der Mönchhof-Kapelle“  der Griesshaber – Family aus Tennenbronn. Erstaunlich ist das es keine Wikipediaseite zum Weiler Mönchhof gibt.

[6] Das mit dem „Schwäbisch“ habe ich schon im letzten Sommer  auf Französisch im Blogbeitrag „Notice de lecture « Simone Morgenthaler : Sur la route avec Tante Jeanne »“ beschrieben.

[7] Höfen, im Sinne von landwirtschaftlichen Anwesen, also Bauernhöfen.

[8] Interessante geographisch-landeskundliche Hinweise zur Hutneck findet man auf Internet-Seite „Hutneck – der Stadtteil von Schramberg“ und zwar hier unter: „Hutneck und deren Geschichte“.

[9] Zu meinen Kindheitserinnerungen aus Bad Saulgau siehe das Buchkapitel „Der Schramm, der Bahnhof und der Krieg (Neff, C. 2023) „ sowie in diesem Blog u.a. „„Net schon wieder Ulm“ : Über die Buchpräsentation „Aus dem Grau der Kriegszeit – Geschichten hinter der Geschichte“ in der Bad Saulgauer Stadthalle am Donnerstag den 25.5.2023“  und  „Saulgau Oberschwaben Oktober 2022: Photos, Buchlektüren und Kindheitserinnerungen

[10] In der Wikipedia.fr unter „Salade alsacienne“ zu finden.

[11] Laut dem „Atlas gastronomique de la France“ als  „Salade de Cervelas au Gruyere“ (Pitte, J.-R.2017, Karte S. 97) bezeichnet, was wohl weitestgehend dem im Schwarzwald als « Straßburger Wurstsalat » Gericht entspricht. Wobei das Verbreitungszentrum der „Salade de Cervelas au Gruyere“ sich bei Pitte in den Hochvogesen befindet.

[12] Eine sehr schöne rezente „géographie gastronomique“  Frankreichs ist das Buch „On va deguster la France“  (Gaudry 2017). Solch eine „géographie gastronomique“ von Deutschland wäre auch ein schönes Buchprojekt.

[13] Eine deutschsprachige historische Geographie der „Kulinarik“ bietet das Buch von Ute Cohen „Der Geschmack der Freiheit – eine Geschichte der Kulinarik“ – welche die historisch-geographische Entwicklung der Kulinarik beidseits des Rheines in Frankreich und Deutschland und darüberhinaus durchleuchtet

[14] Es gibt ja bei Wikipedia ja tatsächlich eine Seite namens „Schwäbische Küche“, die ich bei der Korrektur dieses Textentwurfes dieses Blogbeitrag entdeckte.

[15] „Sauere Nierle“ findet man an Fasnacht noch relativ regelmäßig auf Speisekarten der „Wirtschaften“ in der Raumschaft Schramberg. Aber ansonsten, sind sie doch sehr selten auf Speisekarten in Südwestdeutschland zu finden, hingegen findet man „Rognons“ in Frankreich schon etwas öfter.  Vor kurzem konnte jedoch im „Ochs & Schwan“ in Kirchheim an der Weinstraße vorzügliche Kalbsnieren in Cognacsrahm genießen, – hier ein Link zur Winterkarte 24/25.

[16] In Wikipedia.de werden dies Würste als „Wollwürste“ bezeichnet.

[17] Träubleskuchen = Johannesbeerkuchen.

[18] Tarte aux Myrtille = auch Tarte aux Brimbelles genannt, Heidelbeertarte.

[19] Einen solchen Heidelbeerkuchen, der sehr der elsässichen „Tarte aux Myrtilles“ ähnelt, mit selbstgepflückten Heidelbeeren vom Fohrenbühl  gibt es im mehrfach in diesem Text erwähnten Adler auf dem Fohrenbühl.

[20] Tarte aux Quetches = Zwetschgentarte

[21] Siehe auch „„Die Liebe höret nimmer auf“ – découvrir les paysages sonores du „ Royaume du Wurtemberg“ avec Katharina Eickhoff

[22] Siehe auch den Beitrag „Wintersonnenwende 2024“ – in welchem der Verfasser des Paysagesblog „Hälfte des Lebens“ rezitiert (im Tondokument).

[23] Zu Märklin siehe u.a. auch „Erinnerungen an die „märklinModerne““ und „Quel surprise – la 141 R de Märklin“ .

[24] Ähnlich wie beispielsweise die Blogbeiträge  „Der Neckar – literarische Spaziergänge mit Jan Bürger„, „Erinnerungen und Gedankenfetzen zu Martin Walsers autobiographischem Roman „ein springender Brunnen„“ , „Bemerkungen zur Biographie „der Walder vom Schwarzwald, Erinnerungen an den rebellischen Förster Walter Trefz“ von Annette Maria Rieger„, „Notice de lecture « Simone Morgenthaler : Sur la route avec Tante Jeanne »“.

[25] Historisch – literarisch ist die schwäbische Gastwirtschaftskultur in Martin Walser’s autobiographischen Roman „ein springender Brunnen“ beschrieben worden. Persönliche Lesenotizen des Verfassers des Paysagesblog zum Roman finden sich in „Erinnerungen  und Gedankenfetzen zu Martin Walsers autobiographischem Roman „ein springender Brunnen““.

[26] Eine sehr kompakte Darstellung der Geschichte findet man u.a. in dem Buch „Junghans. Uhren – Federn – Zünder ein Kaleidoskop“ von Gernot Stähle (2022). Eine Kurzrezension dieses Buches kann man hier in diesem Blog im Artikel „Blognotiz 24.11.2024: Worms im Nebelmeer“   finden.

[27] Mein Vater unterrichte Französisch, Geschichte und Politik am Gymnasium Schramberg. Meine Mutter leitete einen Kinderhort in Schramberg, – und war daneben sehr in der SPD sowohl landespolitisch als auch kommunalpolitisch aktiv.

[28] Schwäbisch „Vespern gehen“, – Abends in die Gastwirtschaft essen  gehen,-  und meist einen Wurstsalat, Bratwürste oder eine kalte Wurst bzw. Speckplatte verzehren.

[29] Irmgard Ströhle unterrichte Französisch und Geographie am Gymnasium Schramberg. Sie absolvierte zusammen mit meinem Vater das Referendariat am Seminar Rottweil. Sie war mit Karl Ströhle verheiratet, der am selbigen Gymnasium Mathematik und Physik unterrichtete. Ihn hatte es sozusagen von Laichingen von der „Alb ra“ nach Schramberg in den Schwarzwald geweht.

[30] Siehe u.a. auch „Erinnerungen an die „märklinModerne“.

[31] Zur Bedeutung der Wirtschaft bzw. des Gasthauses für die Geschichte der Stadt Schramberg siehe u.a. auch Kohlmann Dieter (2024):  Die Kindheitserinnerungen der Anna Braitsch – Zur Geschichte der Gastwirtschaft „Hammerhäusle“ im Stadtteil Höfle (1). In : D’Kräz, 44, 5- 19.

[32] Lesenswerter Kommentar von Barbara Supp zur Bundestagswahl 2025 im SPON bezüglich des  „Verschwinden“ der Infrastruktur im ländlichen Raum, wozu auch die Gastwirtschaft gehört, „Wahlkampf und der ländliche Raum – Warum interessiert ihr euch nicht für die Provinz?

[33] Hierzu auch „Eduardo“ in Vincents Klinks Tagebuch.

Quel surprise – la 141 R de Märklin

La Sncf 141 R 1187 , Cité du train Mulhouse, © Christophe Neff 02.06.2011

Lisant l’annonce de Märklin que la loco de surprise 2024 « Überraschungslok 2024 [1]» était la 141 R 1244 de l’association suisse « Verein Mikado 1244 » à Brugg je me dis : enfin je pourrais m’acheter cette locomotive en version originale « Märklin » dont je rêvais déjà comme petit garçon, – mais Märklin ne les avait pas reproduite jusqu’à présent ces 141 R mythiques. Comme je l’ai déjà écrit dans le post « Erinnerungen an die „märklinModerne“ » j’avais vers la fin de mes années Post-Doc songé à créer une entreprise de modélisme ferroviaire – et pensé à recréer la DB BR 94.1 – la tn wurtembergeoise qui circulait jadis sur la ligne Schiltach – Schramberg et peut-être la 141R Sncf en échelle HO AC/DC, – tous des modèles de loco à vapeurs, rares et jusqu’à l’annonce de la loco surprise 2024 concernant la Sncf 141 R – jamais produite par l´entreprise de Göppingen.

Les 141 R c’étaient un peu les locos de mon enfance, de la partie de mon enfance que j’avais passé en France, – Eckbolsheim, Leucate, Aubord, et j’en parlais aussi déjà dans un des premiers billets de paysages « La gare de Leucate – La Franqui – rétrospectives & observations de « trainspotter » dans une petite gare de campagne (25.10.2009) » . Souvenir d’un voyage en train de Dijon à Strasbourg, tracté par une loco vapeur entre Besançon et Belfort, – vers la fin des années 1960, – même si je ne suis pas sûr si c’était un 141 R ou une 141 P du dépôt de Belfort. Séjour des plusieurs semaines chez ma tante Danielle à Dijon, – école maternelle et beaucoup de « Heimweh » – et le voyage de retour en train vers Strasbourg où mes parents et mes grands-parents m’attendaient fut un voyage inoubliable.

Les 141 R du dépôt de Narbonne (loco fioul) étaient les « reines » de ligne Narbonne – Cerbère jusqu’en 1973. Je me souviens encore bien quand on déposait l’oncle Jean-Pierre[2] à la petite gare de Leucate – La Franqui pour son train de nuit pour Strasbourg que était tracté par une des ces mythiques locomotives. Et naturellement les 141 R du dépôt de Hausbergen et du dépôt de Sarreguemines (loco charbon) qu’on voyait régulièrement quand mon grand-père m’a emmené à la gare de Strasbourg pour chercher ou déposer quelqu’un de ma famille, – ou juste pour regarder « les trains »[3]. Pour le petit garçon franco-allemand que j’étais, – c’était des énormes locomotives, – de telles locomotives à vapeur n’existaient pas en Allemagne. Et en plus ces énormes locomotives en arrêt en gare de Leucate-la Franqui, – qui possédait encore des voies d’évitement et de garages ainsi qu’un château d’eau, – devant le minuscule bâtiment de gare – cela « avait de la gueule » ! La 141 R[4] c’était peut être un des symboles de la libération, des années après guerres, – des Trente Glorieuses – et c’est juste après le Premier choc pétrolier que la SNCF retira ces mythiques locomotives du service commercial régulier en 1973/74.

Le modèle Märklin me plait beaucoup, même si personnellement j’aurais préféré la 141 R 1187  exposée à la Cité du train à Mulhouse, la loco de la libération avec sa Jeep. Les 80 ans de la libération de la France, les 80 ans du débarquement, auraient surement aussi value de reproduire la 141 R 1187, – mais qui sait peut être ce modèle suivra – comme peut être une version charbon du dépôt de Sarreguemines.  Mais je comprends très bien la décision de « Märklin » de reproduire la 141 R 1244 de l’association suisse « Verein Mikado 1244 ». Elle est une véritable Star en Suisse et même en Allemagne aussi cette loco est assez connue – et pour Märklin l’Allemagne et la Suisse sont les principaux marchés pour leurs trains miniatures! Peut être un jour suivront des autres versions de la 141 R. En tous cas la 141 R 1244 produite par Märklin (38141) est un très beau modèle des « belles américaines » comme on désignait aussi les 141 R, qui réveille des souvenirs et des rêves d’enfants !

Couverture du prospectus « Nouveautes Automnes 2024 Märklin » ( Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Gebr. Märklin & Cie. GmbH wiedergegeben, Illustration reproduite avec l’aimable autorisation de Gebr. Märklin & Cie. GmbH 16.09.2024)

Photo : © Christophe Neff 02.06.2011, Sncf 141 R  1187 Cité du train Mulhouse, Couverture du prospectus « Nouveautes Automnes 2024 Märklin » ( Abbildung mit freundlicher Genehmigung der Gebr. Märklin & Cie. GmbH wiedergegeben, Illustration reproduite avec l’aimable autorisation de Gebr. Märklin & Cie. GmbH 16.09.2024)

Christophe Neff, 8 Septembre 2024


[1] Document PDF (version francaise/neerlandaise) « Une Américaine en France Série 141.R. pour la première fois au programme Märklin/ Een Amerikaanse in Frankrijk Het type 141.R. Voor het eerst in het Märklin assortiment Notre modèle surprise 2024. Ons Verrassingsmodel 2024. » et « Nouveautes Automnes 2024 Märklin »

[2] Jean – Pierre Migliori, 1943 – 1977

[3] Voir aussi « Blognotice 22.01.2013: pensées personnelles franco-allemandes sur le cinquantième anniversaire du Traité de l’Elysée »

[4] On retrouve l’histoire des 141 R dans la lettre du cheminot du 5 Octobre 2018 « Il était une fois dans La Vie du Rail / Il était une fois dans la Vie du Rail – 36) La fin des 141 R ». C’est une reproduction d’un article de la Vie du Rail du 9 Novembre 1975 (Nr. 1516)

Freitag 10 November 2023: Klimakleber vor dem KIT

Klimakleber vor dem KIT 10.11.2023, © Christophe Neff 10.11.2023

Am 10 November sollte es wohl dann soweit sein, – da haben sich die Klimakleber der letzten Generation quasi direkt vor mein Auto gesetzt. Mein kleiner schwarzer Peugeot 208 war wohl das dritte oder vierte Auto in dem kleinen Stau der sich auf dem Adenauerring am Freitag den 10 November kurz vor zehn vor dem KIT gebildet hatte. Ich drehte dann einfach um und fuhr durch den Hintereingang (Engler-Bunte Ring) auf das Gelände des KIT – um an den Reinhard – Baumeister Platz zu gelangen, wo ich meinen Wagen dann parkte. Freitags ist ja gewöhnlicher Weise mein „Lehrtag“, – und so lief ich vor Seminarbeginn nochmals an den Ort des Geschehens und machte ein paar Bilder mit dem Smartphone und bekam dann auch von einem freundlichen jungen Mann einen „Flyer“ zugesteckt, den ich hier in Teilen reproduziere. Die Aktion wurde auch die Presse reichhaltig begleitet, hier sei beispielsweise auf die Reportage „ Klimaprotest blockiert Verkehr „Letzte Generation“ klebt sich vor dem KIT in Karlsruhe fest“ verwiesen.  Dass ich einmal live „Klimaklebern“ begegnen würde, hätte ich mir bis dato auch nicht vorstellen können. Ich diskutierte auch anschließend mit den Studierenden meines Geoökologieseminars über die denkwürdige Aktion.

Die Aktionen der letzten Generation mögen in unserer Aufmerksamkeitsökonomie viel „Medienrummel“ erzeugen, aber letztlich denke ich, sind diese ganzen Aktionen der letzten Generation kontraproduktiv. Wobei ich den Zorn und die Verzweiflung der letzten Generation durchaus nachvollziehen kann, weil die Politik in Deutschland (und nicht nur dort) doch nur recht zögerlich versucht dem Klimawandel entgegen zu wirken. Meine Enttäuschung über die viel zu langsame und zögerliche Verkehrspolitik der „Ampel“ habe ich ja schon in meinem letzten Blogbeitrag „Der Regiolis bi-mode France-Allemagne auf den Gleisen der Hafenbahn Lauterbourg/ Le Regiolis bi-mode France-Allemagne sur les voies du chemin de fer portuaire de Lauterbourg   „ niedergeschrieben. Dass ich jemals vor Erreichen der Pensionsgrenze in acht Jahren mit der Bahn von Grünstadt ans KIT pendeln kann wage ich zu bezweifeln. Im Schnitt braucht es mit der Bahn ungefähr 2 Stunden für eine Strecke, mit dem PKW sind es im Durchschnitt ca. eine bis eineinhalb  Stunden pro Strecke, je nach Verkehrsdichte und Staulage. Zeitökonomisch und klimaökologisch ist es da sinnvoller die 40% Homeoffice/mobiles Arbeiten die das KIT erlaubt zu nutzten und eben den Rest der Zeit mit dem eigenen PKW zu pendeln. Sollte es jemals eine Bahnverbindung geben, die es erlauben würde in ähnlicher Zeit wie mit dem Auto von Grünstadt ans KIT zu gelangen, würde ich diese auch nutzten. 

Aber vor meiner Pensionierung wird das wohl nichts werden. Für eine attraktive Bahnverbindung zwischen Grünstadt und Mannheim, die nicht nur mir, sondern einer Vielzahl von Einpendlern nach Mannheim/Ludwigshafen aus der Unterhaardt (Grünstadt, Bad Dürkheim etc.) nützten würde, müsste endlich die Flomersheimer Kurve gebaut werden,  – damit wären zeitsparende Direktverbindungen zwischen Grünstadt /der Unterhaardt und Mannheim möglich. Aber bevor die „Flomersheimer Kurve“ kommt, werden wohl noch etliche Autobahnkilometer/Strassenkilometer in diesem Land gebaut werden. Von einem „Schienennetz“ und funktionierenden „Eisenbahnverkehr“ wie in der Schweiz kann man in Deutschland nur träumen. Und die Schweiz ist beileibe keine „ökosozialistische“ Diktatur.  Aber es gibt dort den politischen Willen und damit auch die Finanzmittel den Schienenverkehr zu fördern.

Schienenbus auf den letzten erhaltenen Reste der stillgelegten Eisenbahnstrecke Schiltach-Schramberg im Bahnhof Schiltach, © Christophe Neff 05.09.2021

Davon sind wir in Deutschland noch Lichtjahre entfernt. Das zeigte sich beispielsweise erst unlängst in Landkreis Rottweil, dem Landkreis in dem ich aufgewachsen bin. Dort stimmte der Kreistag erst unlängst gegen die Reaktivierungspläne für die Bahnstrecken Schiltach – Schramberg und Balingen-Schömberg-Rottweil. Durch den gleichen Landkreis verläuft auch die Gäubahn, deren Niedergang ein einziges verkehrspolitische Trauerstück ist.

Vom Güterverkehr, ist hier noch nicht mal die Rede, – Karawanen von Lastern, bevölkern unsere Strassen und Autobahnen, – und das wird irgendwie wie eine „Naturgesetzlichkeit“ hingenommen. Aber auch hier könnte die Schweiz als verkehrspolitisches Vorbild taugen. Den politischen Willen vorausgesetzt könnte man sehr wohl erhebliche Teile des Güterverkehrs von der Straße auf die Bahn und das Binnenschiff verlagern. Das hieße aber auch, dass man das berühmt berüchtigte MORA-C Programm rückgängig macht!

Bis zu dem verheerenden Hochwasser im Ahrtal glaubte ich, dass ggf. eine Naturkatastrophe wie beispielsweise der verheerende Waldbrand in der Forêt des Landes 1949[1] welcher über 80  Menschenleben forderte zu einem nachhaltigen Umdenken in der deutschen Umwelt und Klimapolitik führen würde. Aber inzwischen habe ich auch diesen Glauben verloren. Eine „Feuerkatastrophe“ wie damals in der Forêt des Landes, – also ein Waldbrandereignis  in dieser Größenordnung in Deutschland, – das würde bedeuten, dass man mit 50.000 ha verbranntem Wald und ca. 160 -200 Toten rechnen müsste! Aber ich glaube inzwischen, dass sich selbst nach solche einer „Waldbrandkatastrophe“ in Deutschland wahrscheinlich nicht viel und vor allem nachhaltig in der Umwelt und Verkehrspolitik ändern würde! Vielleicht würde  sich etwas ändern, wenn wir wieder mit einer Naturkatastrophe wie der  „Watersnood van 1953die Nordseesturmflut die damals in den Niederlanden über 1800 Menschenleben forderte, konfrontiert werden – aber selbst da hätte ich meine Zweifel.

In diesem Sinn kann ich die Verzweiflung und den Zorn der „Klimakleber“ der letzten Generation auf die Straße treibt durchaus verstehen. Nur halte ich diese ganzen Aktionen für letztlich kontraproduktiv.  Soweit man wirklich etwas in der Verkehrs und Klimapolitik erreichen will, muss man politische Mehrheiten gewinnen.  Mit dem „Festkleben“ und sonstigen Aktionen gewinnt man vielleicht ein paar Sekunden oder Minuten „mediale Aufmerksamkeit“ , aber ansonsten gewinnt man nichts, verliert aber, verprellt regelrecht die vielen Mitstreiter, die man eigentliche bräuchte um politische Veränderungsprozesse in Bewegung zu setzten. In diesem Sinne halte ich die Aktionen von Luisa Neubauer und ihrer Mitstreiter von Fridays for Future in Deutschland für sinnvoller und zielführender! Oder den „Verkehrs und Klimaaktivismus“ eines Jon Worth, der folgerichtig versucht seinen Aktivismus in Politik umzuwandeln, in dem er für den Platz 14 der Europaliste der deutschen Grünen kandidiert!

Als Student, das war also in den 1980 Jahren, las ich das von Winfried Wolf[2] verfasste Buch „Eisenbahn und Autowahn[3]“ – an seiner Diagnose hat sich kaum etwas geändert, außer das alles noch viel schlimmer wurde! Letztlich wird man im Autoland Deutschland nur nachhaltig etwas in der Verkehrspolitik verändern können wenn man die „Autofahrer“ gewinnt! Und das ist nur möglich wenn man einen attraktiven Eisenbahnverkehr nach Schweizer Vorbild in Deutschland einführt. Saubere, schnelle und pünktliche Züge werden bestimmt eine erhebliche Anzahl von staugeplagten Autofahrer zu Bahnfahrern machen.

Photos: alle © Christophe Neff 10.11.2023

Bibliographie:

Wolf, Winfried (1992): Eisenbahn und Autowahn. Personen- und Gütertransport auf Schiene, Straße.in der Luft und zu Wasser. Geschichte, Bilanz, Perspektiven. Erweiterte Neuausgabe. Hamburg. Rasch & Röhrig. ISBN 3-89136-412-1

Christophe Neff, 19.11.2023


[1] Zum Waldbrand in der „Forêt de Landes“, – des wohl „tödlichsten Waldbrandes“ des 20 Jahrhunderts in Europa, gibt es im Paysagesblog vier Artikel: „1949 – l‘incendie meurtrier dans la Forêt des Landes“, „The Fatal Forest Fire – remembering the “1949 Mega fire” in the „Forêt des Landes” (South West France)“, „Le 19 août 1949 – le drame de la Forêt des Landes“,  „Pyrotragedies – a critical retrospective on the wildfire situation in Europe during July 2018“.

[2] Nachruf von Andreas Kleber im Bürgerbahn –Railblog für den verstorbenen Winfried Wolf.

[3] Ich habe mir viele Jahre später das Buch in einer erweiterten überarbeiteten Auflage im Antiquariat für meine Privatbibliothek gekauft!

Der Regiolis bi-mode France-Allemagne auf den Gleisen der Hafenbahn Lauterbourg/ Le Regiolis bi-mode France-Allemagne sur les voies du chemin de fer portuaire de Lauterbourg

© Christophe Neff 11.10.2023,  un Regiolis  B-Mode France-Allemagne (Sncf B85500) sur les voies ferres de installations portuaires de Lauterbourg / ein Regiolis B-Mode France-Allemagne (Sncf B85500) auf den Gleisen der Hafenanlagen in Lauterbourg (Frankreich)

Nun habe ich ihn also mit eigenen Augen selbst gesehen, den Regiolis bi-mode  France-Allemagne (Coradia polyvalent)[1]. Den Triebwagen der den Eisenbahnverkehr zwischen Frankreich und Deutschland nachhaltig verbessern soll entdeckte ich am Mittwoch, den 11 Oktober auf einer Exkursion in den Nationalpark Schwarzwald, als wir einen kleinen Halt einlegten und ich ein paar Erklärungen über die Sukzessionsprozesse auf den Schotterflächen des Rheinhafens Lauterbourg gab. Als alter „Trainspotter“ konnte ich es dann auch nicht lassen[2], die Ansammlung von Regiolis bi-mode  France-Allemagne (Coradia polyvalent), auf den neuen Gleisanlagen des Containerhafens von Lauterbourg aus der Ferne zu photographieren. Man kann ja nur hoffen, dass sich alle in diesen Triebzug gesetzten Hoffnungen auch erfüllen. Eine Zugverbindung Strasbourg – Lauterbourg-Wörth-Karlsruhe im Einstundentakt wäre natürlich ein enormer Gewinn. Statt ewig auf der Rheinbrücke in Wörth zu stehen, würden bestimmt viele elsässische Einpendler nach Karlsruhe, den Zug nutzen, soweit ein attraktives  Fahrplanangebot bestehen würde. Wie ich bei der Podiumsdisskusion der Eröffnung des deutsch-französischen Bürgerportal FRED am 07.07.2023 in Karlsruhe erfuhr, dort war ich als Herausgeber des deutsch-französischen „Paysagesblog“ eingeladen, ist es tatsächlich der schlecht funktionierende grenzüberschreitende Eisenbahnverkehr, der als eines der „Hauptärgernisse“ im täglichen Miteinander im deutsch-französischen Grenzverkehr empfunden wurde. Es kann also nur besser werden. Wobei man natürlich auch die Eisenbahninfrastruktur ansprechen muss. Wollte man ein attraktives Zugangebot zwischen Strasbourg und Karlsruhe via Lauterbourg/ Wörth anbieten, müsste man dringend die Eisenbahnstecke Strasbourg-Lauterbourg-Wörth, – modernisieren, elektrifizieren, – und zwischen Lauterboug und Wörth ein zweites Gleis errichten. Die Bahnstrecke wurde nach der Havarie des Bahntunnels in Rastatt im August 2017 teilweise als Umleiterstrecke für die in Rastatt gesperrte Rheintalbahn genutzt, hatte aber aufgrund ihrer bescheidenen Bahninfrastruktur nur eine relative bescheidene Verkehrskapazität[3]. Sechs Jahre nach der Rastatthavarie muss man feststellen, dass es keine nennenswerte Verbesserung in der Infrastruktur dieser Bahnstecke gibt, es sind auch keine, soweit mein Wissenstand, in naher Zukunft geplant.

Den Regiolis bi-mode France-Allemagne könnte man weiterhin nutzten um den längst vergessen sogenannten Franzosenzug Strasbourg-Freudenstadt-Horb-Tübingen-Reutlingen-Stuttgart wiederzubeleben. Ein Zug der ursprünglich nur für die Angehörigen der FFA vorgesehen war, der aber dann aber ab den 1960 Jahren auch den deutschen Reisenden zugänglich war. In manchen Jahren verkehrte der Zug auch nur bis Kehl, wobei seit den 1970 Jahren der Zug durchweg bis Strasbourg fuhr. Im Kinzigtal wurde der Zug auch „Tübinger Eilzug“ genannt, wie man im Buch „Mit Dampf und Diesel durch den Schwarzwald„ von  Heinrich Baumann erfährt, der dem Zug ein ganzes Kapitel mit dem Titel „der Tübinger Eilzug“[4] gewidmet hat[5]. In der Tat war dieser Zug wohl der einzige internationale Personenzug der bisher regelmäßig auf der Kinzigtalbahn[6] verkehrte. Er ermöglichte es französischen Militärangehörigen von Reutlingen bzw. Tübingen, wo es ja bis in die 1990er Jahre große Militärgarnisonen gab, früh morgens nach Strasbourg zu fahren, den Tag in der elsässischen Metropole zu verbringen und abends wieder nach Tübingen respektive Reutlingen zurückzufahren. Bis Anfang der 1970 wurde der Zug von einer Dampflok durchs Kinzigtal gezogen meist eine P 8, die Bergstrecke durchs Kinzigtal manchmal mit Vorspann durch eine „Fuchziger“. Ab den 1970 er Jahren übernahm eine Ulmer 215 die Zugleistung, – in den 1980 erinnerte ich mich auch an 218 er. Ich selbst habe den Zug vor allem als Schüler, aber auch als Student relativ häufig genommen, – er ermöglichte es dem „Kinzigtäler“, aber auch dem „Schramberger“ den Tag in Strasbourg, – oder mit Umsteigen in Offenburg oder sonst wo (Freiburg, Karlsurhe, Heidelberg, Mannheim etc.) im Oberrheingebiet zu verbringen und abends wieder in den Schwarzwald zurück zu fahren[7]. Eine Interregioexpresslinie Strasbourg-Freundstadt-Tübingen-Reutlingen –Strasbourg mit dem Regiolis bi-mode France-Allemagne, ggf. mit Flügelzügen von und nach Schramberg (sollte die Bahnstrecke Schiltach-Schramberg jemals wieder reaktiviert werden), wäre bestimmt eine tolle Sache, aber ich mache mir da keinerlei Illusionen!

Die Einführung der Regiolis bi-mode  France-Allemagne (Coradia polyvalent) wird bestimmt den grenzüberschreitenden Eisenbahnpersonnenverkehr zwischen Deutschland und Frankreich verbessern, – da gibt es auch genug Luft nach oben – aber ohne erheblichen Ausbau der Bahninfrastruktur wird sich die Situation nur graduell verbessern.

Und überhaupt darf man sich was den Ausbau der Schienenwege sowohl in Deutschland als auch in Frankreich keinerlei Illusionen machen. Der Ausbau und Elektrifizierung der Strecke Wörth-Lauterbourg-Strasbourg, – die ja wie schon erwähnt während der Rastatthavarie als Umleiterstrecke für die Rheintalbahn diente, – dieser Ausbau hätte die vollkommene überlastete Rheintalbahn entlasten können, – und dadurch für weitere Trassen für Güterzüge sorgen können, – und dadurch für weniger Lastwagenstaus sowohl auf deutschen und französischen Autobahnen und natürlich für weniger Co² Ausstoß sorgen können. Aber in den sechs Jahren nach der Rastatthavarie ist hier nicht viel geschehen. Die „Idee“ der Schweizer Eidgenossenschaft sich an der Finanzierung der Modernisierung dieser Eisenbahnstreck zu beteiligen halte ich zwar grundsätzlich für positiv, aber ich sehe zurzeit keinerlei Anzeichen, dass diese „Pläne“ auch umgesetzt werden.

Die Verkehrspolitik der Ampel hat sich eigentlich im Vergleich zur großen Koalition nur graduell verbessert. Der große Wurf ist ausgeblieben, – die klimaökologische Verkehrswende scheint der Vergangenheit anzugehören. Wer sich Matthias Gastel als Verkehrsminister wünschte und rot-grün bei der letzten Bundestagswahl wählte bekam stattdessen Volker Wissing[8].

Und was Frankreich betrifft, – Frankreich ist schon seit Jahrzehnten kein Eisenbahnland mehr! Wenn es in Europa ein Eisenbahnland gibt, dann ist es bestimmt die Schweiz. Frankreich war das vielleicht einmal in den 1980er oder 1990er Jahren. Nennenswerten Personennahverkehr auf der Schiene gibt es in Frankreich außerhalb der Ile de France nicht mehr, – die Bedeutung des Güterverkehrs auf der Schiene ist minimal, – Eisenbahnverkehr außerhalb des TGV-Netzes findet wie ich es einmal dem Beitrag „Erinnerung an die Märklinmoderne“ schrieb findet vor allem auf Modellbahnanlagen statt. Und die französische Politik scheint daran auch nicht viel ändern zu wollen. Linke und Grüne wollen aus den verbleibenden Resten des einst sehr engmaschigen Eisenbahnnetzes Frankreichs vor allem „Voie vertes/Pistes cyclables (Grüne Wege/Fahrradwege“) machen, – die Rechte möchte das Land weiter mit Autobahnen zukleistern – und die Regierung Macron ist nicht bereit, die dringend nötigen Mittel zur Renovierung des Eisenbahnnetzes bereitzustellen. Die ligne d’Aubrac und die ligne des Cevennes sterben ein langsamen Tod – und irgendwann in den nächsten Jahren wird es im Zentralmassiv überhaupt keine Eisenbahn mehr geben, soweit man nicht energisch gegensteuert. Im ländlichen Raum Frankreichs ist ein Leben ohne Auto kaum vorstellbar[9]. Das erklärt auch in Teilen die heftigen Gelbwestenproteste in den Jahren 2018-2019!

Vielleicht wird ja der Regiolis bi-mode  France-Allemagne (Coradia polyvalent) den grenzüberschreitenden Eisenbahnpersonenverkehr zwischen Frankreich und Deutschland  verbessern, –  was ja zu wünschen wäre! Aber wenn man das beiderseits des Rheines zu einem richtigen Erfolg machen möchte, sollte man dringend in die Eisenbahninfrastruktur investieren.

Und vielleicht gibt es ja irgendwann ein Eisenbahnmodell des schönen Triebwagen, möglichst in HO in AC – Ausführung (Märklinsystem). Den würde ich mir bestimmt kaufen …..

Je l’ai donc vu de mes propres yeux, le Régiolis bi-mode France-Allemagne (Coradia polyvalent)[10]. J’ai découvert l’autorail qui doit améliorer durablement le trafic ferroviaire entre la France et l’Allemagne le mercredi 11 octobre lors d’une sortie professionnelle avec mes étudiants dans le Parc national de la Forêt-Noire. Nous avons fait une petite halte et j’ai donné quelques explications sur les processus de succession végétales sur les surfaces en friche du port rhénan de Lauterbourg. En tant que vieux „trainspotter“[11], je n’ai pas pu m’empêcher de photographier de loin le rassemblement de Régiolis bi-mode France-Allemagne (Coradia polyvalent), sur les nouvelles voies du port de conteneurs de Lauterbourg. On ne peut qu’espérer que tous les espoirs placés dans cette rame se réaliseront. Une liaison ferroviaire Strasbourg – Lauterbourg-Wörth-Karlsruhe à la cadence d’une heure serait bien sûr un énorme avantage. Au lieu de rester éternellement sur le pont du Rhin à Wörth, de nombreux Alsaciens se rendant à Karlsruhe utiliseraient certainement le train, pour autant qu’il existe une offre horaire attrayante.

Badge de participation à l’inauguration du portail citoyen franco-allemand FRED à Karlsruhe le 07.07.2023

Comme je l’ai appris lors de la table ronde organisée à l’occasion de l’inauguration du portail citoyen franco-allemand FRED à Karlsruhe le 07.07.2023, où j’étais invité en tant qu’éditeur du blog franco-allemand „Paysages“, c’est effectivement le mauvais fonctionnement du trafic ferroviaire transfrontalier qui a été ressenti comme l’un des „principaux ennuis“ dans la cohabitation quotidienne du trafic frontalier franco-allemand. Les choses ne peuvent donc que s’améliorer. Bien entendu, il faut aussi parler de l’infrastructure ferroviaire. Si l’on voulait proposer une offre de trains attractive entre Strasbourg et Karlsruhe via Lauterbourg/Wörth, il faudrait d’urgence moderniser la ligne ferroviaire Strasbourg-Lauterbourg-Wörth, – l’électrifier, – et construire une deuxième voie entre Lauterboug et Wörth. Suite à l’avarie du tunnel ferroviaire de Rastatt en août 2017, la ligne ferroviaire a été utilisée en partie comme itinéraire de déviation pour la Rheintalbahn, fermée à Rastatt, mais n’avait qu’une capacité de trafic relativement modeste en raison de l’insuffisance  son infrastructure ferroviaire[12]. Six ans après l’accident de Rastatt, force est de constater qu’aucune amélioration notable n’a été apportée à l’infrastructure de cette ligne ferroviaire et qu’aucune n’est prévue dans un avenir proche, à ma connaissance.

Le Regiolis bi-mode France-Allemagne pourrait être utilisé pour faire revivre le train des « Français Strasbourg-Freudenstadt-Horb-Tübingen-Reutlingen-Stuttgart », oublié depuis longtemps. Un train qui, à l’origine, n’était prévu que pour les membres des FFA, mais qui, à partir des années 1960, était également accessible aux voyageurs allemands. Certaines années, le train ne circulait que jusqu’à Kehl, mais à partir des années 1970, il est allé jusqu’à Strasbourg. Dans la vallée de la Kinzig, le train était également appelé „Tübinger Eilzug“[13], comme on peut le lire dans le livre „Mit Dampf und Diesel durch den Schwarzwald“ de Heinrich Baumann, qui a consacré un chapitre entier à ce train sous le titre „der Tübinger Eilzug“[14]. En fait, ce train était probablement le seul train de voyageurs international à circuler régulièrement sur la Kinzigtalbahn.

Il permettait aux militaires français de se rendre de Reutlingen ou de Tübingen, où se trouvaient de grandes garnisons militaires jusque dans les années 1990, tôt le matin à Strasbourg, de passer la journée dans la métropole alsacienne et de rentrer le soir à Tübingen ou à Reutlingen. Jusqu’au début des années 1970, le train était tracté par une locomotive à vapeur dans la vallée de la Kinzig, le plus souvent une P 8, le trajet de montagne dans la vallée de la Kinzig étant parfois renforce par une „Fuchziger (BR50)„. A partir des années 1970, c’est une 215 d’Ulm qui assurait la traction, – dans les années 1980, je me souviens aussi de 218. Personnellement, j’ai pris ce train assez souvent, surtout en tant qu’écolier, mais aussi en tant qu’étudiant, – il permettait au „Kinzigtäler“, mais aussi au „Schramberger“, de passer la journée à Strasbourg, – ou avec changement à Offenburg ou ailleurs (Freiburg, Karlsurhe, Heidelberg, Mannheim etc.) dans la région du Rhin supérieur et de retourner le soir en Forêt Noire[15]. Une ligne express interrégionale (IRE) Strasbourg-Freundstadt-Tübingen-Reutlingen -Strasbourg avec le Regiolis bi-mode France-Allemagne, éventuellement avec des branches de train (allemand Flügelzugkonzept) de et vers Schramberg (si la ligne Schiltach-Schramberg devait être réactivée un jour), serait certainement une bonne chose, mais je ne me fais aucune illusion !

L’introduction du Régiolis bi-mode France-Allemagne (Coradia polyvalent) améliorera certainement le transport ferroviaire transfrontalier de passagers entre l’Allemagne et la France, – il y a aussi suffisamment de marge de progression – mais sans un développement considérable de l’infrastructure ferroviaire, la situation ne s’améliorera que graduellement.

© Christophe Neff 05.09.2017,  BB475124 Sncf vor Umleitergüterzug bei Mothern (Bahnstrecke-Lauterbourg – Strasbourg) / BB475124 Sncf devant un train de marchandises dévié de la Rheintalbahn près de Mothern (ligne  Lauterbourg – Strasbourg)

Et de toute façon, il ne faut pas se faire d’illusions sur le développement des voies ferrées, tant en Allemagne qu’en France. L’extension et l’électrification de la ligne Wörth-Lauterbourg-Strasbourg – qui, comme nous l’avons déjà mentionné, a servi de déviation pour la Rheintalbahn pendant l’accident de Rastatt – auraient pu désengorger la Rheintalbahn, complètement surchargée, et offrir ainsi de nouveaux sillons pour les trains de marchandises, ce qui aurait permis de réduire les embouteillages de camions sur les autoroutes allemandes et françaises, et bien sûr les émissions de CO2. Mais au cours des six années qui ont suivi l’accident de Rastatt, il ne s’est pas passé grand-chose. L'“idée“ de la Confédération suisse de participer au financement de la modernisation de ces voies ferrées me semble certes positive, mais je ne vois actuellement aucun signe de mise en œuvre de ces „plans“.

La politique des transports de Coalition en feu tricolore ne s’est en fait améliorée que graduellement par rapport à la grande coalition. Le grand coup de balai n’a pas eu lieu, – le tournant climatique et écologique dans le domaine des transports semble appartenir au passé. Ceux qui souhaitaient Matthias Gastel comme ministre des Transports et qui ont voté rouge-vert lors des dernières élections fédérales ont reçu à la place Volker Wissing[16].

Et en ce qui concerne la France, – cela fait des décennies que la France n’est plus un pays ferroviaire ! S’il y a un pays ferroviaire en Europe, c’est certainement la Suisse. La France l’a peut-être été une fois dans les années 1980 ou 1990. En dehors de l’Ile de France, il n’existe plus de transport ferroviaire de voyageurs digne de ce nom, – l’importance du transport de marchandises par le rail est minime, – le trafic ferroviaire en dehors du réseau TGV se déroule essentiellement sur des réseaux de trains miniatures, comme je l’ai écrit dans l’article „Erinnerungen an die Märklinmoderne„. Et la politique française ne semble pas vouloir changer grand-chose à cette situation. La gauche et les Verts veulent faire des vestiges du réseau ferroviaire français, autrefois très dense, surtout des „voies vertes/pistes cyclables“, – la droite veut continuer à couvrir le pays d’autoroutes – et le gouvernement Macron n’est pas prêt à mettre à disposition les moyens nécessaires à la rénovation urgente du réseau ferroviaire. La ligne d’Aubrac et la ligne des Cévennes meurent à petit feu – et dans les années à venir, il n’y aura plus de chemin de fer du tout dans le Massif central, à moins que l’on ne prenne des mesures énergiques. Dans les régions rurales de France, il est difficile d’imaginer une vie sans voiture[17]. Cela explique aussi en partie les violentes manifestations des gilets jaunes en 2018-2019 !

Peut-être que le Régiolis bi-mode France-Allemagne (Coradia polyvalent) améliorera le transport ferroviaire transfrontalier de voyageurs entre la France et l’Allemagne, – ce qui est à souhaiter ! Mais si l’on veut en faire un véritable succès de part et d’autre du Rhin, il est urgent d’investir dans l’infrastructure ferroviaire.

Et peut-être y aurait-il un jour un modèle ferroviaire de la belle automotrice, si possible en HO en version AC (système Märklin). Je l’achèterais certainement …..

Bibliographie:

Baumann, Heinrich (2018 ): Mit Dampf und Diesel durch den Schwarzwald. Erinnerungen an P 8, V 200 und die Eisenbahn von damals. Den alten Hausacher Eisenbahner gewidmet. Hövelhof, DGEG Medien, ISBN 978-3-946594-09-3

Photos:

Photos:

© Christophe Neff 11.10.2023,  un Regiolis  B-Mode France-Allemagne (Sncf B85500) sur les voies ferres de installations portuaires de Lauterbourg / ein Regiolis B-Mode France-Allemagne (Sncf B85500) auf den Gleisen der Hafenanlagen in Lauterbourg (Frankreich)

© Christophe Neff 05.09.2017,  BB475124 Sncf vor Umleitergüterzug bei Mothern (Bahnstrecke-Lauterbourg – Strasbourg) / BB475124 Sncf devant un train de marchandises dévié de la Rheintalbahn près de Mothern (ligne  Lauterbourg – Strasbourg)

Christophe Neff, Octobre 2023


[1] Siehe auch hier den Fernsehbeitrag des Fernsehsender FR3Grand Est vom 12.09.2023: VIDEO. Découvrez le Régiolis, le nouveau TER qui circulera entre la France et l’Allemagne 

[2] Wobei ich relativ häufig rund um Lauterbourg „Trainspotting“ betreibe, siehe u.a. „Aout 2023: vacances, pluies, soleil et livres“,  „Blognotiz 28.08.2017: ein Abend im „Aubord du Rhin“ in Lauterbourg“, „Blognotice 15.07.2013: Images d’Outre-Forêt“.

[3] Siehe auch : „Blognotiz 28.08.2017: ein Abend im „Aubord du Rhin“ in Lauterbourg

[4] 1968 als Zugpaar E753/754 – 1970 später als E2140/41 bezeichnet, siehe auch Baumann, H. 2018: 4.

[5] In der Raumschaft Schramberg in der ich aufwuchs nannte man den Zug auch den „Straßburger Eilzug“.

[6] Die Kinzigtalbahn, sprich die Bahnstrecke Hausach – Schiltach, also die Kursbuchstrecke 721 gibt es so auf der deutschsprachigen Wikipedia nicht mehr,  – sie wurde am 14. April vom User Rolf – Dresden in die Artikel  Bahnstrecke Hausach–Schiltach und Bahnstrecke Eutingen im Gäu–Schiltach überführt. Die Gründe sind mir unbekannt bzw. für mich sowohl eisenbahngeschichtlich als auch bahntechnisch nicht nachvollziehbar. Immerhin findet man die Bahnstrecke in ihrer vollen Länge noch hier auf der französischen und englischen Wikipedia.

[7] Einen Auszug des  Buchfahrplan des Zuges Stand Mai 1970 kann man hier auf den Seiten der Drehscheibeonline finden, und hier im Internetarchiv.

[8] Der Verfasser des Paysagesblog hat sich eindeutig mehr von der Ampel erhofft, – die sozialökologische Wende die sich der Verfasser von einer rot-grünen Regierung erhoffte ist bisher wenn überhaupt nur schemenhaft erkennbar, dazu siehe auch: „Meine Erststimme für Isabel Mackensen-Geis!

[9] Hierzu auch: „Streckenbeobachtungen in der „France périphérique“ – ein geographischer Kommentar zur ersten Runde der Präsidentschaftswahlen 2017 in Frankreich

[10] Voir aussi ici le reportage télévisé de FR3Grand Est du 12.09.2023: VIDEO. Découvrez le Régiolis, le nouveau TER qui circulera entre la France et l’Allemagne 

[11] Bien que je fasse assez souvent du „trainspotting“ autour de Lauterbourg, voir entre autres Aout 2023: vacances, pluies, soleil et livres“,  „Blognotiz 28.08.2017: ein Abend im „Aubord du Rhin“ in Lauterbourg“, „Blognotice 15.07.2013: Images d’Outre-Forêt“.

[12] Voir aussi: Blognotiz 28.08.2017: ein Abend im „Aubord du Rhin“ in Lauterbourg

[13] Désigné en 1968 comme paire de trains E753/754 – 1970 plus tard comme E2140/41, voir aussi Baumann, H. 2018 : 4

[14] Dans la Raumschaft Schramberg, où j’ai grandi, on appelait aussi ce train le „Strasburger Eilzug“ (train express de Strasbourg).

[15] Un extrait de l’horaire du train à l’état de mai 1970 (Buchfahrplan) peut être trouvé ici sur les pages de Drehscheibeonline, et ici dans les archives Internet.

[16] L’auteur du  blog paysages espérait clairement plus du governement Scholz– le tournant socio-écologique que l’auteur espérait d’un gouvernement rouge-vert n’est jusqu’à présent que vaguement perceptible, voire pas du tout, voir à ce sujet : Meine Erststimme für Isabel Mackensen-Geis

[17] Voir aussi: « Blognotice 01.05.2017: « Les fleurs qui poussent à travers les rails de la France périphérique » »

Saulgau Oberschwaben Oktober 2022: Photos, Buchlektüren und Kindheitserinnerungen

Bahnhof Bad Saulgau Fahrtrichtung Herbertingen, © Christophe Neff 09.10.2022

Bad Saulgau im Oberland, –  in meinen Kinderjahren hieß es noch einfach Saulgau, – und für mich erschien es lange so, als sei die ehemalige Kreisstadt des Landkreises Saulgau das Zentrum von Oberschwaben, ja das Zentrum der historischen Donaustädte. Zuletzt führte mich im Frühjahr 2010, anlässlich eines familiären Trauerfalles, eine Bahnreise nach Saulgau, ich verfasste auch über diese Bahnreise vor über zwölf Jahren einen eigenen Blogbeitrag unter dem Titel „Blognotiz 13.03.2022: Erinnerungen an eine Bahnreise nach Saulgau im März 2010“ in paysages[1].

Ich sollte Anfang Oktober zu einem Phototermin zum Photographen Albert Drescher nach Bad Saulgau fahren, – um Autorenbilder für ein Buchkapitel in einem Zeitzeugenbuch über das Kriegsende in Saulgau machen zu lassen. Über das eigentliche Buchprojekt findet man auch ein paar Sätze in schon erwähntem Blogbeitrag aus dem Frühjahr 2022.

Ich habe natürlich das Ende des zweiten Weltkrieges in Saulgau nicht selbst erlebt, da ich erst 1964 in Tübingen geboren wurde. Aber der zweite Weltkrieg war eigentlich immer präsent bei den Familienbesuchen in der Karlstraße gegenüber dem Saulgauer Bahnhof, so lebensnah, dass ich sie bis heute nicht vergessen konnte. Eigentlich wollte ich mich vor der dieser Reise in meine „oberschwäbische Vergangenheit“ noch etwas einlesen, – und suchte nach einem „gescheiten“ Reiseführer über Oberschwaben, musste aber leider erkennen, dass es solch einen Reiseführer der meinen Erwartungen entspricht so wohl nicht mehr gibt. In meiner kleinen Privatbibliothek, befindet sich noch ein Baedecker aus dem Beginn der 2000er Jahre mit dem Titel „Bodensee – Oberschwaben“ (Buness et al. 2003), und in diesem Reiseführer finden sich fast alle Ortschaften und Sehenswürdigkeiten, die ich als Kind bei Saulgau besuchte und die ich mit Oberschwaben verband, also die zahlreichen Klöster, der Bussen, Bad Buchau mit dem Federsee, Riedlingen, Ravensburg, Mengen, der Bodensee, – nur Munderkingen fehlt. Letztlich las ich dann zur Vorbereitung der Reise nach Saulgau ein paar Kapitel in dem Federseeführer von Hans Günzl (2007), und zur Nachbereitung ein paar Kapitel in dem geographischen Saulgauführer von Eck & Höhfeld ( 1989) – letztgenanntes Buch hatte ich schon als Student gelesen. Rückblickend muss ich sagen, dass der geographische Führer „Saulgau – Stadt und Landschaft“ von Eck & Höhfeld (1989), immer noch das Beste ist, was ich über Saulgau lesen konnte. In diesem „geographischen Führer“ finden sich Blockbilder zur Landschaftgenese der Landschaft rund um Bad Saulgau, wie man sie so heute kaum noch macht.

Weiterhin las ich dann noch das kleine Heftchen von Barbara Wiedemann (2017) über die literaturgeschichtliche Bedeutung der Kleberpost in Saulgau. In einem gewissen Sinne war Saulgau, durch die Bedeutung des Hotels Kleberpost für die Gruppe 47, eine Zeitlange eine der „geheimen Literaturhauptstädte“ Deutschlands. Zumindest solange, wie sich in den Räumen der Kleberpost, die Mitglieder der Gruppe 47 trafen. Die „wechselvolle“ und teilweise auch „tragische“ Geschichte der Kleberpost in Saulgau würde es bestimmt auch einmal verdienen „verschriftlicht“ zu werden[2].  Weiterhin beendete ich kurz nach dieser Reise auch noch die Lektüre von Huby’s Lehrjahren (2020). Hubys journalistische Lehrjahre, die ja nicht weit von Saulgau in Blaubeuren stattfanden, und die Huby in diesem autobiographischen Roman nochmals Revue passieren lässt. Was beim Romanwerk Hubys auffällt, hier meine ich vor allem die „Bienzle“ Kriminalromane, die ich alle gelesen habe, dass diese alle in „Altwürttemberg“ spielen, – nach „Oberschwaben“ kommt der „Bienzle“ wohl nie. Oberschwaben, die alten Donaustädte liegen offensichtlich zu weit von Stuttgart, dem „Wirkungskreis“ des Bienzle entfernt.

Wenn man sich die zeitgenössische Lebenswelt Oberschwabens, also die Lebenswelt des Oberlandes vom Ende des zweiten Weltkrieges bis heute, annähernd erlesen will, dann denke ich, kommt man an dem Romanwerk von Arnold Stadler nicht vorbei. Mein letzter Stadler, das war seine Reise an den Kilimandscharo, – sozusagen Oberschwaben – Kilimandscharo und zurück – geographisch und historisch. Im Umfeld der Lektüre des Reiseromans Stadler entdeckte ich schon im März 2021, den tansanischen Schriftsteller Abdulrazak Gurnah, so dass mir Werk und Autor nicht unbekannt waren, als Gurnah den Literaturnobelpreis im Oktober 2021 verliehen wurde. Da hatte ich dem deutschen Feuilleton dann schon etwas voraus, als Gurnah der Literaturpreis verliehen wurde, war er für mich zumindest kein „Unbekannter“ mehr. So kann man die Welt mit Stadler bereisen und entdeckt dabei nicht nur Oberschwaben.

Bei der nächsten Oberschwabenreise packe ich mir dann wieder einer meiner „Stadler“ mit ins Reisegepäck, denn Stadler ist sowohl schreibender Fernreisender als auch aufmerksam scheibender „Maler“ des schwäbischen Oberlandes. Vielleicht auch der letzte „Zeuge“ des katholischen Landlebens in Oberschwaben, seinen Wirtschaften, seinen Stammtischen, seinen Legenden ….

Abgesehen von den Lektüren, sind da noch die Erinnerungen an zwei Exkursion die ich als Student durch Schwaben machten durfte. Einmal war da überhaupt meine erste mehrtägige Exkursion als Geographiestudent überhaupt, die „Schwaben Exkursion“ mit Besuch der Städte Ulm, Augsburg und Nördlingen, – Exkursion die von Professor Christoph Jentsch und seiner damaligen Assistentin Barbara Hahn geleitet wurde, – die zwar die Landschaften des alten Landkreises Saulgau nur streiften, aber die mir dennoch unvergesslich geblieben ist, denn wir „bekamen mit“ und verfolgten quasi live im Busradio die Ankunft der radioaktiven Wolke aus Tschernobyl. Das war der Beginn des Sommersemesters 1986, nach Bundeswehr und Beginn der Reserveoffiziersausbildung, hatte ich gerade begonnen in Mannheim Geographie zu studieren. Was wir damals im Exkursionsbus noch nicht wussten, – die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl leitet den Zerfall der Sowjetunion ein. Der russische Überfall auf die Ukraine ist letztlich auch nur ein verzweifelter Versuch diesen Zerfall in Teilen Rückgängig zu machen.

Bronzestatue der Kaiserin Maria Theresia in Bad Saulgau (Kopie eines Barokkunstwerkes von Franz Xaver Messerschmidt, das Orignal „Maria Theresia als Königin von Ungarn“ steht im Belvedere in Wien ) , © Christophe Neff 09.10.2022

Aber das konnten wir natürlich Ende April 1986 alles noch nicht wissen. Genauso unvergesslich die Oberschwabenexkursion von Rainer Loose, der von seinem damaligen Assistenten Sebastian Lentz begleitet wurde. Rainer Loose[3], eigentlich ein „Humangeograph“ und „historischer Landeskundler“ konnte quasi in einem Atemzug die Vereinödung und Agrarmelioration durch Maria Theresia in Oberschwaben, die Federseefällung, die Reliefgestaltung Oberschwabens durch den Bodenseegletscher, die Entstehung des Federsee’s im Gelände erklären. Man steht auf dem Bussen, und man sieht vor dem geographischen Auge die Landschaftsgenese „Oberschwaben“ quasi in Zeitlupe vor sich abspielen. Solche geographischen Exkursion, soweit meine Erfahrung, sind heut zu Tage weitgehend aus dem universitären Curriculum herausgefallen, – was ich persönlich für schade halte. Hingegen bleibt das „Wirken“ der Kaiserin Maria Theresia im Oberland unvergesslich, – und auf dem Marktplatz von Bad Saulgau, findet man ja ein schönes Denkmal das an Maria Theresia und die vorderösterreichische Zeit in Oberwaben erinnert.

Blick auf die Karlstraße 15, Bad Saulgau, © Christophe Neff 08.10.2022

Der eigentliche Phototermin im Photostudio von Albert Drescher am Samstag den 08.10.2022 war sehr interessant, – und neben dem eigentlichen „Photomachen“ erfuhr ich auch noch vieles über die neuere und ältere Geschichte von Bad Saulgau. Im Grunde genommen könnte man wohl mit dem Wissen von Albert Drescher einen ganzen „Bild & Geschichtsband“ über die Karlstraße in Bad Saulgau erstellen. Wenn man mit Albert Drescher die Karlstraße auf und ab läuft, hat man das Gefühl, dass er wirklich über fast jedes Gebäude eine Geschichte erzählen kann. Ja und dann hat er mich mit meiner Arbeitskamera, einer „hosentaschentauglichen“ Allroundkamera (Panasonic DMC-TZ71), die mich seit Jahren, im Gelände, bei Exkursion fast überall begleitet, zusammen mit meiner Frau vor der Karlstraße 15 photographiert. Die Karlstraße 15, das war das Wohnhaus meiner Großeltern, – und lange Zeit auch Firmensitz der Wilhelm Schramm Spedition. Bis zum Tod meines Großvaters[4], der auch Geschäftsführer dieser Spedition war, waren wir die Neff Geschwister aus Schramberg,  doch relativ oft in der Karlstraße, gegenüber den damals noch sehr großflächigen Gleisanlagen des Bahnhofes Saulgau.

Gedenkstein für Theodore D. Nielsen, Bad Saulgau, © Christophe Neff 08.10.2022

Natürlich habe ich an diesem Wochenende auch selbst ein paar Photos gemacht. Ich hatte ja nicht nur meine kleine Arbeitskamera, sondern auch meine „große Vollformat“ Kamera von Canon. Nicht alle sollen hier veröffentlicht werden, das würde den Rahmen des Blogbeitrages bei weitem sprengen. Ein Bild vom Gedenkstein für den amerikanischen Jagdfliegerpiloten Lt. Theodore D. Nielsen der am 9. August 1944 von einem SS Schergen am Haidemer Stöckle ermordet wurde. Geschichte, die ich meinem Vater, der sie mir immer wieder und wieder in verschiedenen Variationen erzählte, nie richtig glauben wollte. In besagtem Buchkapitel gehe ich etwas näher auf diese tragische Geschichte ein. Und natürlich Photos vom Saulgauer Bahnhof, – von der Karlstraße aus photographiert – also quasi aus dem Blickwinkel meiner „Kleinkinderinnerung“.

Bahnhof Bad Saulgau Zustand der Ladegleise, © Christophe Neff 09.10.2022

Die Ladestraße, an der ich mit meinem Onkel Ewald die Güterwägen mit Kohle und teilweise auch Heizöl entlud[5], ist komplett verschwunden, die Gleise teilweise mit Sträuchern und Bäumen überwuchert. Der Stückgutschuppen verschwunden, –  so wie ein auch ein Großteil der anderen Lade, Anschluss und Rangiergleise. Aber immerhin gibt es in Saulgau noch einen funktionierenden Bahnhof, – Personenzüge gibt es wahrscheinlich mehr als in meinen Kindheitstagen, hingegen ist vom einst florierenden Güterverkehr, außer der Bedienung des Claaswerkes[6] durch die HZL nicht mehr viel übrig geblieben. Soweit es nicht gelingt den Güterverkehr wieder zurück auf die Schiene zu verlagern, wird das mit der viel beschworenen klimaökologischen Verkehrswende nichts werden. Da nützten auch alle Lippenbekenntnisse nichts.

Ich erhielt dann an diesem Wochenende auch noch das Neff Familienarchiv von einer meiner Großtanten, –  ich will sie mal so nennen. Darin befindet sich neben vielen persönlichen Photos, Feldpostbriefen aus dem ersten und zweiten Weltkrieg, – auch eine Festschrift zu 150 Jahren Eisenhandlung Josef Pischl[7], – eine alte Saulgauer Firma, – die auch viel mit meiner Familie[8] zu tun hatte, – und von der man ebenso wie von der Wilhelm Schramm Spedition im Saulgauer Stadtbild nicht mehr viel oder gar nichts mehr findet. Und soweit man heute jüngere Passanten in Bad Saulgau nach beiden Firmen fragt – oder auch den berühmten Dr. Google – so erfährt man eigentlich nichts mehr „nennenswertes“ über beide Firmen, – die einst doch das „Stadtbild“ und auch das „Wirtschaftsleben“ in Saulgau prägten. Der „Pischl“ – und der „Schramm“ – das ist in Saulgau längst vergangene und fast vergessene „Wirtschaftsgeschichte“.

Und dann eben der Krieg, eigentlich müsste man schreiben, die Weltkriege, – denn im Grunde genommen sind es Bilder, Briefe, Traueranzeigen aus beiden Kriegen, – aus denen man rudimentär die Geschichte eine Munderkinger Flaschnerfamilie[9] nachvollziehen kann. Bilder der Kinder von Josef und Augustine Neff, – die von Munderkingen aus in Welt aufbrachen, – und von denen einige dann vor und nach dem zweiten Weltkrieg in Saulgau landeten und dort Fuß fassten. Der Verfasser des „paysagesblog“ ist einer der vielen Urenkel von Josef und Augustine Neff aus Munderkingen. Und das „Neff’sche Familienarchiv“ – so will ich diese Bilder und Briefsammlung mal nennen, ist bei mir dem Verfasser des paysagesbloges gelandet, weil ich mich u.a. auch für diese „Familiengeschichte“ interessiere. Der Krieg, bzw. die beiden Weltkriege, die in diesem Familienarchiv omnipräsent sind, – waren auch oft Thema der Tischgespräche die ich in der Karlstraße als Kleinkind mitbekam. Diese Kriege, die Verletzungen, die Narben, die Erinnerung an die die nicht mehr zurückkamen, – waren 20 und 30 Jahre nach den Ende des zweiten Weltkrieges in der Karlstraße 15 allgegenwärtig. Und angesichts der Ereignisse in der Ukraine, den russischen Angriff auf die Ukraine am 26. Februar 2022, erwachen diese Erinnerungen wieder zum Leben[10].

Nach einem Besuch des Federsees, – einem Spaziergang über den „Federseesteg“ fuhren wir über Riedlingen, Honau und an Stuttgart zurück nach Grünstadt. Die Alb strahlte herbstlich golden wie einst in meinen Kindertagen. In Stuttgart standen wir dann lange im Stau auf der A 81 / A8 zwischen Stuttgarter Kreuz und Leonberger Kreuz. In einer besseren Welt, – d.h. in einer Welt in der die „klimaökologische Wende“ längst vollzogen wäre,- wäre ich mit dem Zug nach Bad Saulgau gefahren, – hätte mir dort ein E-Auto gemietet,- und wäre dann mit diesem nach dem Wochende entweder wieder über die Alb nach Tübingen oder Reutlingen, – und dann wieder mit dem Zug nach Grünstadt- oder eben mit dem E-Auto durchs Donautal an Burg Wildenstein und Schloss Werenwag vorbei, übers Kloster Beuron zum Soldatenfriedhof von Beuron, über den es bis jetzt immer noch keinen Wikipediaartikel gibt, nach Immendingen, – und von dort mit der Schwarzwaldbahn über Offenburg, Karlsruhe nach Grünstadt. Die letztgenannte Variante, wäre natürlich irgendwie auch eine „Erinnerungsfahrt“ an die fernen Kindheitstage gewesen, – denn mein Vater wählte oftmals diese Route, auf unseren Fahrten von Schramberg nach Saulgau und zurück.

Ich hätte mir von der jetzigen Bundesregierung zumindest einen Einstieg in solch eine klimaökologisch nachhaltige Mobilität gewünscht, aber davon sind wir noch lange entfernt. Es gibt übrigens ein Land in unmittelbarer Nachbarschaft zu Deutschland, in welchem man die Form von nachhaltiger Verkehrsmobilität schon lange umgesetzt hat (nicht perfekt, aber erheblich besser als in Deutschland),  das ist die Schweiz. Abgesehen davon erscheint einem Saulgau und das Oberland von der Kurpfalz aus gesehen, – völlig unabhängig davon ob man mit der Bahn oder dem Auto anreist schon irgendwie sehr weit weg, wie auf einem anderen Planeten. Eine kleine Provinzstadt in der Ferne von Schwäbisch-Mesopotamien[11].

Bahnhof Bad Saulgau Fahrtrichtung Aulendorf, © Christophe Neff 09.10.2022

Ein Freund und Kollege, ein Geograph der so wie ich selbst in einer schwäbischen Provinzstadt aufwuchs, fragte mich nachdem ich ihm von der Reise in die oberschwäbische Provinz berichtete, ob ich mir vorstellen könnte, dort in Saulgau zu wohnen und zu leben. Ich antworte ihm, wohl eher nicht, – die Württembergische Landesbibliothek in Stuttgart, die Universitätsbibliothek Tübingen, – erschienen mir doch recht weit weg von Saulgau. Im Nachhinein muss ich sagen, dass per Bahn München von Saulgau aus im Gegensatz zu Grünstadt recht gut und schnell erreichbar ist, – der Bodensee natürlich auch, – dann gibt es ja auch noch die von Jacques Coup de Fréjac nach dem zweiten Weltkrieg gegründete Kunstgalerie die Fähre[12]. Also so ganz im Windschatten von Kultur und Wissenschaften liegt dann Saulgau dann doch nicht. In Schramberg der Kleinstadt im Schwarzwald in der ich aufgewachsen bin gab es und gibt etwas Vergleichbares wie die Kunstgalerie die Fähre in Bad Saulgau nicht – und in Schramberg gibt es auch schon lange keine Eisenbahn mehr.

Photos : © Christophe Neff, Oktober 2022

Literatur:

Buness, Jutta; Galenschowski, Carmen; Linde, Helmut, Strüber, Reinhard (2003): Bodensee Oberschwaben. Mit großer Reisekarte. Baedeker, Allianz Reiseführer. 7. Auflage 2003. Ostfildern, 2003, ISBN 3-87504-403-7

Eck, Helmut; Höhfeld, Volker (Hrsg.)(1989): Saulgau. Stadt und Landschaft. Ein geographischer Führer und die Stadt und ihre Umgebung. Saulgau, © Gebr. Edel, Gmbh & Co. KG, Druck und Verlag, D-7968 Saulgau, ISBN 3-9801892-0-1

Ertle, Robert; Neff, Max (Hrsg.)(1953): 150 Jahre Eisenhandlung Jos Pischl Saulgau seit 1803. Festschrift der Eisenhandlung Josef Pischl. Eisenhandlung Josef Pischl, Druck Gebr. Edel Saulgau.

Günzl, Hans (2007): Das Naturschutzgebiet Federsee. Ein Führer durch Landschaftsgeschichte und Ökologie. Tübingen, © Silberbuchverlag, ISBN 978-3-87407-747-7

Huby, Felix (2020): Lehrjahre. Roman. © 2020 Silberburgverlag 2020, 1. Auflage Taschenbuchausgabe, Originalausgabe Hardcover © Klöper & Meyer Verlag Tübingen 2016, ISBN 978-3-8425-2213-8

Loose, Rainer (2022): Gustav Schübler (1787-1834). Professor für Naturgeschichte und Botanik in Tübingen. © Franz Steiner Verlag Stuttgart 2022, zugleich Contuberinium Tübinger Beiträge zur Universitäts und Wissenschaftgeschichte B. 90, und Jahreshefte der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg, Sonderheft 6. ISBN, 978-3-515-13254-1.

Stadler, Arnold (2021): Meine Reise zum Kilimandscharo. Am siebten Tag flog ich zurück. Roman. © 2021 S. Fischer Verlag GmbH , Frankfurt am Main.

Wiedemann, Barbara (2017): Die Gruppe 47 und das Hotel „Kleber Post“ in Saulgau. Marbach am Neckar, 2017, Spuren 116, © 2017, Deutsche Schillergesellschaft Marbach am Neckar, ISBN 978-3-944469-33-1,

Verfasst im Oktober 2022, veröffentlicht am 31.10.2022


[1] In paysages gibt es zwei weiterer Blogbeiträge die sich hauptsächlich mit Saulgau beschäftigen, nämlich „Blognotiz 16.11.2014: Novembererinnerungen an Saulgau – Gedanken zum Volkstrauertag 2014“ und „Ein paar Tage im November 1989: Erinnerung zum Mauerfall aus Südwestdeutschland“.

[2] Man kann ein paar photographische Erinnerungen an die alte Kleberpost, hier auf den Seiten von Jörn Schramm, finden.

[3] In diesem Zusammenhang auch beachtenswert die Monographie die Rainer Loose dem württembergischen Botaniker „Gustav Schübler“ widmete!

[4] Anton Neff, 1904- 1977

[5] Eigentlich begleitete ich meine Onkel Ewald mehr als das ich selbst die Kohlen aus dem Eisenbahnwagen entlud. Wobei die Kohle mit Selbstentladewagen (wahrscheinlich Eds 090) und dann per Förderband auf Laster geladen wurde, die die Kohle ins Lager der Firma Schramm brachte.

[6] Das Claaswerk in Saulgau hat seinen Ursprung im Bautzwerk der Josef Bautz AG die 1969 von Class übernommen wurde.

[7] Diese Festschrift ist unter dem Titel „Festschrift der Eisenhandlung Josef Pischl“ ist laut KVK u.a. in folgenden Bibliothek im Bestand aufgeführt : Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek <24>, Mannheim, Universität Mannheim, Universitätsbibliothek <180>, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Historische Bibliothek. In diesem Sinne ist die Pischl Festschrift schon eine bibliographische Rarität.

[8] Mein Großvater, der schon erwähnte Anton Neff, war u.a. von ca. 1935 bis 1945 Prokurist beim Pischl, – und in der schon erwähnten Festschrift ist u.a. die Rede von ihm. Aber auch andere weiter Geschwister meines Großvaters Anton Neff, waren eng verbunden mit der Eisenhandlung Pischl, wie zum Beispiel meine Großtante Veronika Neff genannt die „Vroni“.

[9] Flaschner = schwäbischer Begriff für Klempner, Sprengler. Mein Urgroßvater Josef Neff war Flaschnermeister in Munderkingen.

[10] Zum Überfall auf die Ukraine, siehe auch „Die Truppen des Zaren Putin greifen die Ukraine an! (Übertragung der « Blognotice 24.02.2022: les troupes du Tsar Poutine attaque l’Ukraine » aus dem Französischen)“.

[11] Hierzu siehe auch: „Sprachlosigkeit in Schwäbisch-Mesopotamien –  Arnold Stadlers Geschichten „New York machen wir das nächste Mal“ sind Zeugnisse einer außergewöhnlich bildkräftigen Sprache“ von Gunter Irmler.

[12] Siehe auch „Galerie Die Fähre, Bad Saulgau Oberschwäbische Documenta“ – Von Dietrich Heißenbüttel|Fotos: Jens Voll, Kontext Wochenzeitung, August 2022, Ausgabe 592.

Paysages d’été – pays de Gex, Genève et autres paysages d’été (Aout 2022)

Vue sur les pelouses sommitales «asséchés» de la haute chaîne du Jura, © Christophe Neff 13.8.2022

Ci-dessous on trouve quelques photos prises pendant une petite semaine de vacances d’été dans le pays de Gex, la ville de Genève et le Plateau suisse. Ces paysages je les connais depuis mon enfance, car mes parents pendant les années 1970 ont souvent passé des vacances en Suisse, – et en plus nous avons des attaches familiales dans le pays de Gex. On l’oublie souvent, mais les photos du paysages, peuvent être un outil utile, même indispensable pour retracer l’histoire du paysage, – et par suite aussi l’histoire environnementale et écologique.

Atlas Suzanne Daveau

Dans ce contexte j’aimerais aussi signaler le livre « Atlas Suzanne Daveau » – dans lequel une partie des « photos »  des « paysages » que  la géographe franco-portugaise Suzanne Daveau  a  prise pendant sa longue vie voué à la Géographie sont publié[1]. Véritable outil de travail pour Suzanne Daveau, ces photos permettent de retracer à quel point certains paysages, lieux, villes etc. ont changé dans les dernières décennies. Donc comme dans le livre de Daveau on trouve plusieurs clichés historiques de la mer de glace, j’avais prévu de visiter ce glacier pendant les vacances et aussi faire quelque photos – mais pour divers raisons cette excursion depuis le pays de Gex vers Chamonix  n’a pas pu avoir lieu.

Par contre je voulais « revisiter » la ligne de chemin de fer « Collonges – Divonne – (Nyon) » à laquelle j’avais déjà dédié plusieurs billets, – dont « Saint-Genis-Pouilly à bientôt – quelques réflexions sur l‘ après Copenhague – et quelques aspects de la politique des transports en Allemagne, en France et en Suisse » et « Blognotice 30.12.2011 – la BB 475068 en gare de Crozet ». En 2009/2010 il y avait des plans de réactiver cette ligne de chemins de fer pour le trafic voyageurs, – de la connecter aux réseaux de tramway de Genève à St. Genis Pouilly, – mais ces plans, ces idées sont restées lettres mortes, – en avril 2014 la RFF décide de fermer la ligne à tout trafic. Et depuis la végétation a repris ses droits sur l’ancienne trace de la ligne.

Dans le livre qu’Alain Primatesta consacre à l’histoire de la ligne Bellegarde sur Valserine à Genève- Cornavin on trouve aussi un chapitre dédié à l’histoire de la ligne Collonges – Divonne – (Nyon). On y découvre aussi que les plans de réactivation de la ligne ont été ressuscités. Ces plans et idées on les retrouve aussi dans la page wikipedia consacrée à la ligne. Personnellement je suis plutôt sceptique, – car en France – on préfère plutôt abandonner l’héritage ferroviaire, – que de réactiver, ou de reconstruire des anciens lignes de chemins de fer – ou même de construire de nouvelles lignes, – comme par exemple cette ligne Sergy/St.Genis – Satigny-Genève qu’on trouve dans ces plans du potentiel du  développement de la ligne du Jura[2] . Les X3800 Picasso, dont on trouve des photos dans le livre d’Alain Primatesta, je les ai vues circuler durant mon enfance entre Gex et Bellegarde.

Quelques images de Genève et du Rhône. J’avais lu quel parts que entre la ville de Genève et la Plaine on pouvait trouver des bosquets de Chêne vert sur les coteaux rocheux de la vallée du Rhône mais apparemment je n’ai rien trouvé – ou peut être ma mémoire me trahissait ? Qui sait ? Enfin on trouve l’espèce présentée dans le canton de Genève dans les données et dans la carte du fichier sur Quercus ilex dans Info.flora.ch. 

Par contre j’ai par hazard « rencontré » quelques pieds de l’Euphorbe des garrigues (Euphorbia characias) – a l’état spontané dans les pavées et murs de la Rue de la Tretasse, – et il me semble bien, que cette espèce jusqu’à présent n’a pas encore était décrite dans la Flore suisse, au moins je n’ai pas trouvé l’espèce ni dans Info.flora.ch. ni dans ma « Flora helvetica » en écrivant ce billet de blog.

Me baladant dans la ville de Genève je fus rattrapé par les souvenirs d’un film que j’avais vu dans un cinéma de Genève pendant le « Frühsommer » 1985 – ce fut « Derborence » de Francis Reusser, – tourné d’après le roman éponyme de Charles Ramuz.  Un des rares films, ou j’ai parfois l’impression, que le film surpasse l’original littéraire. Magnifique Isabelle Otero dans le rôle de Thérèse, remarquable Bruno Cremer dans le rôle de Séraphin[3].

En 1985 je n’aurais jamais cru de travailler un jour à Derborence, – mais entre-temps j’ai assez souvent dirigé des cours de géobotanique dans la forêt vierge de Derborence. La forêt vierge et le lac de Derborence sont les résultats des éboulements de 1719 et 1749 – éboulements historiques qui ont inspiré Ramuz pendant l’écriture de son roman.  Personnellement je pense que la forêt de Derborence est la seule forêt primaire en Europe  Central/Moyen Europe (Mitteleuropa) qui mérite le mot forêt primaire ou forêt vierge. La dernière fois que j’ai donné un cours pratique de géobotanique/écologie terrestre sur le site de Derborence[4], ce fut en 2011. Je suis sûr qu’un jour je retournerai sur ce site magnifique !

Retourné en Allemagne, longeant la Aar, car comme si souvent l’Autoroute entre Kriegstetten et Härkingen était « bouchonnée » et découvrant sur le Chemin de fer Soleure–Niederbipp (aujourd’hui Aare Seeland mobil) un tronçon avec « Dreischienengleis » – une voie à double écartement (ou troisième rail)  entre Oberbipp et Niederbipp. Malheureusement j’ai oublié de faire des photos  – mais on trouve une très belle vidéo sur youtoube sur la desserte marchandise de ce petit tronçon de voie à double écartement[5]. Des images comme on les voit ici en Suisse, sont devenus rarissime en France et en Allemagne aussi. Dans ses deux pays ont préfère d’encombrer les routes avec des kilomètres de bouchons de camions.

 Ceci m’a rappelé aussi, qu’au début des années 2000 il y avait encore un léger trafic marchandise dans la gare de Chevry sur la ligne Collonges – Divonne – (Nyon) qui desservait la coopérative agricole présente aux abords de la gare de Chevry.

J’ai été aussi surpris de retrouver ici et l’habitat caractéristique de l’Argovie des dessins de Jörg Müller du livre – album « Alle Jahre wieder saust der Presslufthammer nieder (en français la Ronde annuelle des marteaux-piqueurs ou la mutation d’un paysage). La maison violette des dessins de Jörg Müller ne semble pas avoir disparu des paysages du « Mittelland ».

site de Crozet gare – , © Christophe Neff 13.8.2022

gare de Crozet -vue direction Gex. C’est à peu près ici que j’avais pris la BB 475068 en photo en décembre 2011, © Christophe Neff 13.08.2022

PN31 Flies (ligne Collognes – Gex-Divonnes), © Christophe Neff 13.08.2022

ce qui reste de la gare de Chevry, © Christophe Neff 13.08.2022
welcome to switzerland – la suisse vue par Razab (La jonction Genève), © Christophe Neff 15.08.2022

la pointe de la jonction Genève, © Christophe Neff 15.08.2022
nageurs dans le Rhône, © Christophe Neff 15.08.2022

un platane allongé dans le Rhône, © Christophe Neff 15.08.2022

Euphorbia characias Rue de la Tertasse Genève, © Christophe Neff 15.08.2022

Souvenir du Risorgimento, Rue des Granges Genève, plaque commémorative Adèle de Sellon – Camillo Cavour, © Christophe Neff 15.08.2022
Pont du Montblanc & Jet d’eau Genève, © Christophe Neff 15.08.2022

le bateau à vapeur Rhône et le Jet d’eau de Genève, © Christophe Neff 15.08.2022
les drapeaux du Pont du Montblanc Genève, © Christophe Neff 15.08.2022

gedeckte Holzbrücke in Wangen an der Aare, pont en bois couvert à Wangen an der Aare, © Christophe Neff 11.08.2022
Am Aareufer unterhalb der Stausstufe Flumenthal-Riedholz/ Sur les rives de l’Aar, en aval du barrage de Flumenthal-Riedholz, © Christophe Neff 17.08.2022

Livres & ouvrages mentionnées dans le texte :

Daveau, Suzanne; Belo, Duarte (2021)(Ed.): Atlas Suzanne Daveau. Museo da Paisagem. Lisboa. ISBN 978-989-54497-4-3

Lauber, Konrad; Wagner, Gerhart, Gygax, Andreas (2014): Flore Helvetica. Fünfte, vollständig überarbeitete Auflage. 1 korrigierte Nachdruck der 5. Auflage 2014. Bern, Haupt Verlag, ISBN 978-3-258-07700-0

Müller, Jörg (1995) : Alle Jahre wieder saust der Presslufthammer nieder oder die Veränderung der Landschaft. Frankfurt am Main & Aarau, Verlag Sauerländer, 18. Auflage 1995, ISBN 3-7941-0218-5

Primatesta, Alain (2022): Ligne de Chemin de Fer Bellegarde-sur-Valserine-La Plaine-Genève-Cornavin Deux Pays, un Département, un Canton, une Grande Histoire. Vernier-Genève, Éditions Mythraz, ISBN 978-2-8399-3495-4

Ramuz, C.F. (1999) : Derborence. Paris, Bernard Grasset, Les Cahiers Rouge, ISBN 2-246-15792-7

Photos sauf couvertures de livres, toutes © Christophe Neff. Toutes les photos, sauf les deux photos des rives de l’Aar, ont été prise avec un Lumix-Panasonic avec un objectif Leica. Les photos des rives de l’Aar avec mon vieux smartphone Moto-G5.

Christophe Neff, écrit à Grünstadt en Aout 2022, publié le 24.08.2022


[1] On peut aussi retrouver une partie de ces photos dans le film « Suzanne Daveau » de Luisa Homem. On peut lira la critique du film dans le Guardian sous le titre « Suzanne Daveau review – intimate, sparkling portrait of an astonishing career ».

[2] Voir la carte « potentiel de développement de la ligne ferroviaire du Pied du Jura ».

[3] Un retrouve un bel hommage au Film de Reusser, au roman de Ramuz ercit en 2020 par Antoine Duplan pour le journal suisse Le Temps : « Francis Reusser monte à Derborence – Enfant de Mai 68, Francis Reusser fait sensation en proposant une relecture lumineuse du «Derborence» de Ramuz. Métaphysique, épique et sensuel, ce western alpin réconcilie une génération avec l’écrivain vaudois et les paysages helvétiques ». L’hommage que Antoine Duplan a écrit, lors du décès de Francis Reusser en avril 2020 vaut aussi la lecture « Francis Reusser, décès d’un éternel rebelle »

[4] Voir la page de Pro Natura Valais sur la Réserve naturelle de Derborence.

[5] Video Youtube de Joachim Kaddatz « ASm Niederbipp-Tanklager Oberbipp (CH)».

Sommer 2015 – zur Waldbrandgefahrenlage in der Raumschaft Schramberg (17.08.2015)

In Schramberg hat es in wieder einmal einen Waldbrand gegeben – diesmal am Rappenfelsen im Norden der Talstadt Schramberg. Es war, nach dem Waldbrand am oberen Göttelbach[1], schon der zweite Waldbrand in diesem Sommer in Schramberg und wenn die trocken-warme Witterung anhält, könnte es in der Raumschaft Schramberg noch mehr Waldbrände geben.

Im Schwarzwälder Boten gab es einen Artikel zum Waldbrand am Rappenfelsen[2], in dem ich mit folgenden Worten zitiert werde: „“Ich halte Schramberg für eine der waldbrandgefährdesten Städte in ganz Baden-Württemberg, und zwar aus der Tatsache heraus, dass die Talstadt sozusagen vom Wald umschlossen ist ….. Annette Melvin und ihre Kameraden werden viel zu tun haben, wenn die trocken-warme Witterung so anhält„. Weiterhin findet man noch ein weiteres Zitat „“Waldbrände an unzugänglicheren Stellen erfordern schnelle, voll geländegängige spezielle Waldbrandlöschfahrzeuge“ Dem ganzen ist eigentlich nicht viel hinzufügen, außer dass die Problematik der speziellen Waldbrandlöschfahrzeugen nicht nur für die Raumschaft Schramberg gilt, – sondern für alle waldbrandgefährdeten Gebiete in Deutschland relevant ist. Darauf verweise ich in Presseinterviews, Blogbeiträgen, Vorträgen immer wieder –   zuletzt hier diesem Blogbeitrag „Blognotiz 19.07.2015: Hochsommerliche Temperaturen und Waldbrandrisiken in Südwestdeutschland“. Mindestens genauso wichtig wie das Vorhandensein von richtigen „Waldbrandlöschfahrzeugen[3]“ erscheint mir jedoch auch die Verfügbarkeit eines richtigen Waldwegenetzes – welches auch im Ernstfall für die Feuerwehr und sonstige Rettungs- und Einsatzkräfte befahrbar sein sollte. Meine Erfahrungen aus dem Schwarzwald sagen mir, dass das nicht immer der Fall ist.

Ein zentraler Punkt ist natürlich auch, dass bei größeren Waldbränden „Luftunterstützung“ bei der Waldbrandbekämpfung nötig ist,  – in Schramberg ist es dank dem professionellen Eingreifen der Schramberger Feuerwehr und ihrer Kommandantin Annette Melvin nicht dazu gekommen, dass der Waldbrand sich ausbreiten konnte.

Generell sind große Waldbrände vom Boden aus nicht mehr kontrollierbar und erfordern die Bekämpfung aus der Luft mit Löschflugzeugen wie z.B. in Frankreich, Schweiz oder Italien. Dass sollte natürlich geübt werden bzw. vorab die Koordination (Alarmierung, Meldewege, Einsatzleitung etc.) abgesprochen werden und vor allem müssen die entsprechenden Löschflugzeuge bzw. Hubschrauber auch vorhanden sein. Beim Waldbrand in der Lüneburger Heide vor genau dreißig Jahren lieh man sich zwei Canadair CL-215 beim französischen Zivilschutz aus. Sollte es in Deutschland wieder einen großen Waldbrand, wie damals in der Lüneburger Heide geben, wird man wohl das Nachfolgemodell die Canadair CL-415 bei den französischen Nachbarn ausborgen müssen – oder entsprechende zur Waldbrandbekämpfung ausgerüstete Hubschrauber in der Schweiz ausleihen müssen. Soweit die Klimaprognosen über eine Temperaturerhöhung in Mitteleuropa zutreffen, – wird man wohl auch damit rechnen können, dass es auch hierzulande zu einer Zunahme der Waldbrandaktivität kommt[4], und daher sollte man sich im Zuge der Daseinsvorsorge Gedanken darüber machen, inwiefern es ratsam wäre sich mit der Beschaffung von Löschflugzeugen vom Typ CL-415 zu befassen.

Wobei ich es schon erstaunlich finde, dass der große Waldbrand in der Lüneburger Heide[5], immerhin einer der größten Naturkatastrophen im Nachkriegsdeutschland – ich schrieb schon hier (und hier in Französisch) darüber – so komplett aus dem kollektiven Gedächtnis gefallen ist. Festhalten kann man auf jeden Fall, dass es auch ohne Klimawandel in Mitteleuropa zu großen, vor allem auch gefährlichen Waldbränden kommen kann, denn der Waldbrand in der Lüneburger Heide kostete 5 Feuerwehrmännern das Leben.

Abschließend ein paar Worte in Kürze zu dem im Artikel des Schwarzwälder Boten erwähnten „Californisationsprozessen“. Ich habe im vorherigen Blogbeitrag[6] das Thema, d.h. die californisation von Landschaften im feuerökologischen Sinne (californisation du paysage) relativ ausführlich behandelt. Daher an dieser Stelle nur zusammenfassend die wichtigsten Fakten: Californisation bedeutet die enge Verzahnung von Vegetationsdecke mit Siedlungseinheiten (Wohnbebauung, Bebauung allgemein, Infrastruktur). Waldbrandtechnisch heißt das die enge Verzahnung von Brandgut (frz. „masse combustible“, engl. „fuel load“[7]) mit der Wohnbebauung. In solch einer californisierten Landschaft kann es sehr schwierig werden Waldbrände effektiv zu kontrollieren und gleichzeitig die Wohnbebauung vor dem Feuer zu schützen. Zum ersten Mal hat man das Phänomen wohl in Südkalifornien rund um Los Angeles beobachtet – daher auch die Bezeichnung „Californisation“. Ich selbst habe die Begrifflichkeit nach dem großen Waldbrand von Collobrières 1990 in Südfrankreich, während der Arbeiten für meine Diplomarbeit[8] zum ersten Mal wahrgenommen[9]. Vor einigen Jahren schon habe ich den Californisationsprozessen rund um Schramberg einen französischsprachigen Blogbeitrag mit dem Titel „La Forêt progresse à Schramberg – et les risques d‘ incendies aussi“ gewidmet. Selbst wenn man nur wenig, oder sogar gar kein Französisch liest, – die Bilder in dem Beitrag sprechen eine eindeutige Sprache. Californisationsprozesse findet man naturgemäß vor allem in allen mediterranen Biomen, Regionen in den Vegetationsfeuer und Waldbrände im Sommerhalbjahr an der Tagesordnung sind. Aber man findet diese auch hier in Südwestdeutschland, – beispielsweise in den Randlagen des Pfälzer Waldes an der Unterhaardt, im Schwarzwald wie z.B. in der Raumschaft Schramberg, – und nicht nur in der Talstadt Schramberg. Die enge Verzahnung von Vegetationsdecke mit der Wohnbesiedlung findet sich bei genauer Betrachtung auch in vielen anderen Schwarzwaldgemeinden (Bilder dazu u.a hier in meinem letzten Blogbeitrag, dort findet sich z.b. ein rezentes Photo zur Californisation aus der Schwarzwaldgemeinde Lauterbach). Soweit es nicht zu Waldbrandereignissen in diesen Gegenden kommt, ist die Verzahnung eigentlich kein Problem. Dort wo Waldbrände quasi ausgeschlossen sind, eigentlich hervorragende Wohnlagen – wer wollte nicht in solch einer Lage mitten im Grünen wohnen?

Wenn es aber zu Waldbränden kommt, dann kann diese Verzahnung schnell zu gefährlichen Situationen führen. Die zwei kleinen Waldbrände, die diesen Sommer in Schramberg ausbrachen haben gezeigt, dass es sehr wohl auch im Schwarzwald zu Waldbränden kommen kann. In der Vergangenheit- und man sollte dies auch nicht vergessen – hat es auch im Schwarzwald verheerende Waldbrände gegeben, wie z.b. der große Brand von Baiersbronn – Schönmünzach der im Jahre 1800 einen Teil des Nordschwarzwaldes heimsuchte.

Quellen:

Fritsche, Johannes (2015): Waldbrand-Risiko ist in der Talstadt sehr hoch. In: Schwarzwälder Bote. 13.08.2015

Christophe Neff, le 17.08.2015

[1] Der erste Waldbrand fand am 16.07.2015 am oberen Göttelbach statt – dazu u.a. hier „Blognotiz 19.07.2015: Hochsommerliche Temperaturen und Waldbrandrisiken in Südwestdeutschland“ und „ Schramberg: Waldbrand löst Großeinsatz aus“, sowie „Stadt zählt zu den Risikogebieten“.

[2] Der Waldbrand am Rappenfelsen fand am Dienstag, den 11.8.2015 statt, hierzu u.a „Schramberg: Waldbrand am Rappenfelsen löst Großeinsatz aus“, sowie „Schramberg: Waldbrand am Rappenfelsen“.

[3] Ich hatte am 10.11.2010 bei der Kommandantentagung des Kreisfeuerwehrverband Rottweil einen Vortrag mit dem Titel „Waldbrände in Mitteleuropa – Bestandsaufnahme und Zukunftsszenarien Was kommt auf die Feuerwehren im Lkr. Rottweil zu?“ gehalten, – und dabei auch mit Vehemenz auf die Notwendigkeit von geeignenten Waldbrandlöschfahrzeuge hingeweisen. Die entsprechende Folie hatte den Titel „Camion citerne feux de forêts CCF – auch für den Lkr. Rottweil ?“. Das war ein öffentlicher Vortrag, – die Presse war auch anwesend, aber der Vortrag bzw. der Inhalt des Vortrages hinterließ wohl offensichtlich keinen Widerhall in den Medien.

[4] Dazu siehe u.a. « Feux de forêts et lectures de paysages méditerranéens: (Écologie et biogéographie des forêts du bassin méditerranéen ; The Nature of Mediterranean Europe – an Ecological History ; Le feu dans la nature – mythes et réalité) ».

[5] Weitere Artikel, die sich mit dem Waldbrand in der Lüneburger Heide befassen sind : Dans paysages les notices suivantes parlent entre autre du Waldbrand de la Lüneburger Heide: « Feux de forêts et lectures de paysages méditerranéens: (Écologie et biogéographie des forêts du bassin méditerranéen ; The Nature of Mediterranean Europe – an Ecological History ; Le feu dans la nature – mythes et réalité) », « 1949 – l‘incendie meurtrier dans la Forêt des Landes » ,« The Fatal Forest Fire – remembering the “1949 Mega fire” in the „Forêt des Landes” (South West France)» , « Blognotice 04.07.2015: Vague de chaleur, canicule et risques d’incendies en Europe centrale », « Blognotiz 19.07.2015: Hochsommerliche Temperaturen und Waldbrandrisiken in Südwestdeutschland », « Blognotice 10.08.2015: Cigognes, canicule et chant de cigales – vue sur l’été 2015 dans le « Oberrhein (Rhin Supérieur) ».

[6] Siehe « Blognotice 15.08.2015: Incendies de forêt à Schramberg en Forêt-Noire et processus de californisation du paysage ».

[7] Siehe u.a. in “Glossary of wildfire terms

[8] Die Ergebnisse meiner Diplomarbeit wurden zeitversetzt in dem Büchlein «  Waldbrandrisiken in den Garrigues de Nîmes (Südfrankreich) : eine geographische Analyse. Mannheim 1995. ISBN: 3-923750-50-1“ veröffentlicht.

[9] Siehe « Blognotice 15.08.2015: Incendies de forêt à Schramberg en Forêt-Noire et processus de californisation du paysage ».

Blognotice 06.01.2014: ces flocons de neiges qui manquent

Depuis les débuts de paysages, je note la première apparition de la neige à Grünstadt, – mais décidément nous n’avons pas eu droit,cet hiver, à un seul flocon de neige. Début Décembre, les hauteurs du Grünstadter Berg étaient couvertes d’un léger duvet  blanc de givre mou, – mais la neige jusqu’à présent n’était pas en vue ici, ni sur les hauteurs du Grünstadter Berg ni ici en ville. En 2012 la neige est arrivée à Grünstadt le 27.10.2012, en 2011 le 18.12.2011, en  2010 vers la fin novembre, et en 2009 dans la nuit du 12 au 13.decembre 2009. D’ailleurs, l’hiver 2012 fut particulièrement long à  Grünstadt, un important manque de luminosité comme partout en Allemagne, et des importantes chutes de neige en Mars, – le Märzschnee, – et finalement ce long hiver 2012-2013 se termina  enfin mi-avril avec la floraison des amandiers de la Weinstrasse. Ayant grandi, en Forêt Noire dans la Raumschaft Schramberg, – petit pays qui fut jusque vers les années 1980 un véritable pays de neiges, j’étais toujours fasciné par ces hivers, ce paysages de neige ,de lumières et de silence,  même si parfois vers les mois de mars, avril on attendait avec impatience le printemps qui ne voulait pas arriver. D’ailleurs les printemps dans ce pays étaient plutôt courts, assez souvent une dernière chute de neige couvrant les premiers fleurs de notre Cerisiers de Japon dans notre jardin du Lärchenweg à Schramberg-Sulgen, – et quelques jours plus tard les orages montant la vallée de la Kinzig nous annonçaient l’arrive de l’été. Les hivers rhénans de Grünstadt, n’ont rien de commun avec les hivers de neige de la Forêt Noire, – parfois occasionnellement un peu de neige ici et là, – et surtout beaucoup de grisaille , les rares journées de plein soleil se comptent à bout de doigts. Par contre nous avons droit ici dans l’Unterhaardt, comme dans tous l’Oberrheingraben à un beau printemps plein de couleurs florales. C’est peut être ce manque de neige, de luminosité (la nostalgie de mes hivers d’enfance) des hivers rhénanes qui ma’ inspiré de noter la première apparition de la neige d’un hiver à Grünstadt.

Dernièrement j’ai lu dans le SPON un article sur le mythe de la noël blanche en Allemagne de Axel Bojanowski (Festtagswetter: Mythos von der weißen Weihnacht), dans lequel Bojanowski cite la climatologue suisse Martine Rebetez, qui prétend que la mythe de la « weiße Weihnacht », que cette image d’un noël sous la neige, proviennent des cartes postales que les immigrés européens aux Etats-Unis, spécialement aux états de nouvelle Angleterre, envoyaient à leurs familles en Europe. J’ai un peu de doute, si ces observations « suisses » peuvent être sans nuance appliquées à l’Allemagne. La géographie de l’Allemagne dans les frontières de 1937, cette Allemagne longeait une grande partie de la mer baltique, – et dans ces régions les hivers étaient plutôt rudes, froids et bien enneigés. Pas besoin d’images provenant de la famille lointaine dans la nouvelle Angleterre pour une ambiance de neige pendant les jours de noël. Peut être le « mythe de la weisse Weihnachten » en Allemagne s’est aussi forgé par les souvenirs de Heimatvertriebenen (voir aussi Expulsion des Allemands d’Europe de l’Est), ces souvenirs des paysages perdus de Prusse orientale, de Pomeranie  etc. – tous des vrais pays d’hivers longs et rigoureux. Ces pays et paysages perdus ont  trouvé une belle représentation littéraire dans le roman « Heimatmuseum » de Siegfried Lenz. Et même dans l’ancienne RDA, dans beaucoup de régions, surtout sur les bords de la baltique et les  régions frontalièress avec la Pologne on avait droit à des quantités de neiges durant les hivers. On peut encore retrouver cette atmosphère des longs hivers de neige à Dresde en compagnie de Meno Rohde dans le roman « der Turm, Geschichte aus einem versunkenen Land »  de Uwe Tellkamp, roman récemment traduit en français et publie sous le titre « La Tour » chez Grasset[1].

La neige, les hivers de neige ce fut une réalité dans une grande partie des régions orientales de l’Allemagne, – et c’est peut-être en nostalgie de ces pays, qu’on croyait en grande partie perdus pour toujours (entre 1945- 1989)  entre Lübeck et Königsberg, entre les dunes du Darß balayé par les vents de la mer baltique et les toits enneigés de Dresden, c’est peut être grâce au souvenir de ces images d’un pays perdu, d’un hiver de neiges – qui en Allemagne de l’Ouest n’existait pas, à l’exception des Alpes et des rares Mittelgebirge comme la Forêt Noire, la Forêt de Baviere, le Fichtelgebirge et la Rhön que s’est peut être forgée cette image de la weisse Weihnachten dans l’Allemagne contemporaine. Assez récemment, en lisant le premier chapitre de la biographie de Willy Brandt de Hélène Miard-Delacroix, je suis tombé sur un tel souvenir de pays  de neige – «  Vers midi, le 18 decembre  1913, un petit Herbert est né au numero 16 de la Meierstrasse, dans un quartier ouvrier de Lübeck…La cité vit des industries de transformation de fer et du bois, et de l’activité du port, relie a la mer Baltique par la Trave. En décembre 1913, cette  rivière est, comme tous les hivers, blanche de neige ».  Est-ce que l’auteur de cette biographie française de Willy Brandt a vraiment consulté les archives météorologiques, pour pouvoir écrire avec certitude que la Trave fut glacée et couverte de neige…, j’en doute, – mais l’image persiste. Ce sont ces images de paysages de neige, – ces lourdes neiges qui engloutissent les toits de Dresde,  et que nous découvrons avec les yeux de Meno Rodhe, – les longs hivers de la Prusse orientale, de la Mazurie de Siegfried Lenz (Heimatmusuem) – le silence des paysage de froid et de neige, qui ont formé ce souvenir de noël blanc et qui au fil des jours ont contribué  au mythe de la noël blanche en Allemagne.

Pour finir ce petit texte sur le mythe de pays de neige dans les pays germanophones, je renvoie à l’interview de Günther Aigner dans la Zeit du „Skisport wird zum Luxus“ – et où nous apprenons que ce n’est pas le changement climatique qui met  les stations de ski alpines des en danger. Monsieur Aigner nous apprend qu’au moins dans les Alpes orientales , les hivers ont plutôt tendance à se refroidir lentement, mais que c’est la stagnation des salaires des couches moyennes  en Allemagne – qui met beaucoup de stations de ski en danger. « Früher war es ganz normal, dass der Fließbandarbeiter bei Opel mit seiner Familie in den Skiurlaub fuhr. Das ist immer seltener möglich geworden. (Autrefois l’ouvrier à la chaine chez Opel pouvait faire de vacances de ski avec sa familie. De nos jours c’est de moins en moins le cas. Trad. C.Neff)» Les vacances de ski pour une grande partie des couches moyennes allemandes, deviennent un luxe de moins en moins abordable,  et ce n’est pas la neige qui manque,  mêmes si les medias (die veröffentlichtete Meinung) assez souvent nous décrivent une autre image.

Je finis ce petit post sur les mythes et les souvenirs des pays de neige:quand les premiers flocons de l’hiver 2013-14 arriveront ils finalement à Grünstadt et la Unterhardt ?

Blick auf Grünstadt im Märzschnee 2013/Vue sur Grünstadt couvert par les neiges de mars 2013, © C. Neff 13.3.2013
Blick auf Grünstadt im Märzschnee 2013/Vue sur Grünstadt couvert par les neiges de mars 2013, © C. Neff 13.3.2013

Sources et livres citées :

Lenz, Siegfried (1988): Heimatmuseum. Roman. DTV, 7. Auflage 1988, ISBN 3-455-04222-8

Miard-Delacroix, Hélène (2013) : Willy Brandt. Paris (Librairie Arthème Fayard), ISBN 978-2-213-67250-2

Tellkamp, Uwe (2010): Der Turm. Geschichte aus einem versunkenen Land. (Suhrkamp Taschenbuch 4160), Frankfurt a. Main, ISBN 978-3-518-46160-0

Photo: © C. Neff «Blick auf Grünstadt im Märzschnee 2013/Vue sur Grünstadt couvert par les neiges de mars 2013 (13.3.2013)».

Christophe Neff, le 06.01.2014

 

Blognotice 11.08.2012: La Raumschaft Schramberg & Gerbersau

La Raumschaft Schramberg n’est certainement pas Gerbersau (Vallée des tanneurs – durant la jeunesse de Hesse à CalwCalw et ses environs fut encore un important centre de la tannerie de la vallée de la Nagold(voire aussi Schnierle – Lutz 2011)), – synonyme que Hermann Hesse utilisait pour décrire Calw et ses environs dans le Nord de la Forêt Noire, – mais le jour où l’Allemagne littéraire se souvenait de Hermann Hesse (50ème  anniversaire du  décès de Hermann Hesse), j’avais écrit par coïncidence un petit article sur la Raumschaft Schramberg pour la Wikipedia.fr. En fait l’Allemagne littéraire & culturelle commémorait ce jour l’écrivain suisse mort à Montagnola le 9. Aout 1962, né à Calw le 2 juillet 1877, dont l’œuvre est considérée comme une des plus lues (et connues/traduites) des écrivains de langue allemande  au niveau mondial actuellement.  Nous avons donc eu droit ce jour, cette semaine, – dans les medias allemands  à des billets, textes,  émissions de radios, un film de télévision (Die Heimkehr ),  en mémoire de Hermann Hesse. Personnellement j’ai particulièrement aimé le texte de Matthias Matussek  dans le dernier Spiegel «Ich mach mein Ding».  Mais on pourrait naturellement aussi se demander, qui en dehors du reliquat du Bildungsbürgertum, lit encore Hesse de nos jours en Allemagne. La Raumschaft Schramberg n’est pas Gerbersau, –  mais c’est entre les vallées étroites et les forêts sombres, les sapinières des Monts & Montagnes de la Raumschaft Schramberg, – que j’avais dévoré mes premiers Hesse, – Peter Camenzind, Narziß und Goldmund (Narcisse et Goldmund), der Steppenwolf (Le Loup des steppes) et surtout « Unterm Rad (L’Ornière), Unterm Rad, – comme le Schüler Gerber de Friedrich Torberg, étaient durant mes années lycéennes au Gymnasium Schramberg une de mes lectures préférés, – comme Hermann Hesse j’étais plutôt mauvais  élève, – ayant redoublé la 8ème  classe (achte Klasse) – et ayant durant une grande partie de ma carrière scolaire des relations plutôt difficiles avec une partie du corps enseignant. Le gymnasium Schramberg, les montres & horloges Junghans, la gare de chemins de fer, le Krankenhaus Schramberg, – tout cela représentait jadis le centre de la Raumschaft Schramberg. Le trafic voyageur de ligne de chemin de fer Schiltach-Schramberg fut abandonné en 1959, le trafic marchandises en 1989, la ligne fut fermée à tout trafic en 1991, – et la ligne partiellement déferrée en 1992. L’ horlogerie Junghans, qui était  jadis le symbole de la Raumschaft et de la ville de Schramberg, – la Raumschaft Schramberg était le bassin employeur des Junghans Uhren, – ont vécu déjà une histoire houleuse,  mais les montres Junghans ont le mérite d’exister encore. Il y a quelques années la Raumschaft Schramberg était considérée comme le bassin  de drainage (Einzugsbereich) du Schramberger Krankenhaus, l’ Hôpital de Schramberg, – mais une fois un des symboles de la Raumschaft Schramberg,  le Schramberger Krankenhaus fut victime des changements globaux, de la désertification médicale  ,il  fut fermé en Octobre 2011. A part les restes de Junghans Uhren, – qui doivent leur  survie économique après la faillite d’ août 2008  à l’ entrepreneur Hans-Jochem Steim qui reprit  le Junghans Uhren avec son fils Hannes Steim en février 2009, il ne reste donc en fait que le lycée de Schramberg, -le Gymnasium Schramberg – cet endroit où je découvris l’œuvre de Hermann Hesse dans les étagères de la bibliothèque de cette école (Schülerbibliothek des Gymnasium Schramberg) – plus trop de l’importance socio-économique de ce qui fut une fois la Raumschaft Schramberg, – une importante région géographique, une région industrielle historique de l’horlogerie et de la mécanique fine de la moyenne Forêt noire (mittlerer Schwarzwald). De nos jours donc – la Raumschaft Schramberg qu’on pourrait peut-être  caractériser avec le « Einzugsbereich » du Gymnasium Schramberg – la zone de rayonnement du Schramberger Gymnasium. Et si on me demandait – quels paysages fondent la matrice de la Raumschaft Schramberg – je répondrais peut-être  les fonds de vallées abruptes (vallée de la Schiltach, vallée de la Berneck, Schramberger Talkessel) – les sapinières des flancs de montagne, – les « Buntsandsteinsargdeckel (les couvert de cercueils en Grès bigarré qui forment les hauteurs de la Raumschaft Schramberg), les paysages, prés, forêts du Fohrenbühl avec ses boqueteaus  d‘Houx, – et peut être les floraisons de Rhododendron au Stadtpark (Rhododendronblüte), parc qui se dénomme jadis Park der Zeiten (parc des temps) – nom qui rappelle  l’importance historique de l’industrie horlogère et de mécanique fine. Non la Raumschaft Schramberg n’est certainement pas «Gerbersau» – mais c’est dans les paysages de la Raumschaft Schramberg que je découvris l’œuvre d’Hermann Hesse. Comme Gerbersau la Raumschaft Schramberg fait partie de la Forêt Noire. A Gerbersau dans l’imaginaire de Hermann Hesse se mélangeait réalité personnelle vécue avec la réalité géographique et historique d’une entité géographique fortement influencée par le piétisme souabe, la Raumschaft Schramberg n’a apparemment pas encore laissé de grande traces dans l’histoire littéraire allemande (à part le roman « Größer als des Menschen Herz » de Vinzenz Erath) – mais au contraire de Gerbersau la Raumschaft Schramberg a le mérite d’avoir une existence réelle au-delà de l’ imaginaire, – même si son importance socio-économique actuellement semble de se rétrécir comme une peau de chagrin! Dans mon imaginaire personnel, – la Raumschaft Schramberg a des traits communs avec le Gerbersau de Hesse, il faudrait peut-être une fois de plus relire «unterm Rad» et autres écrits de Hesse – que j’avais dévorés pendant ma jeunesse lycéenne dans la Raumschaft Schramberg.

Ouvrage cité :

Matussek, Matthias (2012): Ich mach mein Ding. Hermann Hesse gehört nach seinem Tod zu den auflagenstärksten Schriftstellern der Welt – in seiner Heimat wird es bis heute verachtet oder verklärt und fast immer missverstanden. Eine Rechtfertigung. In: Der Spiegel, 32/2012, 125-132. (lien vers le texte, sans images, ici chez Matussek)

Schnierle-Lutz, Herbert (2011): Hermann Hesse und seine Heimatstadt Calw. Chronologie eines wechselvollen Verhältnisses. Kleine Reihe, Archiv der Stadt Calw, 26. ISBN 978-3-939148-29-6.

Christophe Neff, le 11.8.2012

Les cloches de Pâques introuvables sur Wikipedia.fr (24.4.2011)

En écrivant mon dernier billet je me rendais compte qu’en fait il y n’avait pas d’article dans la Wikipedia.fr sur les cloches de Pâques. Il y a une petite ébauche sur le film de Louis Feuillade éponyme, mais pas d’article sur les cloches de Pâques. Dans l’article Pâques on trouve dans le chapitre « Fêtes et traditions populaires » les phrases suivantes (dernière consultation 24.4.2011 21:15): « En Belgique et en France, ce sont les cloches de Pâques qui apportent les œufs de Pâques. Depuis le jeudi saint, les cloches sont silencieuses, en signe de deuil. On dit qu’elles sont parties pour Rome, et qu’elles reviennent le jour de Pâques en ramenant des œufs qu’elles sèment à leur passage. En Allemagne et en France, le repas de Pâques est souvent l’occasion de partager un gigot d’agneau rôti accompagné de flageolets ». Ce n’est pas grand-chose, aucune source indiquée et en plus, concernant le repas de Pâques en Allemagne, c’est faux,  le gigot d’agneau pour le repas de Pâques n’est pas une tradition allemande,  peut être est-ce en train de le devenir sous l’impulsion de « live-style » magazine, mais ce que les auteurs de wikipedia – en fait l’auteur Gwalarn le 27.3.2005  à 19 :10  révèlent, relève en ce qui concerne l’Allemagne de la pure fiction. Donc ce qu’on trouve dans la wikipedia sur les cloches de Pâques est bien maigre ! C’est un peu dommage, car personnellement je crois qu’autrefois il y avait en effet un vrai fossé culturel – une sorte de röschti-graben qui séparait la culture francophone (catholique) – celle des cloches de Pâques – et allemande (protestante) celle du lièvre de Pâques – le fameux Osterhase. Déjà comme petit gamin durant les week-ends pascaux à Eckbolsheim, je m’apercevais de cette différence fondamentale entre l’Allemagne et la France. En fait, qu’on parlait français à Strasbourg, – grandissant dans un ménage bilingue cela ne m’a pas étonné, en plus le dialecte alsacien qu’on entendait ici et la dans la rue ne m’était pas étranger, car le Schramberger Schwäbisch est linguistiquement relativement proche du dialecte alsacien comme on le pratique à Strasbourg et dans une partie du Bas – Rhin. C’est la tradition des cloches de Pâques qui n’existait pas en Allemagne, qui m’a fait ressentir comme gamin de 4 ou 5 ans que Strasbourg et la France étaient donc un autre univers, l’univers où les œufs de pâques étaient rapportés par les cloches. En plus pour mes copains du Kindergarten St. Maria au Sulgen, – aussi bien qu’à la Grundschule Sulgen – la tradition de cloches était totalement inconnue. C’est Jean Egen dans les Tilleuls de Lautenbach qui a très bien décrit ce phénomène de frontière culturelle entre cloches de pâques et lièvre de pâques que j’ai moi-même connu comme gamin. « Le lièvre de Pâques, c’est comme la cigogne et Saint Nicolas, mes copains francs-comtois ne le connaissent pas, ils disent que les œufs sont apportes par les cloches, ce qui est difficile ä croire – comment feraient les cloches pour les retenir sous leur jupe et comment feraient les œufs pour ne pas se casser en tombant ? En Alsace, on est quand même plus sérieux, le jour de Pâques, après la grand-messe, mes Cousins, mon petit frère et moi, nous faisions chacun notre nid de paille dans le verger de grand-mère, puis nous passions à table en attendant que le lièvre distribue les trésors de sa hotte. » et quelques phrases plus tard « Nous courions vers les nids, ils étaient pleins d’œufs, de poissons, de lapins et de cocottes en sucre, en frangipane, en chocolat, il y avait aussi un agneau pascal en génoise et de véritables œufs durs qu’en temps ordinaire nous aurions dédaignés mais que nous engloutissions jusqu’ä l’étouffement parce qu’ils étaient peints en rouge ou en bleu » (Egen, Jean 1992, p.142-143). Chez mes grands-parents à Eckbolsheim, cela se passait semblablement, – sauf à un détail près, très important, – ma grand mère de souche lorraine, – qui avait déjà intégré avec grande habileté toutes ces pâtes italiennes (capeletti , gniocchi, etc. etc.) (dans ce contexte voir ici et ici) dans son ménage,  et ces pâtes- la elle les faisait encore elle-même jusque à la fin des années 1990, – elle intégra les lièvres de pâques alemano-alsaciens dans les cloches franco – françaises. Naturellement c’était les cloches qui nous rapportaient les lièvres rouges en sucre que nos parents transportaient depuis Schramberg pour approvisionner les cloches d’Eckbolsheim. Les cloches qui lâchaient toutes ces friandises dans le grand jardin de la maison familiale rue des pommes à Eckbolsheim, sous le grand cerisier, sous les buissons de groseilliers – et il y en avait des groseilliers – des noirs (cassis), des rouges, et même des Groseilliers à maquereau.

Au début des années 1970 mes grand – parents déménagèrent vers le Midi français, – un pays où le lièvre de pâques était un vrai inconnu,  sauf naturellement dans notre famille où les cloches franco-allemandes avaient toujours un « Osterhase » dans leurs bagages, que se soit à Aubord ou à Port Leucate. Si je me souviens bien, je crois avoir aperçu les premiers lièvres de pâques en chocolat dans le midi, au début des années 1980 – juste quelque temps avant l’élection de François Mitterrand, chez quelques pâtissiers-confiseurs. C’était pour ainsi dire un des avant-signes de la mondialisation. Entre-temps le « Osterhase » allemand devenait un article de la consommation de masse , le lièvre de pâques en chocolat qu’on trouve en Allemagne de nos jours dès début février dans les Supermarchés a presque failli faire disparaitre les rote Zuckerhasen de mon enfance. C’est devenu tellement rare que les rares pâtissiers-confiseurs qui prennent encore le temps de faire des rote Zuckerhasen, sont présenté dans des articles de presse (p.Ex. ici) – les rote Zuckerhasen autrefois une spécialité de l’Allemagne du Sud-  sont de nos jours une espèce en voie de disparition.

Dans notre monde mondialisé  où les coutumes disparaissent ou se transforment en mode de consommation de masse,  l’histoire du père noël en chocolat qui finit en lièvre de chocolat et qui est présent dans les étalages de supermarchés allemands de début Septembre jusque début mai est un triste exemple, il est clair que les différences culturelles, ce röschti-graben culturel entre le monde germanophone et francophone que j’ai moi-même encore connu entre le Osterhase et les cloches et qui est si bien décrit par Jean Egen dans les Tilleuls de Lautenbach se rétrécit de plus en plus.

Je pense quand même que les cloches de pâques mériteraient un bon article dans la wiki.fr. – si même le lièvre de pâques en a un (même si l’article se dénomme lapin de pâques – ce qui est historiquement faux – car c’est  bien le lièvre de pâques qui fut le premier à s’établir dans le vocabulaire, puisque c’est bien la traduction littérale du terme Osterhase  et  par la porte de l’Alsace le lièvre de pâques débarquait donc dans la langue française); mais un article bien sourcé qui nous raconte l’origine historique et religieux des cloches de pâques qui ramenaient les œufs de pâques serait certainement le bienvenu. Naturellement il reste la question de savoir si ces fameuses cloches de pâques sont simplement une tradition franco-française, ou si on trouve cette tradition dans la partie francophone de la Belgique, au Québec, en Suisse romande, ou même en Afrique francophone, – où la France n’a pas seulement laissé sa langue mais aussi partiellement le catholicisme comme par exemple dans le Sud de la Côte d‘ Ivoire.

Source & Citations :

Egen, Jean (1992) : Les tilleuls de Lautenbach. Mémoires d‘ Alscae. T 1. 3ème édition. Paris, Stock, ISBN 2-234-02523-0.

Joyeuses Pâques à tous mes lecteurs et toutes mes lectrices

Christophe Neff, Grünstadt le  24.4.2011