Nein, mein Blog soll kein „Wiederkäuerblog“ oder „ Wiederkäuerkommentar “ sensu Konrad Lischka sein, – aber manchmal als Transmissionsriemen zwischen den unterschiedlichen Kulturen Frankreichs und Deutschlands dienen, das kann der Blog dann doch schon hin und wieder. Hier denke ich, kann man dann schon, das eine oder andere – aus der anderen „Sprach & Kulturwelt“ übertragen, kommentieren – bzw. einfach darauf hinweisen.Im Grunde genommen, aller Sonntagsreden über „Sinn und Wert“ der deutsch-französischen Beziehungen zum Trotz, habe ich das Gefühl, dass das Wissen über den Nachbarn im Westen (bzw. im Osten, wenn man wenn man von Frankreich ausblickt) in konstanter Abnahme begriffen ist. Man braucht dazu nur einen Blick auf die Qualität des Deutschunterrichts in Frankreich zu blicken, bzw. auf die Qualität des Französisch Unterrichts in Deutschland. Wie lange wird das Französische sich noch als zweite Fremdsprache an allgemeinbildenden Gymnasien in Deutschland halten können? Wer es mit Europa ernst meint, der sollte auch die Sprache des Nachbarn, des Freundes verstehen und sprechen können, denn nur über die Sprache kann es so etwas wie ein tieferes Verständnis des anderen geben.
Soweit sogut – worauf ich eigentlich hinweisen wollte – ist das es in der „Bücherrepublik“ – (= meine Übersetzung) des Blog „la république des livres “ – von Pierre Assouline , in der man heute einen meines Erachtens hervorragenden Artikel mit dem Titel „Joseph Roth, exilé mais d’ou? (Joseph Roth, – exilierter – aber woher ? )über Joseph Roth bzw. die Ausstellung die Joseph Roth im Musée d‘ Art et d‘ histoire du judaisme gewidmet ist, finden kann. Ich kann jedem, der sich für etwas für Bücher, die Rezeption & Perception deutschsprachiger Belletristik im französischen Sprachraum interessiert, soweit genügend Französische Sprachkenntnisse vorliegen nur empfehlen, den Blogbeitrag von Assouline in der „république des livres“ zu lesen. Mir hat das Posting so gut gefallen, daß ich doch irgendwann mal den Radezkymarsch in die Hände nehmen und lesen werde. Weiterhin Lust gemacht nach Paris zu fahren, und die Ausstellung über Joseph Roth im Musée d‘ Art et d‘ histoire du judaisme anzusehen. Aber das wird wohl nichts werden, – leide immer noch unter den Folgen des Unfalles vom 2.5. – und hoffe, dass sich die Genesung nicht noch durch den August zieht. Weiterhin soweit ich doch noch, trotz nur langsam genesender Unfallfolgen, ein paar Tage Urlaub nehmen dürfte, würde ich dann doch lieber ans Meer, an mein Meer – la Mediterranée – fahren. A propos Paris, las gerade Hansjörg Schneiders „Tod einer Ärztin“ zu Ende, – und habe damit in den vergangenen sechs Wochen alle in Taschenbuchausgabe vorliegenden Krimis der Kömmissär Hunkeler Reihe gelesen – da spielt die Stadt Paris eine nicht unwesentliche Rolle. Dem Kommissär Hunkeler sollte ich eigentlich ein eigenes „billet“ widmen – deshalb einstweilen nur soviel – angesichts der prominenten Rolle die der „Sundgau“ in der Hunkeler Reihe spielt, würde es sich anbieten die Reihe ins Französische zu übersetzten. In meinen Augen sind die „Hunkeler“ sowieso keine echten Krimis, – sondern poetische Stadtgeographien Basels – und landschaftspoetische Reisen in den Sundgau – und somit weit mehr literarisches Werk als gemeiner Krimi.
Vielleicht sollte ich auch mein Blog – viel eher Paysages & livres nennen als nur „paysages“ – also „Landschaften und Bücher“ – vielleicht trifft das ja den Kern des vorliegenden Bloges weit besser als nur „paysages“.
Zitierte Literatur:
Schneider, Hansjörg (2001): Tod einer Ärztin. (Bastei – Lübbe TB), ISBN 978-3-404-14871-4
Christophe Neff, Grünstadt le 26.7.2009
P.S: Nicht nur der Artikel „Joseph Roth, exilé mais d’ou? von Assouline ist lesenswert, – es lohnt sich durchaus auch die zahlreichen Kommentare dazu zu durchforsten !