Heute Morgen war es eine kleine Notiz in der Rheinpfalz „Buchverlage – Ammann macht 2010 Schluss“ – und in der elektronischen Zeit war es gestern unter dem Titel „Buchbranche – Der Ammann-Verlag gibt auf “ zu lesen. Der Orignalpressemeldung von Egon Ammann in eigener Sache ist eigentlich kaum etwas hinzufügen. Damit geht ein Stück deutschsprachiger Verlags – und Literaturgeschichte zu Ende – ich meine sogar, dass damit ein Stück deutschsprachiger Kulturgeschichte beendet sein wird.
Für die Freunde der Welt der Bücherwelt ist das Aus des Amman-Verlages ein herber Verlust. Mein erstes Buch aus dem Hause Ammann war „der große Kater“ von Thomas Hürlimann . Ich hatte es im Herbst 1998 erworben, – nach der damaligen Buchmesse. Das letze Buch aus dem Hause Amman habe ich erst vor ein paar Tagen gekauft, – Hansjörg Schneiders „das Wasserzeichen“ – ich habe es ja noch gar nicht gelesen. Im Wasserzeichen befindet sich sogar noch ein Verlagsprospekt von 2003.
Soweit man Taschenbuchausgaben von ursprünglich Originalausgaben des Hauses Ammann mitzählt, dann hat mich der Verlag in den letzten Wochen stetig in der Hunkeler Reihe begleitet – da habe ich als Genesungslektüre alle als Taschenbuchausgabe vorliegenden Hunkeler – Krimis als Genesungslektüre gelesen – vom Paar im Kahn – bis Hunekeler und der Fall Livius.
Ja, ich bin auch notgedrungen Taschenbuchleser – früher als Schüler und Student waren es vor allem finanzielle Gründe die mich zum Taschenbuch führten – heute ist es existenzielles Platzproblem. Wohin mit den ganzen Büchern ? – ein Taschenbuch braucht einfach weit weniger Platz als ein traditionelles Buch. Jedes neugekaufte Buch führt zu einem „existenziellen casse-tête“ – wohin nur mit dem neuen Buch. Jedesmal wenn ich den Kulturteil im Spiegel, den Feuilleton in der Zeit, – Le Monde des Livres – oder auch Pierre Assoulines „Bücherrepublik “ lese – frage ich mich immer wieder – wer hat den die Zeit die ganzen Bücher zu lesen – und soweit diese wirklich gekauft werden – wo finden denn diese ganzen Bücher Platz. Wer hat genug Platz für die ganzen jährlichen Neuerscheinungen? Vielleicht werden aber auch gar mehr nicht so viele Bücher gekauft wie man zu meinen glaubt – dass zumindest legt einem das angekündigte Ende des Ammann Verlages in Zürich nahe.
Das angekündigte Ende des Ammann Verlages in Zürich ist für den deutschsprachigen Freund des Buches und der Bücherwelt kein schöner Tag. Den Verlagsgründern Egon Ammann und Marie-Luise Flammersfeld, sowie allen Mitarbeitern des Verlages sei jedoch gedankt für ihr über 25 Jähriges Engagement für das Buch und die Welt der Bücher !
Christophe Neff, Grünstadt le 12.8.2009