Deutschland zwischen Licht und Finsternis : ein deutschsprachiger Kommentar zu „Comment penser l’Allemagne entre Lumières et ténèbres“ von Pierre Assouline

Pierre Assoulines Bücherrepublik“  bietet dem frankophonen und an Deutschland interessierten Leser mit dem BilletComment penser l’Allemagne entre Lumières et ténèbres ?“ (= Wie Deutschland denken zwischen Licht und Finsternis) einen besonderen Leckerbissen. Es handelt sich dabei um die Kritik des Buches „Penser l’Allemagne“ welches vom Münchener Germanisten Clemens Pornschlegel verfasst wurde. Deutschland en français gedacht und verfasst – was für ein Buch, was für eine Welt sich da öffnet. Da ich das Buch selbst noch nicht gelesen habe, – geschweige von dem Buch vor dem billet aus der Bücherrepublik jemals etwas gehört hatte verweise ich hier auf die Schlusssätze von Assouline: „C’est bien assez de nous éclairer sur l’évolution de nos voisins outre-Rhin, mission que ce recueil remplit en nous ouvrant de nouvelles perspectives. Car il ne suffit plus de rêver avec nostalgie au temps où Frédéric II de Prusse rédigeait en français « De la littérature allemande ». » (Das ist mehr als genug um uns über die Evolution unseres rechtsrheinischen Nachbars aufzuklären, Aufgabe die dieses Werk erfüllt in dem es uns neue Perspektiven eröffnet. Weil es schon längst nicht mehr genügt nostalgische Träume von der Zeit zu träumen in der Friedrich der Große „De la littérature allemande“ auf Französisch verfasste.) Angesichts der schwindenden Französischkenntnisse hierzulande (siehe auch mein Posting „La cérémonie franco – allemande du 11.11.2009 : un beau symbole ?“ ) , wird das Buch von Clemens Pornschlegel in Deutschland bestimmt kein großes Lesepublikum finden können. Die Kritik von Assouline klingt jedenfalls vielversprechend – eine Innenansicht der deutschen Literatur für den frankophonen und französischen Leser. Laut Assouline bietet einem die von Pornschlegel verfasste Literaturgeschichte eine Innnenansicht der deutschen Seele. Er geht sogar noch weiter – in dem er formuliert „Il y a de pires moyens de pénétrer l’âme d’un peuple. Pour les politologues et les tenants du tout-économique, ce pourrait être une révélation. » (Es gibt schlechtere Methoden die Seele eine Volkes zu durchleuchten. Für die Politologen und die Hohenpriester des Ökonomischen, könnte das Buch regelrecht zur Offenbarung gereichen.) Das Buch von Clemens Pornschlegel ist genauso so wie die Kritik in der république des livres für ein französisches Publikum adressiert. Aber nach der Lektüre der Kritik von Pierre Assouline, meine ich, dass es durchaus lohnenswert sein könnte auch hier in Deutschland (soweit beim Leser genügend französische Sprachkenntnisse vorhanden sind) das Buch von Pornschlegel zur Hand zu nehmen.  Was die Kritik von Assouline betrifft erscheint es mir erwähnenswert, auch auf die Diskussionsbeiträge in seinem literarischen Blog hinzuweisen, – viel Licht und viel Schatten wie so oft in den Kommentaren zur Bücherrepublik – aber durchaus lesenswert – weil Sie gewissenmaßen einen tiefen Einblick in die französischsprachige „Bücherwelt“  erlauben. Wobei es bisher, jetzt wo ich diese Zeilen schreibe, nur 35 Kommentare zu Comment penser l’Allemagne entre Lumières et ténèbres in der Bücherrepublik gibt, was verhältnismäßig wenig ist. Aber diese wenigen Kommentare erlauben durchaus aufschlussreiche Einblicke über das Deutschlandbild in Frankreich.

Sobald ich etwas Zeit und Muße finde, werde ich versuchen „Penser l’Allemagne“ von Clemens Pornschlegel zu lesen und ggf. auch hier im Paysage-Blog darüber berichten.

Bibliographie:

Pornschlegel, Clemens : Penser l’Allemagne : Littératures et politiques aux XIXe et XXe siècles. Ed. Fayard (Collection Les quatre piliers), Paris 2009, ISBN 978-2213635125

Christophe Neff, Grünstadt le 8.12.2009

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