Der Jahreswechsel 2010/11 in Grünstadt und der Unterhaardt – Schnee und winterliche Kälte

Der Jahreswechsel an der Unterhaardt war vor allem winterlich und kalt. In Friedelsheim, so berichtete es die Rheinpfalz wurden in der Nacht vom 25 auf den 26.12.2010  – 22,7 C (- 24,7 c am Boden) in der Klimastation des DLR gemessen. Es soll auch zu „nicht unerheblichen Frostschäden“ in den Rebanlagen gekommen sein. Grünstadt ist nicht Friedelsheim, – und soweit es meine Palmen betrifft – haben diese den bisherigen Winter relativ unbeschadet überstanden. Aber gewöhnlicherweise, d.h. im statistischen Mittel kommt die große Kälte (soweit diese kommt) ja erst Ende Januar/Anfang Februar.  Aber vorher soll es ja erst einmal frühlingshaft mild werden. Winterlich ist es ja nicht nur hier in Mitteleuropa – sondern auch in Nordafrika. Ich schrieb darüber (in Französisch) hier und hier. Es liegt auch Schnee in der Kroumirie, – und auch in Algerien soll es relativ kalt sein, wie ich per email aus Alger erfuhr. Und wie ich schon in meinem letzten Posting schrieb – das winterliche Tunesien durchlebt in diesen Tagen eine unruhige Zeit. Nur bekommen wir das hier nicht so mit!

Quellen:

Die Rheinpfalz – Unterhaardter Rundschau – Mittwoch 29. Dezember 2010: Frostschäden in Pfälzer Weinbergen

Christophe Neff, Grünstadt le 5.1.2011

P.S. 6.1.2011 9:00: Eine umfassende Beschreibung der „winterlichen Situation“ in Tunesien findet man in diesem Artikel von Marion Sollety (auf französisch).

Ein paar Worte zur Resonanz des Buches „Indignez- vous!“ von Stéphane Hessel in der Rheinpfalz vom 4.1.2011

Gestern wurde das Buch „Indignez- vous“ von Stéphane Hessel , von dem es ja bis jetzt nicht einmal eine deutsche Übersetzung gibt, auf der ersten Seite der Rheinpfalz unter dem Titel  „Empört euch! – Der Résistance-Kämpfer Stéphane Hessel beklagt den Zustand der Welt – und landet einen Bestseller“ in einem Artikel von Hans – Hagen Bremer vorgestellt. Ein französisches Buch, von dem es bisher nicht einmal eine deutsche Übersetzung gibt, auf Seite eins einer überregionalen deutschen Tageszeitung zu finden, das hat schon Seltenheitswert . Das Buch von Hessel ist zwar ein Beststeller in Frankreich geworden, – aber das Buch ist nicht unumstritten. Bemerkenswert ist die „bitterböse Kritik“ von Pierre Assouline in der Bücherrepublik.

Ich kenne, das Buch noch nicht. Ich habe das Buch vor der Jahreswende bestellt, und warte immer noch darauf es lesen zu können. Es scheint de facto in Frankreich quasi ausverkaut zu sein. Was mich überrascht ist auch der Umstand, dass es wohl bisher keine „belastbare Begründung“ gibt weshalb das Buch von Hessel in Frankreich solch einen Erfolg hat. Der Artikel von Hans Hagen Bremer bietet keine stichhaltige Begründung, und ich habe auch anderswo ich keine nachvollziehbare Begründung für den Erfolg des Buches gefunden.  Die schon erwähnte Buchkritik von Assouline hat auch schon zu intensiven Diskussionen, ja regelrechten Aufregerdiskussionen auf dem Bücherblog von Assouline geführt. Und wenn ich schon vom „Aufregen“ spreche – der Aufreger, den ich ja auch ganz gern lese hat kurz vor Weihnachten mal wieder einen kleinen Beitrag geschrieben. Den Aufreger lese ich gern, aber leider kann man von ihm viel zu wenig lesen. Besonders originell fand ich übrigens den Beitrag „ein Hauch von Monarchie„. Der Beitrag ist übrigens schon über zwei Monate alt – aber die Lektüre lohnt immer noch – da erscheint mir noch immer noch einiges „aktuell“ zu sein.

Abschliessend noch – während man sich in der Bücherrepublik über Pierre Assoulines bitterböse Kritik des kleinen Büchleins „Indignez-vous“ von Stéphane Hessel aufregt – hierzulande man sich berechtigterweise die Gemüter über den neuerlichen „Dioxinskandal erregen, regt sich anscheinend niemand über Tod von Mohammed Bouaziziz auf, der gestern abend 4.1.2011 in Tunesien so Isabelle Madraud in Le Monde.fr an den Folgen seiner Brandverletzung starb. Die sogenannten „événements de  Sidi Bouzid“ über die ich in der gestrigen Blognotiz (in frz.) ein paar Worte schrieb sind offensichtlich (bis auf den lesenswerten Beitrag „Aufruhr der Bürger im deutschen Ferienparadies“ in der Welt) nicht in der deutschen Medienlandschaft angekommen. Schon erstaunlich, denn immerhin sah sich der tunesische Präsident Ben Ali durch die „événements de  Sidi Bouzid“ genötig sein Kabinett umzubilden.

Wahrscheinlich blendet uns das fahle Licht der Wintersonne zu sehr als das wir uns darüber noch aufregen könnten?

Quelle:

Bremer, Hans – Hagen (4.1.2011): Empört euch ! Der Résistance-Kämpfer Stéphane Hessel beklagt den Zustand der Welt – und landet einen Bestseller. In: Die Rheinpfalz –  Unterhaardter Rundschau, Dienstag 4. Januar 2011

Christophe Neff, Grünstadt le 5.1.2011